GPS vs. Geoimage, Welche Daten mappen

Hallo Leute,
ich hätte eine Frage bezüglich GPS gegen Geoimage.
Ich verwende ein Garmin GPSmap 60CSx zum aufzeichnen meiner Radltouren. Heute bin ich zwei Stunden auf den Berg und genau die selbe Strecke wieder runter. Beide Tracks hatten in etwa die selbe Linie.
Wenn ich nun jedoch im JOSM den Track lade und im Hintergrund die Daten von Geoimage betrachte, dann sind mein Track und das Bild nicht immer identisch. Zum Teil liegen die Daten genau auf den sichtbaren Wegen und zum teil Beide, also rauf und runter, gleichmäßig daneben mit dem selben Abstand und das aber oft beträchtlich.
Ich frage mich und Euch nun, welche Daten ich für´s mappen verwenden soll. Wenn ein einzelner Weg vom Garmin daneben liegt, dann ist vermutlich die Ungenauigkeit des GPS zu groß, kein Problem, verwend ich Geoimage. Aber wenn beide gleich daneben sind, was dann??
Wie verfahrt Ihr in so einem Fall, Bild oder GPS?
Schönen Rest vom Wochenende wünsch ich Euch noch
Erwin aus Kufstein

Hallo Erwin,
ich würde noch ein wenig warten. Wenn du die Strecke nochmal an einem anderen Tag fährst sieht dein Track vermutlich schon wieder anders aus. Erst ein Bündel aus mehreren Rohtracks kommt der Realität am nächsten. Du kannst allerdings die Strecke sofern noch nicht vorhanden eintragen und dann später immer noch korrigieren. Gibt es denn schon Rohtracks von anderen Usern? Kannst du diese einblenden lassen? Mit welchem Editor arbeitest du?
Georg

JOSM (stable), ist aus seinen chagesets (z. B. 9147763) ersichtlich.
Gemessen wird bei gpx-tracks nur einzelne Punkte und keinesfalls tracks, diese sind nur “interpolierend” vorhanden.
Wenn, dann müsstest Du Dein gps einen Tag liegen lassen, danah hättest Du eine schöne Messreihe; am nächsten
Tag bitte 5 m “weiterschieben”. Aus praktischen Gründen macht dies (außer im eigenen Garten) niemand.

Im Flachland würd’ ich “Bild” sagen, da aber Erwin in Kufstein ‘werkelt’, und er mit “Berg” vermutlich keinen 20 m Hügel
meint, werden die “Karten neu gemischt” :wink:

Ciao,
Frank

Hallo Georg, Erwin

Dem kann ich nur zustimmen.
Denn: Vertraute nie deinem GPS-Gerät, es liefert stets nur eine (manchmal grobe) Annäherung.

Vor allem wenn Abschattung durch Häuser, steile Hänge oder Bäume/Wald im Spiel sind, ist es mit der Genauigkeit nicht sehr weit her. Ich habe hier einen kurzen Weg durch einen bewaldeten Hang, wo bisher noch kein Gerät einen vernünftigen Track erzeugt hat. Vernünftig meint, dass nicht einmal die Form des Weges annähernd getroffen wurde.

Edbert (EvanE)

Von den 60csx gibt es zwei versionen. Die alte mit sirfIII und die neue mit mk chip

Der mk-Chip neigt dazu, bei Kurven länger eine gerade punktewolke zu erzeugen. Bei schlechtem Empfang, Reflexionen kommt auch viel Mist raus.

Die Geoimage sind super. Sie passen auch zum Bayrischen LVA Material. Einzig Bing taugt wenig die Qualität des GPS Track zu bestimme.

Ich kann mich Hobby Navigator und EvanE nur anschließen. Willst du sofort einen Weg eintragen, würde ich erstmal versuchen, zwischen deinen GPS-Tracks und den Bildern etwas zu mitteln. Verschieben kannst du immer noch, wenn du noch mehr GPS-Tracks gesammelt hast oder, manchmal noch besser, wenn von Anderen GPS-Tracks hochgeladen wurden.

Bei Bildern die schräg gemacht wurden gibt es eine Verschiebung, da die 2D Bilder nur im 2D Format gestreckt werden, obwohl die 3D-Daten beinhalten. Wenn Du also feststellt, daß immer bei Hügeln die Strecke nicht passt aber im Tal schon, dann ist es wohl dieser Fehler.

GPS Geräte können einige Meter abweichen. Für die Abweichung gibt es viele Gründe, einige davon verändern sich nach einigen Tagen. Daher macht es Sinn, die Strecke am nächsten Tag nochmal abzufahren und zu schauen. Vor allem hat man dann ganz schnell raus, wie genau sein eigenes GPS ist - oder wie ungenau. Du schreibst Leider nur “beträchtlich”, das ist für jeden etwas anderes. Die GPS-Genauigkeit liegt bei 14 Metern. APGS ist genauer, falls Du das nutzt.

Fazit: Ich würde den Weg - wenn er nicht existiert - gemittelt einzeichnen. Wenn der Weg schon existiert würde ich ihn nicht einfach auf Grund meiner GPS-Daten verändern, sondern erst dann verändern, wenn ich mehrere GPS-Wege übereinander hätte. Von mir gemischt und/oder welchen von anderen Leuten.

Das gilt sicher für die meisten Bildquellen, die von Bing, Google, Yahoo, Mapquest und so weiter benutzt werden.

Die Leute bei den Vermessungsämtern verstehen ihr Handwerk und können auch eine Höhenkorrektur anwenden. Das gilt natürlich auch für deren Zulieferer wie Aerowest.
Das gilt ausdrücklich nicht für Gebäude, sondern nur für die Erdoberfläche.

Trotz allem kann es immer noch einen kleinen Versatz geben. Aber wenn, dann ist er klein im Vergleich zu Bing und Konsorten.

Edbert (EvanE)

Soso.
In “Die Bayernbefliegung wird digital” lesen wir:


Da der Lageversatz im Luftbild auch von den Höhenunterschieden des Reliefs abhängt,
muss für lagerichtige Entzerrung auch ein aktuelles und genaues
digitales Geländemodell (DGM) zur Verfügung stehen. Dieses genaue DGM
wird am LVG mittels Lascerscanning aufgebaut und wird bis Ende 2010 für ganz
Bayern flächendeckend verfügbar sein

Ah ja, “Las(c)erscanning”, das erfolgt doch wieder von oben, oder? :wink:

Ciao,
Frank

Hallo Frank

Und davor gab es keine Höhenwerte, kein Höhenraster, keine Höhenlinien?
Ein digitales Höhenraster konnte man schon vor ca. 10 Jahren beim LVermA NRW kaufen. Aber vielleicht hinken die ach so fortschrittlichen Bayern ja der Entwicklung etwas hinterher?
Höhenangaben gibt es seit es Vermessung gibt. Seit wann es die flächendeckend und nicht nur punktförmig gibt, kann ich allerdings nicht sagen.

PS: Keine Frage mit Laser-Scanning wird es wahrscheinlich noch mal eine Stufe genauer und wahrscheinlich mit kleineren Abständen.

Edbert (EvanE)

Höhenlinien (ähnlich wie gps-tracks) sind keine Messungen, sondern “nur” interpolierend von (wenigen) Messpunkten (vor
der LIDAR-Zeit, die es in Bayern auch schon 10 Jahre gibt ;-).
Höhenmessung ist diffizil und Amateure wie wir bekommen das kaum richtig gebacken :wink:

(Airborne) Laser Scanning (LIDAR) ist eine relativ junge Technologie, kaum 20 Jahren kommerziell erhältlich und sich
stark entwickelt.
Hat den Vorteil, große Flächen relativ preisgünstig auszumessen.

Aufgrund der rasanten Entwicklung der LIDAR-Technologie haben wir in Bayern ein 5m - Gittermodell. Man wird vielleicht mal zum
2m und 1 m gehen.
NRW hat derzeit “nur” ein 10 m Gitter flächendeckend.
Ätschi Pätsch

Ciao,
Frank

Guten Morgen wünsche ich,

das sind doch mal eine Menge Antworten, wahnsinng! Leute, ich bin Stolz auf Euch und die Schnelligkeit, mit der mir in diesem Forum geholfen wird, macht weiter so.

Jetzt mal der Reihe nach. Zum verwendeten Gerät, ich habe das ältere Garmin GPSmap 60CSx mit dem Sirf III, bitte nur jetzt nicht wieder Diskussionen über die verschiedenen Chips starten :sunglasses: Ich denke es sind beide für den Hobbybereich absolut ausreichend.

Bei meiner Radltour am Sonntag auf den Pendling bin ich bei 488 Höhenmetern gestartet, bei mir vor dem Haus, und angekommen bei ca. 1.560 Metern. Es handelt sich also um keine “Hügel” würde ich sagen, bei uns sind schon richtige Berge vor der Haustür. Knappe 2 Stunden später war ich dann oben, soviel dazu mal.

Während der Fahrt hat das Gerät eine Genauigkeit meißt so um die 5 bis 9 Meter angezeigt, waren auch mal 12 mit dabei, aber das waren dann nicht die Bereiche, welche von der Geoimage-Karte und den bereits eingezeichneten Tracks so stark abgewichen sind. Das war in Bereichen, auf denen man auch auf den Karten wegen starken Bewaldung den Weg nur sehr undeutlich bis gar nicht erkennen konnte. Wie gesagt, die beiden Aufzeichnungen, rauf und runter, hatten in etwa die selben Abweichungen, waren annähernd parallel.

Ich habe die bestehenden Tracks auch fast so belassen wie sie waren. Nur wenn sie nach meiner Meinung äußerst grob und ungenau gezeichnet wurden, habe ich ein paar Punkte hinzugefügt bzw. die Kurfen etwas genauer gezeichnet, aber im Groben doch belassen. Ist übrigens für heute eine gute Idee, im betroffenen Bereich auch mal die von anderen Usern hochgeladenen Tracks mit laden zu lassen, mal sehen, wer sich schon alles auf diesen Berg hochgequält hat.

Eines kann ich sicher sagen, nochmal den selben Berg hoch nur um zusätzliche GPS-Daten zu bekommen werde ich sicher nicht machen, dafür haben wir hier zu viele schöne Ziel hoch oben.

Habe gestern auch noch eine Erfahrung gemacht, die vielleicht einige interessiert. Habe mein Garmin auf Aufzeichnung - Zeit - Intervall 2 Sec. eingestellt. Eine Strecke, ich denke es ist rauf, hat viele Ecken und Kanten in der Linie, ist unregelmäßig und nicht wirklich eine schöne Linie. Die andere dann ist gleichmaßig, liegt mehr auf den Straßen laut der Karte.
Ich schließe daraus, dass ein Intervall von 2 Sec. beim Hochfahren mit durchschnittlich 5 bis 8 km/h und Steigungen zwischen 5 und 17 % einfach zu kurz ist, es zu viele Punkte sind die aufgezeichnet werden und dadurch die Fehler entstehen. Fährst Du dann runter mit 15 bis 25 km/h, je nach Anzahl der störenden Wanderer :wink: funzt die Linie wunderbar. Ich werde das nächste Mal verschiedene Intervalle probieren, werden sehen wie es dann läuft.

Fazit aus Euren Antworten: Bei bereits bestehenden Wegen und Straßen abwarten bis mehrere Tracks zur Verfügung stehen. Bei neuen Wegen die vorhandenen Daten mitteln, mit der Karte abstimmen und bei Bedarf in Zukunft noch mal nachkorrigieren.

Schönen Tag noch
Erwin aus Kufstein

Also, es geht um Changeset 9147763 und 9153806, ja? Schon relativ bewaldet, daher würd’ ich sagen: Geomiage wins :slight_smile:
Vielleicht kannst Du mal Deine beiden Tracks hochladen?

Hallo Erwin,

den Pendling mit dem Fahrrad - Respekt! Die Aussicht am Kufsteiner Haus entschädigt dann aber für die Strapazen!

Zum Thema Zuverlässigkeit / Genauigkeit gibt es eine schöne Seite im Wiki:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Zuverl%C3%A4ssigkeit_von_OSM_Koordinaten

Die meisten Strecken auf den Pendling sind durch eine hohe Anzahl von Tracks gut festgelegt. Leider laden nicht alle Benutzer ihre Daten auch hoch…

Die Garmin Geräte berechnen mindestens jede Sekunde eine Position (so weit ich weiß) und gleichen diese mit der vorausberechneten Position ab. Daher sind die Tracks aus der zügigien Bewegung “schöner” anzusehen (weil geglättet). Gespeichert wird dann nach eingestelltem Intervall.
Mit dem Fahrrad bergab, würde ich 1 sec. aufzeichnen, berghoch eher so 3-5 sec. (je nach Steigung).

Wenn angefahrenen Wege im Luftbild zu sehen sind, und es nur Deinen Track gibt, kannst Du Ausreißer deiner aufgezeichneten Position anhand des Luftbildes eliminieren. Denk daran, der vorherige Autor hat (hoffentlich) auch schon sein bestes gegeben.

Hallo nochmal,

@kellerma:

Das mit den Tracks werde ich in den nächsten Tagen machen, ich meine hochladen. Ehrlich gesagt, bisher dachte ich mir, wozu soll ich sie eigentlich hochladen. Aber nachdem ich mir dieses Bild angesehen habe, ist mir einiges klar :wink:
GPS-Tracks

@Noframe:

Danke für die Infos bezüglich des Garmins, habe es erst seit ca. 3 Monaten, gebraucht gekauft, bin sehr zufrieden damit.
Frage: Woher kommst Du, wenn Du den Pendling so gut kennst, bzw. warst Du schon mal im Raum Kufstein?

Schönen Tag noch
Erwin aus Kufstein