Kreisverkehre für Routen aufteilen?

Buslinien werden immer so angelegt, dass pro Richtung eine Relation erstellt wird.

Natürlich ist das auch Mapping für Router/Routing. Denn das Routing funktioniert nicht mehr richtig (egal ob für Autos, Wanderer oder Radfahrer) und was viel schlimmer ist, wenn durch den gesplitteten Kreisverkehr noch mehr “Routen” (Bus-, Wander-, Rad-, Autobahnumleitungen etc.) müssen, dann wird jedwede Veränderung zu einem Horror, inbesondere für Unerfahrene. D.h., dann wird aus Unwissenheit mehr kaputt gemacht, als nur ein oder zwei Routen.

Im übrigen, was spricht dagegen, dass der Wanderer die freie Auwahl bekommt, rechts oder linksrum im Kreisverkehr zu laufen? Auch bei Wanderrouten kann der vollständige Kreis angezeigt werden, die Darstellung ist immer noch richtig.

Und, wenn Du den Kreisverkehr splittest, dann gilt das für ALLE Routen und das Routing stützt sich nur noch auf eine Teillinie. Beim Autorouting bekommst Du, obwohl du "geradeaus im Kreisverkehr fährst, meist die Ansage “links abbiegen”.

Ich kann nur dringend bitten, den Kreisverkehr wieder zusammen zu führen und auch bei Wanderrouting einen vollständigen Kreisverkehr als richtig anzusehen. Denn was Du mit dem Splitten machst, damit die Darstellung “schön” aussieht, ist mappen für den Renderer!

Thoschi

Wenn die Wandermarkierung nun mal entlang des kurzen Segments führt, oder ggf auch des langen Kreisbogens, dann soll dies auch so auf der Karte sein (we map whats on the ground) eine Kreisdarstellung ist durch eine Kreisschließung imho schlichtweg falsch, weil bei Wanderwegen meiner Erfahrung nach eher seltenst beide Bögen markiert werden. Und Osmand z. B. beherrscht sowohl mit internem als auch Brouter alle drei Profile (Pkw, Rad, Fußgänger) an gezeigtem Kreisel problemlos. Außerdem wird die Streckenberechnung einfach und exakter. Cepesko

Hä? Was ändert sich denn bitte dadurch am Rendering?

–ks

Wenn eine Buslinie einen Kreisel nur in einer Richtung durchfährt wird sie auch nur auf dieser Seite eingezeichnet - und nicht auf dem gesamten Kreisel. Finde ich persönlich auch besser und habe es so umgesetzt. Ein Kreisel ist nichts weiter als eine kreisförmige Einbahnstraße mit sehr kurzer Länge.

Das ist mir klar, aber ich hätte es nicht als Rendering bezeichnet. Unter Rendering fällt bei mir das Erzeugen der grafischen Karte aus abstrakten Geodaten, nicht das Einzeichnen von Routen darauf (die ja keine eigens zu erzeugenden Elemente sind, sondern nur Hervorhebungen bestehender Elemente).

Ich darf mal wieder meinen Lieblingsspruch anbringen: Dass wir nicht für den Renderer mappen, heißt auf der anderen Seite auch nicht, dass wir gegen ihn mappen. Unter „Mapping für den Renderer“ versteht man in der OSM-Welt das Mapping nach rein rendergrafischen Aspekten ohne Rücksicht auf sachliche Richtigkeit (z.B. wenn ich die Parteizentrale der Grünen landuse=grass tagge, damit sie in grün dargestellt wird). Also ein Mappen nur für den Renderer ohne Rücksicht auf andere Auswerter. Mappen für den Renderer ist, wenn ich „landuse=grass“ nur als „Grünmachbefehl“ betrachte und nicht als die Aussage „das hier ist eine Grasfläche“. Darunter versteht man aber nie und nimmer ein detaillierteres und damit objektiv richtigeres Mapping. Oder würdest du es auch Mapping für den Renderer nennen, wenn ich eine Kurve, die bislang nur grob als 45°-Winkel gemappt ist, nach Luftbild schön ausrunde? Auch das verbessert ja die Darstellung im Renderer.

Nein, das ist kein Mappen für den Renderer! Sachlich richtiges Mapping ist doch genau das, was wir wollen. Und es wäre auf keinen Fall sachlich falsch, einen Kreisverkehr aufzuteilen, um die Segmente einzelnen Routen zuordnen zu können, damit diese als durchgehende Linien wie gefahren darstellbar sind. Die Frage ist, ob es sinnvoll ist, da so sehr ins Detail zu gehen, oder ob wir uns damit woanders Nachteile einhandeln (Wartbarkeit des Kreisverkehrs, hoher Zersplitterungsgrad des Straßennetzes). Aber „Mappen für den Renderer“ kann ich darin nun überhaupt nicht sehen. Denn es hat kein anderer Auswerter einen Nachteil dadurch, insofern als er fehlerhafte Geodaten erhielte, die lediglich eine gewünschte Darstellung im Renderer bezwecken sollen. Die Nachteile liegen rein auf der organisatorischen Seite.

Wir müssen aufpassen, dass „Mappen für den Renderer“ kein Totschlagargument wird. Denn natürlich mappen wir auch für den Renderer – ebenso wie wir für Overpass mappen, für Garmin, für OsmAnd, für den BRouter und für jedes andere Auswertesystem. Wir mappen halt nicht nur für den Renderer. Darum geht’s.

–ks

Gut, “für Renderer” mag man so auslegen. Ich sehe es so, damit die Route auf der Karte toll aussieht, wird so gemappt. Die Routen werden vom Renderer angezeigt.

Aber in diesem Fall mappen wir auf jeden Fall GEGEN den Router…Du wirst in diesen Kreisverkehren beim Routingsoftware kaum den Satz hören “Im Kreisverkehr die 2. Ausfahrt”, sondern “Biegen sie in x Metern rechts ab, halten sie sich nach X Metern links, biegen sie nach x Metern rechts ab”.
Sorry, dass finde ich schlimmer, als optisch eine Route als Kreis dargestellt zu bekommen.

Auf meinem 6 Jahre alten Garmin geht das einwandfrei mit verschiedenen OSM-Karten. Beispiele?

In welchem Kreisel mit welchem Router ist das so? Ist mir auch bei aufgeteilten Kreiseln noch nicht aufgefallen. Natürlich müssen sämtliche Segmente „junction=roundabout“ getaggt sein, damit der Router das als zusammenhängenden Kreisverkehr erkennt. Aber dann sollte es eigentlich klappen.

D’accord, das wäre es. Aber, wie gesagt, mir ist das noch nirgends aufgefallen, daher wusste ich bislang noch nicht, dass es diesen Nachteil für Router gibt. Also: Wo?

–ks

Jedenfalls widersprechen gespluttete Kreisverkehrs dem Prinzip “so einfach wie möglich - so komplex wie nötig”.

Ich erinnere nochmal drann das es in OSM auch noch Gebiete gibt, die komplett nicht oder nur sehr rudimentär gemappt sind. Meine Sorge ist immer das je komplexet gewisse Gebiete werden, desto unwahrscheinlicher wird eine Flächendeckung.

Und dann bauen wir eine Datenbank, die durch intelligente Programme ausgewertet wird. Und das man durch einen Kreisverkehrs nicht komplett durchfährt ist eine konsistente Regel, die man nicht nochmal extra hinschreiben muss.

Ich will hier keinesfalls Kreiselsplitting forcieren, ich splitte Kreisel auch nur dann, wenn die Segmente unterschiedliches Tagging benötigen. Aber diese prinzipiellen Argumentationen finde ich schwierig, weil die Grenze zum „wie nötig“ wiederum reine Geschmackssache ist. Mapper arbeiten mit unterschiedlichen Detailtiefen – viele mappen Rechtsabbiegespuren auch dann noch separat, wenn sie nur durch eine bierdeckelgroße Verkehrsinsel von der übrigen Kreuzung abgesetzt sind (was ich wiederum unnötig finde, ich bin generell für möglichst einfaches Mappen von Kreuzungen, wie in meinem Blog nachzulesen ist), aber das ist deshalb nicht „falsch“. Und was nötig bzw. unnötig ist, darüber entscheidet die eigene Detailverliebtheit.

–ks

Daran kann’s gelegen haben, dass muss ich mal probieren. Das bei dem Kreisel nicht alle Segmente richtig getaggt sind. Gute Info!

Ich bleibe aber dabei, dass ein Splitting, nur um eine Route einmal nicht um Kreis anzuzeigen (=reine Optik!) unterbleiben sollte.

Wie in Post#2 bereits geschrieben ist es zum Teil (wahrscheinlich zum größten Teil) Geschmacksache, somit wird auch dieser Faden keinen Konsens bringen. :slight_smile:

Man könnte allerdings mal das Wiki zu junction=roundabout aufräumen:

  • In der deutschen Version steht: “Zeichne einen geschlossenen Kreis”.
  • In der englischen Version (nicht in der deutschen) ist rechts per Symbol angedeutet, dass das Tag auch auf Nodes angewendet werden kann.

[1] https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:junction%3Droundabout
[2] https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:junction%3Droundabout