Landes- und Kreisstraßen; secondary/tertiary?

Hallo, ich kann das Tagging von Landes- und Kreisstraßen nicht ganz nachvollziehen. In der Wiki steht, dass Landesstraßen secondary sind und Kreisstraßen sec./tert., je nach Wichtigkeit. Das klingt zunächst logisch, aber in meiner Gegeng passt das irgendwie nicht ganz mit dem Ausbauzustand der Straßen zusammen. Hier gibt es einen Haufen Straßen, die die Orte verbinden, manche sind Landesstraßen (L xxx), manche eben nur Kreisstraßen (K xxx). Allerdings sind die Kreisstraßen teilweise besser ausgebaut als die Landesstraßen. Auf mehreren Kreisstraßen könnte man problemlos schneller als erlaubt (>100) fahren (die haben breite Spuren+Mittellinie), auf manchen Landesstraßen hingegen fährt man automatisch max. 80 und bremst bei Gegenverkehr gerne mal auf 50 runter, so eng ist das (und keine Mittellinie vorhanden). Nun suggeriert einem (zumindest mir) das secondary-Tag der L xxx, dass diese Straße gut ausgebaut ist. Ist sie aber nicht - im Gegenteil, keine Mittellinie, uneben asphaltiert, scharfe Kurven, kleine Kuppen, sodass die nächsten 100m nicht einsehen kann… . Die K xxx mit dem tertiary-Tag ist aber super ausgebaut. Nun könnte man die K xxx auf secondary hochstufen, das würde sie aber bloß mit der schlechteren L xxx gleichsetzen. Macht das vielleicht auch einen Unterschied beim Routing? Da werden doch bestimmt auch secondary-Straßen bevorzugt? Außerdem wird die “Wichtigkeit” einer Straße ja auch nicht dadurch bestimmt, wer dafür verantwortlich ist (Land, Gemeinde). Ändern werd ich das nicht, das würde bloß Inkosistenzen erzeugen. Aber irgendwie wirkt es unintuitiv. :slight_smile: Was meint ihr dazu? Grüße Stammfunktion

Hi, als oberste Richtlinie würde ich die http://wiki.openstreetmap.org/index.php/Map_Features#Highway ansehen. Dort wird hauptsächlich der Straßenzustand beschrieben und nicht ob es eine Landes- oder Kreisstraße ist. Demnach ist es auch nicht unbedingt das Problem wenn eine verdammt schlechte Landesstraße als tertiary gekennzeichnet wird. Ich würde die Wichtigkeit und den Straßenzustand (Breite, Seitenpfosten, Mittellinie, Randlinien usw. begutachten und danach entscheiden. Allerdings sind z.B. Schlaglöcher kein Kriterium um Straßen schlechter zu machen.

Die Schwierigkeit liegt darin, dass im Wiki nicht genau beschrieben ist, wie a) Wichtigkeit b) Zustand unterschieden und bezeichnet werden sollen. Das wäre aber wichtig, denn es macht einen Unterschied, ob ich eine Strasse in Deutschland beurteile, oder eine in Indien oder gar Ghana. In diesen drei Regionen hat eine primary-wichtige-Strasse einen jeweils ganz anderen Ausbauzustand. Vielleicht kann den Unterschied ja mal ein “Strassenfachmann” herausarbeiten und im Wiki beschreiben? Idealerweise natürlich auch mit Bildern. Gruss, Markus

Danke für die Antworten! Ich habe gerade nochmal nachgeschaut und ziemlich lange suchen müssen, bis ich das gefunden habe, worauf ich mich zuerst bezogen habe: De:Germany_roads_tagging Da steht sogar ganz oben dran, dass dort teilweise widersprüchliche Informationen zu De:Map_Features stehen. Hm… Aber wahrscheinlich werde ich mich nach den Map_Features und den Kriterien von smarties richten, die klingen logischer.

Die Straßen nach Zustand oder Wichtigkeit zu kennzeichnen, finde ich zu subjektiv. Dazu kommt auch noch, dass sich der Ausbau-/Wartungszustand einer Straße alle paar hundert Meter ändern kann. Ich kennzeichne einfach alle Staats- und Landesstraßen als secondary und alle Kreisstraßen als tertiary. mfg morjak

Es liegt nun mal in der Natur des OSM-Projektes, dass da derzeit viele Süppchen gekocht werden, aber so schlimm ist das nicht, denn (jetzt mal rein auf Deutschland bezogen) die Karte ist ja noch im enstehen, es gibt noch viele Lücken. Sind jedoch erstmal alle Lücken soweit gefüllt, wird automatisch im nächsten Schritt damit begonnen werden alles auf Konsistenz zu prüfen und gegebenenfalls gerade zu ziehen. Zumal sich das Projekt an sich ja auch weiter entwickelt und auch die Editoren leistungsfähiger werden.

Moin, die Einteilung über über primary usw. haut, glaube ich selten hin. Ich habe hier z.B. eine Bundesstraße5, die zur K80 gemacht wurde, aber noch nicht zurückgebaut, also ein “Riesenteil” aus Zeiten des Kalten Krieges. Eine K wurde Gemeindestraße, auch ohne Bauzustandsänderung… Also: angucken und einteilen. Gruß Jörk

Hi, wie wäre es denn damit: Man taggt die Straßen nach dem physischen Bauzustand. Die eigentliche Zuordnung zu B-, St-/L- und K-Straßen macht man dann via Relationen? Siehe auch diesen Fred: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=928. VG Sven

Letztendlich entscheidend ist die Frage, was wir in den Daten für welchen Zweck abbilden wollen. Traditionell werden in Kartenwerken die deutschen Straßen entsprechend Ihrer Kennzeichnung gewichtet und markiert. Grüße René

Ich bin auch eher der Meinung, dass dich Wichtigkeit entscheidend ist. Und die Kennzeichnung zeigt die Wichtigkeit eindeutig an. Der Ausbauzustand sollte eher mit anderen Tags erfasst werden (lanes, width usw.). Also: Autobahn = motorway, Kraftfahrstraße = trunk, Bundesstraße = primary, Landesstraße = secondary, Kreisstraße = tertiary Wobei ich schon der Meinung bin, dass da etwas Spielraum im eigenen Ermessen ist…

Abbilden wollen wie doch die Physik; spätestens im Stadtplan gibt es sonst Probleme, wenn die neue K xx nur die halbe alte B xx abbildet. Gruß Jörk

Dazu sollte man aber, denke ich, die zusätzlichen Tags benutzen, die sind, meiner Meinung nach, dafür besser geeignet um Straßenbreite, Fahrspuranzahl, usw. anzugeben. Grüße René

Die Wichtigkeit von Straßen lässt sich meiner Meinung nach nicht allein aus der Bezeichnung ableiten. Im laufe der Jahre kommt es hier ganz natürlich zu Verschiebungen die am Ausbauzustand zu erkennen sind. In tagge Bundesstraßen entsprechend dem Ausbauzustand als primary oder trunk, Land und Kreisstraßen als secondary oder tertiary. Grüße Ralf

Mmmmh, uns scheint da etwas beim taggen zu fehlen, das man Straßenkategorie nennt. http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenkategorie. Damit ließe sich der Ausbauzustand unabhängig von der Bezeichnung darstellen. Grüße René