Landwirtschaftliche und andere Flächen

Hallo,
hab mich heute zum ersten Mal detaillierter mit Landuse tagging beschäftigt.

Gefunden hab ich im Wiki

farmyard Fläche um Bauernhöfe
farmland Ackerbau
orchard Obstbäume, Plantage oder Streuobst
meadow Wiese, z.B. Fläche zwischen Straße und Feldrand. Wenig gepflegt, evtl. 1x im Jahr gemäht, frei betretbar von jedem.
scrub Fläche mit Büschen, höher als Wiese, aber niederiger als Wald

Nicht gefunden:

Weide bzw. Koppel (diskutiert wurde grassland ?)
Wiese z.B. zwischen zwei Feldern, ca. 20 Meter breit. Vermutlich landwirtschaftlich genutzt. Einschätzung: nicht als Freizeitwiese von jedem zu betreten. Der Bauer würde meckern.
Wiese im Vogelschutzgebiet. Wird vermutlich auch jährlich gemäht, sieht jedenfalls ziemlich ordentlich aus. Aber Verbotsschild betreten verboten.

Es passt mir nicht wirklich diese speziellen Formen auch als farmland oder meadow einzuordnen mangels Unterscheidungskraft. Manche machen das in meiner Gegend relativ großzügig. Hauptsache grossflächig braun oder grün je nach überwiegendem Vorkommen. Das müsste doch detaillierter gehen.

Gibt es da irgendwelche Vorschläge oder noch besser praktizierte Umsetzungen als Beispiel?

Gruß
Voppi

Das wäre für mich eher grass

Das wäre für mich eher meadow

Es gab mal eine Liste mit verschiedenen Schutzgebieten (Nationalpark, Naturschutzgebiet, etc. ) aufgeführt sind, ich kann sie aber leider nicht finden. Vielleicht gibt es da drin auch ein Vogelschutzgebiet.

Früher gab es noch die Unterscheidung zwischen natural=grass und landuse=meadow. Mittlerweile scheint das vereinheitlicht worden zu sein. Laut Wiki müsste man wie folgt taggen:

landuse=meadow
meadow=transitional

beides

landuse=meadow
meadow=agricultural

Es scheint auch meadow=managed als Tag zu gehen. Also möglicherweise besser für die 20m Wiese geeignet.

Hängt davon ab, ob die Wiese im Naturschutzgebiet liegt. Dann müsste sie mit

landuse=meadow
meadow=perpetual

gemappt werden, da jede Bewirtschaftung verboten ist. Sie kann aber auch meadow=agricultural sein.

Also wenn ich mir die Beschreibungen zu meadow und grass durchlese, ist damit wohl das gleiche gemeint
“An area of land, primarily vegetated by grass and other non-woody plants” = maedow
“areas where the vegetation is dominated by grasses and other non-woody plants” = grass

Bei mir in der Region (Großraum Sindelfingen) ist alles was grün aussieht als meadow eingetragen, wenn eindeutig ein landwirtschaftlicher Bezug da ist als farmland.

Werde wohl auch erst mal alles als meadow eintragen und in der note näher beschreiben bis es mal das passende Spezialtag gibt.

Wie man ein Schutzgebiet einträgt ist mir klar. Hier meist so gehandhabt die Grenze des Naturschutzgebiet einfach als NSG taggen egal was für eine Landschaft enthalten ist. Das Vogelschutzgebiet besteht aber aus Wald, Büschen, Wiesen und es geht ein asphaltierter Weg durch. Meiner Ansicht nach sollten diese einzelnen Landuses alle eingetragen werden und dann als logischer Zusammenhalt ein Multipolygon Schutzgebiet. Ohne das Schild ist es ja ein Wald wie jeder andere z.B. Frage war also ob es für eine “geschützte” Wiese ein eigenes tag gibt oder auch einfach als meadow und der Schutz geht aus der Polygon Zugehörigkeit hervor.

Ja, ich weiss, Micromapping im Landschaftsbereich ist noch kaum verteten, aber wenn sonst alles gemacht ist…

@Balgofil

Die Vorschläge gefallen mir. Im deutschen Wiki ist meadow=* leider nicht beschrieben.

Danke für den Hinweis.

Nur so am Rande: ich war neulich mit biologisch gebildeter Begleitung unterwegs. Dabei wurde mir bedeutet, daß in OSM z.B. auch Röhricht und Hochstaudenfluren fehlen, die wir konkret gebraucht hätten. Auch eine Schonung würde noch gebraucht.

Dem schliesse ich mich an. Es gibt bei landuse noch viel zu entwickeln. Denke mal der Bedarf wird grösser wenn mal im Umkreis der Städte alle Häuser und Hausnummern erfasst sind und daher das Interesse einer grösseren Zahl mapper in diese Richtung geht. Obwohl ich natürlich auch anmerken muss, dass ich ohne biologische Bildung nur offensichtliche Unterscheidungen treffen kann und daher wahrscheinlich auch großzügig generalisiere. Im Moment gehts mir (noch) eher um die möglichst treffende Verwendung existierender tags.

Hi,

andererseits ist landuse ein besonderes Tag; es ist von vornherein als “grob” gedacht, denn es gibt nur die vorwiegende Nutzung eines Gebietes an. Es darf z.B. ein Wohnhaus in einem landuse=industrial - Gebiet liegen. Das entspricht der Hintergrundfarbe bei Landkarten. Es soll daher ja auch keine Überlappung bei landuse geben. (Ich finde sogar, dass landuse automatisch layer minus unendlich beinhaltet.)

Eigentlich sollten deshalb kleinere Sachen wie Wiesen oder Bauernhofgelände nicht mit landuse beschrieben werden … aber die Entwicklung geht augenscheinlich nicht in diese Richtung, auch wenn wohl weiterhin Einigkeit zur Überlappungsfreiheit besteht.

MfG
Weide

Ist anscheinend auch erst ne Woche alt. Vorher für das ungenutzte natural=meadow verwendet, jetzt bei landuse mit drin und wie üblich werden tausende landuse-Flächen in ihrer Bedeutung ohne Diskussion durcheinander gewürfelt.

Röhricht existiert http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:natural%3Dwetland, Schonung kannst du ganz leicht mit landuse=forest, forest=plantation taggen und Hochstauden sind was für Nerds.

Im name tag für landuse kann man prima die alten Namen der Gewanne unterbringen und somit grosse Flächen besser strukturieren, ohne dabei eine Vorlage abzuzeichnen. Die Grenzen vergibt man wie damals nach dem gesunden Menschanverstand oft sagen die Namen selbst schon wie gegeneneinander abgegrenzt. Diese Namen findet man in jedem Stadtarchiv oder entsprechnder Literatur.

Danke für den Hinweis, das wußte ich noch nicht.

Dazu habe ich keinen Hinweis im Wiki gefunden. Ist das üblich? Dann wäre eine Ergänzung im Wiki sinnvoll.

Hochstaudenfluren sind vom Charakter gleichberechtigt mit Wiesen, Buschland, Schonungen und Wäldern. Von der Verbreitung her sind sie genauso häufig wie Röhrichte. Sie treten wie diese in Feuchtgebieten auch flächig auf.

So wie Wiesen hauptsächlich aus Gräsern und Wälder hauptsächlich aus Bäumen aúfgebaut sind, sind Hochstaudenfluren hauptsächlich aus hochwachsenden (oft mehr ein Meter hohen) Kräutern aufgebaut, also auch sehr leicht für den Laien erkennbar.

Hast du da ein konkretes Beispiel fürs Durcheinanderwürfeln bei landuse=meadow ?

Ich finde es logisch sehr gut verständlich: Der “schnelle” Mapper taggt landuse=meadow in der Bedeutung hier ist Gras auf dem Boden.
Wer die Zeit und Lust hat, kann das weiter spezifizieren mit einer meadow=* Angabe.

Und wegen natural=* gegen landuse=*. Sehr schwammige Begrifflichkeiten. Von mir aus kann meadow auch natural sein. Verstehe ich so, dass die Wiese naturbelassen ist. Nur ob eine Wiese natürlich entstanden ist oder “gebaut” wurde, vermag ich im Nachhinein nicht festzustellen, ausser es steht ein Schild da. Ich behaupte einfach mal, das abseits von Naturschutzgebieten 99% nicht natural ist, auch wenn es verwildert aussieht.

Üblich ist es sich ein Taggingschema auszudenken, wenn es noch kein treffendes gibt. Was ich mit dem Vorschlag getan habe.

Das geht ja alles in Ordnung, aber hier geht es um OSM. Ich habe vor anderthalb Jahren schon erklären lassen müssen, daß es keinen Unterschied zwischen Weiden/Fettwiesen und Magerwiesen gibt. Und jetzt kommst du und willst zwischen Blumen und Kräutern unterscheiden. :wink:

Am Anfang… war das so

Wie du schreibst “es darf”. Aber es gibt auch schon Orte in denen die Flächennutzung bis auf Grundstücksgrenze heruntergebrochen ist. Da gibts dann kein Wohngebäude im industriegebiet mehr, in niedrigen Zoomstufen ist trotzdem weiterhin der Informationsgehalt “überwiegende” Flächennutzung ersichtlich, solange die Flächen unterschiedlich farbig sind. Die Entwicklung geht immer weiter Richtung Detaillierung.

Die stell ich in meinem Garmin aber woanders ein. Und es ist egal was für einen Hintergrund die Karte liefert. Weiss gefällt mir auch nicht…

Für jedes eine eigene Klasse einführen ??? Und wo ist die Grenze zwischen gross und klein. Solange ich kleine Sachen treffend mit vorhandenen Tags beschreiben kann sehe ich keinen Grund was neues abhängig von der Größe einzuführen. Meines wissens hängen in OSM keine Objekte mit einer minimalen oder maximalen Größe zusammen, geschweige denn das die verwendete Objektgröße irgendwas mit der Realität zu tun hat. Z.B. Diskussion Allee als Waldstreifen vs. Einzelbäume. Beides entspricht nicht der Realität. Der Waldstreifen unterschlägt die Zwischenräume zwischen den Bäumen, der Node für den Baum unterschlägt den Durchmesser des Stamms oder der Krone. Also für mich ist beides eine Generalisierung der Realität. Das ist in einer Karte auch sinnvoll und welche Methode im einzelnen bevorzugt wird, hängt auch entscheidend davon ab, wieviel Zeit man in ein Gebiet steckt.

+1 (was aber auch der Programmierung der Renderer geschuldet ist, die mit Überlappung nciht umgehen können)

Hallo Weide

Die Mapping-Praxis sieht manchmal anders aus.
In der Tat schliessen sich landuse=residential/industrial/commercial/…
und landuse=village_green/grass/meadow nicht wirklich gegenseitig aus.

Edbert (EvanE)

wie gesagt, landuse soll die vorwiegende Nutzung eines Geländes darstellen.

Und an Stellen wo das wirklich nicht eindeutig ist gibt’s auf Profikarten noch einen Landnutzungstyp “gemischt”.

Probleme macht allerdings zB. der landuse=military. Da kann es wirklich überschneidungen zB. mit forest
geben. Da weiss ich nicht wie das bei den Profikartenmachern gelöst wird, ob Militär dort also
separat von Landnutzung betrachtet wird.

Chris

Hallo Chris

Verbotszonen werden auf Profikarten oft durch Schraffur hervorgehoben.
Die darunter liegende Landnutzung usw. bleibt dabei sichtbar.

Unsere Renderer können solche Schraffuren bisher noch nicht darstellen.

Edbert (EvanE)

grass/meadow müsste innerstädtisch eine Eigenschaft von leisure sein, dort gibt es aber bisher nur garden das oft auch (falsch) für solche kleinen Grasflächen benutzt wird.

Warum soll meadow nicht innerhalb von Ortschaften existieren?
Map_Features sagt:
An area of land primarily vegetated by grass and other non-woody plants
Da steht nichts von Stadt/Land oder landwirtschaftlicher Nutzung.

In einem Punkt hast du natürlich Recht. Es fehlt ein Tag für allgemeine
Grünflächen z.B. zwischen Häusern (Rasen, einige Bäume, …).
Die meisten sind weder für leisure=park (gewidmet), leisure=garden
(gestaltet) oder landuse=recreation_ground (gewidmet) qualifiziert.

Auch landuse=village_green ist mit seinem allgemeinen Nutzungsrecht,
das wohl weit über das Betreten hinausgeht, selten eine sinnvolle Wahl.
Auch leisure=common ist in den meisten Fällen keine geeignete Alternative.

leisure=garden setze ich selbst nur dort ein, wo eine Gestaltung,
die über Rasen/Bäume/Wege hinausgeht, klar erkennbar ist.

Edbert (EvanE)

Die Verwendung von leisure für solche Flächen hat den Vorteil dass sie als Dekoration (sehr frei für leisure) einer verwendeten Fläche wirklich beliebig mit deren Nutzungszweck (landuse) kombiniert werden können. Das kommt in der Stadt ständig vor; Angefangen bei Grundstücken die hauptsächlich begrünt sind bis zu Rasenstreifen im Gewebegebiet. Dafür immer Multipolygone zu verwenden ist ziemlich unübersichtlich.
Ich meinte beide Eigenschaften für beide tags verfügbar.