Landuses in Südpolen

Hallo,

ich werde nächste Woche (fahre am Sonntag) in Südpolen in einer ländlichen Gegend direkt an der tschechischen Grenze sein. Eventuell habe ich dort auch die Gelegenheit zum mappen. Ein wenig habe ich mir dort das Gebiet angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, das die Waldflächen zum Teil gar nicht mit den Waldgebieten in den Bing-Bildern übereinstimmen, wie etwa hier:
http://www.openstreetmap.org/#map=16/50.3993/16.4925

Ich meine mich aber auch erinnern zu können, das hier mal davon gesprochen wurde, das die Wälder in Polen durch einen Import amtlicher Daten entstanden sind. Daher die Frage: Kann ich dort die Waldflächen einfach ändern oder ist was spezielles zu beachten?

Noch etwas: Da ich kein Polnisch spreche helfen mir die polnischen Wiki-Seiten natürlich nicht weiter: Gibt es in Polen etwas spezielles (abweichend zu Deutschland) zu beachten bei der Klassifizierung von Straßen?

Gruß
unixasket

Hallo Unixaset,
die Wälder sind in der Tat ein Problem:
Es ist ein Import aus dem Waldkataster. Die Behörde arbeitet mit OSM in Polen. Die Flächen, die sie abbilden, sind Eigentumsverhältnisse die ein Flurstück “Wald” dokumentieren. Was die Abweichungen angeht, argumentierte diese Behörde, dass in der Forstwirtschaft Änderungen in dem Waldbestand normal sind und die Änderungen wie Neubewaldung, Auslichtung etc. sehr oft stattfinden: Polen ist ein Holzexporteur. Trotzdem: Findet man eine Fläche die als “Wald” ausgewiesen ist und wo mittlerweile z.B. Wohnungsbau angefangen hat, dann sind die Daten definitiv veraltet.Dort füge ich zusätzlich zu dem existierenden Source das Wort Bing hinzu bzw. schreibe in der Note dass die Daten wohl veraltet sind.

Speziell ist in Polen bei allgemein üblichen Tags nichts. Sonst bei Exoten wie Tagging der Gräber auf Friedhofen die existierenden Schemata beachten.
Vielen Dank für Deine Fragen.Es ist ausgesprochen nett, dass Du danach fragst.
Beste Grüße,
Marek

OK, danke, dann ändere ich an den Wäldern besser nichts, aber ich hoffe einige noch nicht verzeichnete Wanderwege und andere Infrastruktur zu finden.

Gruß
unixasket
(ich bin dann mal weg)

Hallo unixasket,
es ist schön, dass du das Thema mit den Waldkatasterimporten nochmal anschneidest. Die treiben mich nämlich inzwischen fast in den Wahnsinn :/. Ich habe den Eindruck, dass es besser gewesen wäre, diesen Import zu unterlassen. Was da importiert worden ist, erscheint mir nämlich gnadenlos veraltet zu sein. Dazu behindert es durch die vielen Linien das Mapping massiv und Waldflächen erscheinen völlig willkürlich in der Landschaft. Ich verstehe nicht, was das mit diesen vielen augenscheinlich falschen (oder jedenfalls nicht mehr aktuellen) Daten noch an Nutzen bringen soll. Ich bin inzwischen dazu übergegangen, Bereiche, mit denen ich überhaupt nichts mehr anfangen kann, einfach zu löschen. Von daher kann ich auch deine Schlussfolgerung, diese Kataster nicht anzufassen, nicht so ganz verstehen. Wenn das alle so machen, bleibt der Datenmüll einfach so stehen.

Kann man eigentlich diesen Import noch rückgängig machen? :frowning:

Ist das so zu verstehen, dass du die importierten Waldkatastergrenzen dennoch völlig unberührt lässt? Wenn ja, was machst du denn dann, wenn sich die Waldfläche im Tatsächlichen verändert hat, der Wald also z.B. kräftig gewachsen ist und nun eine viel größere Fläche bedeckt. Setzt du diese Fläche dann einfach über das importierte Waldkataster, das ja auch schon den tag landuse=forest enthält?

Ich meine, so, wie das bisher gemacht ist, haben diese Kataster nichts in OSM zu suchen, da ihr Tagging ständig mit dem sonstigen Tagging kollidiert. Anders wäre es möglicherweise, wenn man hier ein gesondertes Taggingschema benutzten würde, z.B. way=kataster o.ä. Das mit landuse=forest zu machen und damit Eigentumsverhältnisse abbilden zu wollen, wird definitiv daneben gehen!

Dann hat das aber mit landuse eigentlich nur bedingt zu tun und sollte sinvollerweise mit einem anderen Tag versehen werden (way oder relation). Das dürfte ruhig spezifisch für Polen sein und die Behörde könnte weiterhin damit arbeiten. Der Rest der Welt könnte diese Tags in friedlicher Koexistenz ignorieren.
Die OSM-DB wird hierbei zwar etwas zweckentfremdet, aber wenn der Großteil der Wälder stimmt, hat auch die Allgemeinheit etwas davon und man muss die nicht alle neu aus Bing oder sonstwo als landuse abzeichnen.

  • Nicht mehr. Zu Anfang dachte ich dass lässt sich machen. Leider ist es so, wie Du beschreibst. Dann ändere ich jetzt die Fläche und schreibe in der note=geometry modified see Bing. (Oder so ähnlich)

Eigentlich schon. Man muss den Finger in die Wunde legen und auf die Comunity dort ein Wenig Druck ausüben. Die wissen ja, dass es problematisch ist (nachdem man sah, wie start es von der Realität teilweise abweicht) und solche Vorschläge wurden auch gemacht. Katasterbehörden Luftbilder als Hintergrund hat, wäre das durchaus machbar weil eine 100% Luftbildabdeckung vorliegt.