GPS kaputt, Logger kaputt oder zu kalt?

Hallo,

als ich heute Mittag mit meinem Logger draussen war, hat er ordentliche Tracks aufgezeichnet. Heute am spaeten Nachmittag und Abend produziert er nur einen wilden Zickzackkurs mit Abweichungen von 100 Metern, teilweise sogar mehr. Die Temperatur liegt die ganze Zeit bei ca. -10 Grad Celsius.

Stimmt was mit GPS nicht, ist es meinem Logger nur zu kalt, oder ist er gar kaputt? (Ich trage den Logger auf dem Kopf, er wird also die Aussentemperatur mehr oder weniger annehmen.)

Im Manual steht, dass die Kapazitaet der Batterie bei Temperaturen unter -10 Grad Celsius leidet, woraus ich nicht schliesse, dass die Aufzeichnung bei dieser Temperatur ziemlich ploetzlich so schlecht wird…

Ein leerer Akku führt automatisch zu schlechteren Tracks.

Möglicherweise hast Du wegen der Kälte so stark gebibbert, dass der GPS-Logger in der Mütze mitgebibbert hat.

Hinzu kommt die jeweilige Umgebung (in Großstädten und Tälern sind die Tracks immer etwas schlechter), das Wetter und die zeitweilige Abschaltung einzelner Satelliten.

Gruß FK270673

Nicht nur die Batterien leiden unter diesen Temperaturen. Es gibt auch jede Menge Probleme mit der Elektronik, wenn sie nicht versiegelt/verlackt wurde. Durch den extremen Temperaturwechsel z.B. von draussen nach drinnen und wieder zurück bildet sich jede Menge Kondenswasser. Alles wird feucht.

Mein Nachbar wollte heute morgen sein Auto starten, da gingen alle Lämpchen an. In der Werkstatt haben sie ihm gesagt: ist völlig normal. Das liegt an der vielen Elektronik, die da inzwischen verbaut wird. :wink:

Hast Du mal in den Specs deines Loggers nachgesehen, für welche Betriebstemperaturen der überhaupt vorgesehen ist? Ich hatte lange Zeit mit Industrieelektronik zu tun. Da wurde nichts für unter Null Grad spezifiziert, was nicht beheizt oder verlackt war. Und das war wie gesagt Industrie- und nicht Consumer-Elektronik.

Detlef

schlauchboot,

welchen Logger verwendest du denn?

Ich habe bei meinen beiden Loggern mal im Handbuch nachgeschaut. Der eine (Royaltek RGM-3800) funktioniert von -20 bis +60 Grad und der Columbus V-900 hat eine Betriebstemperatur von -10 bis +50 Grad.

Vielleicht doch nochmal in den technischen Spezifikationen des Loggers schauen, ob sich da noch eine Information versteckt :wink:

Heute Mittag war der Akku noch voll, dann war ich zunaechst fuer etwa 45 Minuten draussen, d.h. er war etwa so lange an. Laut Manual haelt ein voller Akku 42 Stunden. Danach war ich fuer 1 bis 2 Stunden drin, bevor ich wieder raus bin. Die Tracks waren beim zweiten Gang sofort schlecht, d.h. auch, bevor der Logger sich abgekuehlt hat.

Mit einer Amplitude von 100+ Metern kann ich beim besten Willen nicht bibbern… :wink:

Sonst vergleichbare Bedingungen, an der Umgebung kann es nicht gelegen haben.

Ich habe noch einmal ins Manual geschaut. Es gibt insgesamt vier Angaben:

(a) Die Kapazitaet der Batterie leidet ausserhalb des Temperaturintervalls -10 Grad Celsius bis +60 Grad Celsius
(b) Betriebstemperatur (Operating Temperature): -10 Grad Celsius bis +60 Grad Celsius
(c) Speichertemperatur (Storage Temperature): -20 Grad Celsius bis +60 Grad Celsius
(d) Ladetemperatur (Charging): 0 Grad Celsius bis +45 Grad Celsius

Gemaess (b) war die Temperatur also an der unteren Grenze – aber so kalt war es heute Mittag auch schon, und da waren die Tracks noch gut. Die Temperatur mag wohl um ein Grad geschwankt haben, mehr aber wohl nicht.

QStarz BT-Q1000X

Sieht irgendwie aus wie mein iBlue 747+. Hat auch ziemlich ähnliche Specs.

Sorry, aber da können die in ihre Specs reinschreiben was sie wollen. In dem Moment wo die Elektronik nicht gegen Feuchtigkeit/Kondensation geschützt ist, kann man den zuverlässigen Betrieb unter Null Grad vergessen.

Ich denke mal die Angabe -10 bis +60 Grad sagt aus, dass das Ding nicht gleich den Geist aufgibt, wenn man es mal unter Null Grad einschaltet. Aber dass da noch vernünftig Werte rauskommen halte ich für Glücksache.

Lauf mit dem Teil doch mal zwei Stunden lang durch die Kälte und gehe damit anschliessen ins 20 Grad warme Wohnzimmer. Mach das Ding auf und schau dir die Platinen an (Gehäuse ist sicher wie beim iBlue nur zusammengeklickt - der Schiebeschalter fällt dabei gerne raus und wird nie mehr gefunden ;-)). Da steht das Kondenswasser drauf. Wenn du dann ohne ordentliche Trockenphase wieder nach draussen gehst, friert das Kondenswasser auf der Platine. Und das bei relativ empfindlicher Funktechnik…

Detlef

Klingt plausibel, beim ersten Gang war das Teil noch trocken und hat normal funktioniert, beim zweiten Gang moeglicherweise feucht, was zu den schlechten Tracks gefuehrt hat.

Bleibt die wichtige Frage: Muss ich mit bleibenden Schaeden rechnen, oder wird es nach einer anstaendigen Trockenphase wieder ordentlich funktionieren?

Moin,
habe gestern bei meinen Etrex Legend nix negatives festgestellt. Habe bei dem Gerät auch noch nie
erlebt, dass die Displayscheibe von innen beschlagen ist. Ich denke ein “richtiges” GPS Outdoor-
gerät ist da auch etwas robuster als ein kleines GPS Mäus-chen.

Betriebsrange des Etrex ist mit -15 bis 70 Grad angegeben.

Ob mit den GPS Satelliten noch alles in Ordnung ist kann man bei
http://www.kowoma.de/gps/gpsmonitor/gpsmonitor.php nachgucken.

Denen macht die Kälte aber nicht viel aus. :wink:

Chris

Das größte Problem sehe ich bei den Akkus. Wenn die eine Weile draußen waren bei -10°C ist nur noch ein bruchteil der Kapazität vorhanden. Mein TomTom (LiIon-Akku) ließ gar nicht mehr einschalten. Wenn dann zu den Temperaturen noch Feutigkeit dazu kommt, ist es schnell vorbei.

Ich seh schon, das ich jetzt lieber meinen iBlue 747+ trocken lass im Zimmer :wink: War gestern 3 Std. etwa mit dem Radl und iBlue unterwegs. Kaltes Wetter, mir ist schon ein Teil des Wassers im meiner Trinkflasche angefroren.

Mein Etrex Vista ist mir heute nachmittag buchstäblich eingefroren. Hat auf keinerlei Tasten mehr reagiert, mußte die Batterien rausnehmen. Das Ding war den ganzen Tag draußen bei -13 bis -10 Grad. Soviel zum Thema robustes Outdoorgerät. :slight_smile: