"Kein Winterdienst" mappen

Geht mal rein praktisch an die Sache heran. Das ganze ist nur in unbekannter Gegend sinnvoll, daheim weiß man ja, welche Wege man unter welchen Umständen meiden sollte.

In der Ferne weiß man nicht, unter welchen Umständen man welche Straßen meiden sollte. Auf mancher Strecke reichen 5cm Schneehöhe auf den umliegenden Feldern und die Straße ist bei einem Sturm nicht mehr passierbar. Das kann so schnell gehen, dass auch der Winterdienst nicht schnell genug reagieren kann. Ebenso hat der Winterdienst gewisse Prioritäten. Da kann es sein, dass kleinere Straßen zwar geräumt werden, aber dies muss nicht der Fall sein, wenn du da gerade lang willst.

So ein Tagg (so es denn überhaupt berücksichtigt wird) verbessert also deine Chance auf gutes durchkommen maximal geringfügig. Deutlich sinnvoller wäre es bspw. im Winter eher auf größeren Straßen zu fahren.

Neben 250x winter_service=* gibt es noch 23.686x snowplowing=* und 473x seasonal:winter=* in der Datenbank:
(seasonal:winter wird auch noch für andere (sub)keys verwendet)

http://taginfo.openstreetmap.org/search?q=winter_service
http://taginfo.openstreetmap.org/search?q=snowplowing
http://taginfo.openstreetmap.org/search?q=seasonal%3Awinter

Über das snowplowing bin ich schon im default-mkgmap-style gestolpert (wird dort zur fahrradtauglichkeit
von Wegen evaluiert).
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:snowplowing
Sind denn schon alle beheizten Wege in Deutschland mit snowplowing=heated gemappt? :wink:

Dann müsste man aber gritting auch miteinbeziehen. Denn ein Winterdienst bedeutet ja nicht nur, dass Schnee geräumt ist, sondern auch, dass bei Glatteisgefahr gestreut wird.

Ich hänge mich mal hier an, weil ich keinen Plan habe wie ich die winterliche Sperrung taggen soll. Jemand von euch hat sicher eine gute Idee.:slight_smile:


Weiter hinten liegen umgestürzte Bäume schon bis zur Mitte der Straße.
http://www.openstreetmap.org/?lat=49.58122&lon=12.00688&zoom=16&layers=M
Die Schilder werden, jedes Jahr, von November bis April aufgestellt und den Sommer über entfernt. Dann kann die Straße ohne Einschränkungen befahren werden.
Es handelt sich um eine ehemalige Staatsstraß, die wegen einer Ortsumgehung nicht mehr gepflegt wird. Weiter hinten liegen umgestürzte Bäume schon bis zur Mitte der Straße.

Gefunden habe ich winter_service=no,

Wie tagge ich die winterliche Sperrung am besten?

Gefunden habe ich winter_road, aber das hilft mir auch nicht weiter.

+1

Im OSM-Wiki hatte ich durch Zufall mal Proposed_features/Key:winter_service gefunden (wiedergefunden durch Suche “Winterdienst”).

Das geht doch bestimmt auch für Weichenheizungen? Danke für den Tipp :wink:

Eine Möglichkeit ist eine zeitlich befristete Sperrung per “Conditional Restriction”.
In deinem Fall also “vehicle:conditional=no @ (Nov,Dec,Jan-Apr)”.

Da die Sperre nicht für Land- und Forstwirtschaft gilt muss das noch zusätzlich erfasst werden. Entweder analog zu oben mit forestry:conditional=yes @ (Nov,Dec,Jan-Apr)" (agricultural entsprechend) oder indem du die Bedingung um den Teil “;yes @ forestry;yes @ agricultural” ergänzt. Das gibt also zusammen:
“vehicle:conditional=no @ (Nov,Dec,Jan-Apr);yes @ forestry;yes @ agricultural”
Bitte bei zusammengesetzten Bedingungen jeweils die Semikolons ohne Leerzeichen beachten.

So sagt es das Schild aus.
Radfahrer sind also verboten, Fußgänger jedoch nicht. Ein winter_service=no gehört wohl auch noch dazu. Letzteres muss man wohl nicht per “Conditional Restriction” einschränken.

PS: Es ist hoffentlich klar, dass dies wahrscheinlich noch von keinem Router ausgewertet wird.
Genauso wenig wird das kaum abhängig vom Monat in einer Karte unterschiedlich dargestellt.

Edbert (EvanE)

Danke für deinen Vorschlag.
Mir war die Schilderkombination zu komplex und ich trage es mal so ein wie du geschrieben hast.
Dass das nicht ausgewertet wird habe ich mir schon gedacht, aber ich will nicht Schuld sein, wenn ein Router jemand Fremdes über die verschneite Straße schickt.:wink:

Für was steht eigentlich das Zeichen @ in dem Schema? Mir ist noch nirgends aufgefallen dass das @ verwendet wird.

Normalerweise für “at” (auf,bei,um). Hier mehr im Sinne von “wenn …, dann …”

Gruss
walter

Wenn du dort oft genug vorbei kommst, um zu sehen, ob die Schilder auf-/abgebaut sind, gibt es die Alternative, dass du die Beschränkungen bzw. deren Aufhebung jeweils zeitnah ‘normal’ erfasst. Das würde sich dann auf:
vehicle=no
forestry=yes
agricultural=yes
wärend der Wintermonate reduzieren.
Das sollten die meisten Router können. Es fragt sich nur, wann man das letzte Mal seine Karte fürs Navi aktualisiert hat.

Bei den bedingten Einschänkungen braucht man mehrere Sonderzeichen. Einige davon sind z.B. durch die Übernahme der Syntax für Zeitbeschränkungen belegt. Also braucht es ein Zeichen für “Wert falls Bedingung”, das möglichst noch nicht in einem anderem Zusammenhang nit abweichender Bedeutung verwendet wird. Insofern hat die Wahl des “@” wohl ihren Zweck erfüllt. Intuitiv ist das nicht, aber was soll man machen.

Edbert (EvanE)

Ich komme da schon öfters vorbei und könnte die Schilder zeitnah erfassen wie du vorschlägst. Das ist mir aber dann doch zu viel Aufwand. Am Schluss kommt noch jemand auf die Idee, dass wir im Winter alle Tracks auf surface=snow umtaggen und im Frühling dann wieder auf den normalen Wert Schotter, Gras, Erde, zurücksetzen.

OT: Ich war heute mit dem Fahrrad unterwegs um einige neue Wege aufzunehmen. Beireits beim ersten Weg gab es einen Knall und der Schlauch in meinen Hinterrad ist geplatzt. Da musste ich dann eine gute Stunde nach Hause schieben. Mist, verdammter! :frowning:

Kann man so machen, muss man aber nicht. Da ja auch andere den Thread lesen, ist das immer auch als alternative Lösung für andere Mapper zu sehen.
Schnee ist vom Wetter abhängig, das hat bei OSM bisher noch nichts verloren. :wink:

Der kluge Radfahrer sorgt vor und hat immer einen kleinen Werkzeugsatz + Flickzeug dabei. :wink: Auch eine kleine Erste-Hilfe Ausrüstung kann nicht schaden. Leider passt das dann nicht mehr ins Radler-Trikot oder die Hosentaschen. Ich habe mir dafür einen kleinen, leichten, schmalen Radler-Rucksack zugelegt. Das hat sich bis heute bewährt, wenn ich es auch zum Glück sehr selten selber gebraucht habe. Aber es ist ja auch schön, wenn man jemand anderen damit helfen kann.

Heute in OT-Laune
Edbert (EvanE)

Moins,

Willkommen im Club. :frowning:

Nützlich sein können “unkaputtbare” Reifen.

So man die denn rechtzeitig wechselt. :sunglasses:

Gruß Wolf

Hallo

Aus Radfahrersicht, ist die Meldung eines offiziell erklärten, nicht bestehenden Winterdiensts (Zusatzschild) wenig hilfreich (aber wäre machbar, wenn ich richtig verstanden habe, was mir in den letzten Tagen hier beigebracht wurde: einfach StVO-Zusatzschild tagen): Ist das Wetter so, dass dort nichts geschieht (www.meteox.com usw. …), dann ist es schlicht und ergreifend dumm, auf solche Strecken zu verzichten…

Der Radfahrer unterliegt vielen Witterungseinflüssen, die man (wahrscheinlich) nicht alle sinnvoll erfassen kann, leider.

Der eine Weg steht auch im Sommer derart unter Wasser, dass man richtige Probleme damit hat (noch mehr mit undichten Radschuhsohlen, die wegen den Schräubchen der Pedalenhalterungen undicht sind), die echte Gefährdung kommt von Eisplatten, oder gar von dämlich in zu grosser Menge rücksichtslos gestreutem Streugut). In der Grossstadt Mönchengladbach waren vor 2 Jahren viele Radwege auch mit Spikes mehrere Wochen lang nicht passierbar (Rillenbildung), weil die Wege nie geräumt wurden, sondern nur Streugut auf dem hohem Schnee geschmissen wurde (kommt ein schweres Rad oder ein Falschparker drauf, dann ist eine kräftigste Rille sofort da, wenn das ganze zufriert). Es ist unsinnig Negativ-Klassizifierung vornehmen zu wollen (Ausnahme: offiziell mit Schilder angekündigten Stellen «Wasseransammlung» / «Überflutungsgefahr» usw. Alle diese StVO-Schilder existieren! Sie haben ja eine offizielle Kennzeichnung - Aber leider sind Feldwege selten damit ausgestattet; die Frage wäre, ob man sich da die Freiheit nimmt, das passende Schild, das es nicht gibt, zu tagen…).

Was sehr sinnvoll wäre, wieder aus Radfahrersicht, zu wissen, wo öffentliche Verkehrsmittel durchfahren, auch und insbesondere Schulbusse, die teilweise ganz seltsame Wege benützen dürfen/müssen (da hierzulande Schulpflicht besteht), und in fast allen Gemeinden an den Tagen, wo es Fahrdienst gibt, vorrangig geräumt und frei gehalten werden. Das wäre eine positive Information, die weiterbringt: Solche Strecken zu fahren, ist oft bei jedem Wetter eher möglich, und fast immer zulässig (Ausnahme: V254, Verbot für Radfahrer! Aus sie gehören getagt! Dieses Verbot gilt in jeder Situation!): ist da der etwaige Radweg nicht frei, dann nimmt der Radler eben die normale Fahrbahn, so lautet das Gesetz…

Gruss

Etwas OT:

  • Buslinien werden erfasst und dargestellt, siehe z.B. Gravitystorm Transport Map. Nur fehlt da imo noch ein Schlüssel um zu erfassen, dass eine Linienvariante nur ein paar mal am Tag bedient wird (z.B. eben Schülerverkehrsfahrten), weshalb ich diese (noch) nicht erfasse.

  • Ich war schon mal Mittags in einem Bus, bei dem der Fahrer an einer Steigung für die nächste Runde ein Räumfahrzeug bestellt hat und (nach Rücksprache mit der Leitstelle) gewendet hat und über die Hauptstrasse gefahren ist - das waren dann 18 Minuten Verspätung und eine nicht angefahrene Haltestelle (nach der Wartezeit war aber eh niemand mehr da).