Kaufentscheidung Auto-Navi : wer ist OSM gegenüber aufgeschlossen ?

Hallo ,

dass OSM noch nicht so recht ein Auto Navi ersetzt habe ich in : http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=4317 nachgelesen.
ok, verständlich soweit und doch wünsche ich mir für meine Kaufentscheidung zum neuen Auto-Navi einen Tip von der OSM Gemeinde.

Gibt es denn zumindest einen Hersteller der OSM gegenüber aufgeschlossen ist,
oder darüber nachdenkt seine Geräte demnächst auch für OSM Karten vorzubereiten ?
Kaufentscheidungen sind doch im real existierenden Kapitalismus eine der mächtigsten politischen Mittel.

Gibt es ein Unternehmen das OSM durch Spenden unterstützt oder Intresse signalisiert hat ?

Erlöst mich von der Qual der Wahl aus 100 verschiedenen Geräten. Wenn es in Richtung open … geht zahle ich gern
etwas mehr oder begnüge mich mit etwas weniger Leistung.

Joe

Hallo Joe

Es gibt bisher keinen Navi- oder Outdoor-Hersteller, der selber OSM-Daten nutzt.

Es gibt aber drei Gruppen von Geräten, auf denen du OSM-Karten installieren kannst.

  • Für Garmin-Geräte gibt es Software, um aus den OSM-Daten Garmin-fähige
    Karten zu erzeugen. Das war hauptsächlich für den Outdoor-Bereich gedacht,
    sollte aber auch auf den meisten Garmin Auto-Navis funktionieren.
    Neben der Möglichkeit eigene Karten zu erzugen, gibt es fertig aufbereitete
    karten, die nur noch auf das Garmin-Gerät installiert werden müssen.

  • Für Geräte mit Windows Mobile gibt es eine Reihe von Software, die OSM-Karten
    /OSM-Daten nutzen. Wobei die Karten teils online, teils offline genutzt werden.
    Auch hier gibt es die ganze Tool-Kette zum Erzeugen eigener Karten genauso wie
    fertig aufbereitete Karten.

  • Für Android und iPhone gibt es komplette Navi-Anwendungen, die OSM-Daten
    als Basis benutzen (Skobbler, …). Die Geräte sind natürlich in erster Linie
    Telephone/Organizer/Browser/… aber aufgrund von Rechenleistung, Speicher-
    ausstattung und Bildschirmgröße durchaus auch als Auto-Navi geeignet.

HTH
Edbert (EvanE)

Naja und es gibt http://opentom.org was von TT sogar unterstützt wird aber da gibt es meines Wissens noch keine Möglichkeit z.B. Navit drauf laufen zu lassen.

Um Navit auf einem TomTom laufen zu lassen, braucht man kein OpenTom - dafür reicht das “normale” TomTom-Linux, das auf diesen Geräten bereits ab Werk installiert ist. Das Projekt “Navit auf TomTom” ist noch in der Erprobungsphase, aber ich habe es schon ein paar mal auf meinem GO 910 laufen lassen. Hier gibt es weitere Infos, fertige Binaries zum Download sowie eine Anleitung für Selbstkompilierer:

http://wiki.navit-project.org/index.php/Navit_on_TomTom

Ich muss das Wiki aber bei Gelegenheit noch mal überarbeiten und eine aktuellere Version hochladen - die neueren TomToms (ONE, XL) erfordern etwas andere Einstellungen in den Config-Dateien.

Prinzipiell sollte man Navit auch auf OpenTom portieren können, das habe ich aber bisher noch nicht ausprobiert. Ich muss mir erst mal ein anderes TomTom besorgen, mit SD-Karte, da kann man einfacher mal schnell die komplette Software austauschen / neu installieren. Das GO 910 hat eine eingebaute Festplatte, und wenn man da mal versehentlich das System zerschießt, muss man die erst aufwändig ausbauen und neu bespielen, und das macht nicht wirklich Spaß…

Hallo,

auch wenn ich an diesem Projekt begeistert mitarbeite, nutze ich ich im Auto eine bewusst konventionelle Lösung :slight_smile:

Bei der Autonavigation kannst du mit OSM-Kartenmaterial momentan noch nicht richtig glücklich werden. Gegenüber den konventionellen Lösungen gibt es flächendeckend noch zu viele Lücken und auch zu viele Kartenfehler. In jeder aktuellen Autonavigation erwartet man, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen angezeigt werden - hier gibt es in den OSM-Karten noch große Lücken.

Ein 100Euro-Navi ist heute eigentlich nicht mehr verkaufbar, wenn es nur die Deutschlandkarte im Bauch hat. Für die Autonavigation ist das OSM-Kartenmaterial aufgrund der dünnen Abdeckung mehr oder weniger für Deutschland, Austria und einige Alpneregionen verwendbar.

Mein Wunsch, OSM-Karten zu integrieren, wäre für mich deshalb nur von rein theoretischer Natur :wink:

Viele Grüße
Dieter

Hallo Dieter,

deine Aussage gilt wohl nur für Mitteleuropa.

Ich habe z.B. Montenegro auf dem kommerziellen Garmin Plan mit OSM verglichen.
Die Hauptstadt ist bei OSM recht vollständig abgebildet, auf dem gekauften Plan gibt es nur einen Punkt mit einem Highway durch.

In diesem Zusammenhang wundert mich wiederum, warum Googlemap seine Pläne vergleichsweise dicht anbieten kann.

Walter

Wenn man sich das jeweilige Copyright unten rechts in Googlemaps anschaut, sieht man das sie viele verschiedene Karten anbieter verwenden. Jedes Land hat zum teil unterschiedliche Kartenanbieter die teilweise nur lokal agieren, dafuer das Gebiet aber gut abdecken. Da koennen die Navi hersteller / Online maps die nur auf einen der Kartenanbieter wie Navteq oder Tele Atlas setzen dann nicht mithalten und haben dann in vielen Laendern nur die wagesten Ahnung wo es Strassen moeglicherweise gibt. Dort kann dann OpenStreetMap locker mithalten, selbst wenn es ebenfalls nur ein paar wenige Strassen hat. Diese sind dann aber wenigstens korrekt.

Ansonsten beginen die Daten finde ich in Deutschland (und noch ein paar anderen Laender) almaelich durchaus fuer Routing brauchbar zu werden, wenn denn die Routing software etwas taugt.

Auf http://beta.skobbler.de/osmbugs kann man sich ansonsten so einen Ueberblick verschaffen worueber Leute in den OSM daten stolpern wenn sie sie zur navigation verwenden wollen, dann das sind Bugreportmeldungen von Skobbler usern die OSM daten fuer ihr Navi auf dem iPhone und Android verwenden.

Ganz verlassen wuerde ich mich aber auf OSM daten aber auch noch nicht. Wenn man jedoch einfach durch das wechseln einer SD Karte (z.B. mit einem Garmin) von den OSM daten zurueck auf die komerziellen Daten wechseln kann, denke ich kann man es schon ausprobieren.

Wenn ich das mit der Brauchbarkeit ein wenig differenzieren darf: ich bin gerade im Mai mit meinem Roller von der Nordseeküste in die Schweiz (Albulapass) gefahren, habe keinen Meter die Autobahn und ganz wenig Bundesstraßen benutzt und bin dank OSM und Garmin prima dorthin und zurückgekommen. Was stimmt: es sind Fehler in der Karte vorhanden und nach Hausnummern solltest Du nicht suchen und klar, die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind oft nicht vorhanden. Allerdings benutze ich beruflich ein Navi mit kostenpflichtigem Kartenmaterial und dort sind auch Fehler drin, mal abgesehen davon, dass die kostenpflichtige Karte nie so aktuell ist, wie die OSM sein kann. Da ich mein privates Navi mit OSM-Karte zusätzlich benutze, kann ich sagen: die nehmen sich nichts - in Sachen Vollständigkeit ist die gekaufte Karte etwas besser, die OSM ist aktueller.

Was die Fehler betrifft: wenn mehr Leute mit der OSM durch das ihnen bekannte Gebiet navigieren würden, dann würde es erheblich weniger Fehler geben, denn dann fallen sie auf und können berichtigt werden. Also mach mit!

Gruß

Spielmops

ich sehe das genauso.
Skobbler und Offmaps haben ja eine Bug melden schnittstelle drin, die stetig verbessert wird, denn gerade Geschwindigkeits-Beschränkungen weiß man ja nicht aus dem FF und die fallen beim testen mit dem OpenRouteService nicht auf.

Hi,ich benutze ein garnin 255wt im auto.auf diesem laufen zb. die aio karten.allerdings erfolgt das routing über die garnin karte zb. Citynavigator.beide karten werden angezeigt .aber ich denke du möchtest über eine osm karte geführt werden.gruß osmpit

Ich fahre beruflich auch viel in der Gegend rum und die OSM-Karten nehmen sich , im Vergleich, zu “gekauften” Karten nicht viel. Sollte dann doch mal was fehlen mach ich Mittagspause und am Abend wird der Fehler behoben ;).

Nachtrag:
Ich selbst habe wegen des Displays (800x480, drehbar) ein Auge auf das
nüvi 3790T geworfen (Auto-Navi). Allerdings streite ich mich noch mit mir
selbst, ob es nicht doch ein Outdoor-Gerät (Oregon) werden soll.

Edbert (EvanE)

Sind denn eurer Meinung nach Outdoor Geräte für Auto-Navigation geeignet oder eher nicht?

Naja, geeignet ist relativ. Ich persönlich sehe zwei Nachteile:

  • Es gibt keine Sprachausgabe. Bevor man abbiegen muss, gibt es nur einen Piepton und dann eine Textmeldung auf dem Display. Man muss also immr auf dem Display die aktuelle Routenanweisung ablesen.

  • Das Display (eTrex Vista) ist zu klein, man kann nur mit Mühe die Straßennamen erkennen - es sei denn, man hat das Gerät dicht vor sich, was im Auto auch nicht immer gut realisierbar ist. Ich habe meins daher an der Handyhalterung direkt neben dem Lenkrad montiert.

Das beides macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn man alleine unterwegs ist - wenn man einen Beifahrer dabei hat, der die Anweisungen abliest, ist das natürlich kein Problem. Es kommt also darauf an, ob man das Navi als Vertreter auf dem Weg zum Kunden oder mit der Familie auf dem Weg in den Urlaub einsetzen will.

Davon abgesehen habe ich recht gute Erfahrungen damit gemacht, teilweise bessere als mit meinem Auto-Navi (VW Navi MFD-2), wobei ich für letzteres auch nur recht alte Deutschland-Karten habe. Im Vergleich zu denen komme ich mit OSM-Karten deutlich besser ans Ziel, insbesondere auch in anderen Ländern. Mit der Routenführung des Garmins hatte ich bisher auch keine Schwierigkeiten.

Das größte Problem ist die mangelnde Sprachausgabe, wenn man allerdings einen Beifahrer hat, der die Anweisungen/Infos in Worte packt, lässt sich auch ein Oregon recht passabel als Auto-Navi nutzen. Die Routen ergaben bis dato - egal ob ein bisschen über die Dörfer oder einige 100 km quer durch D - durchaus Sinn, mit etwas Ortskenntnis konnte man aber durchaus noch optimieren. Der doch vergleichsweise kleine Bildschirm nötigt einem bei verzwickten Situationen allerdings den ein oder anderen Zoomvorgang ab. Weiteres Manko: Routenplanung/Zieleingabe ist meist über poi oder direkte Anwahl per Stecknadel nötig. Wenn man also in unbekanntem Gebiet, hausnummerngenau oder ohne Beifahrer navigieren möchte, kommt man um ein dediziertes Gerät wohl nicht herum, ansonsten reicht mit gewissen Abstrichen auch ein outdoor-gpsr mit Kartenfunktion. Die generellen Einschränkungen bzgl. Validität und Genauigkeit der Daten klangen ja oben bereits an.

Ich möchte gern anderen OSM offline zeigen können.

Also beispielsweise bei einem kurzen Spaziergang in der Stadt von A nach B…

Habe ein PNA mit WinCE aufgebohrt.

Schön wäre nun, wenn folgendes möglich wäre:

  • OSM-Karte installieren
  • Standort anzeigen
  • Navigation von A nach B
  • Track aufzeichnen
  • mappen (z.B. Hausnummern, Verkehrsschilder, o.ä.)

Dabei muss die Navigation nicht “perfekt” funktionieren, sondern einfach zeigen: “ist möglich”.
Mappen unterwegs wäre natürlich schon hilfreich…

Gruss Markus

Moin,

alle 5 Punkte auf einmal zusammen ergeben ja schon eine ziemliche “Eierlegende Wollmilchsau”. :wink:
Insbesondere das Navigieren (3) und das Mappen (5) beißen sich z.Z. noch miteinander, da führt u. U. ein Zweitgerät schon schneller (wenns gleichzeitig sein soll) zum Erfolg.

Eigene laufende Erfahrungen (1 und 2 nehme ich mal als Standard an):
Navit: 3 und 4
NaviPOWM: 4 (mit meiner selbstgepatchten Version auch 5 - einfache Waypoints und dazu einfaches Audiomapping per Mobiltelefon-Sprachaufzeichnung)

Gosmore (nicht weiterverfolgt): 3 und 4

Gruß
Georg

Dem kann ich zustimmen. 5. ist mit Navit ein wenig unkomfortabel. Man kann immerhin Wegpunkte aufzeichnen (bzw. die aktuelle Position als “Lesezeichen” speichern). Was noch fehlt, wäre eine Möglichkeit, diese Lesezeichen als GPX zu exportieren, um sie z.B. in JOSM zu laden. Navit speichert die aber in einer Textdatei, und die kann man bestimmt irgendwie in GPX umwandeln, notfalls mit einem selbstgeschriebenen Skript.

welches tom tom hat den SD-karte ? das steht in der Beschreibung bei amazon nicht dabei ?

Siehe Hardware-Varianten - da steht außerdem auch noch drin, wie viel RAM und welche CPU drin ist, das ist ja auch ganz gut zu wissen.