Hilfe bei der Argumentation

Das ist jetzt aber sehr spitzfindig. Kein Router routet so, weil kein Mensch wird für die von Dir ausgewählten Start- und Zielkoordinaten je einen Router verwenden.
Und wenn wirklich mal jemand an der Kreuzung vorbeifährt sollte der gesunde Menschenverstand schneller sein, als der Router die Strecke neu berechnen kann.

Ich weiß nicht ob die Entwickler hier im Forum zugegen sind. OSRM wird von MapBox nicht mehr wirklich weiterentwickelt.
Das Problem für Datennutzer ist, dass man als Datennutzer ja gern seine Präferenz äußern kann in welcher Form die Daten vorliegen sollten damit sie am einfachsten korrekt zu interpretieren sind, aber letztlich damit (möglichst sinnvoll) klarkommen muss “in der Wildnis” alles mögliche zu finden.

Dein Beispiel beschreibt keinen Anwendungsfall der in der Realität vorkommt (niemand will sich von einer Abfahrt auf eine andere Abfahrt derselben Kreuzung routen lassen), daran lässt sich jetzt leider kein Argument aufbauen. Vielleicht findest Du ein besseres Beispiel?

Edit: Möglicherweise ist es hier am sinnvollsten, einen Issue im Issue-Tracker von z.B. GraphHopper oder Valhalla aufzumachen, wenn Du ein besseres Beispiel findest. Router sollten schon damit klarkommen wenn keine Abbiegebeschränkung gesetzt ist, denn das ist sicherlich in >99% aller Kreuzungen in OSM der Fall

Allerdings kann ich sagen dass es generell einiges für verschiedene Datennutzer vereinfachen würde, zu wissen, welche Straßen zu einer Kreuzung(sfläche) gehören und welche nicht. Also welches sind “echte” Straßen und welches sind nur Hilfslinien um Straßen innerhalb der Kreuzungsfläche zu verbinden.
Ich weiß aus Gesprächen mit dem Macher von A/B street dass dies einige Probleme lösen würde. Was Navigation angeht, kann ich nur mutmaßen. Aber zumindest was Ansagen des Navis angeht, scheint mir, zu erkennen welche Kurve/Abzweigung noch zu einer Kreuzung gehört, wichtig zu sein.

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Wie ich oben schon geschrieben habe, als Datenkonsument stören solche Abbiegebeziehungen, die keiner in Wirklichkeit nehmen wird, einfach nur, da das resultierende Netz der Wegebeziehungen viele redundanzen und “falsche Wege” enthält. In vielen Fällen kann man extrem spitzwinklige Fahrbeziehungen softwareseitig automatisch ausschließen, aber das ist natürlich auch fehleranfällig.

Wenn nur explizite Verbote als Turnrestrictions erfasst werden sollen (ich verstehe ja den Ansatz on-the-ground), dann sollte es ein separates Tagging geben für Wendefahrbeziehungen, die (praktisch) immer von Routern usw. ignoriert werden können.

Das Problem betrifft hierbei nicht nur Navis sondern eben auch statische Auswertungssoftware, Verkehrssimulation, Software die die Karte in andere Formate konvertiert, usw.

Und nicht falsch verstehen, ich verlange nicht, dass man irgendwelche Sonderstricke für spezielle Auswertungssoftware bastelt, es wäre nur schön, dass wenn drei Linien aufeinander treffen, man nachher aus der Karte lesen kann, dass zwei Fahrbeziehungen normale, durchgehend befahrbare Fahrspuren sind und eine Beziehung eine eher fragwürdige Wende darstellt. Weil das ist ja on-the-ground klar ermittelbar.

Verkehrssimulation? Wenn sich der Verkehr auf einer Straße staut werden die “anderen”versuchen, auf legalem Wege zu wenden, d.h. eigentlich braucht man die Information über rechtlich mögliches Abbiegen auch dann, wenn es wegen des weiteren Wegs “normalerweise” nicht nötig wäre weil da sowieso nicht langgeroutet würde

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Hilf mir mal: was genau ist denn an diesem Routing falsch? Da gibt’s ja keine Abbiegebeschränkung in OSM, so wie für die andere Auffahrt. Ich steh’ grad irgendwie auf dem Schlauch :face_with_spiral_eyes:

otg gibt es an dieser Stelle eine große Sperrfläche, die für gewöhnlich nicht überfahren werden darf.
m. M. n gehört da eine Abbiegebeschränkung hin.

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Da bin ich ganz bei Dir. Ich hatte den Beitrag so verstanden, als wäre da das Routing kaputt und das konnte ich nicht nachvollziehen. Dann hab ich das einfach falsch verstanden.

Ich hatte tatsächlich einmal einen Fall, wo das Routing kaputt war:
Größere Kreuzung, wo man nicht links abbiegen darf, sondern stattdessen gemäß Ausschilderung schon eine kleinere Kreuzung vorher links abbiegen musste. Es gab aber eine Rechtsabbiegerspur, und dort, wo sie einmündete gab und gibt es keine durchgezogene Mittellinie. Viele Navis (nicht nur OSM) haben dann “Linksabbieger” über die Rechtsabbiegerspur, dann links und dann über die Kreuzung geroutet, deshalb hatte ich dann eine Abbiegebeschränkung eingetragen. Ja, es war damals (schon einige Jahre her) nicht explizit verboten, aber nicht nur nicht sinnvoll sondern gefährlich (zusätzlich zum normalen Verkehr fahren da noch Straßenbahnen ohne separates Gleisbett).
Inzwischen hat man aber reagiert und ein Schild aufgestellt, dass nur Rechtsabbiegen erlaubt. Die Abbiegebeschränkung wurde sozusagen nachträglich legitimiert :wink:

Ich halte in dem hier diskutierten Fall nichts davon, dass die Fahrbahntrennung bis Ende der durchgezogenen Linie herausgezogen wurde. Spätestens am Ende der Sperrfläche müssten die beiden Linien wieder zusammengeführt werden. Aber auch eine Sperrfläche ist eigentlich keine bauliche Trennung. Es ist in dieserm Fall auch nicht die einfachste Lösung, weil es eine Hilfskonstruktion für die Feldzufahrt notwendig macht.

Ein “nur geradeaus” wäre aber auch am Ende der baulichen Trennung meines Erachtens nicht nichtig. Eine durchgezogene Mittellinie schreibt nicht vor, dass man ausschließlich geradeaus fahren darf, sie verbietet lediglich das Überfahren und damt das Linksabbiegen und Wenden um die Verkehrsinsel herum. Nach rechts dürfte man theoretisch abbiegen, das wird an dieser Stelle nur dadurch verhindert, dass es dort einen Straßengraben gibt und keine Feldzufahrt.

Ein “Überholverbot” kann man meiner Meinung nach nicht aus einer durchgezogenen Linie allein ableiten, da es meinem Verständnis nach nur verboten ist, die durchgezogene Linie zu überfahren. Wenn aber ein einspuriges Fahrzeug ein anderes einspuriges Fahrzeug mit ausreichendem Sicherheitsabstand überholen kann, wüsste ich nicht, dass dies verboten wäre.

Ich würde hierzu gerne mal die Meinung von den OSRM oder GraphHopper Entwicklern erfahren.
Wenn alle Abbiegebeschränkungen die nicht ausgeschildert sind entfernt werden, dann sollten man das Routing auch von der OSM Webseite nehmen

Was ist an der route falsch? Mal davon abgesehen das für SOWAS niemand eine route berechnet - Legal ist es. Und alle anderen möglichkeiten diese Kreuzung zu nutzen funktionieren einwandfrei.

Ist halt so ein Micro-Unit-Test um einen maximalen Fehler bei korrekten Daten zu erreichen und hat mit der Realität wenig zu tun.

Flo

otg gibt es an dieser Stelle eine große Sperrfläche, die für gewöhnlich nicht überfahren werden darf.
m. M. n gehört da eine Abbiegebeschränkung hin.

Da hab ich halt so 2-3 Probleme mit:

  • Da wo sie aktuell ist, ist keine Abbiegebeschränkung.
  • Da wo sie sein könnte (Hinter der Verkehrsinsel) ist auch keine Abbiegebeschränkung
  • Es ist eine change=no an der Stelle richtig. Wenn ich darf die Spur nicht wechseln d.h. die Sperrfläche queren.

Und die ganz persöhnliche Erfahrung aus 10+ Jahren Routingüberwachung. turn restriction sind für 75% des kaputten routings verantwortlich.

Nachdem auf diversen SoTMs vor 10+ Jahren davon geredet wurde das OSM zu wenig turn restrictions hat, haben tausende mapper angefangen überall mit der Gießkanne turn restrictions zu verteilen, nach dem Motto - “Viel hilft viel”. Das rottet jetzt so in der Datenbank vor sich hin und bei jedem Kreuzungsumbau geht eine mehr davon kaputt. Mal ist es dann einfach dysfunktional, oft aber eben dann routing-beschädigend.

Das ist die krux mit relationen. Die sind für den normalen mapper zu unersichtlich. Da ist vielleicht eine relation, und ja - der editor mault ein bisschen wenn ich umbaue, und zack hochgeladen.

Gerne genommen “only_straight_on” bei so einem fall wie hier. dann aber from/to die beiden Fahrspuren hinzugefügt.
“only_*” heisst immer - es darf NUR dieser weg genommen werden. → Routing kaputt.

Auch gerne genommen - no_* und eine fahrspur und die gemeinsame reingepackt. → Routing kaputt

Und das sieht im JOSM sogar gut aus. Da ist dann das symbol an der richtigen stelle. Und das merkt man erst wenn man sich die relation genau ansieht. Das ist manchmal selbst wenn man weiss das da ein Fehler ist schwer das zu finden.

Und das sieht über Monate niemand. Deshalb bin so ein Gegner von dieser flut an turn restrictions. Die gehören da hin wo wirklich eine existiert - im Sinne von Verkehrszeichen, und nicht überall da wo “jemand meint das das Sinn macht”.

Ich berechne normalerweise alle 2 Stunden ~50K routen in Ostwestfalen und decke damit den Osten Nordrhein-Westfalens ab. Weite teile der A2, A33, A30, A44, Bundesstraßen, Landstraßen, Kreisstraßen und innerstädtische übergeordnete Straßen. Und es gibt keine Woche wo nicht irgendwas kaputt geht. Ich frage mich wie sowas in anderen Teilen der Republik entdeckt wird. Ich vermute gar nicht. Da wundern sich dann nur alle über die komischen routen und nach 6 Monaten macht mal ein OSMAnd nutzer einen Note auf das was komisch ist.

Das sind die manuell selektierten Punkte zwischen denen ich routen berechne. Immer in “Clustern” nach Gemeinden gruppiert damit die menge der routen die ja quadratisch steigt nicht zu groß wird.

https://osm.zz.de/routeqa/#51.96796,8.22327,9z

Flo

Rechts ist aber in diesem Beispiel auch eine durchgezogene Linie als Fahrbahnbegrenzung. Und die StVO unterscheidet nicht ob durchgezogene Mittellinie oder durchgezogene Fahrbahnbegrenzung. Die durchgehende Linie darf nicht überfahren werden, weder die in der Mitte noch die Fahrbahnbegrenzung, soweit kein Ausnahmetatbestand vorliegt.
Einer der Ausnahmetatbestände ist:

Die Linie zur Begrenzung von Fahrbahnen oder Sonderwegen darf überfahren werden, wenn sich dahinter eine nicht anders erreichbare Grundstückszufahrt befindet.

Die Fahrbahnbegrenzung ist durchgezogen, der Bauer darf trotzdem auf sein Feld-Grundstück.
Die Mittellinie, die keine Fahrbahnbegrenzung ist, ist aus diesem Grund einmalig kurz unterbrochen - damit ist klar, dass hier die Mittellinie nur zum Zwecke Zu- oder Ausfahrt Feldweg überfahren werden darf.

Das ist korrekt, aber darum geht es beim Thema Abbiegebeschränkungen eigentlich auch nicht.

Wir reden schon noch von der gleichen Stelle? Nadjita und ich bezogen uns beide auf

und damit auf diesen Punkt

An der von @rab genannten Stelle ist keine Abbiegebeschränkung gemappt. otg ergibt sich die Abbiegebeschränkung aus VZ 298, der Sperrfläche

Wo was sein könnte? Da ist weit und breit keine Verkehrsinsel, sondern nur eine Sperrfläche.

Wenn die Sperrflächen nicht benutzt werden dürfen, dann darf man sie weder zum Spurwechseln, Überholen noch zum Wenden oder Abbiegen benutzen. Die StVO lässt hier auch keine Ausnahmen zu (außer für Fahrzeuge mit Sonderrechten)

Fehlende Abbiegebeschränkungen machen Routen auch kaputt. Bin grade erst wieder über eine gestolpert, wo das “Linksabbiegeverbot” beim Kreuzungsumbau (der Marke: konsequentes “wir mappen keine getrennten Fahrspuren, wenn keine bauliche Trennung vorhanden ist”) verloren gegangen ist. Blöd, wenn der Router einen dort entlangschickt und man dann feststellt, dass man schon 200m vorher hätte links abbiegen müssen, und so schnell keine weitere legale und sichere Möglichkeit für Linksabbieger gibt.

Und das wäre Deinem Tool vmtl. nicht aufgefallen, weil dies keine komische Route ergibt, sondern eine höchst sinnvolle - wenn es otg das Abbiegeverbot nicht gäbe.

Es ist hinreichend bekannt, wie durchgezogene Mittellinien oder Sperrflächen gemappt werden können/müssen/sollen. Leider gibt es bis dato kein einheitliches Tag “durchgezogene Mittellinie”, aus der sich dann automatisch Linksabbiegeverbot und eingeschränktes Überholverbot (für zweispurige Fahrzeuge, bei nicht hinreichend breiter Fahrbahn mit nur einer Spur) ergeben. Bis dieses kommt, müssen wir uns eben mit Turn-Restrictions behelfen, oder zur Not auch mal, ja, mit einer etwas länger gezogenen Spurtrennung (wir reden hier nicht von hunderten von Metern). Ich sehe für beide Mappingweisen sinnvolle Argumente, aber solange wir hier von … was … 10 m Straße sprechen, ist das kaum der Diskussion wert. Man mag ja der Meinung sein, dass nur eine der möglichen Mappingweisen korrekt ist, aber in diesem konkreten Fall wird das zur Prinzipienreiterei, denn der reale Impact ist an dieser Stelle genau 0.

Die ursprüngliche Frage der Hilfe wurde ja insofern beantwortet, als der Fall des “unangemessenen Tonfalls” der DWG übergeben wurde. Wenn jetzt (mal wieder) darüber diskutiert werden soll, wie durchgezogene Linien und Sperrflächen zu mappen sind, empfehle ich ein Abspalten in einen neuen Thread (geht ja jetzt, dachte ich?), oder ein Umbenennen des jetzigen. Das würde der Übersicht hinterher wahnsinnig helfen.

es gibt bereits einen tag für durchgezogene Mittellinien, bis er sich als einheitlich durchsetzt müsste man ihn benutzen.
https://taginfo.openstreetmap.org/keys/divider#values

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Ich würde es als weitaus zielführender ansehen, zusammen eine RFC für dieses Tag auszuarbeiten und zur Wahl zu stellen, als hier weiter zu diskutieren wie bisher. Der Sache fehlt noch ein wenig Feinschliff und internationales Feedback und dann irgendwann auch Router-Integration. Sobald das vorhanden wäre, hätten wir doch das Beste aus zwei Welten.

Ich würde es als weitaus zielführender ansehen, zusammen eine RFC für dieses Tag auszuarbeiten und zur Wahl zu stellen, als hier weiter zu diskutieren wie bisher. Der Sache fehlt noch ein wenig Feinschliff und internationales Feedback und dann irgendwann auch Router-Integration. Sobald das vorhanden wäre, hätten wir doch das Beste aus zwei Welten.

Ich tippe drauf das ein tag auf der gemeinsam weitergeführen Straße (Nach der vereinigung der Richtungsfahrbahnen) auf keinem router eine Auswirkung hat, und haben kann.

Denn routing findet in einem Graphen statt. D.h. die Entscheidung wird in dem “node” getroffen in dem die Fahrbahnen zusammengeführt sind. Die gemeinsame Fahrbahn die ggfs ein change=no, divider=yes oder was auch immer trägt wird für das routing nicht in betracht gezogen, sie wird ja auch nicht traversiert.

Flo

Hallo Flo,
wenn Du jemanden zitierst schneide doch bitte den Autor nicht ab.

In der Web api raffe ich das nicht. Ich klicke Reply und cut’n’paste mir
den kram zusammen. Vielleicht mal als mail? Bin ja eh eher der email
Mensch.

Ja, geht nur durch Markieren bei mir. Sonst gibt’s da kein “Quote”:

image

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