Grenzen von landuse=forest

Moin!

Ich habe mal wieder eine kleine, spitzfindige Frage, die sich eigentlich auf jede Einsetzung des landuse-Schlüssels bezieht, also auch landuse=residential etc. Aber ich mache es mal am Beispiel landuse=forest:

Ein Wald, durch den eine (evtl. mehrspurige) Straße führt, wird ja normalerweise nicht als zwei Wälder eingezeichnet, sondern die Straße verläuft dann einfach durch die Waldfläche, oder?

Erste Frage: Ist das ok, oder müsste man daraus dann nicht zwei Wälder machen?

Zweite Frage: Wenn ein Wald nur auf einer Seite eine Straße liegt, soll die Waldgrenze dann identisch mit dem way der Straße sein, oder soll sie daneben eingezeichnet werden. Gerade hier auch noch mal die Frage im Bezug auf landuse=residential, also wenn nur auf einer Straßenseite Häuser stehen.

Gruß
Leif

Klarer Fall für die OSM-Variante von “Es kommt drauf an.” => “Mach es, wie du es für richtig hältst.”

  1. Falls du’s auf den cm lagegenau machen kannst und als notwendig oder begrüßenswert erachtest, trenne den Wald halt in zwei Teile. Für die meisten erdenklichen Nutzungen wird’s wohl kaum nötig sein, die wenigsten Mapper werden es daher auch so halten.

  2. Die Suche liefert (unter vielen anderen): http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=91420#p91420

Das kann ich nur unterstreichen. Es gibt nicht die (richtige) Methode sondern je nach Situation mehr oder weniger geeignete Methoden. Und es hängt auch davon ab, was man darstellen will.

Ein großer Wald und mehrere Waldwege darin kann als eine Fläche dargestellt werden und die Wege werden einfach “drübergezeichnet”. Streng genommen ist das “falsch”, da ja auf den Waldwegen keine Bäume stehen. Also besser lauter kleine Waldflächen zwischen die Waldwege zeichnen? Objektiv betrachtet eigentlich doch richtig, zumindest doch richtiger? Aber ist das der Eindruck, den die Karte wiedergeben soll? Ein Netz von Wegen mit lauter kleinen Waldstücken dazwischen? Oder soll die Karte ausdrücken, ein großer, zusammengehörender Wald, der einen Namen hat und in dem Waldwege verlaufen, wobei als bekannt vorausgesetzt wird, dass auf Waldwegen keine Bäume stehen?

Ein Wald beschränkt sich ja nicht nur auf Bäume, auch der Waldweg gehört zum Wald. Bei den meisten Landuse Tags steht “überwiegend” in der Beschreibung, daher würde ich einen Wald nicht unbedingt an einer Straße aufteilen, an einer Autobahn, mit rechts und links einem Stück Wiese allerdings schon.
Du kannst den Wald aber auch teilen, wenn Du die Knoten ganz nach an die Straße schiebst, sieht man auf der Karte nichts mehr.

Zu Deiner zweiten Frage: Ich benutze nie einen Knoten für zwei Ding (ausser bei kreuzenden Wegen). Ich schubse die Ways so nah aneinerander, dass man auf der Karte keinen Zwischenraum mehr sieht.
Wenn wirklich nichts, aber auch gar nichts dazwischen ist, würde nichts dagegen spechen. Ist nur schwieriger, wenn man mal was korrigieren will

landuse=forest oder wood werden sowieso ueberbewertet. Wald besteht aus Baeumen und Baeume sind als natural=tree zu taggen! Also halt Dich ran! :wink:

SCNR

Richtig! Warum ist das mir nicht aufgefallen?
Hier ein Vorbild: Mehr als 12.000 Bäume auf 3 qkm :wink:

natural=tree ist für einen Baum (Lone or significant trees), also wenn schon dann natural=wood.

Wyo

ich glaube, dass ist ein recht umstrittenes Thema :slight_smile:

Bitte richtig zitieren!:

Bitte beachte den Ironieanzeiger und das SCNR. Natuerlich sollten nur prominente Baeume als natural=tree getaggt werden. Ich konnt, bei der Vorlage, aber leider nicht wiederstehen, diese ketzerische These einzuwerfen. :wink:

wer mehr darüber lesen möchte ob einzelne Bäume mit natural=tree getaggt werden sollen/können/dürfen oder nicht, interessiert sich vielleicht für die aktuelle Diskussion dazu auf der Mailingliste. Dort werden munter Argumente pro und contra ausgetauscht.
http://gis.638310.n2.nabble.com/Werden-Baumreihen-gerendert-td5497934.html#none

…und wieder zurück zum Thema bevor man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Nicht kompliziert um die Ecke denken:

Geht die Straße durch den Wald oder steht der Wald um die Straße herum?

Wenn Dir das nicht hilft, dann denk mal wie es wäre wenn die Straße durch eine Wiese oder auf einer Brücke oder einem Damm über Wasser gehen würde…

speedpilgrim > µMap

Das halte ich genauso, da kommen sonst gelegentlich wunderliche Dinge bei heraus: In Papenburg wollte mich meine Navigation vor ein paar Tagen partout unter einer Brücke auf die darüber führende Bundesstraße abbiegen lassen. Warum? Jemand hatte dort mit landuse=resdential die bewohnten Flächen getaggt und dafür die vorhandenen Straßen als Ränder der Polygone mitgenutzt. Und so hatten eben auch die (in der Realität ca. 5 m übereinander liegenden) Straßen einen gemeinsamen Node, den GpsMid als Kreuzung interpretierte - trotz “bridge=yes”.

Thomas

Das kann aber dann auch genauso ohne Landuse passieren, wenn jemand die beiden Straßen miteinander verknüpft.

Stimmt, aber hier war tatsächlich die gemeinsame Ecke von zwei Landuse-Flächen genau auf der Brücke.

So habe ich das bisher auch gemacht, aber inwzischen halte ich das nicht mehr so fuer die gute die Idee: Ich habe es einfach zu haeufig erlebt, dass irgendwelche grobmotoringen Mapper die feine Trennung nicht erkannt haben oder damit nicht umgehen konnten.
Als Folge davon wurde von diesen Mappern beim Ergaenzen ein neuer Knoten eingefuegt, der dann unbeabsichtigt ploetzlich doch alle Elemente vereint hat.
Oder aber die Mapper haben die nahe dran liegenden Flaechenelemente weggeschoben oder sogar geloescht, wenn sie die Linie nicht angewaehlt bekommen haben. Und wer schon die Linie nicht auswaehlen konnte, der schafft es natuerlich auch nicht, seine Aenderung am Flaechenelement anschliessend wieder rueckgaengig zu machen.

Insofern tendiere ich inzwischen zu der Meinung, dass es robuster ist, wenn man von vornerein die selben Knoten benutzt. Der Preis dafuer ist dann halt, dass das Editieren manchmal etwas umstaendlicher wird. Aber wenn man ein mal gelernt hat, wie das geht, dann ist das auch kein wirkliches Problem.

Gruss
Torsten