hw=path impliziert horse=yes?

Nicht für alle Radwege, aber es gibt die Auffassung, dass in Einzelfällen auch für rechtlich ungewidmete Radwege bicycle=designated gerechtfertigt sein kann, etwa bei besonderer baulicher Ausführung. Leider gibt es bei dieser Verwendung keine eindeutigen Kriterien zur Unterscheidung zu bicycle=yes, so dass die Einstufung mehr oder weniger subjektiv bleibt.

Ich verwende im Interesse der Eindeutigkeit nur für rechtlich gewidmete Radwege designated und für alle anderen Radwege yes.

Ergänzung “andere Radwege”

Genau das ist verkehrt.
Woher weiß ich das es ein “Radweg” ist?
Es ist vor Ort ausgezeichnet. Wenn nichts vor Ort ist, ist es ein path oder track. Es sollte nachvollziehbar sein. Wenn es in OSM als Radweg eingezeichnet ist sagen sie bei einer Kontrolle vor Ort: “Wo steht das, dass das ein Radweg ist?”

Es gehen aber die Meinungen auseinander, ob bei einem Zusatzzeichen 1022-10 bicycle=designated verwendet werden kann. Ich persönlich unterscheide 237/240/241 und 1022-10 durch bicycle=designated/yes. Das tun aber wohl nicht alle.

Oder was ist wenn der Weg nach einem Fuß- und Radweg aussieht, aber weit und breit kein Schild ist? So wie hier:

(Bespiele von https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Bicycle/Radverkehrsanlagen_kartieren))

Ein Weg ist ein Radweg, wenn man diesen als solchen erkennt.
Sehen tut man’s anhand der Beschilderung, aber auch anhand der Farbe der Pflasterung oder Markierungen.

Dort ist es doch erkennbar, aber für mich wären beide erst einmal bicycle=yes. Wenn an einer anderen Stelle ein VZ steht, dann kann es *=designated werden oder es bleibt *=yes (eventuell Gegenverkehr).

Bei den von Dir genannten Eigenschaften ist in der Tat oft so, da sie in vielen Fällen wirklich genau ab Standort gelten, während bei den Radwegen dazu das Schild eigentlich an der Kante zur "Auto"fahrbahn stehen müsste oder auch mittendrauf, wohin man das Schild aber nicht stellen darf, Radwegschilder haben daher idR einen kleinen Vor- oder Nachlauf bzgl. Gültigkeit idR bis zur nächsten Bordsteinabsenkung. Vorfahrt-gewähren-Schilder, die auch öfters mappe, übrigens auch. Tempolimits und Höhenbeschränkungen können den Vor-/Nachlauf auch haben, wenn sie 'n Meter nach einer Kreuzung stehen, denn das heißt ja nicht, dass man zwischen Kreuzung und Schild auf dem 1-2 Metern noch 100 statt 70 fahren könnte oder dass man mit dem 4 m hohen Lkw, der 12 m lang ist, die 1-2 Meter bis zum Schild noch irgendwie sinnvoll nutzen könnte … Das Tempolimit 100 m vor der Kreuzung oder die Ortstafel gelten aber genau ab Standort ohne Vor-/Nachlauf.

Nicht in jedem Fall. Wenn alle Wege gleichgerichtet sind im Knoten, wäre auch das nicht unbedingt unklar. SOllte aber in der Tat vermieden werden.

Für mich ist es nicht bequemer, die Ausrichtung eines Schildes anhand der Windrose definieren zu müssen, für potentielle Auswerter auch nicht, noch nicht mal für nachfolgende Mapper, während Wegknoten mit *ward einfach zu handhaben sind.

Ohne konkrete Antworten darauf kann man die Relevanz des angeblichen Problems aber absolut nicht abschätzen.

Idealerweise müssten sie es auch nicht, weil a) die Editoren es beherrschen und b) weil es Qualitätssicherungstools gäbe.

Hier wurden aber schon Stimmen erhoben, dass man auch bei designated horse=* taggen müsste

Du meinst unbeschilderte Wege.
DIe rechtliche Widmung ist eine andere Sache, die mit einer Beschilderung oder einer baulichen Ausführung korrelieren kann, aber nicht muss.

Einige endeutige Kriterien habe ich bereits mehrfach genannt.
Nicht alle Kriterien sind uneindeutig.

Das ist aber falsch, weil bicycle=yes “Gehwege, Radfahrer frei” sind und das ist was anderes als ein “anderer Radweg”

1022-10 kann bedeuten, dass ein baulich angelegter Radweg in Gegenrichtung befahren werden darf (§2 Abs. 4 StVO). Dann wäre es bicycle=designated.
In Kombination mit Z.239 (Fußweg) ist es ein Fußweg, wo man auch (vorsichtig) radfahren darf (siehe z. B. ERA2010). In Hamburg wird das Schild auch gerne mal alleine aufgestellt. Das nennt sich dann “Servicelösung” und bedeutet ebenfalls, dass es ein Fußweg ist: http://suche.transparenz.hamburg.de/?q=Servicel%C3%B6sung&sort=score+desc%2Ctitle_string+asc&esq_not_all_versions=true. In diesen fällen ist es foot=designated; bicycle=yes.

Ganz klar nicht benutzungspflichtiger Radweg (rote Pflaster) mit Gehweg (graues Pflaster) daneben. Also highway=path; segregated=no; bicycle=designated; foot=designated.

Die beiden Bilder sind eindeutig durch die farbliche Trennung: der linke Teil ist ausschließlich für den Radverkehr angelegt, weder für parkende Autos, noch für Fußgänger, also b=designated

Ohne Trennung und NUR ein “Radfahrer frei” *) wäre genauso designated, während es zusammen mit dem Gehwegschild nur ein “yes” wäre

*) vielleicht suche ich heute abend mal Bilder für ein Bsp. in Ettlingen …

Wo steht das so? Es zeigt nur die “Spur” an.

In der Stadt ist das meistens gut erkennbar. Die Problemfälle sind eher außerorts - dort sind sie aber besonders wichtig, weil es oft nur einen einzigen Weg gibt und eine Fehlinterpretation einige Kilometer Umweg bedeuten kann.

Nehmen wir z.B. das linke Bild, ein highway=track, tracktype=2, keine Beschilderung nach StVO

  1. ganz ohne weitere Schilder, aber eine beliebte Ausflugsstrecke für Radler

  2. oder mit einem Wegweiser “Donauradweg”

§ 2 StVO:

Das ist die Basis für “mit Schild müssen” und “ohne Schild dürfen” bei ansonsten gleichwertiger Behandlung der Wege mit/ohne Schild.

Ich versuch’s mal mit dem Bildbestand aus unserem Wiki
Unstrittig sind wohl die beschilderten Wege:

bicycle=designated seg=y/n zzgl. am besten bicycle=use_sidepath

Der Gegenpol dürfte auch unstrittig sein:

bicycle=yes seg=n zzgl. am besten bicylce=optional_sidepath

Geht also nur noch um die Fälle zwischendrin:


2 Bsp. für den getrennten Fall

… und für den Fall gemeinsamer Geh- und Radwege gibt es die beiden m.E. eindeutigen Bsp.:

Das folgt den Empfehlungen der Verkehrsminister für gemeinsame Geh- und Radwege ohne Benutzungspflicht.

Das ist wie in Ettlingen beschildert. M.E. im Wiki derzeit falsch eingeordnet als Gehweg, Radfahrer frei.
In anderen Foren zu finden war auch schon das Boden-Piktogramm als Blechschild schwarz auf weiß, da habe weder ich im Moment, noch das Wiki Bildbsp. an der Hand.

Für mich sind das alles Fälle mit bicycle=designated zzgl. am besten bicylce=optional_sidepath, ersteres im Unterschied zum Gehweg, Radfahrer frei

Die ganz oben sind, wie gesagt, eideutig designated wegen Schild. Dabei haben schon da Radfahrer keine vollen ungebremsten Rechte nach Anlage 2:

Auch Radfahrer sind Fahrverkehr!
Gehweg, Schleichradler frei ist anders formuliert:

Das bedeutet: Schrittgeschwindigkeit dauerhaft auch ohne Fußgänger, also nur untergeordneter Gast. (Wird nach Lesen der begründung der StVO-Novelle klarer, habe ich gerade nicht griffbereit)

Die Fälle dazwischen müssen sich da einsortieren.
Das Weglassen des 241 ändert nur etwas an der Benutzungspflicht, nichts ansonsten an den Rechten von Radfahrern und Fußgängern.
Beim Weglassen des 240, um den § 2 oben mit Leben zu erfüllen für nicht b-pfl. gemeinsame G und R, kann nichts anderes gelten, deswegen in beiden Fällen von segregated ein bicycle=designated.
In all diesen Fällen wurde aktiv die Radler genannt durch Piktogramm oder Schild OHNE das Gehwegschild dazuzuhängen, was die Radfahrerechte weiter einschränken würde. Die dauerhafte Schrittgeschwindigkeit hängt m.E. an der Kombination aus Vz und Zz.

Nicht ganz eindeutig wären …

… wenn man die Schilder weglässt, weil dann nur noch die Furt auf den Weg zuführt, sonst kein weiteres Indiz für einen Radweg. M.E. dürfte auch dann kein Radler belangt werden, wenn er den Weg nutzt, aber da wird die Argumentation schon schwächer, dass damit zweifelsfrei ein Weg nach § 2 (4) Satz 3 gemeint sein soll … Da könnte man mit yes oder permissive leben …

Das linke wäre m.E., wenn kein Förster-SUV draufpasst, was ich bezweifle, sogar nur ein path …
Bei beiden würde ich auch nach Pfosten etc. schauen. Wenn die auf beiden Seiten Kfz ausschlössen und Wegweiser auf eine bevorzugte Nutzung für Radler hinweisen, könnte man an designated denken, aber in dem Falle ohne Schilder würde ich horse nicht ausschließen wollen, dafür fehlt die Rechtsbasis. Auch über motorcycle=permissive müsste man nachdenken, wenn der Weg nicht unter Wald- oder Naturschutzgesetze fallen würde, weil evtl. abseits land- oder forstwirtschaftlich nutzbarer Flächen …

Klar fehlerhafte Beschilderung. Bitte korrigieren lassen! Aber so wie’s da steht ist das fußweg + bicycle=yes.

Such’s mal bitte raus. Laut dem Kettler-Buch (paar Jahre alt) darf man schneller fahren wenn nicht mit Fußgängern zu rechnen ist.

Beispielzeichnung, wie man bei 3 Wegen wissen kann, welcher von denen both/forward/backward ist? Überhaupt, welcher Weg gemeint ist?

ich mache das auch nicht mit der Windrose, dafür müsste man ja auch wieder auf die Tags schauen, also den Knoten auswählen. Ich setze die Knoten rechts neben die Straße und impliziere dadurch die Richtung. In den letzten 10 Jahren habe ich noch keine Stelle getroffen, wo das Probleme gemacht hätte (aber vermutlich findet man die schon, wenn man lange genug sucht). Ist halt eine Abwägung insbesondere hinsichtlich dessen, was man sich vom Schildermappen erwartet. Wenn man das nicht für Router macht braucht man das auch nicht auf dem highway.
Denkt mal global: wollen wir wirklich, dass wer globales Routing anbietet, 200 verschiedene Sätze an Straßenschildern kennen muss? Dafür haben wir doch die tags wie maxspeed und bicycle, dass man es nicht muss. „designated“ war mal angetreten, genauer als „yes“ anzugeben, dass es eine Widmung gibt. Wieso das jetzt auch nicht mehr genau genug sein soll verstehe ich nicht, aber meine Vermutung wäre, dass man es beheben könnte indem man die Stellen korrigiert und etwaige „Querköpfe“ unter den Mappern dazu bringt, am gleichen Strang zu ziehen (ggf. auch dadurch, dass die dann weitere tags dazufügen, anstatt die etablierten zu verbiegen).

Danke für Deine Beispiele. Hier geht es ja in erster Linie darum, wie man horse=no bei einem path ableiten kann. Deine Beispiele haben alle Minimum entweder bicycle=designated oder foot=designated. Wenn das unstrittig ist, wäre für diese Beispiele das horse=no eindeutig (wenn man es von foot/bicycle=designated abhängig macht).

Die Beispiele von Nop sind da schon interessanter (im Sinne von kniffliger).

Das VZ bezieht sich auf alle ways. Bei drei ways wäre both/forward/backward ein Tagging-Fehler.

Es ging hier darum, ob das designated ausreicht um
a) horse=no abzuleiten und
b) die “Benutzungspflicht/Straßenbenutzungsverbot” abzubilden.
*)

edit: *) Fehler meinerseits: das war hier Thema= https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=69908

In der Tat, in seiner 3. Auflage, in der er behauptet, sie bilde den aktuellen Stand ab, behauptet er das. Leider kann man ihn nicht mehr nach der Begründung fragen … :frowning:

Die “Evolution” der Gehwegregelungen ist jedenfalls folgende:

Bspw. StVO 2001:

Eindeutig immer Schritt

Bei der (wegen Zitiergebot verunglückten Schilderwaldnovelle, die Verkehrswelt hat gerade ein Déja-vù … seufz) StVO-Novelle 2009 wurde daraus:

Bei der Reparatur des verunglückten Zitieregebots 2013 wurde dann daraus der heutige Stand:

Aus der Begründung zur 2013er Novelle:

Das klingt doch stark nach einer gut begründeten Rücknahme der 2009er Änderung zurück zum dauerhaften Schritt …