Kartendetails fehlen > fast (Wanderungs-)Ende mit Schrecken

Packtaschen? Kinderanhänger? Liegedreirad? Eine Mindestbreite von einem Meter sollte schon angenommen werden, damit auch alle Radler durchkommen.

Ich selber ärgere mich immer wieder mal auf meinen Radtouren, wenn ich mit meinem Liegedreirad mit Anhänger durch manche engen Drängelgitter nicht durchkomme, nur weil irgend ein Planer nicht über seinen zweirädigen Tellerand gucken konnte.

Finde den Unterschied!
Anders gesagt: die Standard-Zimmertür hat eine Höhe von 2 m.
Ich selber ärgere mich immer wieder, wenn ich mit meinen 2,04 m und Irokesenschnitt durch die Wohnung laufe und mir die Frisur ruiniere, nur weil irgend ein Planer nicht über seinen 1,80 m hohen Tellerand gucken konnte.
Oder in OSM-Dimensionen: ich ärgere mich immer wieder, wenn ich mit meinem 80t Spezialtransporter mit Überlänge und Überbreite irgendwo in der Landschaft nicht rumkomme, nur weil irgendein Straßenplaner nicht über das Armaturenbrett seines Mittelklassewagens gucken konnte.

Dieses sich zunehmend verbreitende Denken: “Jetzt komme ich, die ganze Welt dreht sich nur um mich und alle anderen haben sich gefälligst nach meinen individuellen Bedürfnissen zu richten.” geht mir ehrlich gesagt so ziemlich auf den Senkel.

Ich finde die Idee eigentlich garnicht schlecht, mal ein Vergleich anzustellen: Ein Radweg hat nach deutschem Recht die Mindestbreite von 1,50 und beidseitig mindestens 25cm Schutzbreite. Also mindestbreite im Luftraum 2,0m. Dies ist gedacht, dass zwei Fahrräder sich überholen können - also könnte man so grob einen Meter Breite ansetzen`?

Aber darum geht es doch gerade nicht! Mir geht es eben nicht darum, dass jeder an sein persönliches “Standardfahrrad” denkt, dass auch nirgendwo für OSM definiert ist, sondern dass die Daten zu möglichst vielen Fahrrädern passen. Fahrradanhänger oder Transporträder von Lieferdiensten sind vielleicht für Dich ein seltener Anblick. Wir müssen auch daran denken, dass OSM ein weltweites Projekt ist und ich nicht weiß, wie hoch der Anteile von Lastenrädern in z.B. Indien ist. Und bei der Angabe der zur Verfügung stehende Breite geht es auch um Kinderwagen, Bollerwagen, Rollstühle… Aber Du hast Recht, immer diese “Randgruppen”, die meinen die Welt müsse sich nur um sich drehen. Entsetzlich! :roll_eyes:

Edit: Ich selber fahre so ein deutsches “Standardfahrrad”.

Mein “Ausbruch” war auch nicht auf Dich bezogen, sondern darauf, dass einer versucht, ein “Standardfahrrad” zu definieren und ein anderer mit Einwänden daherkommt, die eben gerade offensichtlich nicht Standard sind. Und das lässt sich auf ganz viele Fahrzeugkategorien übertragen. Nimm bestimmte LKW mit Aufbauten, Überbreite, Überlänge. Nimm heutige “Stadtpanzer” die in viele Tiefgaragen nicht mehr passen … Was vor 30 Jahren den Standardmaßen eines Mittelklassewagens genügte, reicht heute gerade mal noch für Kleinwagen. Mit nem großen SUV käme ich in meine private Einzelgarage grad noch so rein, kann dann aber nicht mehr aussteigen.
Wer Fahrzeuge abseits des (früheren) Standard benutz muss halt solche Dinge bedenken und nicht über angeblich unfähige Planer schimpfen, Standards sind halt dazu da, um den größten Teil einer definierten Menge abzubilden, aber eben nicht alle individuellen Einzelinteressen.

Somit haben beide Varianten in OSM ihre deutliche Berechtigung: bicycle um schnell und einfach den größten Teil aller Fahrräder abdecken zu können, ohne an jedem Poller oder Tor anhalten zu müssen und erst mal die maximal mögliche physische Breite zu messen; und maxwidth:physical meinetwegen um auch den längeren oder breiteren Fahrrädern eine Chance zu geben, was aber einen deutlich höheren Aufwand bei der Erfassung bedeutet. Auf keinen Fall sollte das eine gegen das andere ausgespielt werden, ob es besser oder schlechter ist.

Deswegen wurden die Anforderungen (Standards) bzgl. der Breite von Parkplätzen in Parkhäusern von 2.30m auf 2.45m angepasst.
Auch “Standards” ändern sich gelegentlich.

ja, absurd, anstatt dass man den Leute klar macht, dass sie zu viel Platz mit ihrer Karre beanspruchen, kommt man ihnen entgegen

2 Tonnen Material um 80-100kg Lebendgewicht durch die Gegend zu kutschieren … da stimmen doch die Maßstäbe nicht mehr!

Ich habe inzwischen ein Maßband mit dabei. Das Messen und Notieren ist jetzt kein Akt. Auch ohne Hilfsmittel geht es mit der Schuh-an-Schuh-Methode. Das dauert dann etwas länger, ja. Aber keiner wird bei OSM dazu gezwungen bestimmte Daten zu erfassen. Wer das nicht machen möchte, ok. Aber an einer Engstelle/Barriere schnell ein foot=yes+bicycle=yes ran zu klatschen kann durchaus einige Wegnutzer aussperren und andere an dieser Stelle wieder umdrehen lassen. Was ist mit Motorrädern, was ist mit Pferden, usw. ? Ich behaupte daher, dass die Angabe einer Weite deutlich besser (da universell) und auch einfacher beim Editieren (nur ein Tag) auch schneller ist, als ein vollständiges access-Tagging, das eigentlich dafür auch nicht vorgesehen ist:

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:access

Analog stelle ich mir Diskussion gerade mit smoothness vs. access vor…