Lanes, parking in Anwohnerstraßen

Ich hatte vergessen “innerorts” in meinen Satz einzufügen.
Auf Bundesstraßen innerorts gibt es allerdings meines Wissens kein allgemeines Parkverbot. Und meines Wissens ist außerorts das Parken auf der Fahrbahn grundsätzlich untersagt und das nicht nur auf Hauptstraßen.

Den Wunsch kann ich gut nachvollziehen.

Aber wird sich meines Erachtens nicht umsetzen lassen.

Beispiel: Ich fahre täglich auf dem Weg zur Arbeit auf der Hauptstraße durch zwei Dörfer. Die Fahrbahn ist so ungefähr 7 Meter breit. Das Parken ist entlang dieser Straße auf der Fahrbahn mit den in der StVO beschriebenen Ausnahmen/Einschränkungen erlaubt. An einigen Stellen parken Autos auf einer Straßenseite, an einigen Stellen sogar auf beiden Straßenseiten. Wo, ist sehr unterschiedlich. Es gibt Zeiten, da steht gar kein Auto entlang der ganzen Ortsdurchfahrt und es gibt zeiten, da stehen in einem Abschnitt die Autos beidseitig geparkt. Einseitiges Parken: Kaum Einschränkung, zwei PKW können sich locker gegenseitig begegnen. Ist eines der Fahrzeuge ein LKW, wird es eng, eines der beiden Fahrzeuge sollte besser warten. Zweiseitiges Parken: Zwei sich begegnende PKW können vorsichtig fahren. Ist ein LKW dabei, muss ein Fahrzeug auf jeden Fall warten. Und wenn wegen einer größeren Veranstaltung (Konfirmation) mal über 200m beidseitig Autos auf der Straße parken, gibt es unweigerlich Stau.

Daher: Wonach soll sich eine Routing-App in diesen Fällen richten? Die rechtliche und bauliche Situation ist immer gleich.

Auch bei Straßen in Wohngebieten gibt es welche, da parken nur sehr wenige Fahrzeuge auf der Fahrbahn, da es genügend Stellplätze auf den anliegenden Wohngrundstücken gibt. Bei anderen sind nicht genügend Stellplätze vorhanden und die Anwohner parken überwiegend auf der Straße, und weil es Mehrfamilienhäuser sind, ist die Straße praktisch auf der ganzen Länge “zugeparkt”. Bei gleicher rechtlicher Situation und gleicher Fahrbahnbreite also eine vollkommen unterschiedliche Situation. Im ersten Fall kann man zügig in Tempo 30 durch die Siedlung fahren, im zweiten Fall kommt man nicht viel schneller als im Schritttempo dort entlang.

Noch ein Einwand dagegen, alle Parkmöglichkeiten als Zusatzattribute der Straßenlinie unterzugbringen:

Parken nur mit Parkscheibe, Parken mit Parkschein, Parken nur an bestimmten Wochentagen, Parken nur zu bestimmten Zeiten, Parken nur für Anwohner mit Parkausweis… als das muss in dem Fall für jedes Straßenstückchen exakt angegeben werden und bei jeder Veränderung der Straße, aktualisiert und berücksichtigt werden.

Wie könnte man die beschriebene Situation dann lösen, wie taggen?

Welche Situation meinst Du jetzt - die rechtliche oder die Nutzung?
Die rechtliche kann man taggen - dann muss man eben in den sauren Apfel beißen und die Zerstückelung in Kauf nehmen.

Ob dort nun eine rege Nutzung oder keine Nutzung der Parkmöglichkeiten stattfindet - würde ich zumindest nicht taggen.
In residential und unclassified ist da stets mit zu rechnen, bei höherer Klassifizierung ist das in meinen Augen kein routingrelevantes Problem, da es dort meist keine wesentlichen Alternativen zum Routen gibt - fahrzeittechnisch fällt das in meinen Augen nicht ins Gewicht.

Klar, wenn man in einer Straße steht und es kleinräumig betrachtet, dann fällt der Unterschied auf - frei oder beengt.
Aber wie ist das, wenn man es in der Gesamtheit des umgebenden Straßennetzes betrachtet:
Würde ein spezielles Tagging das Routing wirklich beeinflussen (können)?

Finde ich gut.

Schön wäre es. Für Deutschland könnten wir vielleicht einen solchen Kompromiss erreichen, weltweit aber nicht. Im größten Teil der Welt werden Fahrspuren selten markiert, das Tag lanes=* hat sich dort trotzdem etabliert als einfacher zu ermittelnde Alternative zu 'width='*. Das bekommen wir nicht wieder weg.

Die Frage ist, wie wir dem Router mitgeben, dass diese Straßen (meistens) sehr schmal sind.

Viele Router werten wohl ‘lanes=1’ aus und “bestrafen” diese Straßen beim Routen. Besser wäre es, wenn sie vorrangig 'width='* auswerten, so vorhanden.

Würde beides von Bordstein zu Bordstein gemessen so würde bei nahezu allen Wohnstraßen davon ausgegangen, dass man sich nicht begegnen kann, wenn gleichzeitig die Standard-Annahme gilt, dass bei Wohnstraßen beideitig geparkt wird. Das wird in einem großen Teil der Straßen nicht stimmen.

Drum nehme ich bislang an Straßen, wo nahezu immer geparkt wird, für 'width='* den Abstand zwischen den Autos, z.B. hier im Gründerzeitviertel. Aber ja, das Auslegungssache und damit problematisch.

Der Tag lane_markings=no ist bei mir obligatorisch, wenn es bei >3,5m Breite keine Mittelllinie gibt.

Ich denke auch, dass bei einem Fahrstreifen endweder baulich (Pflaster, Einbuchtungen, o.ä.) oder mittels Markierung kenntlich gemacht sein sollte, dass der Bereich der Straße vorrangig zum Parken vorgesehen ist.

Ohne Markierung ist es eine nicht markierte Multifunktionsspur und kein dem Parken zugewiesener Bereich.

Zum Glück.

Ich fnde subjektive lanes besser als “objektive” width. Bei lanes (in OSM) hat sich schon mal jemand Gedanken gemacht, width hingegen ist für einen Auswerter viel fehleranfälliger.

Beispiel für width: https://stadt.weimar.de/fileadmin/redaktion/processed/2/c/csm_05-Visualisierung-DNT_332c25b413.jpg (in Planung/Bau). keine Ahnung, wie das mal gemappt werden wird/kann aber width sagt hier genau überhaupt nix.

Das verstehe ich nicht. Subjektiv heißt, jeder kann es anders machen und der es auawertet weiß nicht wie der Mapper es gedacht hat. Objektiv heißt, wir haben zahlen-daten-fakten und keine persönlichen Interpretationen. Wenn ich weiß, dass mein Auto 2m breit ist, dann kann ich anhand von width ausrechnen, ob ich mit meinen Auto Gegenverkehr abwarten muss oder nicht. Geht mit lanes nicht.