in Mecklenburg Vorpommern hatten wir ja über eine kleine Anfrage erforscht, wie das Land die Bedeutung der Luftbilder/DOPs einschätzt und prinzipiell dazu steht diese zu öffnen. Aus der Antwort meinen wir herauszulesen, dass da eher Gefahren denn positive Auswirkungen gesehen werden.
Dennoch wollen wir gerne versuchen, auf eine Veröffentlichung als CC/PD hinzuwirken und so für OSM nutzbar zu machen. Deshalb würde mich interessieren, wie es bei den anderen Kommunen/Ländern lief, wo die Luftbilder bereitgestellt wurden. Wie war dort die politische Stimmung und wie konnten die Anliegen vorangebracht werden?
Spontan wäre unser Ansatz wohl, einen entsprechenden Antrag an das Innenministerium zu stellen (dem das Landesamt für Innere Verwaltung mit den Luftbildern unterstellt ist). Dazu würden wir mit allen Fraktionen Kontakt aufzunehmen und Feedback einholen. Vorraussichtlich zieht sich sowas bis in den Sommer hin.
für eine Nutzung der Luftbilder für OSM-Zwecke ist kein allgemeines CC/PD erforderlich. Es genügt ein kostenloses Nutzungsrecht zur Erzeugung von Open Data Folgeprodukten. Eine Beispiel für eine solche Regelung findest du unter Punkt 3 von http://www.geoimage.at/geoimage/geodatendienste
Da in Mecklenburg Vorpommern der Minister für Inneres und Sport für die Landesvermessung zuständig ist, wäre es interessant zu erfahren, in welchem Umfang OSM von den BOS genutzt wird. Ich beobachte einen bundesweit zunehmenden Trend von Polizei, Feuerwehren, Rettungsleitstellen, … zur Verwendung des OSM-Kartenmaterials als Zweitkarte, da es besonders in Neubaugebieten aktueller als das amtliche Material ist. Tablets mit OsmAnd sind bereits bei einigen Feuerwehren auf den Einsatzfahrzeugen verlastet. Einige Rettungsleitstellen betreiben bereits Nominatim- und Mapnik-Server mit lokalem OSM-Datenbestand.
Vor diesem Hintergrund sollte der Minister prüfen, ob eine Nutzungsgenehmigung an die Community nicht doch volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Die Republik Österreich hat dies schon vor Jahren erkannt und entsprechend gehandelt.
Sachsen hat zu Jahresbeginn die landesweiten Datensätze der Themen Flurstücke, Adressen, Verwaltungseinheiten und Geografische Bezeichnungen unter Verwendung der Datenlizenz Deutschland 2.0 mit Namensnennung (https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0) freigegeben. Die Freigabe der Orthofotos ist noch für das erste Halbjahr 2016 geplant.
Aufgrund der Vererbungsproblematik der Namensnennung ist derzeit eine OSM-Nutzung dieser Daten nicht möglich. Eine entsprechende Anfrage für eine OSM-Nutzungserlaubnis wird momentan von der Behörde geprüft.
Wir hatten auf dem Rostocker Stammtisch erkannt, dass nur eine Nutzung für OSM selbst uns zu wenig wäre. Den Aufwand und Diskussion hat man eh, von daher wäre für eine (sinnvolle) Nachnutzung in unseren Augen wohl
Das ist nochmal ein guter Punkt! Ich weiß, dass die Rostocker Feuerwehren mit auf OSM setzen und das im Land die Datenlage (Hydranten, Gewässer, … ) für kleine Wehren sehr unbefriedigend ist…
Unbedingt auf die positiven Beispiele (Österreich …) und die Nutzen für die Allgemeinheit (aktuellste Karten für BOS) hinweisen.
Sonst kann ich dir genau sagen, wie die Politik reagiert: „Schon wieder die Generation Internet, die alles gratis haben will!“ Du mußt die schon mit der Nase darauf stoßen, worum es überhaupt geht: daß nicht einige wenige, sondern die ganz große Allgemeinheit einen gewaltigen Vorteil davon hätte.
Spätestens bei Punkt 2a haben die nur noch ein großes Fragezeichen im Gesicht, und dann sind weitere Eingaben zwecklos, die Klappe ist runter. Das solltet ihr vermeiden.