HowTo: Wanderweg nicht / nur äußerst schwer begehbar

Hallo allerseits,

wie in einem anderen Post schon geschrieben, bin ich wirklich Neuling hier und bitte schon im vorhinein um Verzeihung, wenn ich die Communitygepflogenheiten noch nicht zu 100% verinnerlicht habe.

Kurz zur Vorgeschichte:

Ich habe mir vor einigen Wochen auf OpenRouteService.org eine Wanderroute im Sauerland erstellt ohne die lokalen Gegebenheiten zu keinen. Distanz passte, Höhenprofil passte und die Wegpunkte, die unbedingt in der Route enthalten sein sollten, waren auch dabei. Die Route als .gpx auswerfen lassen, Smartphone inkl. OsmAnd eingepackt und los. Es war eine wirklich super schöne Tour bis zu dem Punkt als ich an einer Wegabzweigung den abzweigenden Weg nicht fand. Ich bin mehrfach den Hauptweg auf- und abgelaufen und habe den Weg nicht gefunden, obgleich er natürlich eingezeichnet war. Davon habe ich mich nicht abbringen lassen, bin dann querfeldein, leicht bergab, durch den Wald gelaufen bis ich endlich auf den Weg gestoßen bin. Es hat sich herausgestellt, dass der Weg am oberen “Eingang” völlig zugewachsen und zum Teil Äste vorne dran gelegt wurden (wohl aber nicht als bewusste Barriere, so hat es nicht ausgehen). Der Weg selbst war teils mit Brennesseln überwuchert, was mit kurzer Hose echt unschön ist und Äste bzw. Baumstämme haben auch quer gelegen. Ich habe mir damals den Weg in meinem OsmAnd markiert und wollte nun die Community fragen, was macht in einem solchen Fall richtigerweise? Den Weg gibt es zwar, aber eben nicht wirklich auffind- und begehbar.

Achja:
Ich habe mittlerweile mitbekommen, dass Wege bei OSM bestimmte Parameter zugewiesen bekommen. Werden diese Parameter von OsmAnd oder OpenRouteService.org denn ausgelesen und dann die Route nicht grade über diese Wege geleitet bzw. ein Warnhinweis ausgegeben oder ist man insofern selbst gefordert, dass man bei Wanderungen sich dann die Parameter aller Wege vorher selbst anschauen muss. Und wie verändert man eigentlich die Parameter eines Weges?

Fragen über Fragen…

Falls das Thema schon in aller Breite besprochen wurde, ich habe über die Forensuche mal nach “Wanderwege” gesucht, aber da war leider nichts wirklich erhellendes dabei.

Beste Grüße
kakoon85

disused:highway=path für das überwuchterte Teilstück nehmen.

Wenn ich dich richtig verstehe, dann willst du den Weg in der OSM-Datenbank so ändern, dass das nicht mehr passiert? Dann gilt, was Jojo4u schon gesagt hat: Den Weg teilen (wie das in deinem Editor geht, kann ich dir jetzt nicht mehr sagen, welchen benutzt du?) und den unbenutzbaren umtaggen. Ein Weg mit disused: davor wird vom Router nicht benutzt.

Da du aber generell fragst, wie du die Parameter eines Weges in OSM ändern kannst, bist du mit aktivem Mapping an sich wohl noch nicht allzu vertraut, denn das ist ein ganz grundlegendes Konzept. Dann darf ich dir mal neben vielen anderen guten Einführungen mein Tutorial ans Herz legen, die Adresse steht unten in der Signatur.

–ks

Könntest du ein Bild für den “Eingang” bereitstellen?
Solch eine Situation kennen ich. Je nachdem was man sieht, könnte man sogar ein Teilstück löschen.

Zur Tagauswertung kann ich nichts beisteuern

Löschen ist in diesem Fall eine schlechte Idee:

  1. kann es dazu führen daß der Weg von einem Luftbildmaler wieder “ergänzt” wird
  2. kommt es vor daß ein Weg mehrere Jahre zugewachsen ist und dann doch wieder passierbar gemacht wird, weil er z.B. als Zufahrt zu einem Waldgebiet nur alle paar Jahre benötigt wird. Zugewachsen ist etwas anderes als nicht vorhanden.

bye, Nop

Wenn die Wegführung nicht erkennbar ist: trail_visibility=no

Und noch zur Auswertesache:

es gibt Tags wie trail_visibility=* und smoothness=* bzw. surface=, mit denen Sichtbarkeit und Oberflächenrauheit/-beschaffenheit beschrieben wird. Aber wie die Auswertung davon auf beliebigen Programmen aussieht weiss ich nicht. OsmAnd kann mindestens surface= auswerten, aber das bringt im konkreten Fall ja nix - der Weg geht über den Waldboden, das sagt aber leider nix über den Wegezustand aus.

Das stellt aber nur einen Teil des Sachverhalts dar, denn der Weg war ja nicht nur nicht sicht-, sondern vor allem auch nicht (jedenfalls nicht so richtig) benutzbar. trail_visibility=no gilt theoretisch auch für Wanderwege quer über das Grün eines Golfplatzes: Man sieht den genauen Verlauf nicht, kann aber problemlos da langlaufen.

–ks

In Ordnung, ich habe nun dem Waldweg auf OSM folgende Parameter verpasst.

trail_visibility=no
disused:highway=path

Hoffe das ist nun richtig so und wer sich der Richtigkeit versichern möchte, die Linien-ID lautet: 258323881

Dann mache ich dich jetzt auf eine der ganz wenigen Communitygepflogenheiten aufmerksam, die du ganz oben angesprochen hast: IDs geben wir immer als klickbare URLs an, also hier http://osm.org/way/258323881

Einfach das „way“ durch „node“ oder „relation“ ersetzen, wenn du was anderes meinst. Passt.

–ks

Und das Changeset, dass ich kommentiert habe.

Ach übrigens, der Pfad könnte auch “abandoned” sein, sicher kann dir das aber wohl nur die ortsansässige Forstverwaltung sagen. Manche “Forstrückungswege” werden “aufgegeben und dem Verfall ausgesetzt”

Hallo kakoon85, willkommen im Forum und danke für dieses Beispiel!

OpenStreetMap ist keine Karte, sondern eine Geodatenbank. Informationen werden möglichst objektiv anhand relevanter Eigenschaften mit Haupt- und Sub-Attributen (main- und sub tags) erfasst, so wie sie vor Ort erkennbar sind. Wir taggen Objekte nicht nach persönlichen Vorlieben oder Abneigungen. Auch taggen wir nicht für den Renderer/Router und nicht um Objekte vor dem Renderer/Router zu verstecken.

Ich finde die hier von einigen Kollegen vorgeschlagene Lösung, mit dem lifecycle-prefix disused oder abandonded suboptimal. Bevor man das main-highway-tag ändert, sollten zuerst mal die möglichen sub-tags genutzt werden.

Wege mit ein paar Hindernissen wie Baumstämmen können für andere Nutzer das Salz in der Suppe für kleine Abenteuertouren sein, besonders wenn der Weg Teil eines verbindenden Wegenetzes ist. Brennnesseln sind maximal 6 Monate im Jahr relevant ;), also ggf. unter description erwähnen.

Damit ein Router einen Weg durchs Unterholz vermeidet, muss man ihm sagen, dass dort Hindernisse zu erwarten sind (z.B. mit smoothness=* und trail_visibility=*).

In diesem Fall könnte der schlecht erkennbare bzw. hindernissreiche Weg-Abschnitt daher besser so getaggt werden:

highway=path
surface=ground
width=*
trail_visibility=no oder horrible oder bad
smoothness=impassable

Gruß
geow

Ich würde den Weg da enden lassen, wo er nicht mehr vorhanden ist, sollte es sich aber nur um ein paar Meter handeln, würde ich ihn wahrscheinlich mit “Horrible” (zeitweise nicht erkennbar) versehen. “Abandoned” benutze ich nur selten und für Wege, die tw. zugewachsen sind und erkennbar nicht mehr begangen und auch nicht mehr gepflegt werden.

Aber genau das ist hier doch der Fall, wenn ich das richtig verstehe?

–ks

Laut http://osm.mapki.com/history/way.php?id=258323881
ist es ein teilweise zugewachsener ehem. highway=track mit Baumhindernissen, der nun nur noch zu Fuß passierbar ist.

Also wenn hier etwas “abandoned” aka “aufgelassen” ist, dann wohl der highway=track, der ergo durch highway=path ersetzt werden sollte.

Gruß
geow

Da sieht man mal wie subjektiv eigentlich solch “objektive” Parameter sind. :slight_smile:

Vielleicht nochmal eine genauere Beschreibung:
Also der Weg ist ohne Frage begehbar. “abandoned” würde insofern schon Sinn machen, da der Weg tatsächlich den Eindruck vermittelte, zumindest in dieser Saison nicht gepflegt worden zu sein, Baumstämme/Äste einfach liegen gelassen wurden und das “Grünzeug” einfach wild wachsen gelassen wurde. Solche Waldwege wachsen ja auch ziemlich schnell zu, deswegen kann ich über den Zeitraum der Unachtsamkeit nichts aussagen.

Fakt ist (und ich persönlich finde das - auch für anderer WanderInnen - wirklich sehr relevant), dass dort einige Passagen mit Brennnesseln überwuchert sind und man mit kurzen Hosen echt Probleme bekommt. Ich durfte meine Beine nach der Tour erst mal mit Essig einreiben. Leider wird es wohl keine einfache Möglichkeit geben, dass man sich solch eine Information relativ einfach anzeigen lassen kann…so als Warnung.

Fakt ist ebenso, dass der Weg von oben nicht einsehbar war. Ich würde mich schon als relativ “geübten Wanderer” bezeichnen, mir sollten also auch leicht verborgene Wege auffallen und ich hatte auch noch eine Person dabei, die den Weg ebenso nicht gesehen hat. Wenn ich nicht so beharrlich gewesen wäre und den Weg über diese “irgendwo den Hang runter und weiter unten versuchen über querlaufen den Weg zu finden”-Strategie zu finden, wären wir wohl einen anderen Weg gelaufen. Wenn man den Weg von unten begeht, kann man diesen allerdings relativ problemlos erkennen. Es geht bei dem Punkt lediglich um den oberen Einstieg.

Grüße

http://www.openstreetmap.org/way/258323881

highway=path
tracktype=grade4

noch entfernen - dann passt es schon …

Habe hier auch so einen Fall:

highway=track
tracktype=grade3

(bis dahin schaut es ja noch gut aus, hinterm Baum beginnt aber Wildnis)

Und wie man sieht, ist die trail_visibility gar nicht so schlecht, da als Forstrückungsweg als Rinne durchgezogen wurde.
Aber gerade im Sommer mit Brennnesseln teils übersäht und Dornensträucher finden auch immer mehr ihren Platz, und auch ich halte mich für einen guten Wanderer, möchte diesen Weg aber kein zweites mal mer gehen müssen und auch keinem anderen empfehlen.
smoothness mit impassable hat nicht geholfen, klar, da smoothness nur für “Radfahrzeuge” ausgelegt ist. Vielleicht sollte ich es mal mit sac_scale=impassable versuchen … ne dann doch lieber mit disued oder abandoned als prefix.

Ich werf mal ein obstacle=vegetation oder fallen_tree in die Runde…