Ich habe bei meiner letzten Tour einen Grenzstein erfasst, welcher eine recht markante Ecke einer Gemeinde- und Landkreisgrenze markiert. Leider weicht die Position von der in OSM erfassten boundary ca. 18 m ab.
Der Grenzverlauf stammt vmtl. nocch von Maps4BW, entspricht zumindest dem basemap. Gegencheck zu Liegenschaftskatasterdaten bestätigt jedoch eher die Lage des erfassten Grenzsteins.
Die Frage ist, wie weiter? Alles so belassen wie es gerade ist (dass die Grenzen aus Maps4BW nicht so sonderlich genau sind, ist bekannt, das LGL BW spricht selber von Abweichungen bis zu 20m.
Oder die eine Ecke der Grenze auf den Grenzstein verschieben? Den Rest der Grenze habe ich nicht auf weitere Grenzsteine geprüft, das war nicht mein Schwerkunkt.
Wenn das wie dort vor Ort verifizierbar würde ich die Grenzen der Realität anpassen .
Wie wurde denn die Position des Grenzsteins erfasst?
Sowohl GPS-Daten wie auch Luftbilder zur Ausrichtung können ja ebenfalls Offset haben.
Die öffentlich zugänglichen Katasterbilder sind ja üblicherweise nicht georeferenziert.
Nur die Gebäudeumrisse in Maps4BW waren sehr lagegenau.
Guten Abend,
OSM-Grenzen würde ich stets als mehr oder weniger Ungenau betrachten. Wenn man, wie hier in Brandenburg, Zugriff auf die Liegenschaftskatastergeometrien hat, kann man die Grenzen recht gut verbessern. Eine WMS-Genauigkeit reicht für mich aus. Aus eigener beruflicher Erfahrung weiß ich auch, das alle hier verfügbaren administrativen Grenzgeometrien eben auch auf diesen Katastergrenzen basieren und nicht (mehr) generalisiert sind…
Liegenschaftsgrenzen verändern sich aber sehr gerne, das ich manchmal wie ein Gummituch … Auch wenn man einen Grenzstein vorfindet, der vielleicht schon lange an einem Ort ist, kann es durchaus sein, daß es mittlerweile zu Abweichungen kommen kann. Das heißt aber auch, daß nach partiellen Neu- oder Trennvermessungen von Flurstücksgeometrien es auch zur Anpassung der Admin-Grenze kommen kann…
Es gibt in OSM erfasste historische Grenzsteine der Grenze Sachsen zu Brandenburg. Inwiefern das unter den heutigen geodatentechnischen Möglichkeiten noch so alles übereinstimmt, hab ich zarte Zweifel…
Sven
Da es quasi Beifang war, noch nicht einmal sonderlich präzise. Hatte keine Zeit für eine längere Messung. Ich hatte auch erst in der Nachbearbeitung gemerkt, dass das nicht nur irgendein Grenzstein eines Flurstücks ist, sondern eine markante Ecke einer Gemarkungs-, Gemeinde- und Kreisgrenze markiert.
Das ist mir alles bekannt. Bis Jahresanfang habe ich das Offset der Luftbilder immer an Gebäudeumringen von Maps4BW ausgerichtet, aber das steht nimmer zur Verfügung. Aber aus der Zeit weiß ich, dass die derzeit aktuellen Bing-Luftbilder einen ausgesprochen geringen Versatz. Im Vergleich ESRI, Bing und Maps4BW spielte sich alles so im 1-Meter-Bereich ab, maximal.
Jetzt stehen mir nur noch meine eigene (externer GNSS-Empfänger) und andere GPS-Spuren zur Verfügung, anhand derer ich die Wege des Luftbildes ausrichte. Aus Erfahrung sehe ich dann relativ schnell, ob ich selber eine gute Aufzeichnung habe oder nicht - und vergangenes WE waren die Bedingungen optimal. Alles in allem würde ich eine Abweichung von 2-3 m, im ungünstigsten Fall 5 m annehmen. 18-20 m Fehler sind auszuschließen, zumal der Grenzstein klar östlich der Weggabelung steht (Gegencheck auf Flurkarte bestätigt die vor Ort vorgefundene Lage), die gleiche Grenzecke liegt in OSM jedoch wesentlich deutlicher nordwestlich der Weggabelung.