Hausdacherkennung

Moin,

gibt es eigentlich eine Möglichkeit eine Art Hausdacherkennung zu schreiben? Eine Dachfläche ist ja oft ein Farbton mit geringen Abweichungen. Ich denke da an diese Zauberstabfunktion, wie man sie von Malprogrammen kennt(Toleranzbereich einstellen 0 bis 100 prozent). Automatisch sollte dann vorgegebene Tags verwendet werden. Könnte man allgemein auch gut für Flächen nutzen…
Hat da jemand schon was gehört?

Edit2:
Ich habe grundlegende Matlabkenntnisse, reicht das aus um für JOSM in Java sowas zu schreiben?

hi,
es gibt ein josm-plugin lakewalker. der macht angeblich sowas für wasserflächen.
hab ich aber nie verwendet.
gruss
walter

ich glaube eher, du brauchst grundlegene JAVA-Kenntnisse. josm ist schon was. :wink:

Wenn du damit Gebäude einzeichnen willst müsstest du das aber noch nachträglich korrigieren,
denn die Dachflächen stimmen in den seltesten Fällen mit den Grundrissen überein.

Das wäre dann im Endeffekt so aufwändig, dass du das ganze dann auch gleich von Hand abzeichnen könntest.

Hi, also auf der TALK Liste ging sowas vor kurzer Zeit rum und wurde eigentlich vehement abgelehnt da die Fehlerrate in aller Regel zu groß wäre.

Matlab ist schon nicht schlecht, wir haben in der Uni mal ansatzweise sowas mit ArcGIS gebaut. Freie Alternativen wie GRASS sollten sowas auch hinkriegen aber ich denke man hat selbst als Mensch beim zeichnen teilweise genug Probleme wenn man keine vor Ort Kenntnisse hat da Entscheidungen zu treffen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da ein Programm schlauer anstellt.

Warum eigentlich Grundrisse?
Jede Karte die kenne (zumindest in Deutschland) beruht auf Karten des Landesvermessungsamtes.
Diese Karten werden an Hand von Orthophotos erstellt.
Da dabei immer der Blick von oben kommt, sind die Flächen in der Draufsicht ausschlaggebend, was sich zum überwiegenden Teil auf die Dachfläche beläuft.

…und damit wären wir beim eigentlichen Thema.
Die Erkennung von Gebäuden, etc. läuft beim LVA auch automatisiert ab, denn es setzt sich dort Niemand hin und zeichnet Orthophotos von Hand ab.
Was bei dieser maschinellen Erkennung herauskommt ist auch nicht annnähernd 100%ig.
So enstehen manchmal die lustigsten Sachen, wie Seen (die es garnicht gibt) welche in einer Spiegelung ursachen oder “Gebäude” welche nur vorübergehend mal abgestellte Container waren und Anderes.
Eine Abstufung von Farbtönen zur besseren Gebäudeerkennung dürfte da auch kaum eine Verbsesserung bieten.
Man kann’s mal probieren und durchspielen, aber wo schon selbst Profis dran versagen ist wohl kaum mit einem kleinem Wunder zu rechnen.

Die beste Erkennung bietet nach wie vor das menschliche Auge und wenn man nicht gleich mehrere tausend Quadratkilometer auf einmal karthographieren möchte, so ist’s immer noch vorzuziehen.

mfG Michael

Bei den uns vorliegenden Orthophotos mit einer Größe / Auflösung von 2X2 km sind allerdings die Verzerrungen zu den Rändern hin sehr deutlich zu sehen. In der Mitte alles ok, am Rand kannst du bei den Gebäuden die komplette “seitliche” Außenwand sehen…

Nur dürfte die Korrektur in den LVA einfacher sein, denn sie haben ja die exakten Informationen über die Flughöhe und und… Dies Info´s müssten dort nur noch verarbeitet werden. :frowning:

Georg

Ihr habt recht, selbst wenn man wie so eine Zauberstab Funktion hat, muss man die Ränder dann korrgieren: Also gleich selber machen!
:wink:

Ich habe auch schon Häuser gesehen, bei denen zwei Luftbilder genau in der Mitte des Hauses aneinander stoßen. Da wird dann aus einem viereckigen Dach ein dreieckiges. Wenn mir jemand zeigt, wie ich bei Bing einen Permalink hinbekomme, dann kann ich das hier mal posten.

Ansonsten sind Verschiebungen zwischen Dach und Grundriss von 15m und mehr keine Seltenheit, da die Bilder eben nicht genau von oben aufgenommen wurden. Das kann man dann nur mit Zusatzinformationen sinnvoll automatisch auswerten.

Diese Abweichung ist ja schon in der Größenordnung, wie man sie bei GPS Geräten hat. Somit hat sich das Problem von der Erfassung der Straße auf ein Haus verschoben, nur hat man meistens leider keine 100 Leute die eine Straße ablaufen im Laufe der Jahre sondern nur 1-2 Luftbilder.

Hmm ich vergleiche Bing immer gegen die Bilder unseres Katasteramtes und da ist die Genauigkeit eigentlich ganz ok. Zumindest bei weiten besser als alles andere was wir selbst mit vertretbaren Aufwand und mit weltweiter Abdeckung bewerkstelligen könnten :slight_smile:

Mach doch einen normalen Permalink, dann kann sich jeder dies in seinen Lieblingseditor laden und Bing Bilder drüber legen => das Dreick ist sichtbar.
-trekki

15 m Unterschied bei Dach- und Grundriss?
Mmh, lt. Geocontent sind die Bilder 1 km**2 gross, das Flugzeug flog bei 50 cm Aufloesung in geschaetzter Hoehe von 3 km. Angenommen, ein Haus mit 20 m Hoehe steht 0.5 km vom Zentrum weg, also gerade an der Kante des Bildes, dann komm ich auf einen Schnittwinkel der Dachoberkante von 20° und auf eine Verzerrung von 3.4 m, falls sich google und ich nicht verrechnet haben :wink:

Ciao,
Frank

Beim Lesen hier muß ich aber mächtig überlegen “was ist hier gemeint?”.
Bitte denkt an die Unterscheidung zwischen Satellitenfoto, Orthophoto und Luftbild.

Vielleicht nochmal kurz zur Erklärung:

Satellitenfotos finden Verwendung z.B. bei Bing und Google.
Dabei ist das verwandte Material von Bing und Google (-maps und -Earth) indentisch (für Deutschland auf den 4. März 2000 datiert) mit dem Unterschied, dass es für Google digital nachbearbeitet wurde.

Orthophotos sind genormte Luftbildaufnahmen, zumeist aus Flugzeugen, welche Grundlage der uns bekannten Karthographie der Landesvermessungsämter bilden.

Luftbilder sind Aufnahmen aus Flugzeugen, Ballonen, unbemannten Drohnen, o.ä. welche aus beliebiger Höhe erfolgen können und keinen Wert auf Maßstabstreue legen.

Wollt’s nur mal ansprechen, nicht dass jetzt einer denkt “wieder so’n Klugscheißer”. :wink:

mfG Michael

Zumindest in meiner Gegend gibt es auch häufiger Einfamilienhäuser, bei denen die Krone eines nahe stehenden nahe stehenden Baumes einen Teil des Dachs verdeckt.
Was so ein Programm da produzieren würde, will ich mir lieber nicht ausmalen…

Gerade wenn so etwas von Einsteigern benutzt wird, die nicht unbedingt nochmal über die erstellten Daten schauen, würde zwar die Datenquantität gesteigert, aber nicht die Qualität.

Vielleicht wird es (oder gibt es vielleicht schon) eine Technik geben, bei der man wie bei einem Röntgenbild nur die “harten” Sachen sieht. Bäume, etc. würden nicht sichbar sein, aber die Grundrisse der Häuser schon.

Aber nicht überall…

BBO

Meinst du damit sowas: http://www.openstreetmap.org/?lat=51.053619&lon=13.762146&zoom=18&layers=M

Da die Auflösung nicht 50 cm sondern 1,2 m ist (Zoom 17), könnte es sein, dass wir ältere Daten von GeoContent zu sehen bekommen, und nur die neueren besser sind. Außerdem messe ich eine Entfernung von ca. 1 km vom Rand bis zur Mitte. Die Bilder sind also größer als 1 km**2.

Wenn Du beweisen kannst, dass die Auflösung 1,2m ist, würdest Du mich glücklich machen. Die Bilder sind genau das, was ich von GeoContent als 50cm DOP mal gekauft habe. Links gekauft, rechts Bing

Beweisen, hm. Sind natürlich alles nur Indizien: Ich kann bis 17 zoomen, bei 18 kommen durchgestrichene Kameras. Laut http://msdn.microsoft.com/en-us/library/bb259689.aspx hat Level of Detail (==Zoom) 17 eine Ground Resolution von 1.1943 m. Wenn die Bilder 50 cm Auflösung hätten, dann würde ich davon ausgehen, dass es noch Zoom 18 gibt. Wobei, wenn ich bei Zoom 17 die Länge eines Pixels messe, dann ist der 0,7 m breit und hoch. Die Diagonale ist 1,1 m.

Rechts sieht für mich pixeliger aus. Kannst du etwas mehr reinzoomen?

nee, wie ich schrieb, rechts ist Bing, da kann ich nicht wie ich will zoomen

Link auf die Karte hast Du ja schon gegeben, hier das Bild aus Bing:

Auffällig ist noch, dass die Farbe vom Straßenbelag sich ändert. Jedoch sind an den Straßen selbst keine Versätze sichtbar.

-trekki