hausnummer-findung

Die fehlenden Hausnummern in vielen Gebieten sind ja irgendwie noch eine Plage (zumindest in meiner persönliche Erfahrung). Nun frage ich mich, ob (Nominatim?) nicht auch Hausnummer einfach schätzen könnte. Also wenn ich eine 47 hab, ein Stück weiter auf der Strasse irgendwo eine 58 wäre meine gesuchte 53 ja logischerweise irgendwo dazwischen sein (und nicht an nem ganz andern ende der strasse, grr). Das man selbst solche Hausnummer-Bereiche eintragen kann weiß ich, aber das muss man ja auch erstmal machen…

Ist leider nicht so einfach. Es gibt:

  • Lücken
  • Varianten NNa/b/c/…, NN/1, NN/2, …
  • Es gibt Straßen mit einer Seite gerade und der anderen Seite ungerade.
    Die Nummern laufen dabei nicht immer synchron.
  • Es gibt Straßen mit fortlaufender Nummerierung (eine Seite rauf, andere
    Seite zurück weiter aufsteigend) / (nur eine Seite bebaut, da Ortsgrenze)
  • Es gibt Nummern für ein (kleines) Dorf, nicht nach Straßen im Dorf
  • Es gibt Nummern nach Block statt Straße (Quadrate in Mannheim)

Und das ist nur das, was ich aus Deutschland kenne. In anderen Ländern mag es noch andere Systeme geben. In Summe ist eine Schätzung ohne Wissen um lokale / regionale Besonderheiten weder einfach noch eindeutig.

Edbert (EvanE)

Ganz so einfach ist das nicht. Ich habe beim Hausnummern taggen immer wieder festgestellt, dass man sich nicht drauf verlassen kann, dass die Nummern einer logischen Reihenfolge unterliegen. Ich kenne auch eine Stadt, da gibt es in einem Gebiet nur einen Straßennamen und die Hausnummern wurden in der Reihenfolge vergeben, wie die Häuser gebaut wurden und sind daher vollkommen durcheinander. Das gibt es auch in vielen kleineren Dörfern. Eine Ratefunktion wäre dort ziemlich irreführend.

Nicht zu vergessen auch Häuser an Straßenkreuzungen. Gehört es zu Straße A oder Straße B?

Du meinst wahrscheinlich, das Nominatin bei deiner Suche nur auf die Straße springt, wenn er keine Nummer findet - er sollte dann aber auf die nächste naheliegende Nummer springen (53 → 58)?
Ob das machbar ist? Schön wäre es als Näherung.

  1. Lücken? du meinst das hausnummern fehlen bzw. es noch keine häuser da gibt? naja, wenn jemand danach sucht ist das halt so. Kriegt sie halt angezeigt wo das haus stehen würde

  2. Varianten haben ja auch ein system (erst 45, dann 45a, 45b …)

  3. nicht richtig synchron stimm, aber zumindest annähernd

  4. ja das lernen viele neu-berliner erst mal schmerzlich kennen :slight_smile: aber es wäre kein problem sofern auf jeder seite mindestens zwei hausnummern vorhanden wären könnte das ja auch erkannt werden

  5. ok, das kannte ich noch garnicht

  6. hör ich auch zum ersten mal, sowas

ja richtig, ich hab erstmal nur an deutschland gedacht dabei und da wäre es wahrscheinlich doof wenn nominatim eine extra regel definieren müsste

Zu all den Problemen fände ich es auf jeden Fall wichtig, dass auch zurückgegeben wird, dass die Hausnummer geschätzt wurde weil sie konkretn noch nicht eingetragen wurde. Dann könnte sich die Benutzerin entscheiden wie vertrauenswürdig die Angabe wohl wäre.

na wird doch eingegeben bei den hausnummern zu welcher strasse sie gehören, ansonsten kann man sie ja garnicht finden?!

tja solche sachen wird es bestimmt immer geben, deshalb wäre eine Angabe das die Nummer nur geschätzt wurde wichtig

Nahmd,

Klar könnte man das. Zumindest bei uns bei der überwiegenden Mehrheit der Hausnummern. Nach meiner Erfahrung macht Google das auch.

Der Teufel steckt aber im Detail:

Nominatim kann bei Anfragen nicht Daten zusammensuchen, sondern muss die mit einem Zugriff erreichen. (Das ist auch der Grund, warum es “Kopnhagen” oder “Losangeles” oder “Düssldorf” nicht findet). Deshalb müssten die Daten so vorverarbeitet werden, dass bei einem Zugriff auf die Straße sofort die gesamte Interpolationsinformation zur Verfügung steht.

Das heißt: Straße aus den Teilstücken zusammensuchen. Das Ergebnis muss nicht linear sein: es könnte der Name auf einem Teilstück fehlen (Brücke), dann wäre es mehr als eine Linie, und es kann Stichstraßen gleichen Namens geben. Es können auch Stichwege sein (nur für Fußgänger), die zu den Häusern führen. Dann suchst Du alle Hausnummern und alle Hausnummern-Abschnitte zu dieser Straße zusammen und ordnest sie einem Straßenabschitt zu und da einer bestimmten Seite.

Jetzt die Analyse: welche der verschiedenen Hausnummernsystematiken ist anwendbar? Ungerade linke, gerade rechts? Beide Seiten unabhängig? Hast Du das abschnittsweise passende Interpolationsverfahren gefunden, speichere Dein Ergebnis so kompakt, dass Nominatim es zur Straße speichern kann und mit minimalem Rechenaufwand zu einer Hausnummer die Koordinaten bestimmen.

Bei gebogenen Straßen empfiehlt sich die Speicherung des Straßenverlaufs oder mehrere Teilinterpolationen, sonst bekommt man bei Interpolation zwischen 95 und 129 nasse Füße. :wink:

Das wiederholst Du für alle Straßen in der interessierenden Region (DACH?).

Klingt gut. Macht aber viel Arbeit.

Das Schöne: OpenStreetMap stellt die Roh-Geodaten bereit. Lad einfach die Straßen und Hausnummerninformationen einer kleinen Stadt oder eines Stadtteil herunter. Und dann implementier den Vorverarbeitungsschritt und die interpolierende Suche. Bei Erfolg werden die Nominatim-Betreuer gerne Deine Erweiterung integrieren – und Dir wird Ruhm und Ehre zuteil. :sunglasses:

Vor geraumer Zeit hat Woodpack vorgeschlagen/empfohlen, dass jeder Mitstreiter 1000 Hausnummern erfassen möge. Hast Du Deinen Anteil schon erfüllt? :stuck_out_tongue:

Gruß Wolf

dacht ich auch schon, entweder das oder einfach weiter hausnummern mappen, ist nachhaltiger :wink:

find ich ne gute Idee, hab ich zumindest vor :slight_smile: man könnte ja einführen, das ein osm-account erst nach 500 hausnummern freigeschaltet wird, harhar, das wären dann bestimmt ganz zuverlässige daten im system.

vielleicht kann ich dann gleich mal eine frage an die verarbeitungsweise von nominatim anschliessen. Warum findet es eigentlich die boxhagener strasse wenn ich nach “boxhagener str” suche, aber nicht das richtige Herzfelde bei Templin wenn ich nach “Herzfelde” suche? (nur die Bushaltestelle wird glücklicherweise gefunden)

erst dachte ich bei Herzfelde, na toll, er sucht nur exakte übereinstimmungen aber dann hat mich das mit der box-strasse irritiert, oder ist “str.” einfach ne ausnahme?

Ist in einigen Ländern von Südost-Asien durchaus verbreitet. In Japan gibt es Hausnummern nur nach Blocks. Die Hausnummern sind dort zudem nicht kontinuierlich sondern nach Errichtungsdatum vergeben. Durch Neubauten können dann auch Lücken entstehen.

Außerdem gibt es einige Länder, in denen Hausnummern nicht üblich sind. Da gibt es dann Adress-Beschreibungen wie:
“Ab dem XYZ-Platz in abc-Richtung, die zweite links, dann die dritte rechts, darin das x-te Haus auf der … Seite”.

Schätzungen sind also nicht überall so einfach, wie in den meisten Gebieten von Deutschland.

Edbert (EvanE)

Ich tagge zwar viel, aber grundsätzlich keine Hausnummern. Bin ich dann böse :confused: ? In den Dörfern hier findet man eine Adresse auch, ohne dass man die Hausnummer auf der Karte hat.

Das schöne bei OSM ist, dass jeder das bearbeiten kann, zu was er in der Lage ist und woran er Spaß hat.

Grüße Klaus

Nahmd,

Wenn man auch in Städten mappt, passiert das alleine als Beifang (bei POIs) schneller als man denkt.

Eine Anzahl Bearbeitung im dreistelligen Bereich als Voraussetzung dafür, die Münchner Innenstadt komplett löschen zu dürfen, würde ich unterschreiben. Aber sicher nicht Hausnummern.

Nach meinem Geschmack ist Hausnummern vor Ort zu erfassen innerhalb OSM die unangenehmste Tätigkeit. Deshalb fand und finde ich den Aufruf so unterstützenswert, dass ich gerne daran erinnere. :wink:

Wer den Aufruf unbedingt in den falschen Hals bekommen will: es bin ich nicht ich, der dann hustet. :stuck_out_tongue:

Gruß Wolf

Ja, aber hier geht es doch darum, dass Nomination fehlende Hausnummern schätzt. An einer Kreuzung kann man die Hausnummern aber fast nicht erraten.

halo, ja klar dass es in anderen ländern anders läuft, schrieb ja auch oben, dass ich erstmal nur auf deutschland begrenzt dachte aber was ja auch problematisch ist so etwas länderspezifisch einzupflegen.

aber dass es das in deutschland (mannheim) gibt hörte ich wirklich zum ersten mal

meinte ihc natürlich nicht ernst um das nochmal zu verdeutlichen :slight_smile: aber deinen vorschlag find ich auch nicht so schlecht, problem wäre natürlich dass dan jemand 300 schorttdaten einträgt bevor er die münchner innenstadt löscht, auch nicht besser

tja das merke ich auch, wege sind natürlich spannender, häuser vielleicht auch nioch (und einfacher) aber hausnummern? ohje. Aber ich finds extrem wichtig damit die karte auch für otto-normal-verbraucher nutzbar ist. Die sind schnell abgeschreckt (weiss ich auch von meinen ersten versuchen) und wechseln dann wieder zu google. Natürlich sind nicht nur die Hausnummern Grund dafür, beim Benutzen von osm.org fällt mir immer wieder auf dass es für Leute die nicht mappen oder sch irgendwie damit beschäftigen nicht wirklich zugänglich ist.

sieh es mal so:

  • Ein Building ohne Adressinformationen ist nur ein rötlicher (oder grauer) Fleck auf der Karte - mehr nicht.
  • Eine Adresse ohne Building (gibt es auch aus der Zeit wo Bing noch nicht da war) ist schon einiges wert.
  • Ein Building mit Adresse dagegen ist Gold wert.

Malen oder relevante Daten erfassen - such dir was aus.

Gruss
walter

edit: tüpo
noch’n edit: richtiges Zitat eingefügt.

Nahmd,

So schaut das auf einem Stadtplan aus:

Die Häuserblöcke werden durch die Zahlen in Klammern angegeben, unten links als Matsubara-1, Matsubara-2, Matsubara-3. Die Hausnummern selbst werden überhaupt nicht angezeigt, weil die nur den Postboten interessieren: und der kennt sie auswendig, schon um die Post vor dem Austragen sinnvoll sortieren zu können.

Um innerhalb eines Häuserblocks zum Ziel zu finden, nutzt man kleine Pläne, die immer in den Polizeistationen und oft an den Ecken der Häuserblöcke zu finden sind (groß):

Oder man fragt den Postboten :slight_smile:

Was niemanden davon abhalten soll, mit einem Schätzer für DE zu beginnen.

Gruß Wolf

Nahmd,

Die schlechte Nachricht: Ja. Zutiefst böse. Zu Höllenqualen verdammt.

Die gute Nachricht: bei mir gibts Ablassbriefe zu günstigen Preisen zu erwerben.

Gruß Wolf .oO( € € € )