Für mich sind lanes immer nur markierte Fahrspuren. Gibt es keine Fahrbahnmarkierungen, gibt es meines Erachtens keine lanes.
Ich halte es für richtig, Straßen, auf denen Begegnungsverkehr von der Breite her ohne Probleme möglich ist, bei denen aber keine Fahrbahnen markiert sind, mit lane_markings=no zu versehen.
Ich halte es für Falsch, solche Straßen mit lanes=1 oder lanes=2 zu markieren, abhängig von der Breite der Straße. Gibt es keine markierten Fahrspuren, kann es meines Erachtens weder eine Aussage geben, dass es nur eine Fahrspur gibt noch dass es zwei davon gibt. Ich würde lanes auschließlich auf markierte Fahrspuren beziehen wollen.
Wenn es keine markierte Fahrspuren gibt, können Routingentscheidungen meines Erachtens lediglich aus der Fahrbahnbreite abgeleitet werden.
Ich kenne ländliche Nebenstraßen mit zwei markierten Fahrspurren, die insgesamt so schmal sind, dass sich zwei LKW nur begegnen können, wenn beide auf die Bankettte ausweichen, weil jede der beiden markierten Fahrspuren nur gut 2m breit, die gesamte Straße also nur ca. 4,5m breit ist. Und trotzdem gibt es eine markierte Mittellinie. Flohoff, nach Deiner Definition müsste man nun diese Straße mit lanes=1 versehen. Eine andere Straße, die keine markierte Mittellinie hätte, aber eine Gesamtbreite von knapp 6m hätte, wäre Deiner Definition nach aber dann mit lanes=2 zu versehen. Verwirrung wäre vorprogrammiert. Der Denkfehler ist meines Erachtens, dass Du lanes an der Straßenbreite festmachst und nicht an den tatsächlich markierten Fahrspuren.
Auch in Wohngebieten zeigt sich, dass man mit einer Verknüpfung von lanes und Straßenbreite nicht weit kommt. Gerade in Wohngebieten variiert die Fahrbahnbreite extrem. Fahrbahnen sind aber in der Regel keine markiert. Ob Begegnungsverkehr möglich ist, hängt zudem noch von parkenden Autos ab. Für mich sollten solche Straßen nicht mit einem lanes-Wert versehen werden. Weder mit lanes=1 noch mit lanes=2.
Wenn man meine dargelegten Gedanken zu Ende denkt, wäre auch ein Feldweg nicht mit lanes=1 zu versehen sondern statt dessen mit der Breite.
Das geschilderte Routingproblem entsteht meines Erachtens nur, wenn man Straßen ohne Fahrbahnmarkierungen mit lanes=1 versieht. Es entstünde meines Erachents nicht, wenn man solche Straßen ohne lanes-Angabe beließe, statt dessen mit lanes_marking=no und einer Fahrbahnbreitenangabe versieht.
Maxspeed nachtragen ist absolut okay. Ich halte es aber für falsch, in Wohngebieten ein meines Erachtens falsches lanes=1 einzutragen. Letztes ist für mich in Abwandlung vom verpönten “Mapping for Renderer” ein “Falsch-Mapping for Router”
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Ich bin sehr für eine Klarstellung im Wiki, dass lanes sich ausschließlich auf markierte Fahrspurgen beziehen. Dieses ganze Eintragen von lanes anhand der Straßenbreite ist meiner Meinung nach Mist. Wo ist denn festgelegt, bei welcher Straßenbreite lanes=1 und bei welcher lanes=2 (oder vielleicht sogar lanes=3?) einzutragen ist?