Löschung von Forstwegen im NSG Östlicher Teutoburger Wald bei Detmold

Und genau das ist ja das Problem und die naive Lösung eines nicht Nerds war eben die Löschung dieser “angeblichen” Wege. Für mich sind es keine Wege die genutzt werden sollten, daher habe ich die Axt im Walde geschwungen und wurde zum Vandalen.

Du bist da nicht alleine. Ich würde illegale und versperrte Trampfelpfade ebenfalls löschen oder auf abandoned:… setzen.

Ich habe diese Diskussion zum Anlass genommen, mir die Situation nach 1 Jahr noch einmal vor Ort anzuschauen, vor allem vor dem Hintergrund des von SpaLeo gefunden und verlinkten Landschaftsplan.

Es handelt sich bei den fraglichen Wegen eindeutig nicht um Rückeschneisen. Das sind mit aufwändigen Erdarbeiten hergestellte Fahrwege. Es handelt sich um ein teilweise recht steiles Gelände und diese Fahrwege sind in den Hang hineingebaut mit entsprechenden Böschungen.
Diese Wege sind auch zum großen Teil fest, ob allerdings dort einmal Steine zur Befestigung aufgebracht wurden oder diese Wege nur naturfest aufgrund des sehr steinigen Bodens sind, kann man nicht erkennen. Einige dieser Wege sind auch in den amtlichen Kartenunterlagen eingezeichnet (wie man im https://www.geoportal.nrw nachvollziehen kann)

Viele dieser Wege sind länger nicht befahren worden. Es liegen an vielen Stellen schon jahrelang umgestürzte Bäume drüber. Auf einigen Wegabschnitten stehen schon kleine Bäumchen (bis 2-8cm Stammdurchmesser). Da der Wald nicht aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen wurde sondern weiterhin (naturnah) bewirtschaftet wird, gehe ich davon aus, dass diese Wege irgendwann auch mal wieder befahren werden. Diese Wege sind allein aufgrund der eindeutig erkennbaren Trasse in ansonsten sehr abschüssigen Gelände eindeutig nach wie vor als angelegte Wege zu erkennen. Es sind auch keine einfach nur in den Waldboden hineingefahrene Fahspuren sondern wie beschrieben durch relativ aufwändige Erdarbeiten angelegt worden.

Wenn man aber nun die Details des von SpaLeo gefundenen und verlinkten Landschaftsplans berücksichtigt, erscheint es mir bei einigen Wegen doch ein wenig “opitistisch” von mir gewesen zu sein, diese als “in Nutzung” einzuordnen. Ich möchte aber erwähnen, dass diese Wege nicht von mir komplett neu in OSM aufgenommen wurden sondern dort war ein buntes Gewirr von Pfaden und Forstwegen eingetragen, dass ich vor einem Jahr versucht habe zu vereinheitlichen und zu korrigieren. So wurden von mir z.B. aus highway=path bei einem von der Breite und Anlage her eindeutig für Forstfahrzeuge angelegten Weg dann in highway=track geändert. Und ich habe damals diese Wege, die vorher ohne jegliche Benutzungseinschränkungen dort eingezeichnet waren mit access=private versehen.

Ich denke, hier ist nun das Folgende sinnvoll:

  1. Ändern von access=private auf access=no (Vorteil: so manche MTBler wird vielleicht bei “private” denken "naja, an vielen Waldwegen steht “Privatweg, Gesperrt für Kraftfahrzeuge außer Forstwirtschaft”, “private” bedeutet nicht, dass ich dort nicht herfahren darf. Und nach meiner Erfahrung wird access=no von allen Routern so interpretiert, dass dort nicht langeroutet wird, bei access=private scheint das nicht durchgängig so zu sein)

  2. Ändern von einem Großteil der Wege von highway=track auf abandoned:highway=track (Vorteil: Diese Wege tauchen in den meisten Kartenbildern nicht auf. Sie werden auch komplett beim Routing außen vor gelassen. Sieht aber jemand einen solchen Weg vor Ort und meint, ihn einzeichnen zu müssen, stellt er fest, dass der Weg bereits eingetragen ist, aber halt als aufgegebener Weg. Dies entspricht auch dem Umstand, dass diese Wege ja nicht entfernt wurden. Sie wurden halt nur über einige Jahre lang nicht genutzt und nicht gepflegt. Und es kann jederzeit sein, dass diese Wege wieder in die Nutzung genommen werden, weil z.B. in einer Ecke umfangreiche Forstarbeiten durchgeführt werden. Ein abandoned:highway lässt sich dann ohne Probleme wieder in einen genutzten Weg umwandeln. Auch kann man aus den OSM-Daten Karten erzeugen, in dem auch die aufgegebenen Wege angezeigt werden. OSM ist ja keine Datenbank, die nur Wanderer, Radfahrer und Autofahrer als Zielgruppe hat. Vielleicht nutzt ja auch ein Jäger, der die Erlaubnis hat, dort unterwegs zu sein, eine solche Karte oder die Waldarbeiter bekommen auf OSM-Basis eine Karte an die Hand, damit sie mit den Rückefahrzeugen diese alten Wegtrassen nutzen und keine neuen Fahrspuren in den Wald fahren. Oder Rettungsdienste nutzen diese Informationen… ich habe keine Ahnung, wer die OSM-Karten alles wofür nutzt, muss ich auch nicht.

Ich werde die Ergebnisse meiner Begehung in diesem Sinne in den nächsten Tagen einpflegen.

Und auch für Ro_Ver gibt es in diesem Sinne einige Möglichkeiten, die Datenbank in seinem Sinne zu verbessen.

Ro_Ver - triffst Du bein Deinen Wanderungen auf einen Weg, von dem Du aufgrund des Bewuchses davon ausgehen kannst, dass er aufgegeben wurde, dann lösch einen solchen Weg nicht, sondern ersetze einfach highway=track durch abandoned:highway=track. Dann “verschwindet” dieser Weg aus dem Komoot-Kartenbild und vor allem wird er nicht mehr zum Routing genutzt.

Ich war heute in dem kleinen Gebiet links und rechts des Tals “In den Steinen” bzw. zwischen Bielsteinsender und Klöppingsberg unterwegs. Nördlich und westlich des Bielsteinsenders gibt es noch so manche Wege und Pfade, die überprüft werden könnten, was dort tatsächlich vor Ort ist. Ich vermute, dass es sich bei so manchem highway=path in Wirklichkeit um einen highway=track handelt.

Auch könnte man überprüfen, bei welchen dieser Wege es sich um befestigte oder feste Wege im Sinne der für das Naturschutzgebiet gültigen Regeln handelt, die ohne Probleme benutzt werden dürfen, und bei welchen Wegen entsprechend dieser im Landschaftsplan aufgefstellten Regeln ein access=no zu setzen ist.

Hierbei sollte aber stets auf die Grenzen des Natuschutzgebiets achten. Außerhalb des Naturschutzgebiets gibt es kein Verbot, einen aufgegebenen Forstweg als Wanderer zu nutzen, man darf ja sogar abseits der Wege unterwegs sein. Für Radfahrer (MTBler) ist das ein wenig anders. Die dürfen auch außerhalb von Naturschutzgebieten nur auf festen oder befestigten Wegen unterwegs sein. Außerhalb des Naturschutzgebietes wäre ich deutlich zurückhaltender, einen Weg als abandoned einzuordnen, nur weil sie anfangen zuzuwachsen. Der Landschaftsplan legt allerdings nahe, dass in dem Naturschutzgebiet manche Wege tatsächlich dauerhaft aus der Nutzung genommen werden sollen.

Nur gibt es eigentlich keine Wege, die für alle gesperrt sind. Forstamt und Naturschutzbehörde können da lang gehen oder fahren. Es werden ja auch alle Wege auf privaten Geländen oder auch um Tschernobyl und Fukushima eingetragen.

Leichter Einspruch: Nicht jede Rückegasse ist meines Erachtens nacn eine Schneise. Unter einer Schneise verstehe ich, dass dort zwischen den Baumwipfeln ein Streifen Himmel frei ist. Das trifft auf viele Rückegassen nicht zu. Die Bäume stehen dort oft genauso dicht wie nebenan, nur ist an den Bäumen durch Kreidezeichen markiert, wo Forstmaschinen herfahren sollen und wo nicht (um großflächige Bodenverdichtungen zu verhindern).

Ich persönlich ignoriere Rückegassen beim mapping. Allerdings sind manchmal Rückegassen nicht so einfach von unbefestigten Wegen zu unterscheiden. Fehler können also leicht geschehen.

Es werden auch im Luftbild als solche eindeutig erkennbare Wege und Straßen in militärischen Sperrgebieten (Truppenübungsplätzen) eingezeichnet. Diese werden mit access=no versehen und niemand kommt auf die Idee, dort entlangzuwandern oder mit seinem Mountainbike entlangzufahren. Steht ja auch an der Grenze jedes Truppenübungsplatzes “Betreten verboten, Lebensgefahr” (und die Forstarbeiter fahren und gehen dort entlang, ohne ihr Leben zu verlieren). Und diese Forstwege sind auch in den amtlichen Karten (vgl. z.B. https://www.geoportal.nrw ) eingezeichnet.

Du vergleichst Äpfel mit Birnen.

Wenn dort steht: “Betreten verboten Lebensgefahr!” soll der Weg eingezeichnet werden und wenn dort steht “Betreten verboten zum Schutz der Natur” nicht? Oder wie ist das gemeint?