Da ich noch nicht in einem Thread über diese unendliche Debatte meine Meinung kund getan habe, werde ich sie nun darlegen. Vorneweg ich bin einfacher Mapper, weder in der OSMF noch im Fossgis und habe schon mein Häckchen bei OdBl und PD gemacht ohne groß darüber nachzudenken. Mittlerweile habe ich mich mit dem Thema näher auseinander gesetzt und stehe immer noch voll hinter meiner Entscheidung, obwohl ich weiß dass einige meiner eingetragenen Daten verschwinden könnten.
Das verstehe ich nicht. Der einzigste Unterschied ist, dass du der OSMF das Recht auf Lizenzänderung zusprichst ohne dich explizit zu fragen. Also effektiv den ganzen Kuddelmuddel der jetzt abläuft zu beschleunigen.
Zunächst um mein folgendes Szenario zu verstehen, will ich noch den Begriff der OSM-Datenbank spezifizieren. Die OSM-Datenbank enthält die Daten der Mapper, die mittels API eingetragen und abgerufen werden können. Wöchentlich werden Schnappschüsse als planet.osm extrahiert. Diese Datenbank soll dann unter die OdBl gestellt werden. Was mit der aktuellen Lizenz unter CC-BY-Sa steht, hängt vom jeweiligen Land ab.
So nun nehmen wir einmal an die OSMF würde zu einer kommerziellen Lizenz wechseln (was sie nicht kann, da dafür Punkt 4 der Contributor Terms greift und eine Änderung dieser seitens der OSMF ohne Einwilligung der Mapper unrecht mässig ist und auf jeden Fall Klagen nach sich ziehen würden).
Es gäbe immer noch eine Datenbank die unter OdBl steht (siehe http://www.opendatacommons.org/licenses/odbl/summary/ Abschnitt keep open). Denn rückwirkend darf nicht die Lizenz geändert werden. Völlig logisch würde nun ein Fork entstehen, der die OdBl-Datenbank als Grundlage hat. Diesen würden sich eine deutliche Mehrheit der Mapper anschließen. Die kommerzielle Datenbank könnte man dann als tot bezeichnen, da nur wenige beitragen würden und die Daten ja frei im Fork enthalten sind. Die Stärke von OSM würde aber weiter in dem freien Fork zu finden sein: Die Aktualität der Daten.
Durch die CT verliert man also nicht die Freiheit als Mapper. Denn aktuell könnte man folgendes machen. Sagen wir Mapper A ist unzufrieden mit dem Projekt und löscht alle seine Daten. Dann könnte Mapper B aus einem vorherigen planet.osm diese gelöschten Daten extrahieren und neu als seine hinzufügen. Das Recht wäre auf seiner Seite da Mapper A ja der CC-BY-SA zugestimmt hat.
Einigen CC-BY-SA Anhängern scheint es, aus meiner Sicht, wichtig zu sein, dass alle abgeleiteten Werke unter dieser Lizenz veröffentlicht werden. Kurz: Abmahnen bei Beschiss und Geld kassieren fürs Projekt. Das Problem hierbei ist nur, dass man hiermit immer die Falschen trifft. Wenn sich ein kommerzielles Unternehmen, also ein dicker Fisch den man ordentlich ausnehmen kann, an den Daten interessiert und nichts zurück geben will, wird schnell eine (Schein)firma in den USA gegründet und CC-BY-SA hat sich erledigt. Bye bye Geld. Dasselbe mit einem kleinen Ortsverein und man bekommt gleich erst einmal schlechte Publicity für das Projekt (siehe Wandertafel), wobei es gerade bei diesem Projekt auf eine guten Umgang mit möglichen Mitmappern geht.
Zum CC-BY-SA-Fork: Ich glaube nicht, dass dieser zum Erfolg wird, da die Infrastruktur und die Manpower, meiner Ansicht nach fehlen wird. Die Serverwartung und Wartung der Tools kostet viel Zeit. Da sich der Fork abspalten wird, werden auch für diesen neue Tools benötigt, da sich die Entwicklungsrichtungen unterscheiden. Dass das ganze zum Erfolg wird könnt ihr mir ja beweisen :). Viel Glück dabei.
Ich sehe übrigens ähnlich wie Frederik die größte Gefahr bei den Leuten, die erst ab einem bestimmten Prozentsatz zustimmen wollen. Damit gehen unnütz Daten verloren.
So long
Balgofil