Görlitz/Zgorzelec

Und wenn du bei Air Berlin, den Flug von Berlin-Tegel nach Danzig anklickst,

Wirbt die Fluggeselschaft unten auf der Seite für ihr Angebot

***** Moderator Edit ******

Das ist ein typischer Programmierfehler (name und name:de verwechselt), der vermutlich am Freitagnachmittag passiert ist. Solche Ausnahmen gibt es überall.

Auch in der heutigen Fahrplandatenbank der Deutschen Bahn sind die alten Bahnhofsnamen immer noch enthalten:

Hinfahrt von Allenstein Hbf nach Hindenburg (PL) wird gefunden.
Hinfahrt von Görlitz-Moys nach Kohlfurt wird gefunden.

Französische und italienische Städtenamen werden ebenfalls gefunden:

Hinfahrt von Amburgo nach Lubecca wird gefunden. → ausgedruckt wird Hamburg - Lübeck
Hinfahrt von Coblence nach Mayence wird gefunden. → ausgedruckt wird Koblenz - Mainz
Hinfahrt von Cologne nach Aix-la-Chapelle wird gefunden. → ausgedruckt wird Köln Hbf - Aachen
Hinfahrt von Dresda nach Lipsia wird gefunden. → ausgedruckt wird Dresden - Leipzig
Hinfahrt von Francoforte nach Stoccarda wird gefunden. → ausgedruckt wird Frankfurt - Stuttgart
Hinfahrt von Norimberga C nach Salisburgo C wird gefunden. → ausgedruckt wird Nürnberg - Salzburg

So wie Aix-la-Chapelle der französische Name von Aachen ist, so wie Salisburgo der italienische Name von Salzburg ist, so ist Görlitz-Moys der deutsche Name des Bahnhofes im Ostteil der Europa-Stadt. q.e.d.

Das hat nichts mit Wiedergewinnungsrhetorik zu tun - wer lateinische Ortsnamen verwendet, unterliegt keinem Cäsarenwahn. Ein Franzose, der Cologne, Hambourg oder Mayence verwendet, will ja auch nicht das napoleonische Kaiserreich wiederherstellen. Allein der Zusatz Hindenburg (PL) oder Königsberg (RU) besagt ja, dass der Bahnhof sich auf einem fremden Staatsgebiet befindet, und die Staatsangehörigkeit des Objektes ist in jedem Fall mit angegeben. Wozu also die Aufregung?

Einmal pro Jahr eine gemeinsame Stadtratssitzung, auf der nichts Wichtiges beschlossen wird. Ein bisschen Musik, ein paar Reden, ein paar Orden verteilen. Schwierige Fragen (z.B. eine einheitliche Namensgebung für Bahnhöfe) werden dort ohnehin ausgeklammert.

Die europäische Einigung ist eine schöne Sache, aber sie entsteht nicht dadurch, dass man deutschsprachige (oder allgemein fremdsprachige) Ortsnamen unterdrückt. In Aachen oder Köln ist es kein Problem, französischsprachige Ortsnamen zu benutzen, und ich wünsche mir von unseren östlichen Nachbarn eine ähnliche Lässigkeit in Bezug auf den Sprachgebrauch des Nachbarvolkes. Letztendlich sind es ohnehin meist Deutsche (oft genug Kinder und Enkel von ehemaligen Parteifunktionären), die sich einbilden, für die Nichtverwendung deutscher Ortsnamen geliebt zu werden. Bis jetzt hat Dir noch niemand für Deinen Einsatz gedankt, weder in Deutschland noch in Polen noch in Tschechien.

Ende der Debatte. In diesem Beitrag handelt es sich allein um den (name:de=) Bahnhof Görlitz-Moys (name:pl=Zgorzelec) und seine Darstellung in der Fahrplandatenbank der Deutschen Bahn. Allgemeine Diskussionen über Exonyme bitte dort.

***** Moderator Edit ******

-snip- wollte doch die klappe halten

Eher politisches Geschick, Weltoffenheit zu zeigen, ohne Namen in Klammern zu verwenden.

Wer in der Öffentlichkeit und unter den Politikern in der aus Görlitz und Zgorzelec bestehenden Europastadt Görlitz/Zgorzelec soll denn in den Bahnhofsnamen was für ein Problem sehen? Zwischen wem sollen die Bahnhofsnamen denn strittig sein?

Es ist doch nett von der DB, dass sie im grenzüberschreitenden Verkehr auch auf ungenaue Sucheingaben eindeutige Antworten liefert:
Wer nach Breslau will, muss im Bahnhof Wrocław Główny aussteigen.

Wenn der Bahnhofsnahme nicht verwendet wird (“der Bahnhof drüben”), ist das ein marketingtechnischer GAU. Für ein Einkaufszentrum wäre das tödlich, da müsste sofort ein neuer Name, eine neues Management und ein neuer Ankermieter her. Grenzüberschreitendes Einkaufszentrum wäre eine Vision, aber so weit sind die noch nicht.

Es bleibt jedem selbst überlassen, wie er diesen Namen aussprechen möchte. Der Kölner Hbf ist ja auch als ケルン中央駅 oder 科隆中央車站 in der Datenbank vertreten, obwohl das nächste China-Restaurant mindestens 100 Meter weit davon entfernt ist. Leider haben die Japaner es noch nicht geschafft, eine eigene Karte zu produzieren.

Doch geschafft: Kölner Bahnhof und Kölner Dom sind in japanischer Sprache dargestellt: http://toolserver.org/~osm/locale/ja.html?zoom=17&lat=50.94308&lon=6.9587&layers=BT

Du hast ihn falsch. Das Problem ist ja nicht das es name:de gibt, sondern das es gerendert wird und zwar auf openstreetmap.de, weil das der Hauptweg zum OSM aus dem deutschsprachigen Bereich ist.

Und deshalb muss man es aus der Datenbank löschen, damit es nicht mehr gerendert wird :wink: Das ist das gleiche, als wenn jemand die Eisenbahnlinien löscht, weil er nur mit dem Auto fährt :wink:

@ Moderation: Bitte diesen Beitragsbaum schließen.

Danke.

Sven

Ja bitte! Alles Wesentliche zu dieser Stadt wurde geklärt und die übrigen Fragen kann man im anderen Thread weiterdiskutieren.

Und OSM darf nicht nett sein? Beschwer dich besser bei Google, dass die dich zu osm.de leiten.

Dabei gibt’s da doch extra-hässliche Strassenfarben, damit den niemand nutzen will :slight_smile:
Ich nutze normalerweise den osm.fr-Stil, und nein, es stört mir nicht “Mai-Enze”, “Kobbel-Enze”, “Frankfurt-Surlemain”, “Nur en Berg” und “Spie-Reh” zu lesen. Namen natürlich “wie vorgelesen”, nicht zeichengenau :wink:

P.S.: Dank dieser “Diskussion” konnte ich eben eine Frage im Q&A-Bereich leichter beantworten, hat also zumindest etwas Gutes :smiley:

Übersetzte Straßennamen in Zgorzelec

Manche Straßennamen lassen sich leichter merken, wenn sie mit einer deutschen Übersetzung versehen werden,
aber eine Übersetzung ohne den Originalnamen erschwert die Orientierung.
Und bei Straßennamen, die ohne Übersetzung verständlich sind, weil der polnische Straßenname nur aus dem in Polen überlicherweise weggelassenen “ulica” und einem Eigennamen besteht, ist eine Übersetzung ins Deutsche nichts weiter als eine verbale Besitzergreifung.

Darüber welche Namen auf einer Karte dargestellt werden entscheidet der Renderer. Wende dich dazu bitte direkt an den jeweiligen Kartenanbieter. Für die Website openstreetmap.de ist der Betreiber der FOSSGIS e.V. Kontaktdaten findest du unter: http://openstreetmap.de/impressum.html
Oder du wendest dich direkt an die Maintainer der Karte von openstreetmap.de: https://lists.openstreetmap.de/pipermail/mapnik-de/ Dort wird momentan diskutiert wie man am besten lokale und deutsche Namen auf der Karte darstellen könnte.

Dann möchte ich dich noch auf folgenden OSM-Grundsatz hinweisen den du offensichtlich wieder mal ignorierst durch eigenwillige name:de-Konstrukte:

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tagging_for_the_renderer

Ich versuche es nochmal… seufz

Träfe denn eine der beiden Versionen hier auf Zustimmung?
http://geo.dianacht.de/bilder/klammername3_goerlitz.png
http://geo.dianacht.de/bilder/klammername2_goerlitz.png

Der untere Link ist aus der Serie, die ich schon mal zur Diskussion gestellt hatte…

Der obere unterscheidet sich nur durch die Frage, was bei Straßen in Klammern kommt und welche Straßen abgekürzt werden, was derzeit auf mapnik-de besprochen wird. Und natürlich in der Darstellung der name: Armii Krajowej ; name:de Armij Krajowej (Straße der Heimatarmee). Gegen Mapper kommt ein Renderer nicht an. Meine Motivation, im Stil was zu ändern, nimmt aber durch sowas auch nicht zu, vielleicht ist Eis essen eine alternative Beschäftigung für die Sommerabende.

Grüße, Max

Hast du mal nachgesehen, wer dieses Konstrukt erzeugt hat? Ich muß da irgendwie an ein “Schwarzes Schaf” denken.

gruss
walter

1+

Im Übrigen: Danke an den Moderator in dieser Angelegenheit: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=433277#p433277

Gleiches sollte auch hier passieren, denn ich befürchte, so konstruktiv hier einige denken und arbeiten: Es wird immer wieder (irgend-)einen geben, dem eine Kleinigkeit nicht passt!

Gruß Uwe

Straßen- und Bahnhofsnamen, die vor annähernd 70 Jahren durch andere Namen ersetzt wurden, als old_name… zu taggen ist korrekt, sie als aktuelle Namen auszugeben ist eine absichtliche Verwendung falscher Attribute.

Gruß Ulrich

Ergänzung:

Letztens war jemand (Wer das war, habe ich nicht recherchiert) bei einer Straße in Zgorzelec so dreist, den amtlichen und damit international gültigen Namen als name:pl=… zu taggen und den Vorkriegsnamen als name=…

Da ich keine Lust habe, mein restliches Leben mit irgendwelchen Edit-Wars zu verbringen, fasse ich mich kurz.

  1. Wir reden hier nicht über amtliche Orts- und Straßennamen (name und old_name), sondern über deutschsprachige Ortsbezeichnungen (name:de).
    Deutschsprachige Ortsbezeichnungen sind diejenigen, die durch deutschsprachige Autoren / Reiseführer verwendet werden, und nicht diejenigen, die auf den Straßenschildern stehen. Beispiel: Markusplatz in Venedig.
  2. Es gibt ein großes Interesse an deutschsprachigen Orts- und Straßennamen, deswegen werden im Buchhandel auch zweisprachige Straßenkarten verkauft. Es besteht also ein Bedarf und OpenStreetMap sammelt diejenigen Informationen, für die sich eine breitere Öffentlichkeit interessiert.
  3. Da OSM ein Freiwilligenprojekt ist, beruht die Geschwindigkeit, mit der Daten eingetragen werden, allein auf dem Interesse der Teilnehmer. Es gibt mehr deutschsprachige Ortsnamen als Esperanto-Ortsnamen. Das ist ungerecht, blabla, aber wir respektieren jeden persönlichen Sammelschwerpunkt.
  4. Um den Anschein einer politischen Agenda gar nicht erst aufkommen zu lassen, werden vor allem solche deutschsprachigen Orts- und Straßennamen als name:de erfasst, die keinen politisch-ideologischen Hintergrund haben: z.B. Geographische Bezeichnungen, Kirchennamen, Pflanzen und Tiere oder Berufsbezeichnungen.
  5. Naturgemäß gibt es dabei immer einen Ermessensspielraum. Ist name:pl= Górnicza (Bergbaustraße) die korrekte Übersetzung von name:de=Am Bergwerk? Mit bösem Willen kann man deswegen einen Edit-War führen, mit gutem Willen sollte man großzügig sein und auch solche Straßennamen akzeptieren, die keine hundertprozentigen Übersetzungen sind.
  6. In einem Gemeinschaftsprojekt braucht man immer einen Kompromiss. Einige Straßen, über die wir uns hier streiten, waren in den 1930er-Jahren noch Feldwege oder Baustellen.