Landnutzung heterogener Flächen ohne Multipolygone möglich?

Hallo Zusammen,

ich möchte nicht die MP-Diskussion erneut in Gang bringen, habe die entsprechenden Themen auch gelesen (Multipolygon-Wahnsinn…) und denke, man sollte sie vermeiden, wo es möglich ist.
Das versuche ich hier:

Die südlichen und östlichen Flächen konnte ich gut einzeln aufnehmen und verbinden. Nun bleibt aber noch die Hauptfläche östlich der Autobahn. Das Ganze ist eigentlich eine große zusammenhängende Fläche, teilweise mit Getreide/Grasland und östlich der Hochspannungsleitung Weideland. Mittendrin eben diverse Buschgruppen, die ich mit natural = scrub taggen würde und kleine Wasserflächen. Nun könnte ich willkürlich Grenzen ziehen, um separate Flächen um die Buschgruppen zu erschaffen, diese einzuschließen und Multipolygone zu vermeiden. Es existieren auch keine richtigen Feldwege mehr im Gebiet, die man als Trennlinie nutzen könnte und die scheinbaren Strukturen existieren so auch nicht mehr, obwohl es auf Bing so aussieht.
Nun ergibt sich für mich die Frage, ob in diesem Fall ein MP für die Weidefläche und die einzelnen Buschgruppen als Mitglieder der Relation in diesem Fall doch sinnvoller wäre, zumal die Flächenausdehnung ja überschaubar ist.

Viele Grüße
Thomas

Also, was ist für dich angenehmer zu mappen, MP oder Flächen?

I.d.R. würde ich es aber als Standard -landuse Fläche machen, erst recht wenn man bemerkt, in der Gegend halten sich wenige User auf, die meißt noch nicht so erfahren sind.
Also, ein bisschen “rumschauen” und sich dann entscheiden. Vor 2-3 Jahren hätte ich auf jeden Fall MP Relationen als landuse abgelehnt.
Heuer sieht man das vielleicht anders. Großflächen, die nicht “interessant” sind, kann man schon einfach als MP taggen.

Grüße Rolf

Anhang: Die MP’s sollten aber schon stimmig und komplett sein, und es ist nicht abzusehen, das sich das in den nächsten Jahren ändert. Danke.

MPs sind Flächen.

Ein Leben ohne MPs ist möglich und sinnvoll.
:sunglasses:

Möglich schon, aber nicht überall sinnvoll. Hier schon.

MPs können helfen, wenn es kompliziert wird, z.B. eine Insel im See. Z.B. eine Brücke, die eigentlich aus drei Teilen besteht…

Oh, sorry, hab mich schon wieder zu weit hinausgelehnt, Brücken taggen als MP ist ja nun überhaupt noch nicht angesagt…

Ich habe das Ganze mal mit zwei halben Weideflächen gelöst, die die Busch-Inseln einschließen. Das ging mittels f(ollow) sehr gut. Es gibt nun allerdings eine imaginäre Grenze, aber irgendeinen Kompromiss muss man wohl eingehen. Die Hochspannungsleitung bleibt natürlich separiert.

Viele Grüße
Thomas

Mir graust es. Fiktive Linien zwischen identischen Bodennutzungen ziehen, nur um das hier nun wirklich sinnvolle MP zu vermeiden.

Sinnvolle MP beschreiben Flächen mit Löchern - und das ist hier nun wirklich gegeben. Nenn mir eine ähnliche Ecke gleicher Qualität und ich zeig dir, wie das geht.

Grrrr
walter

howto:

  • äusseres Landuse zeichnen (eine geschlossen Line) und mit landuse=meadow taggen
  • n geschlossene Landuse für die “Wälder” erzeugen und mit landuse=forest taggen
  • alle gerade gezeichnenten Ways selektieren (“rot machen”)
  • STRG B für “Multipolygon erstellen”

Feddich

braucht mWn den Utils2-Plugin, aber wer den nicht nutzt ist es selber schuld.

Hallo Walter,
das hatte ich befürchtet, habe die oben erwähnten MP-Diskussionen verfolgt und glaubte heraus zu lesen, dass die Meinung eigentlich dahin geht, diese möglichst generell zu vermeiden. Aber ich bin lernfähig und -willig, sonst hätte ich das gar nicht zur Diskussion gestellt. Andererseits ist es ganz schön schwierig, von keinem ein “grrr” zu bekommen ;).
Den Plugin kannte ich noch nicht, sehe ich mir gleich an.
Gehe noch mal in mich.

Viele Grüße
Thomas

Du schreibst es selber: “diese möglichst generell zu vermeiden” Nur halte ich es eben hier ausnahmsweise wirklich für notwendig.

Ich war früher (bis 2012?) ein MP-Fanatiker, der jede Fläche als MP abgebildet hat, sobald sich dafür auch nur die geringste Gelegenheit bot. Das führte - nicht nur bei mir - zu wirklich abenteuerlichen Konstrukten. Aus dieser Zeit kommt auch wohl die berechtigte Scheu aber mMn unberechtigte Abscheu Multipolygonen gegenüber.

In Maßen verwendet und nur in genau solchen Fällen ("“Emmentaler-MP”) sollte man die schon erstellen (dürfen). Bei einem einfachen Building mit Atrium hat ja auch niemand der Kollegen ein Problem, oder?

Gruss
walter

Hallo Walter,

ich nehme mir morgen abend das Ganze noch mal vor, dann bin ich etwas fitter. Das Plugin habe ich ausprobiert, schon dafür hat sich meine Frage gelohnt. Momentan habe ich sowieso viel mehr Zeit verbracht, die entsprechenden Forenbeiträge zu durchforsten, als zu kartieren. Aber das Gute ist, man lernt immer mehr dazu und man kommt vom Groben zum Feinen.

Schönen Abend noch
Thomas

Ich würde einfach die Flächen abmalen, so wie sie sind. Gibt genug Couchmapper, die dann die abenteuerlichsten MP draus machen, das kann man leider nicht verhindern. Nach Mengenlehre ist es sowieso klar, welches Gebilde auf oder unter ein anderes kommt, deswegen brauchst du kein MP zu erstellen. Da geht keine Info verloren.

Ein Gehölz innerhalb einer Ackerfläche ist ja selbst keine Ackerfläche. Für die Auswertung der Landnutzung müsste man ohne MP also alle Flächen, die ein landuse überlappen, aufwendig ermitteln, bewerten und geometrisch vom eigentlichen landuse abziehen. Bei teilweiser Überlappung ließe sich dann sogar gar nicht feststellen, welches landuse gilt.

EDIT: Man muss halt im Einzelfall entscheiden, ob diese “Ungenauigkeit” relevant ist. Ein einzelner Baum auf dem Acker ist es vielleicht eher nicht.

Oh, ohh
Jetzt gerate ich zwischen die MP-Fronten, ich hatte es befürchtet.
Gegen eines möchte ich mich freundlich aber bestimmt und trotzdem mit :wink: verwahren - Couchmapper bin ich nur beim Eintragen, der vorher selbst erkundeten Gegend. Bin am Sonntag extra nochmal mit’m Radl los, um mir die Sache anzusehen.
Ich fasse mal die Erkenntnisse für mich zusammen. MP’s sind nur sinnvoll wenn

  • sie flächenmäßig überschaubar bleiben,
  • möglichst aus einem geschlossen Linienzug pro Element bestehen,
  • die inneren Elemente eine für Auswertungen relevante Größe haben, sonst können diese auch direkt in eine Landuse-Fläche gezeichnet werden, damit Sie auf der Karte dargestellt werden,
  • die Vermeidung von MP’s noch dazu mehr Probleme beim Kartieren bereitet, als deren Verwendung.

Ich hoffe, ich gehe hier keinem mit der Fragerei auf die Nerven, mir fehlt halt noch ein bissl das Gefühl für die Ausgewogenheit von Machbarem und Notwendigem und ich möchte diese Dinge gerne von Anfang an relativ gut hinkriegen, um Nacharbeiten zu vermeiden und mir eine entsprechende Methodik aneignen. Vielleicht ist hier aber auch kein Konsens zu erreichen.

Viele Grüße
Thomas

Dem Punkt stimme ich nicht zu, weil man das als Mapper nicht für alle potentiellen Auswerter entscheiden kann.

Das sollte sich imho üblicherweise von selbst ergeben. Oder anders formuliert: Gilt für alle Objekte (wenn auch (noch?) nicht immer realisierbar, z.B. route-Relationen).

Ansonsten: Ja, sehe ich auch so.

Hallo,
eigentlich wollte ich mich hier weiter raushalten, weil ich auch noch unentschieden war und die Gegend nicht kannte.
Hab sie mir mal jetzt näher angeschaut ( Gegend östlich von Althüttendorf ). Habe es auch schon angesprochen. Schaue dich mal um.
Hier hast du südlich von “deinem” Gebiet sauber struktuierte MP mit den kleineren See’n als inner und Waldfläche als outer. Sieht gut aus.
Dein Gebiet erstreckt sich eigentlich vom Grimnitzsee, unterbrochen durch die Autobahn bis zu den östlichen Waldflächen.
Du beschreibst oben eigentlich nur einen Teil dieser Fläche.
Leider ist dieses Gebiet mit viel Wiese untersetzt und unzähligen Busch- und Waldflächen. Schau mal Richtung Norden, da sieht’s doch auch so aus. Wie willst du die Riesenfläche aufteilen?
Mit einem einzigen MP ? Oh, dann bist du aber Wochen beschäftigt mit den “inner” Mini-Wäldchen ( Sind ja schon tlw. als Flächen definiert )
Leider ist dir ein Fehler passiert, aber das weißt du ja, du hast die Power line -Relation als deine landuse-Grenze “missbraucht”. Natürlich nicht direkt, aber schön ist das wirklich nicht. Bitte ignoriere diese Relation völlig für dein landuse Projekt. (Außer Waldschneisen! )
Ich weiß, jetzt bist du auch nicht schlauer, aber ich glaube, hier würde ein landuse MP extrem unübersichtlich und aufwendig.
Kann dir bei der Entscheidung leider nicht weiter helfen und auch mit der Umsetzung, bin ja ganz woanders unterwegs.

Gruß Rolf

Anhang: Nach den Tipps von Sven noch eine Bemerkung. Das bisherig getaggte sieht ja schon mal nicht schlecht aus, außer das angesprochene, aber hier würde ich erst mal so weitermachen. Ich sehe hier keine “vernünftige” Grenze für ein MP. Durch noch feinere Differenzierung wird alles nochmals komplexer.
Hier hast du also wieder Pro/Contra “MP Chaos” - ich würde den Bereich den du “fertigmachen” möchtest, erstmal so weitermachen. Vielleicht ergeben sich ja irgendwann während der Arbeit doch “Grenzen” - die aber sinnvoll sind.

Lass dich nicht verwirren :slight_smile:

Nach Rogehms Tip hab ich mit die betreffende Gegend mal angeschaut.

Gerade deine Gegend ist ja extrem strukturreich. Da kommt man ohne MP in der Regel nicht aus.
Das in deinem Fall eine Stromleitung nicht gerade eine Landuse-Grenze sein sollte, ist klar, das macht im Moment aber erst mal nichts.

Du kannst die Flächen aber weiter unterteilen, im Luftbild sehe ich einige Nasswiesenbereiche, flach überstaute Schilfecken und diverse Gehölzstrukturen.

Nasswiesenbereiche: das mache ich mit landuse=meadow+natural=wetland+wetland=wet_meadow
flach überstaute Schilfecken:natural=wetland+wetland=reedbed

Die Gehölzstrukturen kann man gut zum teilen nehmen.

Mitunter kannst du eventuell auch den einen oder anderen Graben als Grenze nehmen, bei dem einen quer durchs Gebiet verlaufenden Weg kann man es sich auch überlegen, ist aber Ermessenssache.

Ich würde eher dazu tendieren, feiner die Flächen abzugrenzen, da ergibt sich oft automatisch eine Grenze…

Sven

Danke für Eure Anregungen.
Wie gesagt, hatte ich mir den Bereich angesehen und tatsächlich verläuft so ungefähr unterhalb der Hochspannungsleitung eine virtuelle Begrenzung. Das Gebiet östlich davon, das ich mit mehreren Polygonen als landuse = meadow gekennzeichnet habe, ist aktiv mit Rindviechern “belegt”, ich kann also sogar noch Weidezaun einzeichnen. Westlich davon teilt sich die Fläche in Grasland und getreidebestandene Flächen, sieht also nicht mehr ganz so aus, wie auf Bing. Ich habe das also nicht so gelegt, weil es schicker aussieht, sondern die Leitung zufällig oder bewusst tatsächlich eine Trennung darstellt und damit ist das doch nicht eigentlich falsch (die Linienführung ist ja getrennt), oder?
Aber ich sehe schon, es bleibt schwierig, werde mein Bestes geben und mich erstmal nach weiteren existenten MP`s in der näheren Umgebung umsehen. Wahrscheinlich kann ich es aber sowieso nicht allen rechtmachen.
Wenn mal jemand von Euch in unserer schönen Gegend ist - ich freue mich über praktische Anleitung :). Aber natürlich auch über weitere Tipps hier über das Forum.

Viele Grüße
Thomas

P.S. Die Beispiele, die ich mir in den oben zitierten Themen angesehen habe, sahen eher strukturiert durch einzelne Ackerflächen oder Wege aus. Wenn jemand also mal ein ähnliches Landschaftsbild aufzeigen kann, wie hier vorherrscht, würde ich mir das auch gerne ansehen.

Das ist ja alles schön und gut und man so detailliert mappen wie man will… aber sieht es in 2 Jahren auch noch so aus.
Ich würde einfach nur mappen was eine gewisse Lebensdauer hat.
Sonst ist alles nur eine schön farbige Momentaufnahme die durch MPs noch zusätzlich zementiert wird…
Also mein Motto ist “Mut zur Lücke” und sowenig MPs wie möglich :wink:

Viele Grüsse
mocoohay

Ich rate generell (mit einigen Ausnahmen) davon ab, Flächen übereinander zu zeichnen. Alle Nutzer die aus Daten Karten erzeugen wollen, können das nicht zweifelsfrei auflösen. Beispiel Wald und Wasser: War ein Teich/See im Wald gemeint oder doch eine bewaldete Insel im See? Das Beispiel kann m.E. auf alles was “Insel-Charakter” hat verallgemeinert werden … also hier sind Multipolygone das Mittel der Wahl. Auf der anderen Seite sollte man aber aus Einfachheitsgründen die Nutzung von Multipolygonen nicht übertreiben. “Kompliziert kann jeder … einfach, das ist die wahre Herausforderung.”

Gruß Klaus

Moin,

Das ist halt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
In der Theorie hat Pepito schon Recht - die Daten sind eindeutig.
Und Deine Frage lässt sich inhaltlich (was gemeint ist) schon zweifelsfrei auflösen.

Aber in der Praxis für das Rendering muss eben der Zusammenhang (was ist innerhalb wessen) erst hergestellt werden - und da scheitert es am Aufwand.
Die Relation stellt diesen Zusammenhang einfach dar.

Gruß
Georg

Klasse Spruch - steht der unter Lizenz?