Viele Militärflächen werden inder Tat auch forstwirtschaftlich genutzt. Mapnik kommt damit auch zurecht,
da die Militärfläche per Schraffur dargestellt wird.
Ein schönes Beispiel, das zeigt, wie schlecht die Kategorie “Landuse” eigentlich in ein orthogonales Taggingschema passt. Sie ist einfach nicht sauber abzugrenzen. Selbstverständlich kann ein Gebiet sowohl militärisch wie auch im Rahmen der Forstwirtschaft genutzt werden. Genausowenig, wie sich z.B. landuse=residential und landuse=grass oder landuse=garages ausschließen müssen, um mal ein Beispiel zu nennen.
Korrekt wäre wohl, beides zu taggen. Ob man das nun so macht, daß man den Gesamtbereich mit landuse=military und den Wald darin mit landuse=military;forest taggt oder nur mit forest, bleibt zu diskutieren. Ich tendiere dazu, bei überlappenden landuses implizit ein multi value anzunehmen. Letztlich eine Entscheidung des Renderers, was er daraus macht, der wird ohnehin mit beiden Varianten seine Freude haben…
Besser als landuse fände ich ohnehin ein neutrales vegetation=* (dann wäre man auch die leidige Diskussion um landuse=forest oder natural=wood) los. landuse ist per definition etwas, was immer auf verschiedene Weise erfolgen kann, schreit also nach einem potentiellen Multivalue-Tag (und wäre daher so sparsam wie möglich einzusetzen). Ich würde eine ganze Reihe der etablierten landuse-tags kritisch daraufhin betrachten, ob sie tatsächlich einen “Use” beschreiben oder nicht nur ein flächig ausgedehntes Objekt, für das man gerade nichts besseres als landuse gefunden hat.
military, farmland (besser: agricultural), residential etc. würde ich schon eher als echte “uses” bezeichnen. Wobei z.B. ein Kaserne sowohl military als auch residential sein kann. Oder ein Bauernhof farmyard und residential (hier würde ich z.B. wieder den farmyard rauswerfen, weil er eher ein Objekt als einen Use beschreibt). Landuse=agricultural;residential beschreibt einen Bauernhof perfekt.
So, mal ein wenig Dampf über die Schwächen des Taggings abgelassen
[Edit: Sehe gerade, während ich dies schrieb, haben sich andere bereits ähnlich geäußert…]
Bei landuse=military|forest wird er dir sehr wahrscheinlich eine weiße Fläche ausgeben. Bei separaten Polygonen wird er das in der Regel richtig zusammen puzzlen.
Ob die Fläche nun landcover=tree, landuse=forest bzw. area=military oder landuse=military heißt ist dem Renderer sowas von egal. Er wäre auch mit 1=2 zufrieden. Dran stören tun sich nur die Mapper, die der Meinung sind, ein Land darf nur eine Nutzung haben. Ist aber in manchen Fällen so.
Das liegt aber nicht am “landuse”. “landuse” war mal vernünftig, bis es kaputtdetailliert wurde. Da gab es eine große geschlossene Fläche “Industriegebiet Ost” und diesen Namen konnte man auch dranschreiben. Im Industriegebiet Ost lagen auch ein paar Wohnhäuser und ein Fußballplatz und massenweise Straßen und die wurden nicht herausgenommen – schließlich lagen sie ja im “Industriegebiet Ost”. Solange man sich auf “Industriegebiet”, “Landwirtschaftsgebiet”, “Wohngebiet” und “Waldgebiet” beschränkte war alles in Ordnung.
Jetzt kann man das “Industriegebiet Ost” in OSM nur noch als “place=locality” taggen.
MfG
Weide
PS: Ich bin nicht gegen Detailmapping. Man darf dabei nur nicht die brauchbaren undetaillierten Objekte kaputtmachen.
M. E. sollte sich landuse-Flächen nicht überlappen.
Die Nutzungen sind meist nicht gleichberechtigt. Bei nahezu allen unbesiedelten Flächen ist die Jagd eine weitere Nutzungsform, ohne dass dies als landuse erfasst wird.
Es gibt Forstwälder, in denen gelegentlich Geländespiele des Militärs stattfinden (landuse=forest) und es gibt Truppenübungsplätze, die teilweise bewaldet sind (landuse=military).
Baumbestandene Teilflächen, die bei vielen Hauptnutzungen möglich sind, erfasse ich gegebenenfalls als natural=wood. landcover wäre sicherlich die bessere Beschreibung.
eigentlich sehe ich mitlitärisch genutzte Areale als Restriktion in der Zugänglichkeit, mehr nicht. Meiner Meinung nach kann man das mit einem Totalreservat vergleichen. In das eine Areal darf man an Naturschutzgründen nicht hinein, in das andere aus Verteidigungspolitischen Gründen nicht. Der Tag “landuse=military” kann nur diese Restriktion in der Zugänglichkeit markieren, mehr nicht.
Beim jetzigen “lansuse=military” ist trotzdem Wald, oder Heide, oder Sandflächen oder was weiß ich… ich halte einenen geeigneten schlüssel unter military=* (edit: military=danger_area) für Sinnvoll, der die Außengrenze des entsprechenden Areals definert und “landuse=military” ersetzt.
Dann können wir auch landuse=forest weglassen, wood=* reicht auch aus oder landuse=farmland durch crop=* ersetzen. Das ändert doch aber nichts daran, dass Waldflächen (die auch forstwirtschaftlich genutzt werden können) sich mit anderen Nutzungen überlagern kann.
Genauso wie z.B. ein Fußballplatz auch eine Rasenfläche ist und somit auch leisure=pitch + sport=soccer auch völlig korrekt zusätzlich mit landuse=grass getaggt werden könnte.
Die Nutzung einer Fläche und deren Bedeckung/Oberfläche sind zwei verschiedene Dinge! Wald mit Wiesenlichtungen beschreibt aber beide Male die Art der Flächenbedeckung.
Naja, ganz korrekt ist das auch noch nicht, weil nimmt man z.B. eine Straße, so gibt es mindestens schon vier Sachen die man unterscheiden muß:
der natürliche Untergrund z.B. Erdboden oder Sand
die Auflage auf den Untergrund z.B. Asphalt oder Schotter
die primäre Nutzung der Fläche z.B. Fahrbahn
die sekundären Nutzungen der Fläche z.B. Parkplatz oder Marktplatz
Mich würde es aber wundern, wenn das nicht schon Kartographen alles fein säuberlich in irgendwelchen Modellen auseinander dividiert und abgegrenzt hätten.