Interpolations-Tag für Kreise, Kurven ...

Die Tags sollen ja auch nur für Sondersituationen da sein (runde Gebäude, eckige Flüsse…). I.d.R. wird man sie nicht brauchen. Nur muß man sie einmal ordentlich definieren. Und niemand muß sie anwenden…

Na ja… Kurven, die nach Klothoiden gebaut sind, mag man auf Deutschlands Straßen finden. Aber auch bei Flüsse oder auf Straßen in Kenia? Und ist in Deutschland auch jede Kurve in einem Feldweg so gebaut? Sicher nicht…

Abgesehen davon ändert das nichts an der einfachen Tatsache, daß Punkte in OSM zwei unterschiedliche Dinge darstellen (Knicke vs. Punkte auf Kurven), die man nach dem Erfassen nicht mehr voneinander unterscheiden kann. Das ist ein unnötiger Informationsverlust. Warum sollte man nicht die MÖGLICHKEIT (niemand muß sie nutzen) schaffen, diesem Verlust entgegenzuwirken?

Grüße,
Philipp

PS: Das “Sorry boys” klingt etwas herablassend, oder?

Zu Gebaeuden hatte ich mich nicht geaeussert. In Bezug auf Gebaeude hat mich der Ansatz, diese durch Polygonzuege nachzeichnen zu muessen, schon oefter “geaergert”. Die vorhandene Funktion “rechtwinklig machen” funktioniert bei mir z.B. oefter nicht – sei es, weil das Gebaeude zu viele Ecken hat, oder weil eine Schraege oder Rundung darin ist. Etc. Es ist schwer, die Symmetrie, die Gebaeude typischerweise haben, beim Nachzeichnen mit den aktuellen Mitteln wiederzugeben.

In Bezug auf Gebaeude stelle ich mir einen ganz anderen Ansatz vor: den Einbau von Graphik-Primitiven, wie sie heute jedes Zeichen- und sonstiges Office-Programm unterstuetzt, in die Editoren. Der Editor wuerde also erlauben, Kreissegmente o.ae. zu zeichnen. Diese koennen ja dann vom Editor automatisch durch einen Polygonzug mit einer moeglichst kleinen Anzahl von Punkten symmetrisch abgebildet werden – solange OSM selbst keine weiteren Graphik-Primitive unterstuetzt (vielleicht also fuer immer…). Der Editor koennte auch das Ausrichten von Objekten nach vorgegebenen Winkeln erlauben. Da Gebaeude typischerweise in Fluchten ausgerichtet sind, koennte man letztere damit leichter abbilden. Damit koennte das Zeichnen von Gebaeuden viel einfacher werden – und das Ergebnis saehe besser aus… Eine Spline- (oder sonstige) Interpolation wird meiner Meinung nach gerade ein durch einen Polygonzug “approximiertes” Gebaeude wohl eher nicht besser aussehen lassen (bis auf architektonische Sonderfaelle).

Ich wuerde Klothoiden nicht nur in DE erwarten. Aber wie schon am Beispiel der Gebaeude ersichtlich, wird man wahrscheinlich nicht jedes Darstellungsproblem in OSM durch ein einheitliches Verfahren sinnvoll verbessern koennen. Vielleicht braucht man drei Ansaetze:

  • Graphik-Primitive im Editor, die der Editor automatisch in Polygonzuege uebersetzt, z.B. fuer Gebaeude

  • Interpolation auf Basis von Klothoiden im Renderer fuer Verkehrswege (in bestimmten Laendern… ;-))

  • Spline- oder Bezier-Interpolation im Renderer fuer bestimmte andere Linien

Findest Du? – war jedenfalls nicht so gemeint.

Straßen mit Bögen und Klothoiden in OSM abzubilden halte ich für sehr fragwürdig.
Liegen glücklicherweise mal genügend unabhängige Tracks vor, wisst Ihr alle, wie schwer es ist, den vermutlich wirklicheitsgetreuen Verlauf zu erahnen. Hat man dagegen nur den eigenenTrack, kommt man ganz schnell ins fabulieren. Dann muß man sich noch überlegen, wo man die Hauptpunkte der Klothoiden, bzw. Kreise legt und hoffen, dass daraus eine wirklichkeitsnahe Abbildung entsteht. Auf jeden Fall entsteht nicht das Bild, nach dem die Straße gebaut wurde.
Alleine einen wirklich richtungsgenauen Übergang zwischen Gerade und Kurve zu konstruieren anhand von GPS-Daten, die maximal 5m genau sind, naja, ich kann mir auch anders in die Tasche lügen.
Denkt auch noch an die Anfänger, die mit ihren eingenen “tollen, genauen, neuen” Tracks mal eben einen der Hauptpunkte verschieben, und hier anschließend nachfragen, warum der Weg plötzlich so komisch dargestellt wird.
Ich schlage vor, weiterhin Kurven durch eine jeweils passable Anzahl von Punkten abzubilden, frei nach dem Motto:
2 Punkte bilden eine Gerade und unendlich viele eine Ellipse und der Kreis ist die Sonderform der Ellipse.
Die Wahrheit liegt mal wieder dazwischen…

Bei Gebäuden würde ich mir folgenden Ansatz wünschen:
Da man, bei öffentlich zugänglichen Gebäuden mit dem Zollstock, oder per Schrittmaß um die Gebäude gehen kann, wäre es denkbar alle Maße in einem (zusätzlichen) Editorfenster einzugeben, um den Umring zu konstruieren (einige konstruktive Hilfsmöglichkeiten eingeschlossen, sog. Graphik-Primitive). So bekäme man, mit etwas Aufwand, einen sehr schönen Gebäudeumriss.
Mit GPS erfasst man, abschattungsfrei, Gebäudeverlängerungen und konstruiert daraus Schnittpunkte.
Zum Schluß werden 2 identische Punkte ausgewählt (aus Gebäudekonstruckt und den GPS Schnittpunkten) und das extern konstruierte Gebäude wird über eine Maßstabstransformation eingepasst. Voila - wie die Profis.

Gruß
Noframe