Hilfe für neue Mapper?

Von den 180’000 Mappern, die überhaupt mal ein Edit gemacht haben, sind nur ein Bruchteil bei der Sache geblieben.

Bei meinen Reparaturarbeiten sehe immer wieder typische Anfängerfehler (vor allem fehlende oder falsche Tags), die dazu führen, dass die erfassten Daten nicht in “der Karte” erscheinen. Einer hat in seinem Wohnort etwa 50 Gebäude erfasst und dabei aber building=yes vergessen. Das wer sein ersten und leider auch einziger Edit von ihm. Gestern bin ich über einem Mapper gestolpert, der über 650 Gebäude erfasst und leider mit Bulding=Yes getagged hat (uppercase und fehlendes ‘i’). Auch er hat vermutlich frustriert aufgegeben, nachdem er keinen sichtbaren Erfolg hatte. Die Sichtbarkeit in OSM.org ist (vor allem für Anfänger) immer noch das wichtigste Erfolgskriterium.

Ich denke für Mapper die sich nicht trauen im Forum fragen zu stellen oder wild Fremde per Mail zu “belästigen” (obwohl ich mich immer gehr geehrt fühle, wenn ich von einem neuen Mapper so angeschrieben werden :slight_smile: ), brauchen wir neben dem Wiki eine einfache Möglichkeit persönliche Hilfe anzufordern.

Mir schwebt so eine Art Tutorensystem vor: Ein (neuer) Mapper sollte bei der Anmeldung oder auf seiner Benutzerseite die Hilfe eines Tutors anzufordern können. Diesem kann er dann per Mail Fragen stellen und der Tutor würde sich die Edits anschauen und konstruktive Kritik leisten können.

Ich sehe zwei mögliche Vorgehensweisen:

  • Ein Benutzer könnte sich als Tutor zur Verfügung stellen (z.B. spezieller Eintrag auf seiner Benutzerseite) und die anderen (neuen) Benutzer könnten sich aus einer Liste (oder Karte) einen passenden Tutor auswählen.
  • Ein Benutzer könnte einen Tutor anfordern (z.B. spezieller Eintrag auf seiner Benutzerseite) und die anderen Benutzer könnten aus sich aus einer Liste (oder Karte) passende Hilfesuchende auswählen. Bei der Registrierung eines neuen Benutzers könnte man gleich vorschlagen, sich für einen Tutor zu bewerben.

Der Tutor sollte eine Übersicht der zu begutachtenden Edits haben. Im Laufe der Zeit sollte der “Schüler” statt aller Edits nur noch Changesets zur Begutachtung geben können, bei denen er unsicher ist.

Ich denke wir verlieren viele potenzielle Mapper weil sie zu früh und (vermutlich) ohne Hilferuf aufgegeben haben. Ich muss gestehen, auch ich habe Skrupel Mapper anzuschreiben, die vor einem halben Jahr ihren letzten Edit gemacht haben, nur weil sie dabei Fehler machten und vermutlich deshalb frustiert aufgaben.

Persönliche Meinung/Erfahrung/Einschätzung des Ganzen:

Dein Vorschlag ist gut gedacht und gut gemeint, jedoch ergibt sich aus meiner Sicht der Dinge das Problem, dass es User gibt, welche weder ein wiki lesen noch sonstwas. Die finden den Tutor nicht und auch nicht das Tagging-Schema für Gebäude.

Bei mir in der Gegend war auch erst unlängst einer, der hat brav die Gebäude seiner Umgebung gezeichnet und nicht mit “building=yes” getagged. Ich habe das Ganze dann einen Tag stehen lassen und mal geschaut was passiert (könnte ja sein, dass er am Ende über alle drüber gehen will und diese mit dem Tag “building=yes” versieht…). War leider nicht so - also habe ich ihn bei der Hand genommen und ihm eine Nachricht geschrieben, dass bei seinen “Gebäuden” das Tagging fehlt - siehe da: er hat es ergänzt und kurze Zeit drauf waren seine Gabäude auf osm zu finden.

Ähnlich gelagerter Fall war mit Relationen im ÖPNV - aber über einen Tutor - womöglich auch noch selbst ernannt - wird das nicht laufen können.

Es gibt zum Beispiel auch in Linz viele “Profi-Mapper”, welche aber leider nur für den Renderer mappen und das so, dass es auf osm.org gut aussieht. Zerlegen aber fremde Relationen und stellen dann aber den Urzustand zB nicht wiederher…

Wie würdest du also das - aus meiner Sicht doch erforderliche - Gütesiegel für einen Tutor aussehen lassen?

Ich finde die Idee auch nicht schlecht. Pascal hat ja so einen Nebie Montior gebaut, damit kann man prinzipiell erst mal alle neulinge in seiner Gegend finden und begrüssen. Wenn allerdings ein Umbau am Rails Port erforderlich wird, denke ich, dass wir das dann wieder nicht schaffen. Schön wäre es ja, dem Nutzer in Potlatch einen “Hilfe anfordern” knopf hätten, odr eine Frage nach Zufriedenheit nach dem ersten Edit.

Hmm…also ich weiß nicht so recht. Man wird wohl davon ausgehen, dass ein neuer Mapper den Weg irgendwie zu osm.org findet und dann Editieren wird. Allein schon um sich zu registrieren.

Auf dieser Seite findet sich in großen, fetten Buchstaben das Wort Hilfe. Darunter ein Link auf die Hilfezentrale. Wer diesen Link nicht findet, findet den Link im wiki bestimmt nicht.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass erfahrene und bereitwillige Mapper sich über ihrem Account für einen bestimmten Umkreis als Tutor zur Verfügung stellt. Neue Mapper bekommen dann bei der Anmeldung mit ihrem Standort eine entsprechende Nachricht. Umgekehrt bekommt der Tutor eine Meldung, dass sich ein Neuling in seinem Betreuungsgebiet befindet. Dann kann der Tutor ab und an gezielt auf die edits des Neulings schauen und sich bei Bedarf freundlich mit dem Neuling in Verbindung setzen, um Hilfe anzubieten.

Nun gut Pascal hat noch keinen GeoRSS Feed, aber prinzipiell erlaubt doch seine Plattform das schon? http://hdyc.neis-one.org/newestosm.php
Wenn man jetzt noch die Möglichkeit hätte, mit einem Häkchen zu sagen: “Wurde schon begrüßt” ist doch schon viel gewonnen?

Finde ich gut und ich würde da mitmachen.

Allerdings wäre es sinnvoll, wenn man nach der Neuanmeldung direkt Links zu Wiki und Forum bekommt und man schließlich auswählen kann, ob man die Hilfe eines Tutors wünscht.

Sind wir nicht alle auf irgendeine Art Tutoren? Wenn ein Neuling hier im Forum eine Frage stellt, erhält er binnen kürzester Zeit eine Antwort, egal, woher er ist und wie weit der Antwortende entfernt ist.

Wichtig ist jedenfalls, dass der Neuling auf einen Blick Hilfe bekommt und nicht die Informationen mühsam zusammensuchen muss. Ich denke da an meine Anfänge. Sinnvoll wäre es z. B., einem Neuling eine Begrüßungsmail (automatisiert) zu schreiben, worin die wichtigsten hilfegebenden Links (Wiki, Forum, ev. Liste) angeführt sind. Wie das regional machbar ist, kann ich mangels technischen Wissens nicht beurteilen. Vielleicht könnte man auch die Umgebungskarte im Profil des Neulings derart umgestalten, dass nicht die nächsten User, sondern die aktivsten User der Umgebung gekennzeichnet sind.

+1

Wenn ich sehe, dass der Benutzer es vor kurzen gemacht hat, gehe ich auch so vor. Aber wenn der Edit ein halbes Jahr alt ist? Wenn ein potentieller Mapper uns erst mal frustiert den Rücken gekehrt hat, kommt er so schnell nicht wieder.

Ich würde es (anfangs) mit “selbsternannt” versuchen. Jede Hilfe ist besser als keine Hilfe. Jemand der sich als Tutor anbietet sollte natürlich schon so viel von OSM verstanden haben, dass er sich bei Problemen selber Hilfe holen kann :slight_smile:

Trotzdem berchen warscheinlich über 90% nach dem ersten Edit die Übung ab und kommen nie wieder.

Geht auch. Ich würde aber darauf achten, dass ein neuer Mapper sich nicht überwacht fühlt, auch wenn OSM grundsätzlich sehr “transparent” ist. :wink:

Das ist absolut richtig. Aber nicht jeder traut sich öffentlich in einem Forum von Fachleuten zu sagen “Ich habe absolut keine Ahnung”. Ganz zu schweigen von Grundsatzdiskussionen, die bei bestimmten Fragen regelmässig ausbrechen. Ich erinnere mich noch sehr genau, als ich am Anfang eine harmlose Frage stelle und danach die Fetzen flogen .

+1 ich denke eine persönlcihe (d.h. nicht automatisierte) und nicht öffentliche Hilfe ist eine super Sache um neue Leute zu binden. Diese fühlen sich dann ernst genommen und ihre Arbeit wird als “wichtig” erachtet.

Dann gehört in die Begrüßungsmail auch der Zusatz hinein, dass wir niemanden beißen. :wink:

Wir wollen nur spielen! :laughing:

Feedback einer Anfängerin:

  • Tutor fände ich grundsätzlich gut - aber der hat ja nicht immer Zeit, wenn ich grad mappe und nur eine klitzekleine (aber vielleicht entscheidende) Frage habe
  • Chat fände ich besser

Vorteile Chat:
→ wenn ich eine Frage stelle, kann mir jemand, der grad online ist, fix eine Antwort geben
→ Nachfragen - auch drei- oder viermal hintereinander, bis es verstanden wurde - sind problemlos möglich
→ die Hemmschwelle ist für viele Anfänger sicher geringer, als einen Forenbeitrag zu schreiben (denn der bleibt ja für immer stehen :expressionless: )
→ eure ach so geliebten Grundsatzdiskussionen werden im Chat nicht stattfinden (denn die werden meist in Forenbeiträgen geführt - schließlich sollen sie von der halben Welt gelesen werden und nicht nur von den Nutzern, die grad online sind
→ es geht viiiiiiel schneller !!!

Abzuklären:

  • auf welcher Plattform könnte solch ein Chat eingerichtet werden?
  • oder - falls es so etwas schon gibt - her mit dem Link :sunglasses:

Frau Wildensteiner

Ich leite gerade einen “Schüler” per TeamViewer an… will ja keine Werbung machen, aber hier der Link: http://www.teamviewer.com/de/

Gibt natürlich auch noch andere Programme und Möglichkeiten.

Es gibt auch einen deutschen IRC-channel:
irc://irc.oftc.net #osm-de

Gruß
BBO

Es gibt schon lange IRC-Kanäle für OSM, auch deutschsprachige. Dort ist eigentlich immer was los.

Ein simples Webfrontend existiert auch: http://irc.openstreetmap.org/
Spitznamen eingeben, osm-de auswählen und loschatten.

Kurze Infos dazu gibt’s auch im Wiki auf http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Community und http://wiki.openstreetmap.org/wiki/IRC (englisch).

Da ich kein IRC installiert habe, gleich mal obigen Link ausprobiert - und siehe da: “Wer spricht, dem kann geholfen werden.” Bin etliche Fragen losgeworden und habe unkompliziert und freundlich Hilfe bekommen. In Schallgeschwindigkeit :). Jetzt bin ich einiges schlauer.

Das Forum würde ich für ausführlichere Fragen nutzen. Für Anfänger, die zum 783. mal die gleiche Frage stellen, ist so ein Chat einfach genial. Jeder Neuling kann da “abgeholt werden”, wo er sich gerade befindet - und Unklarheiten werden schnell ausgebügelt. Voraussetzung ist natürlich, dass auch “Wissende” online sind.

Danke allen, die mich dort empfangen und beraten haben :sunglasses:
Frau Wildensteiner

Danke für den Tip.

@alle: TeamViewer ist KEIN Chat. Es bietet u.A. einen Remote-Desktop für Win, Mac, Linux, Andy, iPad und iPhone. Damit lässt sich hervorragend Ferndiagnose machen (“Ich sehe was du nicht siehst”). Und das für lau.

Gruss
Walter

Aber bevor ich einem anderen (Fremden) den Zugang zu meinem PC gestatte müssen die Probleme mit OSM schon sehr gewaltig sein.

Man kann auch per Skype den Bildschirm als Video für lau übertragen bspw.