„Joch-Mapping“ an Autobahnausfahrten

Ich habe gerade das Dreieck Walsrode geometrisch überarbeitet, und dabei ist mir aufgefallen, dass hinter jeder Trennungsstelle am motorway_junction erstmal ein 50 cm langer Knick fast rechtwinklig zur Seite gemacht wurde:

Da ich darin keinen Sinn, sondern nur eine Unsauberkeit sehe, die Router etwas verwirren kann, habe ich das mal weggebügelt. Dennoch die Frage: Ist/War das mal üblich, und wenn ja, warum?

Habe auch den betreffenden Kollegen auf https://www.openstreetmap.org/changeset/62187131 angesprochen.

–ks

je nach Situation kann man das auch gut finden, wobei 90 Grad ein bisschen hart ist, aber z.B. 45 Grad machen deutlich, wo der Übergang stattfindet und dass es gewollt ist, und ggf. auch, welche Straße durchgeht und welche mündet.

Das machen IMHO der shared node und sein motorway_junction-Tag schon deutlich genug. Dafür muss man keine Knicke reinmappen (die real gar nicht existieren und damit Mappen für xy sind, wobei ich lediglich noch nicht weiß, was xy sein soll). Ich glaube nicht, dass wir im Straßennetz irgendwelche Gegebenheiten durch künstliche geometrische Verrenkungen „verdeutlichen“ müssen. Dafür gibt’s Tagging.

Dann könntest du auch argumentieren, dass jede Landstraßenkurve mit einem 1-m-Schritt zur Gegenseite beginnen soll, damit klar ist, wo die Kurve beginnt :slight_smile:

Wenn ich danebenliege, bitte ein konkretes Beispiel: Welcher Vorteil für welchen Auswerter ergibt sich aus solchen Knicken?

An einer normalen Ausfahrt ist die durchgehende Straße hw=motorway und die abgehende/mündende hw=motorway_link. Auch deutlich genug. In diesem Fall spaltet sich der motorway in zwei motorway_links auf, so dass keine der beiden „durchgeht“. Eine solche Klarstellung ist damit auch nicht nötig, ein Auswerter muss nur wissen „rechts halten“ oder „links halten“.

–ks

es gibt öfters solche Stellen, vor allem in Gebieten die noch nicht so detailliert gemappt sind (also eher nicht in Deutschland), wo man an Kreuzungen nicht erkennen kann, ob sich da 3 Wege treffen oder einer in einen anderen mündet.

„Geometrische Verrenkungen“ muss man in jedem Fall machen, wenn aus einer Fahrbahn 2 werden bzw. wenn eine verschwindet, man muss sich halt für eine der Verrenkungen entscheiden.

Die Verrenkung sollte halt nicht zu unrealistisch sein (rechtwinkliger Spurwechsel oder T-Gabelung).

in dem Fall aus dem Beitrag hier gebe ich euch Recht, das ist mir auch zu konsequent, aber hier z.B. finde ich es ok. https://www.openstreetmap.org/way/81513091#map=19/41.81871/12.39627 Im Prinzip ist es sowieso egal, auf der Autobahn wird man sich auf anderes konzentrieren und denkt eher in Kilometern als dass man auf kleine Ecken oder wenige Meter achtet. Die Verbindung sollte bei Einfahren möglichst früh und bei Ausfahrten möglichst spät sein, damit bei Streckenneuberechnung alle Möglichkeiten berücksichtigt werden, sonst denkt der Router womöglich man sei schon an der Ausfahrt vorbei dabei könnte man noch ausfahren

Das ist mMn eindeutig durch Ende und Beginn der baulichen Trennung festgelegt.
Danach kann noch eine Strecke kommen, an der ein Spurwechsel noch nicht oder nicht mehr möglich ist (durchgezogene Linie oder Sperrfläche). Das muss durch Spurtagging erfasst werden.

Mir geht es auch nicht um Fahrer, sondern um Router. Die sehen da – solange sie keinen Softwaremechanismus zur Vermeidung ultraschnell aufeinanderfolgender Kurven haben – zunächst mal eine scharfe Doppelkurve, wo keine ist.

–ks

Da möchte ich widersprechen. Bei diesem Beispiel wird das Pfinzip missachtet, dass nur bei baulicher Trennung zwei “ways” eingezeichnet werden.
So sieht die von Dir verlinkte Ecke aktuell aus:

Wenn ich diese Zufahrt bearbeiten würde, sähe sie ungefähr so aus:

(Nein, ich habe an der Ecke keine tatsächliche Änderung vorgenommen, nur so getan als ob)

…bei mir auch…

Sven

Naja, da muss man halt versuchen einen Kompromiss zu finden.

Klar sollte sein, dass ein künstlicher 90 Grad Winkel Mist ist. Viele Router haben einen Malus für scharfe Knicke und fahren dann lieber geradeaus.

Ich würde es nicht wie Galbinus machen. Nach meinem Verständnis gehört der Knoten mit highway=motorway_junction weiter Richtung Osten,
zumindest an eine Stelle, an der man nicht die geschlossene weiße Linie überfahren muss.
Ich kann mir nur einen Grund denken, warum der Mapper dort einen Winkel erfunden hat: Router geben ja Hinweise nach dem Motto “rechts abbiegen auf …”. oder “rechts halten auf …” Vielleicht machen (oder machten) sie das falsch, wenn die Richtungsänderung zu gering ist?

das ist der alte Streit, ob die durchgezogen Linie schon als Trennung gilt oder nicht. Ich würde es aber auch so machen wie Galbinus, m. E. ist das im Wiki auch so definiert.
Für die untere Auffahrt trifft das eh nicht zu, da gibt es nur gestreichelt Linie.

Ein Rechtsknick an einer Ausfahrt, der als rechts abbiegen vom Router interpretiert würde, geht ja noch. Wenn aber an der Auffahrt käme: bitte biegen Sie am Ende der Auffahrt rechts ab auf die A sowieso, fände ich das sehr seltsam.
Eine geringe Richtungsänderung an einer Ausfahrt ließe sich mMn leichter als “bitte rechts halten” interpretieren als ein scharfer Knick erst rechts und dann gleich wieder links.

Hui, eine Metadiskussion, da darf ich nicht fehlen :wink:

Ich würde es auch wie Galbinus machen, weil es die Realität abbildet, sowohl auf der Ost-West-richtung als auch auf der West-Ost-richtung.
So wie es aktuell ist, fehlen Eigenschaften wie Be/Ent-schleunigungsspur oder Anzahl der Fahrspuren.
Falsch ist das imho nicht, aber richtig eben auch nicht.

Der Text “am Ende der Auffahrt” wäre mMn falsch, wird wohl auch hoffentlich kein Router machen, schließlich soll ja der Entschleunigungsstreifen benutzt werden, jedenfalls habe ich das in der Fahrschule so gelernt.

Nach der Logik müsstest du den Way normaler Landstraßen auch dahin legen, wo man nicht auf der Mittellinie fahren muss, das ist nämlich auch verboten :stuck_out_tongue:

Auch wenn der OSM-Way über die weiße Linie geht, muss deshalb kein abfahrendes Fahrzeug über diese Linie fahren, weil es seinen Abbiegevorgang ja nicht in der Mitte der Fahrbahn beginnt, wo der abbiegende OSM-Way zwangsläufig ansetzt, sondern ganz rechts.

Man muss sich mal von dem Gedanken lösen, der OSM-Way bilde eine exakt einzuhaltende Fahrlinie ab. Das tut er nicht. Er bildet die Straßengeometrie ab. Der motorway-Way vor der Abfahrt steht für sämtliche Spuren der Fahrbahn, auch für die Abbiegespur. Die vorhandene Geometrie wird am besten abgebildet, wenn an der Stelle, wo die Abbiegespur in die Rampe übergeht, auch der motorway_link in einer sanften Rechtskurve abzweigt.

Dieser Abzweigpunkt ist natürlich etwas nach links verschoben, weil der motorway-Way halt in der Mitte der gesamten Fahrbahn liegt. Das braucht dich nicht zu stören. Denk ihn dir nach rechts auf die Abbiegespur (genau wie es ein Router auch macht), dann stimmt alles :slight_smile:

Edit: Siehe dazu auch mein Gesabbel auf https://www.openstreetmap.org/user/kreuzschnabel/diary/43843.

–ks

Bei mir auch.

–ks

das wäre wiederum auch falsch, denn an einer Auffahrt gibt es keinen Entschleunigungsstreifen, auch wenn sich manche Kraftfahrer so verhalten.

Was sieht der Router in den Daten: der sieht zunächst einen hw=*_link, dieser endet am hw und dort kann man nur in fast 90° nach rechts abbiegen. Ja, mein Beispiel ist etwas zugespitzt, aber weil solche Daten vorhanden sind müssen die Router etwas komplizierter unterscheiden, wohin es weitergeht und danach entscheiden, ob eine Ansage “biegen sie rechts ab” oder (ebenfalls überspitzt) “nutzen Sie die Beschleunigungsspur und fädeln Sie sich nach links in den fließenden Verkehr ein” folgen muss

Ich verstehe nicht, warum der Winkel nicht spitzer und die Rampe weniger winklig sein sollte, damit es noch mehr dem tatsächlich gefahrenen Weg entspricht?

Da hast du natürlich recht. Einige wenige Kompromisse muss man machen, damit die Ausfahrt in OSM wenigstens im richtigen Landkreis bleibt. Aber ich versuche zumindest so wenig Kompromisse wie möglich zu machen.

Und, im Ernst: ME hat mir an so einer Zick-Zack-Ausfahrt schon mal gesagt, ich solle rechts und gleich danach links abbiegen. Klar, für den sind das zwei scharfe Kurven.

–ks