Historischers Munitionsdepot der US-Armee / wie auszeichnen

Hallo,

es geht um folgendes, schoen getaggtes Gebiet http://www.openstreetmap.org/?lat=49.99502&lon=8.61153&zoom=16&layers=B000FTF (Bildmitte). Es enthielt Bunker, sonstige Gebaeude und Stellplaetze. Irgendwann wurde das eingezaeunte Gelaende nicht mehr als Munitionsdepot verwendet, sondern einer Pilzzucht zur Verfuegung gestellt. Dazu gibt es auch schon eine entsprechende Relation.

Dieses Jahr nun wurde alles durch ein Abbruchunternehmen rueckstandslos entfernt. Als ich Ostern drin war, habe ich gerade noch zwei Bunker/Unterstaende gefunden. Heute ist mir aufgefallen, dass der Zaun abgerissen wird.

Ich faende es schade, die Objekte einfach zu loeschen. Vielleicht interessiert sich ja mal jemand fuer die deutsche Nachkriegsgeschichte. Wenn man die Sachen in OSM belassen will, ergeben sich jedoch ein paar Fragen:

  • Sollten die Objekte in der Karte immer noch sichbar sein – es gibt sie ja nicht mehr.

  • Wie wuerde man diese Objekte auszeichnen, so dass klar ist, dass sie frueher einmal existierten und zu einem US-Munitionsdepot gehoerten.

Mein erster Ansatz waere, die Relation zur Pilzzucht auf das ganze Gebiet auszuweiten und nicht mehr auf die Pilzzucht sondern auf das Munitionsdepot zu verweisen. Doch das scheint mir nicht alles zu sein…

Vorschlaege…?

Wir mappen eigentlich nur Sachen die existieren. Es gab mal die Diskussion ueber historische Handelswege, die heute nur noch zu erahnen sind, oder gar nicht mehr existieren. Fazit war: Nein, das gehoert nicht in OSM. Gleiches gilt meiner Meinung nach fuer ein ehemaliges Militaer-/Industriegelaede. Wenn Gebaeude oder Produktionsanlagen nicht mehr existieren, dann raus damit. Wenn das Gelaende wieder frei betreten werden kann, hat es das Attribut “Militaer-/Industriegelaede” verloren und sollte als Wald (oder was auch immer) getaggt werden.
Im Taunus ist ein grosses Militaergelaende der Amerikaner wieder freigegeben worden (http://osm.org/go/0D1JwPbT-). Davon ist auch nichts mehr zu sehen, ausser einigen Strassen (tracktype=grade1, wurden nicht zurueckgebaut), Schildern im Wald (frei uebersetzt “Naturschutzgebiet, hier nicht mit dem Panzer lang fahren”) und ein paar Genbaeuden, in denen die Soldaten Krieg gespielt haben (die sind uebrigens gar nicht gemappt…).

Hmm und Gebäude ersmal auf DISUSED=YES setzen?

Hm, ich würds auch rauslöschen.
Nur noch das drin lassen was auch noch wirklich interessiert.
OSM eine zeitliche Dimension zu geben macht glaub wenig sinn, zumindest in der Hauptdatenbank.

Ich würds drinlassen und allen tags ein historic: voransetzen. Zur Not als lokale Kopie sicherstellen.

Gruß,
ajoessen

Wenn noch Fundamente oder ähnliches zu finden sind evtl. ruins=yes?

Was davon heute noch zu sehen ist Taggen ansonsten rauslöschen…

Wie die meisten meiner Vorposter: ich würde solche Anlagen aus OSM löschen, wenn sie real nicht mehr vorhanden sind.

Es würde zu weit führen, derartiges in OSM zu konservieren (lassen wir mal außen vor, dass über die History u.ä. eine theoretische Rückverfolgung machbar wäre). Sicher sind solche historischen und zeitgeschichtlichen Informationen spannend und interessant. Man denke da nur mal an Berlin. Wie viele Veränderungen hat es dort gegeben (die wohl alle relevanter als das genannte Depot wären). Oder auch im Harz, wo sich Ost und West mit einer Vielzahl von inzwischen größtenteils abgerissenen Horchtürmen, Kasernen u.a. gegenseitig belauerten. Alles jenes zu erfassen bzw. in OSM zu erhalten, würde dessen Rahmen aber deutlich sprengen.

Außerdem käme der extrem subjektive Aspekt hinzu, zu bewerten, was in OSM erhalten werden sollte. Die inzwischen entweder bebauten oder aus Naturschutzgründen nicht mehr zugänglichen Abenteuer-Ecken aus meiner Kindheit wären für mich natürlich erfassungswürdig, für andere aber vermutlich doch nicht. :wink:

Daher muss sich OSM an die realen derzeitigen Gegebenheiten halten. Zumindest ein Gedenkstein und/oder die neu angelegte Wiese bleiben ja oft noch zum Erfassen übrig. :wink:

Das ist dann aber nicht konsequent. Schließlich taggen wir ja auch abgebaute Eisenbahnstrecken :slight_smile:

Nein, mal im Ernst: Die Datenbank sollte enthalten, was gegenständlich da ist. Trotzdem sollte man Daten wie die beschriebenen erhalten. Zuerst vielleicht nur lokal, bis eine entsprechende Lösung gefunden ist.

Gruß

Dieter

Vielen Dank fuer Eure bisherigen Meinungen.

Also, wie ich schon schrieb, der Abbruch ist, soweit ich mir das Ostern angeschaut habe, wohl restlos – im absolut woertlichen Sinne des Wortes. Ich habe mir aber nicht den ganzen Ort angeschaut.

Wenn ich die eindeutigen Aussagen richtig gezaehlt habe, heisst es (ohne meine Meinung) 4:2 fuer das Loeschen. Da nutzt meine Stimme denn auch nicht mehr viel.

Dass sich OSM nur auf das Aktuelle bezieht/beziehen soll, ist nachvollziehbar. Ich hatte vor einiger Zeit mal Posts von Leuten im Forum bemerkt, die sich fuer historische Dinge interessieren und diese “in” OSM darstellen. Ich weiss aber nicht, ob diese Leute die Daten in die OSM-Datenbank eingespeist haben, oder eine externe Datenquelle nutzen, um einen Layer auf der OSM-Karte darzustellen…

Ich werde erst mal abwarten, wie sich das Ganze weiterentwickeln wird. Wenn der Zaun vollstaendig abgerissen ist, werde ich das Gebiet mal genauer inspizieren, vielleicht finde ich ja einen Gedenkstein o.ae… oder auch nicht.

Wenn bis dahin nicht noch signifikante Unterstuetzung fuer das Erhalten kommt, werde ich wohl die Sense gebrauchen (muessen)… Seufz…

Ah, es gibt noch Hoffnung: gerade hat DieterTD auf 4:3 verkuerzt. Mal sehen, wer sich noch mit welcher Meinung zu Wort meldet… :wink:

Mist, Du hast die Unstimmigkeit erkannt. :wink:

Ansonsten, ja, an jene als Ausnahme hatte ich vorhin bei meinem Posting auch gedacht. Denn beim Mappen von Eisenbahn-Radwegen hatte ich jene “abandoned-railway”-Abschnitte auch schon mal eingetragen (dort, wo der Radweg abschnittsweise nicht auf der abgebauten Eisenbahnstrecke verläuft, jene aber noch im Gelände erkennbar ist). Etwas problematisch finde ich dieses Tag daher auch. Hier hat sich aber wohl die Eisenbahn-Lobby durchgesetzt. :wink:

Bin ebenfalls dafür die o.g. Objekte nicht zu erfassen. War das jetzt ne doppelte Verneinung :slight_smile:
Die Geschichte mit den (Rad-)Wegen auf ehemaligen Bahnlinien hat m.E. eine andere Qualität. Hier wird eine eindeutige Information rübergebracht nämlich das es sich hier (meistens) um einen Weg mit ganz geringem Gefälle/Steigung handelt.
Für die historischen Sachen finden sich jede Menge anderer Seiten, die dies u.a. mit historischem Bildmaterial dokumentieren. Wenn ich da z.B. an den Bereich um “Königsberg” denke. Dort stößt man auf eine sehr große Sammlung an Bild und Kartendaten. Natürlich außerhalb von OSM.
Georg

Kannst es ja bei dir auf der Platte speichern…

Wenn einmal so ein “erweitertes OSM”* entstehen würde, wäre ich sicher begeistertes Mitglied…

Wenn sich noch einige Mittstreiter finden würden, wäre ich auch bereit so etwas mit aufzubauen…

Jemand hier der sich mit darüber Gedanken machen würde?

*Spontan würde mir OSM mit einem zusätzlichen, auf eigener Datenbank basierendem, Layer vorschweben

Am coolsten wär das ja wohl dann, wenn man so nen Schieberegler für das Jahr hätte. :smiley:
Also ich wär dabei, aber programmieren kann ich nicht besonders gut, nur ein bisschen.

Gute Idee… vlt. sollten wir eine extra Ideensammlung anfangen. Ob alles von Anfang an umzusetzen ist wird sich zeigen, aber so finden sich evtl. weitere Mitstreiter.

Cool wäre das. :slight_smile:

Insbesondere in Feld und Wald weckt es immer wieder meinen Entdeckertrieb, zu sehen, wie sich die Natur etwas zurückholt oder zurückgeholt hat. Einige Informationen würde ich zu einem solchen erweiterten OSM sicher beisteuern. Da die eigene begrenzte Zeit aber Prioritäten vorgibt, bleibe ich erstmal beim Mappen des augenblicklichen “Ist”-Zustandes.

Wenn sich niemand mit viel Zeit und Kenntnissen findet wird es wohl auch Scheitern bevor es Anfängt.

Eine Reise durch die Zeit mittels Regler wäre genial. Ganze Ortsentwicklungen könnten verfolgt werden.
Leider habe ich absolut keine Idee wie man dies ordentlich Editierbar umsetzen sollte…
und ohne ein solches Bedienkonzept wären starke Einschränkungen nötig. Diese möchte und kann ich nicht festlegen, auch würden sie die ganze Idee “verkrüppeln”.
Wer also die Lösung hat möge sich melden. Dann kann es los gehen mit OpenHistoryMap

Bis dahin (und sicher auch noch dann) gibt es bei mir in der Gegend in OSM noch genug zu tun… es kommt also keine Langeweile auf. :wink: