Ich bin jetzt etwas verwirrt und frage mich, ob nur ein semantisches oder ein grundsätzliches Problem vorliegt. Ich schrieb ja “ohne dass ich vorher vor Ort an jeder Wegkreuzung überprüfen müsste, ob die Route auch markiert ist”, und dem hast Du widersprochen, das wäre kein Konsens. Demnach hätte ich also in meinem Beispiel den X6 nicht ergänzen dürfen, obwohl ich weiß, dass er existiert, dass er auf den mir bekannten Abschnitten gut ausgeschildert ist, dass der Wegverlauf 3x unterschiedlich veröffentlicht ist? Ich hätte also nicht darauf vertrauen dürfen, dass das fehlende Wegstück korrekt ist, sondern das vor Ort durchgehend verifizieren müssen?
Das wäre unpraktikabel, aber gut, wenn das “Konsens” ist, werde ich künftig Wanderrouten nur ergänzen, wenn ich sie gewandert bin.
Vorher aber: Wo finde ich denn den von Dir erwähnten Konsens zum Nachlesen?
(Allerdings schreibst Du “vor Ort verifizierbar sein muss”, nicht “vor Ort verifiziert wurde”, das ist was ganz anderes. Demnach kann ich die Route sehr wohl vom GPX eintragen, weil sie dann jederman vor Ort als markiert verifizieren kann. Dann verstehe ich aber Deinen Einspruch nicht, denn dann stehen meine und Deine Ansicht ja gar nicht im Widerspruch.)
Das ist zwar der Anspruch solcher Routen, aber bei Wanderwegen illusorisch. Kann Dir jeder Wegewart bestätigen: Auf bislang keiner längeren Wanderung hätte ich ohne Karte und App den Weg durchgehend gefunden, mal ist ein markierter Baum umgestürzt oder gefällt worden, mal hat ein Depp den Wegweiser verdreht, mal ist eines der neumodischen Aluschildchen vom Baum gefallen oder ein Laternenaufkleber überklebt worden, … zig Möglichkeiten
Wenn eine Route nur dann gilt, wenn sie auf ganzer Länge vollständig korrekt markiert ist, können wir trotz aller Mühe der Wegwarte und -markierer alle längeren Wanderwege getrost löschen!
Und da Du offenbar eher aus der Radlerzunft kommst:
Bei mit festen Wegweisern markierten Radrouten über befestigte Straßen ist das sicher anders! Radrouten kann man zumindest hier im Münsterlang zügig fahren, sieht an Kreuzungen große Wegweiser von weitem, man muss ganz selten mal halten um sich zu orientieren.
Hinzu kommt, dass Radwege und deren Ausschilderung meist von den Straßenmeistereien gepflegt werden, die Wanderwege hingegen ehrenamtlich von den Wandervereinen. Wenn durch eine Baustelle eine öffentliche Straße beeinträchtigt wird, muss ein Antrag gestellt werden, dann werden Schilder versetzt und Umleitungen ausgeschildert. Wenn ein Forstbesitzer Bäume fällt oder ein Windwurf ganze Flächen verwüstet, wird irgendwann (nicht immer zeitnah) aufgeräumt, aber die Beschilderung der Wanderwege bringen die nicht in Ordung, wenn man Glück hat liegt der Wegweiser am Wegrand…
Bei Fußwegen, die im Wald nicht viel mehr als Trampelpfade sind, wo überall Forstwege und Rückegassen abzweigen oder es 6-Wege-Kreuzungen gibt, ist der weitere Verlauf eben nicht so eindeutig wie auf der Straße. Oft ist der wenig frequentierte Fernwanderweg im Sommer zugewachsener als die tägliche gelaufene Hunderunde der nahen Ortschaft. Oder auch, wenn sich ein Wanderweg durch eine Ortschaft schlängelt und Markierungen verdeckt, unauffällig oder entfernt sind. Da muss man auch als langsamer Fußgänger in manchen Gebieten durchaus häufiger als alle 5 Min. auf Karte oder App schauen. Und genau deshalb trage ich die Routen (+ Schutzhütten + Bänke + etc) in OSM ein.