*Die Satellitengeodäsie und moderne geodätische Erdmodelle zeigen an fast allen Kontinentalrändern jährliche Bewegungsraten, die von 1 cm bis etwa 10 cm reichen. *
Solange genug Wasser zwischen den Kontinenten ist, ist das eine eher akademische Frage.
Auf Island (ähnlich auch Kalifornien und weitere) gibt es Straßen, die mal gerade waren und nach einem Erdbeben zwischendrin einen Versatz von einem Meter bekamen. Die Mapper haben dann dort ein wirkliches Problem (die letzte größere Landverschiebung war allerdings noch vor OSM).
Das war einmal. Der jetzige ist nicht mehr an die Erdoberfläche gebunden, sondern astronomisch/geodätisch festgelegt. Der muss dann nur noch von Zeit zu Zeit an die langsamere Erddrehung angepasst werden (oder umgekehrt die Zeit). Durch die Gezeitenkräfte schwankt übrigens nicht nur der Wasserspiegel, sonderen auch England etwas hin und her. Der Effekt ist aber zu klein, um in absehbarer Zeit für OSM eine Rolle zu spielen
Das sollen unsere Nachfolger machen (auch wenn das Problem schon Leuten hier auffiel). Man könnte ja alle 10 Jahre einen Bot laufen lassen, und alle Nodes um einem Meter verschieben, die seit 10 Jahren nicht angefasst wurden. Alle anderen wurden ja vom letzten Mapper kontrolliert und stimmen also.
Der Punkt für WGS84 liegt in den Sternen. Andere Systeme hatten auch mal Punkte auf der Erde, einen Kirchturm z.B., oder eine Sternwarte. Es gibt ein paar Messpunkte auf der Erde verteilt. Die Geschwindigkeit dieser Punkte gegenüber dem hypothetischen im Sternenhimmel verankerten Koordinatensystem wird gemessen und gelegentlich veröffentlicht. Nach diesen Tabellen könntest du die Koordinaten auch korrigieren.
Da muß jeder schon selbst ein bischen mit aufpassen, damit er nicht von der Kontinentaldrift überrascht wird. Dafür gibt es zum Glück bereits eine Meßstation
Ich habe Dan mal angeschrieben ob er uns die Daten unter der OdBL bereitstellen kann um die Zukunft von OSM abzusichern.
a) wenn ich das im Wiki richtig lese, gibt es OSM im Juli 10 Jahre, der erste Meter ist voll, damit könnten wir unsere Nachfolger werden
b) Auch wenn wir bei den Daten keine Idee haben (kommt Zeit kommt Idee), so kann man das Thema schonmal auf die GPS Traces anwenden.
die sind mit Zeitstempel hochgeladen, und liessen sich Schritt für Schritt verschieben. Zur Nivellierung der Sat bilder werden die immer gerne eingesetzt, in dem werähnten Link von Maxbe steht: GPS Positionen ohne Zeitstempel sind nix wert (sinngemässes Zitat)
Das mag heute noch stimmen, aber in naher Zukunft können die GPS-Geräte sowohl GPS also auch GLONASS und Gallieo empfangen. Dann haben sie anstatt einer schon 3 Uhrzeiten zur Verfügung. Und besonders die russische Uhrzeit gilt als besonders genau.
Von daher könnte dann also jeder Mapper auch seine Referenzmessung zur Kontinentaldrift beitragen. Das wäre lizenztechnisch einfacher, da er ja die CT schon unterzeichnet hat, aber ziemlich teuer für ihn, sein GPS dafür 10 Jahre an der gleichen Stelle liegen zu lassen. Deshalb bevorzuge ich trotzdem ein zentrales, genormtes Korrekturverfahren.
Ohne diesen Mist würde GNS (GPS, GLONASS, Galileo etc) nicht funktionieren. Die Satelliten haben das an Bord.
Für die GPS-Empfänger ist das aber “etwas” zu aufwendig. Die brauchen deshalb einen weiteren Satelliten, um die genaue Zeit herausrechnen zu können.
Bei den Empfängern gibt es noch viel trivialere Probleme: In die GPX-Punkte werden z.T. Timestamps vom Ende der Berechnung eingetragen (die Kalman-Filter brauchen ein paar Messpunkte, bevor sie ein Ergebnis liefern). Dadurch haben die Tracks verschiedener Logger bis zu 5 Sekunden Offset zueinander.
Da sind die paar Piko- bis Nanosekunden Differenz zwischen den Satellitensystem Peanuts dagegen.