Heimatmapping für Anfänger

Hallo liebe OSM-Germany-Community,
nach längerer Pause aufgrund von Zeitmangel hat mich nun wieder das Mapping-Fieber gepackt und ich versuche nun die Umgebung in und um mein Heimatdorf zu mappen…da ich mich bisher fast ausschließlich um ÖPNV-Mapping gekümmert habe, habe ich wenig bis gar keine Expertise in den anderen Bereichen (Gebäude, Landschaft etc.)…aber die Dokumentation im Inet ist ja sehr umfassend (an der Stelle nochmal ein großes Lob an Volker Gringmuth für das OSM-Tutorial). Anyway, ein paar Fragen blieben mir dann doch noch:

  1. Ich hatte mich bei den ersten Gehversuchen im Gebäude-Mapping zunächst an den Mapping-Stil meines Vorgängers angepasst, habe dann aber recht schnell rausgefunden, dass es nicht erwünscht (und gleichzeitig auch nicht sonderlich sinnvoll) ist, einer Fläche zunächst ein bestimmtes Tag zuzuweisen (Bsp. Wassermühle oder Metzger) und dann zuzüglich noch einen Node reinzusetzen mit dem gleichen Tag, damit auch noch das richtige Icon (zumindest bei JOSM) erscheint. Mir ist schon klar, dass man diese Doppelungen der Daten vermeiden möchte und OSM ist ja auch in erster Linie eine Datenbank und keine Karte…alles richtig…aber ich finde es auch ein wenig unübersichtlich, dass kein passendes Icon erscheint, wenn man einer Fläche ein Tag inklusive Wert zuweist. Ach, ich bin da echt zwiegespalten zwischen Doppelung der Daten + Datengüte vs. Übersichtlichkeit + Ästhetik.

Bspe.:
ID: 355107482 (Dorfmühle Großkarlbach)
ID: 355097349 (Metzgerei)

  1. Wir haben im Dorf eine Amtsstube (zufälligerweise die oben genannte Dorfmühle), in der auch - bzw. nur - standesamtlich geheiratet werden kann. Allerdings handelt es sich um kein Rathaus, alle anderen administrativen und kommunalen Aufgaben werden an anderer Stelle bearbeitet. Hat jemand eine Idee wie man das Gebäude mappen könnte? Trotzdem Rathaus?

  2. Ich frage mich ernsthaft was die Fläche ID: 58774084 sein soll?! Mein Elternhaus liegt ca. 200m Luftlinie davon entfernt und ich würde schon behaupten, dass ich mich dort gut bis sehr gut auskenne. Mir erschließt sich der Sinn dieser Fläche nicht. Es ist zwar als Weinberg getaggt, aber die Fläche ist völlig willkürlich gewählt und zusätzlich noch verhältnismäßig groß. Es ist bspw. keine ausgewiesene Weinlage, die man als Fläche kennzeichnen könnte und über die Fläche eines einzelnen Weinberges geht es auch hinaus. Und in der Tat wird dort in der Fläche Wein angebaut, aber das wird es auch über die Grenzen der Fläche hinaus, was somit also kein besonderes Herausstellungsmerkmal dieser Fläche bedeutet. Leider ist auch keinerlei Hinweis oder Info hinterlegt, was damit gemeint sein könnte. Eine Recherche hat auch nichts zu Tage gefördert. Hat jemand eine Idee wo man noch nachschauen könnte?

Das war es erst mal von meiner Seite, es werden mit Sicherheit noch weitere Fragen auftauchen.

so far
kakoon85

Bitte keine Doppelung, entweder Fläche oder Node.

Denk bei allem, was Du tust, vor allem daran, dass es späteren Mapper möglichst einfach möglich sein soll zu verstehen, was und wie kartiert ist. Aus meiner Sicht daher:

  • Lieber separater Node als Tags ans building
  • Nur Wege an Wege, Flächen an Flächen, Grenzen an Grenzen “kleben”
  • Multipolygonkonstrukte möglichst vermeiden

In Sachen Weinberg: Geh mal davon aus, dass “früher” nicht unbedingt genau gemappt worden ist, vielleicht vom Sessel aus nach Luftbild. Wenn Du vor Ort was anderes feststellst, abräumen und neu machen. Keine falschen Sentimentalitäten.

Die Frage hab ich selbst mal gestellt und die Antwort war: ja, trotzdem Rathaus, auch wenn man da keine Behördenangelegenheiten erledigen kann. Begründung: in solchen “Rathäusern” finden häufig die Ortsversammlungen statt und die Dorfbewohner treffen sich mit dem Ortsvorsteher/ehrenamtlichen Bürgermeister, das ist vergleichbar mit dem, was auch in einem “normalen” Rathaus passiert.

Ja, das dachte ich mir schon. Macht ja - wie gesagt, auch total Sinn, keine Datendoppelungen zu erzeugen. Aber gibt es da ein best practice oder hat sich einer der beiden Vorgehensweisen (also genauere Ortsbeschreibung via zusätzlichem Node-Tagging ODER integriert in die Fläche). Von der Übersichtlichkeit, der Nachvollziehbarkeit und der Ästhetik her würde ich Node-Tagging vorziehen von der Logik und der Dateneffizienz her würde ich Tagging der Fläche bevorzugen. Schwierige Kiste!

siehe oben
Ich habe mir diesbezüglich noch keine abschließende Meinung gebildet, es scheint da ja irgendwie keinen Königsweg zu geben - außer keine Doppelungen zu produzieren. Du würdest also das separate Node-Tagging favorisieren, weil übersichtlicher und besser nachvollziehbar, hrm.

Das wäre dann bei uns eher das Bürgerhaus… :smiley:
Aber ich verstehe deinen Punkt und ich belasse es nun bei dem Rathaus-Tag.
Danke Dir!

Meine Meinung zum Beispiel:

Nehme einen Hotelkomplex/Krankenhauskomplex mit alle Daten.
Nehme ein building=hotel/building=hospital mit node entrane=main und allen Daten.

Dann route einmal zu dem Hotel. Es ist beim Komplex nicht “einfach” möglich zum Eingang zu kommen, da die geringste “Raumdifferenz” zur Route ausgewählt wird. Also wenn die Straße am Küchentrakt endet - wird auch der “Gast” dahin geroutet.

Wenn ich “einfach” einen node mit allen Daten auswerten möchte, ist es “einfacher” als die Daten aus mehreren Angaben zu suchen.

Vergiss mal “Dateneffizienz”. So viel Humbug wie hier mancherorts gemappt wird - bis hin zur Ausrundung der Kanten einer privaten Garageneinfahrt - ist die Auswirkung von Node statt Tag am Gebäude auf den Gesamtbestand an Nodes minimal.