Grünflächen in Städten

Sicherlich ist das moeglich. nur darfst du genau dann halt eben nicht einfach ein Multipolygon benutzen, weil du damit gerade ausdrueckst, dass der Spielplatz nicht Teil des Wohngebietes ist. Genau dafuer sind die multipolygone ja da: um aus Flaechen Teile herauszuschneiden.

Mal abgehen davon, dass du einem Datenbankobjekt nicht zwei verschiedene Landuses-Eintrage zuweisen kannst, und es somit “landuse=commercial;gras” lauten muesste. Und mal abgesehen davon, dass landuse=gras in meinen Augen sowieso ein ziemlich begnacktes Tag ist. Was bitteschoen ist Gras fuer eine Nutzung? Was kommt als naechste: landuse=gruen und landuse=grau?

Wie oben bereits geschrieben drueckt man duch diesen Ansatz (Multipolygon mit Wiederholung des aeusserens Tags) eindeutig aus, in welchem Verhaeltniss innere und aeussere Flaeche zueinander stehen. Andere Varianten sind nicht so eindeutig und koennen damit leichert missverstanden oder missinterpretiert werden.

Die Anmerkung verstehe ich jetzt nicht so ganz. Hier geht es doch darum, dass eine Flaeche innerhalb einer anderen Flaeche liegt. Meinst du jetzt, dass man anstelle ein Multipolygon zu benutzen das Problem auch dadurch loesen kann, dass man die aeussere Flaeche in zwei aneinandergrenzende Teile zerlegt?

Gruss
Torsten

Moin,

Auch in den Städten macht die Abstufung

  • place-Polygon oder boundary-Polygon
  • landuse (residential/commercial/sonstiges…)
  • einzelne Gebäude
    durchaus Sinn - nämlich für die Darstellung in den einzelnen Zoomstufen.
    Dort können sich die jeweiligen Programme dann auf die jeweils sinnvoll notwendigen Elemente beschränken und trotzdem erkennt man noch etwas.

Gruß
Georg

Es gibt ein schönes Sprichwort: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.

Darum nennt oder zeigt doch einfach Beispiele in Orten oder Gegenden, wo so etwas vorbildlich und richtig realisiert wurde.
Wäre sicherlich hilfreich.

Gruß
Wolfgang

Hier ein Beispiel
http://www.openstreetmap.org/?lat=53.57592&lon=9.96067&zoom=16&layers=B000FTF

Rechts der roten Strasse kein residential sonder leisure=garden
Links residiential

Wobei ist dies nicht vorenthalten will
http://www.openstreetmap.org/?lat=53.596&lon=9.85233&zoom=17&layers=B000FTF

OK, verstanden. Danke

da ich recht neu bin, hatte ich bis jetzt noch nicht den Fall, zwei Einträge einem Objekt zuweisen zu müssen. Vielen Dank für den Tipp

Da bin ich vollkommen bei Dir. Deswegen hatte ich mal ein natural=grass ins Gespräch gebracht. Ich habe rausgefunden, dass das benutzt und wohl auch unterstützt wird. Landuse=Grass ist allerdings nicht der einzige Fall, wo man sich meiner Meinung nach drüber streiten kann. Aber das ist ein anderes Thema…

Nur um ganz sicher zu sein: Du würdest das so bei zwei übereinander liegenden Landuse-Objekten machen, wie in meinen Beispiel Commercial und das kritisierte Grass,
oder bei anderen Flächen wie bspw Parks, Spielplätze, etc auch?

Vielen Dank

Thomas

Wenn ich Ausdruecken will, dass ich ein groesseres gebiet mit der Eigenschaft-A habe, und innerhalb dieses Gebietes eien Flaeche liegt, die ZUSAETZLICH die Eigenschaft-B hat, dann habe ich dafuer verschiedene Moeglichkeiten.

  1. Ich zeichne ein Polygon fuer die Eigenschaft-A und einfach ein zweites Polygon fuer die Eigenschaft-B und fertig. Da keine weiteren Aussagen gemacht werden (keine Relation oder so) gilt jede Eigenschaft in der Gesamtflaeche ihres Polygons, so dass in der Schnittflaeche beide Eigenschaften gueltig sind. Dieses Verstaendnis ist aber nicht gerade offensichtlich, und wenn man sich diesen thread oder die gaengige Tagging-Praxis anguckt auch nicht unbedingt selbstverstaendlich.

  2. Ich zeichne ein outer-Polygon mit der Eigenschaft-A ubnd ein inner-Polygon mit der Eigenschaft-A und der Eigenschaft-B und verknuepfe diese beiden durch eine multipolygon-Relation. Das Multipolygon druekct aus, dass im Randbereich nur die Tags vom outer-Polygon gelten (also Eigenschaft-A), waehrend im Inneren nur die Tags des inner-Polygons gelten (also Eigenschaft-A und Eigenaschaft-B). Das ist so zwar etwas komplizierter aufgebaut als Variante 1, dafuer ist jedem (der verstanden hat wofuer eine multipolygon-Relation da ist) klar, was damit ausgedrueckt wird. Was ein Renderer hierbei anzeigt, ist alelrdinsg weiterhin Sache des Renderers. Denn je nach Anwendungszweck mag er in der Darstellung des inneren Bereiches die Eigenschaft-A als wichtiger ansehen, oder die Eigenschaft-B, oder aber durch die Kombination beider Eigenschaften hat er vielleicht soagr eine dritte Darstellungsart.

Ein Beispiel, wo ich Variante 2 so benutzt habe, war ein Heide-Naturschutz-Gebiet. Im Inneren der Heide-Flaeche befindet sich ein See, der ebenfalls zum Naturschutzgebiet gehoert. Ich habe also eine multipolygon-Relation eingetragen, bei dem das outer-poylgon mit Heide und mit Naturschutz gekennzeichnet ist, waehrend das inner-Polygon mit See und Naturschutz gekennzeichnet ist. Nach Variante 1 haette man fuer das Naturschutzgebiet ein eigenes Polygon gezeichnet, und dann darauf vertraut, dass jeder schon richtig verstehen wird, wie sich das dann in kombination mit der Heide und dem See verhaelt.

Gruss
Torsten

@de_muur
Sorry das ich deine Frage nicht vorher entdeckt habe.

Ja, so wie du es beschreibst habe ich es schon des öfteren gemacht. Die vorhandene große Fläche in zwei kleinere zerlegt, die entstandene Lücke mit einer neuen Fläche und eigenen Eigenschaften neu erstellt. Dabei spart man sich auch die lästigen Layer-Geschichten die mit Flächen eh nicht so recht funktionieren. Wenn man sich in weißen Flecken bewegt, in denen noch keine landuse Tags vergeben sind ist das natürlich noch einfacher. :smiley:

Gruß Georg

Ein Multipolygon halte ich definitiv für falsch. Die Grünanlage um das Gebäude ist ja trotz allem ein Teil des Geschäftsviertels, also landuse=commercial.

Wenn es sich tatsächlich um eine größere Fläche handelt, hätte ich als ganz pragmatischen Ansatz

leisure=park
access=private

anzubieten. Laut http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:leisure ist mit leisure=park nicht nur ein größerer Park sondern auch “Grünanlage” gemeint. Ist zwar nicht 100%ig passend, sollte aber funktionieren.

Grüße, Philipp

Ich bin etwas irritiert und verwundert: die Diskussion darüber, ob ein Spielplatz, eine Grünfläche, u.ä. nun Teil eines Wohngebietes ist oder nicht, hat doch für OSM bzw. den eventuellen Verzicht auf ein Multipolygon zur Zeit keine praktische Bedeutung:

  • Residential, u.a. sind in OSM nicht exakt genug definiert. Manche lassen die Flächen innerhalb eines Wohngebiets z.B. vor den Straßen enden und danach als neue Fläche beginnen, obwohl die Straßen wohl auch Bestandteil des Wohngebiets sind. Was meint residential überhaupt? Entspricht es dem rechtliche Begriff eines Wohngebietes oder bezeichnet es einfach die von Häusern und deren Gärten gebrauchte Fläche?
  • Wann gehört ein Spielplatz überhaupt dazu, wann nicht?
  • Was sollte man ansonsten grundsätzlich in Multipolygonen berücksichtigen? Alles außer Gebäuden und Parkplätzen (so handhaben viele und auch ich das) oder auch anderes? Was ist z.B. mit Grundschulen im Wohngebiet, wenn man jene mit einem Spielplatz vergleicht?
  • Ist die technische Umsetzung in OSM zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt qualitätsmäßig auf einem so hohen Niveau, derartige Feinheiten umzusetzen? Multipolygone werden immer noch von nur wenigen genutzt, noch weniger setzen jene technisch fehlerfrei um. Hinzu kommen genug andere Fehler. Wenn ich daher irgendwo z.B. in Stadtbereichen etwas mappe, korrigiere ich zumeist erst eine Vielzahl von Fehlern, insbesondere in Bezug auf Multipolygone, am Rande überschneidende Flächen und dem Entfernen von Layer-Tags an Flächen. Dabei habe ich gar keine Chance, mir bei jeder Fläche im Detail Gedanken zu machen, ob jene einfach fehlerhaft ist oder ausnahmsweise bewusst nicht in ein Multipolygon eingefügt werden soll. Das kann nur kurz gecheckt werden, gerade im Stadtbereich wäre man ansonsten z.B. statt einer Stunde schnell drei Stunden dabei. Da sowieso nur wenige Mapper überhaupt Fehler beheben und jene ansonsten wohl auch in einem Jahr noch da wären, nehme ich kleine Verluste letztendlich in Kauf.
  • Haben wir momentan überhaupt klare Regeln bzw. Definitionen für das Verhalten bei Flächen oder auch Punkten mit mehreren Tags gleicher Klasse? Nein, schon deshalb nicht, weil die Klassen wie landuse mal so etwas wie Grasflächen angeben, dann aber wieder ein Gebiet mit besonderen Schutzrechten wie ein Naturschutzgebiet. Bei verschiedenen Klassen ist an einem Objekt ist das auch kaum besser.

Obiges unterliegt einem breiten Interpretationsspielraum. Daher bleiben alle Überlegungen zu dem Thema momentan doch eher akademischer Natur. Ok, da auch andere unserer Diskussionen nicht immer direkt relevant sind, trotzdem weitermachen. :wink: