Karte mit Markierungen drucken (oder: Ausdrucke schlecht lesbar)

Hall Community,

ich kann verstehen, wenn jetzt einige sagen, “Oh Gott, schon wieder einer”, so stehe ich doch vor einem Problem, von dem ich hoffe, daß ihr mir helfen könnt.

Ich brauche für meine Magisterarbeit eine Karte von Süddeutschland - Baden-Württemberg und Bayer - und dem nördlichen Teil der Schweiz. Darauf muß ich etwa (kann es noch nicht ganz genau sagen) 200 Markierungen anbringen. Das ganze soll dann gedruckt der Arbeit beigelegt werden.

Markierungen anzubringen klappt ja auch ganz gut - dank des Scripts im Wiki (OpenLayer POI layer example) - doch wenn ich versuche, das Ergebnis auszudrucken, kommt die Ernüchterung. Zur Vorsicht habe ich nur einen Teil der Seite ausgedruckt (damit ich nicht reihenweise A3 Papier oder gar A2 Papier auf dem teuren Plotter verschwende), und mußte sehen, daß zwar die Markierungen gut sichtbar sind, aber die Karte selbst in eher schlechter Qualität rüberkommt. Bei den größeren Flächen fällt es nicht auf, aber die Ortsnamen sind sehr schlecht lesbar (Problem der Skalierung?), was für die Nutzung in der Arbeit die ganze Karte wertlos macht.

Ich habe schon versucht, die Daten der für mich relevanten Regionen in Kosmos zu laden, aber mehr als BaWü und das Elsass geht nicht - alles andere gibt OutOfMemory Fehler (hab unter Win nur 3 GB RAM, unter Linux sind zwar 4 addressierbar, aber auch osmarender mag nicht wegen Speicherfehlern).

Nun also meine Frage an Euch: Wie kann ich das Lösen? Kann ich entweder beim Drucken aus dem Browser etwas besser machen? Wie kann ich verhindern, daß Kosmos mir abstürzt - kann ich die Daten nacheinander rendern und dann mit OpenLayers weiterverarbeiten? Oder bringt das alles nichts und die Schrift ist auch danach noch schlecht (Sollte ich dann vielleicht versuchen, mir die Karten ohne Ortsnamen zu renden und dann den Text per OpenLayer zu positionieren)?
Oder gibt es irgendwas ganz banales, was ich da gerade übersehen habe?

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe,

Dario

Hallo dariok und herzlich willkommen im Forum. :slight_smile:

So etwas sagt hier keiner. (Zumindest nicht am Anfang :wink: ) Spaß beseite, jeder hat irgendwann mal angefangen sich in OSM einzuarbeiten. Also immer raus mit deinen Fragen.

Das Problem mit der Qualität beim Ausdruck großer Karten ist nicht neu. Eine richtig gute Lösung ist mir noch nicht bekannt, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. :slight_smile:

Richtig große Karten kannst du mit BigMap erstellen. Eine Anleitung dazu findest du hier.
Ein Ausdruck in A2 ist damit kein Problem, du kannst die Zoomstufe und die Kartengröße an sich selbst definieren. Nur leider keine Marker setzen. :frowning:

Eine weiteres ganz tolles Tool zum Karten erstellen ist Easymap. Hier sind auch Marker kein Thema. :slight_smile: Wie jedoch die Druckqualität ist, müsstest du testen.

Georg

wie groß ist die *.osm datei, die du verarbeiten willst/musst?

Hallo Dario

Erst mal herzlich willkommen.

Als erstes würde ich aus den Daten das entfernen, was du für eine
großräumige Karte nicht benötigst. Als da wären:

  • Pfade, Fußwege, Radwege, Feldwege, Service-Straßen, Nebenbahnen, …
  • Sind Gebäude notwendig/sinnvoll?
  • Brauchst du die Landnutzung (Feld/Wald/Industrie/Wohnungen/…)
  • Brauchst du Straßen unterhalb von Kreisstraßen?
  • Kannst du eine Größenbeschränkung einführen? Z.B. nichts
    weiterverarbeiten, was nicht mindestens 1000x1000 Meter groß ist.

So kannst du durch Vorverarbeitung erst mal die Menge der Daten, die der
Renderer deiner Wahl verarbeiten muß, deutlich reduzieren.

Dann ist natürlich auch die Frage, ob ein Renderer, dessen Hauptziel die
Bildschirmausgabe ist, das geeignete Tool für eine gedruckte Karte darstellt.

Vielleicht schaust du dir mal mapgen.pl an.

Das kümmert sich so weit ich weiß um Dinge wie Auflösung, Ausgabegröße und
anderes, was man beim Drucken halt so braucht.
Der Kartenstil ist mit den Standardeinstellungen eher schlicht, was für deine
Anwendung vermutlich sogar von Vorteil ist.

Edbert (EvanE)

Hallo,
vielen Dank für die herzlichen Willkommensgrüße und natürlich auch für die schnellen und kompetenten Antworten!

Ich werde mal der Reihe nach antworten.

@Hobby Navigator:
Easymap hatte ich mal ausprobiert, auch da gibt es leider das Problem mit den nicht wirklich lesbaren Ortsnamen. Scheint wohl ein Problem zu sein, das schon beim Rendern auftritt - ist ja auch für den Bildschirm ausgelegt :slight_smile:

@Gary68:
Habe mir (von geofabrik.de) die folgenden Dateien geladen:

alsace.osm.bz2, 24 MB
baden-wuerttemberg.osm, 117 MB
bayern.osm.bz2, 174 MB
hessen.osm.bz2, 58 MB
switzerland.osm.bz2, 75 MB

Baden-Württemberg und Elsaß zusammen gehen in Kosmos noch, doch danach gibt es den Speicherfehler. Unter Linux kriege ich mit Osmarender leider nicht mal BaWü fertig.

@EvanE:
Kann ich die irrelevanten Sachen denn entfernen, bevor ich die Daten mit Osmarender bzw. Kosmos oder ähnlichen lade? Stelle mir das bei den 117 MB für BaWü (also wohl fast 1 GB, wenn ich es extrahiere) etwas umständlich vor… Habe unter Kosmos schon Regeln angepaßt, mit denen ich z.B. alle Arten von Straßen und Eisenbahnen entfernt habe.

Danke auch für den Tip mapgen, das scheint eine für meine Sache gut brauchbare Sache zu sein, da werde ich mich auch mal einarbeiten!

Nochmal vielen Dank an Alle hier für die schnelle Hilfe!

Viele Grüße,

Dario

Hallo Dario

Osmosis scheint das Tool der Wahl für die Vorverarbeitung von OSM-Daten zu sein.
Habe aber selber keine Erfahrung damit.

Edbert (EvanE)

hi.

ich denke, dass bei den von dir geladenen dateien viel dabei ist, das du nicht benötigst, oder? hast du mal daran gedacht, dir ein europe file zu ziehen und mit osmosis nur das rauszuziehen, das du wirklich benötigst? gib doch mal eine beounding box an, dann könnte ich mal nachsehen, ob mapgen das verarbeiten kann.

osmosis kann übrigens auch polygone ausschneiden, falls dir das besser gefällt!

400 MB OSM file könnten auch für mapgen zunächst mal zu viel sein. müsste ich probieren…

dass du markierungen benötigst hat mich auf die idee gebracht, diese funktionalität auch in mapgen einzubauen. man hat also ein file mit lon und lat und einem namen, ggf noch die größe, mit dem der punkt dargestellt werden soll, und los geht’s.

ciao

gerhard

Hallo Edbert und Gerhard,

eine Vorbereitung mit Osmosis hört sich sehr gut an - denn im Prinzip brauche ich bei der Fläche ja wirklich fast nur Flüsse und Waldflächen zur Orientierung.

Gerhard: bbox wäre etwa [7.5, 47.0, 11.8, 50.0] - also schon eine ziemlich große Gegend. Aber selbst wenn ich später auf A2 plotte, sind die meisten Details nicht sichtbar, also kann ich sie auf jeden Fall entfernen.

Bei den Markierungen: Das hört sich sehr gut an - vielleicht noch die Möglichkeit, eine URL für ein Icon anzugeben, etwa mit den Angaben lat, lon, name, URL, Größe?.
Ich werde wohl so viele Markierungen haben, daß ich nur mit Farben nicht weiterkomme und deshalb eine Numerierung nutzen werde, wie etwa (nur ohne google, hier nur als Beispiel).

Danke auf jeden Fall für die Hilfe, ich werde es mit den beiden Sachen zusammen später mal versuchen und wenn Du noch ein Testopfer brauchst, dann sag bescheid! :wink: