Logger kaufen, Tipps/Erfahrungen bitte!

Hallo!

Ich tracke derzeit mit einem Smartphone (WM5) und einem Tomtom Receiver mit sirf3 chip, hautsächlich beim Wandern und Nordic Walking.

Das geht eigentlich ganz gut, aber ich hatte letztens mehrmals Datenverlust (vermutlich hat der Akku die Kälte nicht gemocht). Außerdem bin ich etwas entäuscht von manchen Eigenheiten des sirf3 (er mag z.B. plötzliche Richtungsänderungen gar nicht).

Daher möchte ich mir einen Data-Logger zulegen und frage mal nach Erfahrungen.

Ich suche ein handliches Gerät, welches neben Tracks auch Waypoints (POIs) aufzeichnen kann. Ein Display erscheint mir nicht so wichtig, Bluetooth ist aber Voraussetzung (den ich würde auch gerne parallel mit dem PPC aufzeichnen können). Beim Chip bin ich mir nicht sicher: U-Blox 5 oder MTK oder… Ich tendiere zum ersten, weil er anscheinend die Nase voraus hat, aber ist das wirklich so?? Und offenbar gibt es da nur den Wintec WBT-202, dem Schwächen beim Logging nachgesagt werden (z.b. keine Speicherung von HDOP).

Jetzt habe ich die Qual der Wahl, und Erfahrungsberichte und Tipps jeder Art würden mir sehr helfen.

LG, BorisC

Ich habe einen I-Blue 747 und bin hellauf begeistert. Das ist ein kleiner Logger nur nur Loggen kann, das dafür aber sehr gut macht. Im Loggingmodus macht er jede Sekunde (Einstellbar auf x Sekunden oder x Meter) einen Punkt. Diese sind ziemlich genau und liegen nach mehrfachem abfahren ziemlich genau übereinander. Schau Dir mal das Dorf “Allensbach” an, 80% davon ist mit meinem Logger gemacht. Und man sieht, daß die GPS-Logs ziemlich gut passen.

Zusätzlich hat der Logger einen Knopf der eine Einzelposition speichert. Es fehlt eine Funktion, zu sagen “Was” das für ein Punkt war. Wenn man am Ende in einem Log 25 Einzelpunkte hat, ist es recht schwer sich zu erinnern, was davon jetzt Briefkästen waren und was Telefonzellen, usw. Hier muss man andere Abhilfe schaffen, z.B. schreiben einer Liste mit Uhrzeit und Ereignis funktioniert sehr gut. Oder man zeichnet die POIs per Hand in eine Karte und hat dann @Home auch eine gute Übersicht, was was ist.

In der Hosentasche loggt der I-Blue auch noch gut, jedoch wird der “Knopf” für die POIs recht häufig gedrückt dann. Und man sieht Qualitätsunterschiede. Ich habe den Logger dafür per Klettverschluss am Fahrradlenker und an der Mittelkonsole im Auto befestigt. Es gibt im Obi aufklebbare Klettverschlüsse, die habe ich dafür genommen. Die liegen bei den Seilen und sind auf ner Rolle zum selber abschneiden. Wenn man das nicht weiß, such man ewig ;). In der Hostentasche im Obi loggt er fast gar nicht mehr. Man kann zwar erahnen, welche Regale man besucht hat, mehr aber auch nicht. Wobei das auch verständlich sein dürfte. Ich war überrascht, daß man überhaupt noch meinen Weg im Laden erahnen konnte.

Zusätzlich hat der I-Blue einen BT-Modus. Hier kann man am Handy usw, die GPS-Position abfragen. Das Verhalten scheint unterschiedlich zu sein, einige berichten davon, daß der Loggen im BT-Modus in einen Schlafzustand wechselt, wenn die BT-Verbindung abreißt, andere berichten davon, daß im Log-Modus das nicht passiert. Bei mir ist im LOG-Modus BT allerdings abgeschaltet. Ich nutze die Funktion jedoch so gut wie nie. Wenn ich unterwegs bin, dann Logge ich mit dem Gerät und will mich nicht mit Mini-Displays oder sowas beschäftigen müssen. Aber das ist natürlich 100%ig Geschmackssache.

Das Gerät ist im Sekundenmodus in der Lage 24 Stunden aufzunehmen bei vernünftigen Logging Einstellungen. Der Akku hält auch ca. 24 Stunden. Also da ist absolut kein Problem mit der Akkulaufzeit, wenn man nicht gerade 2 Wochen Wandern gehen möchte und den Logger auf einen ganz langsamen Modus schalten möchte. Dann wäre eine Solarstromversorgung notwendig.

Die Ausfallsicherheit ist auch genia. Ich habe aktuell ca. 700 Megabytes an GPX-Files. 220 Stück in der Summe. Hier ist natürlich zu sagen, daß der Logger laut Handbuch zwar nach 34 Sekunden die erste Position hat, aber zum Loggen muss er noch mehr Satelliten finden, nach einer Minute hat er seine Top-Genauigkeit erreicht. Nur ein einziges mal, war kein GPX-File vorhanden. Hier bin ich morgends zur Arbeit und abends zurück. Es war dann nur das Log von der Rückfahrt da. Es kann natürlich auch sein, daß ich verpeilt habe das Gerät einzuschalten. Aber bei 220 Logs ist das eine Fehlerquote von 0,45 Prozent. Mein alter Logger hatte ne Fehlerquote von 30-50%. Da war man glücklich, wenn mal ein Log da war :wink:

Manko 1) Die beigelegte Software ist vereinfacht gesagt “scheisse”. Es gibt jetzt mit “BT747” eine Open-Source-Abhilfe, die sehr, sehr gut ist. Ich verwende im Normalfall hier sogar nur das Programmiererinterface, welches nur bei einigen Downloadversionen dabei ist. Dafür ist das Ding einfach gehalten. Aber das User-Inferface ist auch genial. Es kann z.B. per BT ne Verbindung herstellen und live auf einer Karte anzeigen, wo man gerade ist.

Manko 2) Das Auslesen des Speichers ist sehr, sehr langsam. Wenn man eine Stunde unterwegs war, dauert es ca. 60 Sekunden. Wenn man den ganzen Speicher auslesen möchte, ca. 20 bis 25 Minuten. Ich habe mich jedoch dran gewöhnt. Einfach den Logger anstecken, auf Auslesen klicken und nach 2 Minuten erstelle ich dann die GPS-Logs. Meine BT747-Version hat noch den Bug, daß sie nicht merkt wenn das Auslesen fertig ist, aber das stört mich nicht sonderlich. Ich kann mir sicher sein, daß der I-Blue loggt.

Manko 3) Den I-Blue gibt es nur auf Ebay. Der I-Blue 747 hat mich damals 35 Euro gekostet. Aktuell wird nur der 474+ angeboten für 58 Euro. Das ist natürlich ein stolzer Preis aktuell. Zur Info: I-Blue-717 und I-Blue-737 sind keine Logger, sondern Mäuse.

Hallo

ich kann mich dem Bericht von Dennis nur anschließen. Ich habe den iBlue auch von der Bucht für 30 € und logge seit einem Jahr damit und bin voll zufrieden. Als Ergänzung sei noch das Programm AVGPS erwähnt für Download und Bearbeitung der Tracks. Die Probleme mit dem Bluetooth kenne ich nicht. Ich verwende das in Zusammenarbeit mit meinem PDA ASUS A696 via Bluetooth ohne Probleme. Ich bewältige den Download auch über Bluetooth am PC. Ich habe praktisch, außer zu Testzwecken, noch nie das USB Kabel eingesetzt. Aber wie schon mehrfach erwähnt gibt es da mehrere Versionen, die man aber durch “Eingriff” modifizieren kann.
Die POIS kann man leicht mit dem OSMTracker auf dem PDA festhalten und dokumentieren und später zusammenführen. Ich habe nur das Gefühl, dass die “preiswerte” Zeit des iBlue vorbei ist. Schade, ich wollte mir noch einen Ersatz zulegen.

MfG
Achim

ich habe vor kurzem in einem bekannten ersteiger shop den Holux M-241 für umgerechnet 49€ inkl. versand in UK geschossen.
Warte noch auf die Lieferung. Soll ja ansonsten ganz gut sein das Teil. Wenns so funktioniert wie es soll, dann spart man gegenüber deutschen Händlern um die 30€.

Danke an Dennis und womisa!
Das waren wirklich gute Erfahrungsberichte! Ich habe das nachgeprüft, und da zeigt sich , dass der Markt wirklich SEHR in Bewegeung ist:

  • euren I-Blue 747 gibt es nicht mehr zu kaufen, mittlerweile gibt es nur noch den 747+ (den mit dem plus), der ist tatsächlich 30€ teuerer, hat aber statt dem MTK1 den - deutlich besseren - MTK2 chip, und das ist - soweit ich das sehen kann, tatsächlich das Geld wert. Anderereseits wurde mit dem MTK2 ein Bug eingeführt, der es mir mit meinem meinem speziellen Anforderungsprofil verunmöglicht, das Gerät zu kaufen. (Es handelt sich um die - an sich sinnvolle - Maßnahme, das Tracking einzustellen, wenn der Bluetooth-Kontakt abreißt. Nun will ich aber, dass der Logger unabhängig von Bluetooth - und was auch immer dahinter sich abspielen möge - IMMER loggt. In meinem Anforderungsprofil soll der Logger IMMER loggen, und nichts sollte ihn davon abbringen.

So gesehen scheint es mir, als müsste ich in den sauren Apfel beißen: Ich werde mir wohl den doppelt so teuren WBT-202 kaufen müssem, obwohl der suboptimal loggt (aber immerhin stetig!). Andererseits hat er mit dem u-blox5 vermutlich den technisch besten chip an bord (mögen die spezialisten mir da die letzte gewissheit bieten…))

es ist gerade einer bei ebay drin. nach i-blue 747 suchen. geht bis montag (und ist nicht meiner!)

Ich habe einen WBT202 und kann diesen nur weiterempfehlen. Empfangsleistung ist unübertroffen. Wenn man HDOP Werte mitgeloggt haben möchte, kann man zb am Handy mitloggen.
Bin noch Anfänger. Weiß zwar, dass man die HDOP Werte braucht um zu sagen wie exakt das GPS-Signal gerade ist, aber wie “helfen” diese einen?

Ich war heute mit meinem I-Blue 747 und der Software “Trackbuddy” fürs Geocaching unterwegs. Per Bluetooth konnte ich so auf dem Handy eine Merkatorkarte betrachten. Hat alles perfekt geklappt. Jedoch ist mein Logger auch so, daß er in einen Schlafmodus verfällt, wenn ich ihn auf “Bluetooth” stelle. Heißt, wenn mein Handy ausgeht, die BT-Verbindung zusammenbricht, hört auch das Loggen auf. Erst, wenn man das Handy wieder einschaltet, oder den Logger auf “Logging” stellt, loggt er weiter.

Ich bin sehr zufrieden mit Mainnav MG-950d

Gruss, Markus

@Dennis
… auch noch mal besten Dank für deinen ausführlichen und detaillierten Bericht (hat mir den letzten Kick zum Kauf gegeben) :-))
Eine Sprachaufzeichnungsmöglichkeit im Gerät wäre ideal - aber ich vermute, dass dies auch die anderen Logger nicht bieten.

So wichtig scheint Transystem die Funktion nicht zu sein - im downloadbaren Manual wird die Taste nicht einmal erwähnt :wink:

Eine Alternative ist, mit dem Handy zusätzlich einige Bilder zu schießen, die man @home mit den Waypoints synchronisiert.

Viele Grüße
Dieter

Das erstaunt mich jetzt doch etwas. Es gibt den vergleichbaren Logger QStarz BT-Q1000X. Bei dem dauert das Auslesen des vollen Speichers knapp eine Minute – ueber ein USB-Kabel. Das gilt unabhaengig von der Software, also sowohl mit der freien BT747 Software, als auch mit meiner eigenen. Den Blauzahn habe ich noch nicht verwendet.

Es wuerde mich arg wundern, wenn der Unterschied auf die Geraete (I-Blue 747 vs. QStartz BT-Q1000X) zurueckzufuehren waere. Ansonsten scheinen die Geraete doch recht gleich. Liegt’s am Blauzahn?

P.S. Ansonsten kann ich den QStartz BT-Q1000X nur loben. Bisher hatte ich nur ein Problem damit: Bei 10 Grad minus einmal draussen, dann wieder in die Wohnung und nach ein bis zwei Stunden wieder bei 10 Grad minus raus. Der zweite Track war ein Desaster. Obwohl der Hersteller behauptet, dass das Geraet bei 10 Grad minus noch funktionieren soll, ist bei diesen Temperaturen Vorsicht geboten. Zur Erklaerung, siehe http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=5764.

Es gibt noch einen anderen Ansatz: Das MTK-API erlaubt das Setzen eines POI per Software. In diesem http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=7273 Post hatte ich mal das Format beschrieben, das der Logger im Speicher ablegt und beim Auslesen rausrueckt. Dabei ist das Feld

RCR, U2, Grund der Aufzeichnung, Bitmaske, nach Zeit, nach Geschwindigkeit, nach Entfernung, durch Knopfdruck, herstellerspezifisch

Das Feld hat 16 Bit um den Grund der Aufzeichnung zu verschluesseln. Diese sind:

  • Bit[0]: Nach Sekunden, wenn alle x Sekunden ein Punkt aufgezeichnet werden soll

  • Bit[1]: Nach Geschwindigkeit

  • Bit[2]: Nach Entfernung

  • Bit[3]: Button (der Knopf am Geraet)

  • Bit[4] - Bit[15]: herstellerspezifisch

Herstellerspezifisch fuer die Bits 4 - 15 heisst, dass man per Software, wenn man das Aufzeichnen eines POI triggert, eine entsprechende Bitmaske fuer einen Code mitgeben kann. Diese 12 Bit sollte man nach Dokumentation beim Auslesen des Speichers unveraendert wieder zurueckbekommen.

Man braucht also zunaechst mal ein zweites Geraet, dass mit dem MTK-Logger via USB oder Blauzahn verbunden ist. Im Auto sollte das schon einfach gehen, beim Wandern ist das wohl etwas schwieriger. Dieses zweite Geraet hat eine Software mit User-Interface zum Auswaehlen eines Grundes (Hotel, Tankstelle, was auch immer, man kann es selbst vorgeben!) und zum Setzen des API-Calls zum MTK-Logger.

Ich habe das selber noch nicht probiert, aber falls jemand Interesse hat, koennte ich helfen! (Ich gehe halt nicht mit zwei Geraeten raus…)

Stimmt nicht – mehr. Habe ich jetzt probiert. Funzt!

Man kann beim Setzen eines POI per Software 12 Bit frei vergeben, d.h. man kann jeden POI mit einem von 2^12 = 4096 verschiedenen Kategorien frei versehen, also z.B.

1 = Hotel
2 = Restaurant
3 = Tankstelle

4096 = Hundeklo

… falls jemand Hundeklos in OSM eintragen will. An manchen Stellen sollen die ja wichtig sein… :wink:

Wie auch immer, 4096 Kategorien sind schon mal sehr viel. Ich wuerde da schon mal den Ueberblick verlieren. Die Nummer (1, 4096, o.ae.) wird mit dem POI im MTK-Logger abgelegt und beim Auslesen wieder zurueckgegeben. Finde ich toll!

Die freie BT747 ignoriert diese Kategorien – leider. Es sollte aber nicht schwer sein, den Autor dieser Software davon zu ueberzeugen, das zu aendern. Ansonsten koennte ich auch ein kleines Java-Programm zur Verfuegung stellen, dass aus dem Speicher eine POI-Liste erstellt, im CSV- oder GPX-Format. Ohne Faxen.

Fehlt nur noch eins: Eine Software fuer ein zweites Geraet, ueber die man den POI setzen kann, wie oben angedeutet.

Hat immer noch niemand Interesse???

Ich jetzt schon. Mit welchem Geraet koennte man so was machen? Hier mal meine Wunschvorstellung:

  • Outdoor-tauglich

  • Java-programmierbar(zwingend)

  • Swing-GUI waere toll, anderes muesste ich erst anschauen

  • Wenn moeglich sollte es auch offline in das Geraet eingespielte Karten anzeigen koennen

  • Keine unnoetigen Faxen, damit nicht zu teuer

Vorschlaege?

Interessanter Ansatz …
Aber man müsste auch die zutreffende Kategorie zuordnen, nach einem ähnlichen Schema “wie tagge ich was…”

Ich fände es schneller und damit effektiver, mit einem Handy ein Foto zu machen und eine nette Java-App klebt die über Bluetooth gesendeten Geodaten in die Exit-Info.
(Technisch kann es auch nötig sein, das Java-Programm auch das Photo schießt)

Zuhause habe ich dann genügend Zeit, das gewünschte Tag zu finden.

Viele Grüße
Dieter

Genau das ist nicht das Problem!

Es gibt genau eine Parameterdatei, in der die Zuordnung von Bezeichnungen zu Nummern steht, wie oben angegeben:

1 = Hotel
2 = Restaurant

Nachtrag: es sind nur 4095, nicht 4096 Kategorien. Hab’s gerade noch einmal geprueft.

Diese Parameterdatei pflegt jeder fuer sich selbst, sie enthaelt hoechstens 4095 Zeilen, aber beliebig weniger.

Die Software des Zweitgeraetes hat einen GUI, der den Text auswaehlen laesst, also Hotel, Restaurant, … Dann wird dieser Text anhand der Parameterdatei in eine Nummer uebersetzt und dem POI mitgegeben. Die Uebersetzung Text → Nummer ist fuer den Anwender transparent, d.h. er bemerkt das nicht.

Die Software, welche den Speicher ausliest, uebersetzt die Nummer anhand derselben Parameterdatei wieder in einen Text zurueck. Fertig. Die Uebersetzung Nummer → Text ist wieder vollkommen transparent fuer den Anwender.

Jetzt kann man sich noch weitere Faxen ueberlegen, i.e. den Nummern noch Icons zuordnen, … Was auch immer, es wird alles ueber eine Parameterdatei gesteuert, die jeder selbst pflegt.

Edit: Zwei Saetze hinzugefuegt.