Ich bin noch ganz neu hier und versuche mich gerade, in die Materie der OSM einzulesen - was sich als ganz schönes Projekt herausstellt
Ich arbeite gerade an einer Website, auf der Locations für Fotoshootings registriert und gesucht werden können. Und ich denke gerade darüber nach, von meiner aktuell wachsenden GoogleMaps Integration zu OSM zu wechseln.
Die Idee kam mir, als ich wheelmap gesehen habe. ich habe mittlerweile auch ein bisschen was dazu hier gelesen, und weiß jetzt schon mal, dass bei einem solchen Projekt die QS der Daten eine riesen Rolle spielt.
Wie würdet Ihr das denn machen? Wheelmap macht das ganze ja mit seinem eigenen Tag. Kann man beliebig viele solcher eigener Tags an Objekte anhängen? Zum Beispiel Indoor/Outdoor, oder auch kostenfrei/kostenpflichtigß
Also alles was für Fotografen auf der Suche nach einer Location relevant ist. Oder geht das am Sinn und Zweck der OSM und der Tags vorbei?
Ich freue mich über eure Einschätzung zu diesen Fragen!
Eigentlich beantwortest du mir deiner abschliessenden Frage schon Alles:
Sowas sollte als Objekt (Knoten mit Daten als Tags) nicht in OSM direkt eingetragen werden.
Die Fotos sind keine “in der freien Natur” vorkommenden Objekte und haben höchstens einen lockeren Bezug auf Lokalitäten, Gebäude, Strassen oder Ähnliches (“Dies ist ein Bild, das dort gemacht wurde”).
Das macht du am besten so, indem du eine eigene Datenbank mit allen relevanten Inhalten aufbaust, die Fotos mit deren geographischen Daten dort abspeicherst und nur zur Darstellung auf OSM-Karten als Hintergrund zugreifst. (*)
Wheelmap erfasst im Gegensatz zu deinem Projekt Eigenschaften von realen, in OSM befindlichen oder noch fehlenden Objekten (Plätze, Gebäude, Geschäfte, Kinos, Strassen, …). Da macht es durchaus Sinn, dieses direkt in OSM zu machen.
Gruss
Walter
*) solltest du “unsere” Karte in erheblichen Umfang nutzen wollen (Hunderte von Anwendern mit zig-Tausend Zugriffen pro Tag), musst du zu einem späteren Zeitpunkt deine auf OSM basierenden Hintergrundkarten von anderen Anbietern (z.B Mapquest) beziehen oder selber rendern müssen.
Die Anwendung find ich echt eine gute Idee und eine Umstellung ist auch gar nicht soooo schwer. Die meisten nutzen dafür die JavaScript Bibliothek OpenLayers, die die OSM Kacheln darstellt und darüber noch Punkte legt, die aus einer DB stammen http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Develop/Frameworks#Webmaps
Was vielleicht eine gute Idee ist, wenn du deinen Nutzern es sehr einfach machen würdest, Fehler bei OSM zu melden. Etwa indem du einen passenden Link zum Ausschnitt auf www.osmbugs.org machst. Dann hat auch die OSM Community wieder etwas von deiner Idee
Danke euch beiden für die Infos! @Wambacher: Ich glaube, dass du mich ein bisschen Missverstanden hast. Es geht nicht darum, die Fotos und deren Entstehungsort zu dokumentieren, sondern Locations, die zum Fotos machen geeignet sin. Also: Fotostudios, alte Ruinen, schöne Parks usw… ich glaube, ein Großteil dieser Locations wird bereits in OSM erfasst sein - mir ginge es dann nur darum, sie mit Branchenüblichen Informationen zu hinterlegen.
a) kleines missverständniss, ok
b) dennoch halte ich solche Tags für nicht besonders sinnvoll (aus osm-sicht). aber zumindest “stören” sie nicht, wenn sie quasi ihren eigenen “Addressraum” hätten
Für die Entscheidung, inwieweit es sinnvoll ist, das direkt in OSM abzulegen, würde ich mich zumindest folgendes fragen:
Handelt es sich um objektiv nachvollziehbare Daten? Ich würde annehmen, das die Zusammenstellung eines Location-Katalogs letztlich eine subjektive Auswahl ist, die jemand anderes womöglich anders treffen würde. Das ist für OSM dann ein bisschen problematisch. Also: Nachprüfbare Informationen wie “hier kostet eine Lizenz zum Fotografieren 42 €” kann ich mir eher vorstellen, “das ist eine gute Foto-Location” weniger.
Sind die Daten auch für andere Anwendungen zu gebrauchen? Wenn bestimmte Daten nur auf einer bestimmten Webseite auftauchen sollen und anderswo realistischerweise eher nicht genutzt werden, dann liegt eine eigene Datenbank und die Anzeige auf einer OSM-Hintergrundkarte näher.
Branchenübliche Informationen an Objekte anhängen?
Nein, davon halte ich gar nichts.
Das ist meines Erachtens zu sehr mit individueller Sichtweise, Beurteilung etc. verknüpft.
Der richtigere Weg wäre, bestimmte Objekttypen herauszufiltern, in einer eigenen Datenbank zu hinterlegen und dann mit persönlichen Kommentaren und/oder Bewertungen zu versehen.
Wenn es ein Gemeinschaftsprojekt werden soll, dann muß eine eigene von OSM unabhängige Plattform dafür geschaffen werden, in der die Datenbank dann von entsprechend interessierten/versierten etc. Mitstreitern gefüllt wird.
Wie weit soll denn die OSM-Datenbank noch aufgebläht werden?
Auch wenn die Daten einen eigenen “Adressraum” bekommen, sind sie da, hängen in den Planet-Ausschnitten drin, müssen mit heruntergeladen werden und wenn man die Tags nicht kennt und somit nicht ausfiltert, schleust man den ganzen Ballast beim Rendern jedesmal mit durch den Speicher. Das Download und das Rendern dauert mit jedem Ballastzuwachs länger …
Also stört so ein Ballast in jedem Fall!
Was soll den noch alles in die OSM-Datenbank gepackt werden?
die wheelmap ist ein einzelner Sonderfall, bei dem jedermann ohne OSM-Registrierung und OSM-Kenntnisse in den OSM-Daten ein Flag zu einem bereits vorhandenen Objekt setzen kann. Dies wird von Teilen der Community kritisch betrachtet und es gab im dises Jahr auch einige Probleme, da durch die (noch) fehlende Flächenuterstützung doppelte Objekte eingetragen wurden, nur um das Symbol zu sehen. http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=13038
Du kannst natürlich problemlos OSM für die Hintergrundkarte und auch für eine Objektauswahl benutzen (unter Berücksichtigung der oben erwähnten Massennutzung), aber ich würde für die Locations eine eigene Datenbank ohne automatische Rückkopplung zu OSM nehmen. Dann kannst Du auch noch gleich Beispielbilder, besondere Tipps, Benutzerbewertungen usw. mit integrieren.
Zum Schluss noch ein Hinweis auf das “Kleingedruckte”:
Wenn zur Erstellung Deiner Datenbank OSM-Geodaten verwendet werden, müssen nach den Share-Alike-Prinzip die Location-Geodaten auch wieder unter CC-BY-SA (ab April 2012: ODbL) veröffentlicht werden.
