Nahmd,
Ich habe für die Gebirgsregionen, in denen ich arbeite, die ganzen markierten Wege, Hütten usw. in einer Relation gesammelt. Diese Sammelrelationen .oO( er hat Jehova gesagt!) werden vor Ort weitergepflegt. Geht. Allerdings gibt es da unten deutlich weniger Löschtrolle und Bedenkenträger als hier oben.
Sag, welche Tags die Relation hatte, oder ein Objekt, das drin war, dann kann man sie suchen und entlöschen.
Bitte sei an dieser Stelle nicht zuuuuuu böse. OSM ist immer noch eine äußerst techniklastige Geekveranstaltung. Leider. Du bist mit Deiner Kritik nicht alleine.
Die Hauptkarte ist symptomatisch: sie richtet sich vorwiegend an Mapper; der gemeine Benutzer™ bleibt außen vor. So was banales wie ein Kontextmenü mit “Wo bin ich? Marker abwerfen. …” fehlt. Von Route berechnen lassen oder GPX der heutigen Tour anzeigen lassen ganz zu schweigen. Obwohl das OSM-Gesamtprojekt das alles kann. Nicht mal einen Link zu einer Routing-Seite findet man.
Einschub: Wo ist die Funktion zum Marker abwerfen hin? Die war doch mal unter Teilen zu finden? Gibts die gar nicht mehr?
Zurück zum Text: als Antwort auf einen einfachen Wunsch die Antwort zu bekommen: “arbeite Dich in PostGis ein” oder “lerne ArcGIS” oder eben auch “lerne die OP-Abfragesprache”, damit muss man hier rechnen. Sei da bitte nicht (zu) verärgert. Das ist nicht böse gemeint. Wenn man in eine Materie voll eingearbeitet ist, übersieht man leicht, vor was vor einer Wand der Anfänger steht. Obwohl man selbst davor gestanden hat.
Ich hab irgendwas um 90 Regionen in den Ostalpen angelegt. Das war einfach, weil die Grenzen mal vom Alpenverein definiert wurden, nur halt sehr viel Arbeit.
Man kann aber auch mit einer unscharfen Beschreibung arbeiten. Als Beispiel im Kleinen das Siebengebirge und etwas größer der Westerwald. Ich führe die Grenze anhand der Beschreibung orographisch an Wasserläufen entlang, wenn nicht vorhanden, an topographischen Merkmalen, und wenn gar nichts hilft, greife ich beherzt zum Lineal. Weil die Grenzen nicht scharf definiert sind, muss ich damit rechnen, dass jemand eine andere Meinung hat und eine Grenze korrigiert. Und das ist auch gut so™. Die “Belohnung” findet man bei Wikipedia, wenn man auf den OSM-Lupe oben rechts klickt.
Wenn Dich die Region “Fränkische Alb” interessiert und Du lokale Kenntnisse hast, fang einfach an, die einzutragen. Die Grenzführung muss nicht perfekt sein. Du musst nur anderen zugestehen, die Grenze zu verfeinern oder zu korrigieren.
Die Nutzung von definierten Regionen kannst Du auf der Karte von Maxbe sehen. Wenn genug Regionen in DE erfasst sind, wird es auch für topographische Karten interessant, in kleinen Maßstäben die Regionen anzuzeigen.
Erfasse die Region nur, wenn Dich Region an sich interessiert. Nicht aber als reines Hilfsmittel für andere Arbeiten. Das frustriert nur.
Die Objekte, an denen Du arbeitest und bei denen Du noch unsicher bist, in einer dafür anzulegenden Region zu suchen, ist grober Unfug. Die Objekte gehören markiert. Durch einen Hinweis im “note” oder durch ein eigenes Tag oder auch durch eine temporäre Arbeitsrelation, das ist zweitrangig. Nach einem Tag suchen ist ok, die Regionssuche ist dazu keine Alternative.
In der Tat ist das Sammeln im Arbeitsgebiet in einer Relation die bequemste Lösung, weil man man JOSM-Bordausstattung mal eben alle gerade bearbeitete Objekte laden kann. Die Suche in der Region nach einem Tag ist ein klein wenig aufwendiger.
Es möge einer der Overpass-Experten erklären, wie Du die Objekte aus einer definierten BBOX (Deinem Gebiet) mit einem bestimmten Tag/Value in den JOSM lädst. Bleibt man Dir eine verständliche Erklärung schuldig, hast Du jedes Recht, die Relation zu benutzen. Sag ich einfach mal so.
Lass Dir da nicht reinreden: die Renderer werden nur angepasst, wenn es die entsprechenden Key/Values bereits gibt. Damit es gibt, musst Du sie eingeben/anpassen. Und zwischen Deiner Eingabe/Änderung und der Übernahme in die Renderregeln sind die Objekte nicht sichtbar. Das ist keine schlampige Arbeit Deinerseits, sonder unvermeidbar.
Die Alternativen sind gar nicht ändern oder die Feinklassifikation mit Subtags zu machen: also (nur ein Beispiel!) man_made=adit; adit:type=cellar. Aber auch damit würdest Du es nicht allen recht machen; Du kannst im Forum nach den Diskussionen zu den memorials suchen.
Der Geschichtskarten-Datenfilter kennt die cellar bereits, und sobald im Datenbestand, werden die ab (zur Zeit, das kann sich noch ändern) Zoom=13 dargestellt.
Du kannst mit dem Erfassen loslegen, fürs Darstellen ist gesorgt.
Ganz schlechter Plan!
Ich freue mich, wenn ich hier Diskussionen zu Themen mitlesen kann, auch und gerade wenn ich von denen nicht viel verstehe. Gerade die — nennen wir sie mal so — exotischen Projekte sind besonders interessant und machen (noch) den Reiz von OSM aus.
Ich bekenne ich schuldig. Und zwar für die Strecke des jährlichen Drachenlaufes im Siebengebirge, und für diverse Jäger- und Hirtensteige, die aufzuspüren mein Sommersteckenpferd ist. Du siehst es aber vollkommen richtig: es gefällt Dir nicht, Du löschst es aber auch nicht aus der DB.
Ein ungelöstes Problem ist die äußerst schleppende Anpassung der Renderregeln der Hauptkarte. Seit mittlerweile Jahren definierte und breit akzeptierte und im Wiki beschriebene Keys werden ignoriert. Die nicht gerenderten Schotterflächen ärgern mich, sie sind aber nicht wirklich wichtig. Dass aber die Schwierigkeit von Pfaden “sac_scale” nicht berücksichtig wird, ist fast schon kriminell.
Ich habe mich schon einmal für mehrere Monate aus dem Forum zurückgezogen. Mich komplett zu verabschieden würde in der Tat ein Menge Arbeit und Zeit sparen sowie Ärger vermeiden. Nur ist das keine wirkliche Option mehr, wenn man erst einmal OSM-süchtig ist.
Gruß Wolf
PS: Und jetzt mach weiter, sonst habe ich den ganzen Sermon umsonst geschrieben.