man findet öfters Taggs, die im Wiki als default dokumentiert sind.
Beispiele:
bicycle=yes an highway=cycleway
foot=yes an highway=footway
maxheight=none/default
Man bekommt dann oft zu hören, dass dies ausdrücken soll, dass das Objekt überprüft wurde oder dass der Weg nicht designated ist.
Ich halte dies für falsch und irreführend, letzteres besonders für OSM-Neulinge, die sich an vorhandenem Tagging orientieren.
Wenn man meint Überprüfungen dokumentieren zu müssen, sollte man einen geeigneten Schlüssel schaffen, der dann übergreifend für alle Defaultwerte gilt, die dafür herhalten.
Wie wäre :checked= ?
Ich bin über so etwas bei maxheight=none gestolpert.
Ich nahm da an, da hat halt jemand (z.B. unwissentlich per preset) einen default-Wert hingesetzt, der überflüssig ist.
In Wirklichkeit war da gemeint: Brücke oder Tunnel daraufhin überprüft, dass ohne Beschränkung (ohne Verkehrsschild). Ein fehlender Eintrag kann eben zweierlei bedeuten: “keine Beschränkung”, aber auch “noch nicht erfasst”.
Ein “maxheight:checked=none” z.B. wäre da eindeutig.
“checked” allein finde ich nicht so gut, weil man dann bei mehreren Tags an einem Objekt nicht weiß, für welches das gemeint ist.
“*:checked” kann man an fast alles anhängen, ich sehe da keine wesentliche Einschränkung.
Bei den Höhenangaben wurde es ja schon bereits richtig gesagt, das maxheight=none soll angeben dass dort kein Schild hängt, also dass die maximal mögliche Höhe mehr als 4 Meter beträgt. Ich hatte seinerzeit hier im Forum mal maxheight=>4 vorgeschlagen. Aber die Diskussion ist dann im Sande verlaufen.
Zu den Fuß- und Radwegen:
Da ist der Defaultwert designated, also nicht yes. Es gibt sonst keine andere Möglichkeit einen Fuß-/Radweg als unbeschildert zu kennzeichnen. Ist praktisch das gleiche Prinzip wenn bei einer Wohnstraße, Anlieger frei der Defaultwert yes auf destination überschrieben wird.
Bei den Fuß- und Radwegen war es natürlich Quatsch* einen sehr eng begrenzten Defaultwert zu bestimmen, den man dann mit einem “lockeren” Wert überschreiben muss. Besser ist es keinen bzw. einen sehr weit gefassten Defaultwert zu wählen, und die access-Tags anhand der vorhandenen Schilder zu setzen.
*: Die verschiedenen Fälle hat man bei der Einführung sicherlich nicht bedacht. Aber es spricht nichts dagegen, eine Änderung des Defaultwerts vorzuschlagen! Meine Stimme hättest du.
Achso, die seeehr ausführlich getaggten access-Beschränkungen liegen an den Editoren Potlatch und iD. Ihr Auswahl-Schema verleitet viele Mapper alle Felder auszufüllen/bzw. aus den Menüs etwas auszuwählen.
Wobei man nicht unter den Tisch fallen lassen sollte, daß es vor längerer Zeit auch ein ähnlich geartetes und recht häufig genutztes JOSM-Preset gab. ski- und snowmobile-Tags im Flachland zeugen bis heute davon.
PS. An dem von Dir verlinkten Weg taucht die Tagschwemme erstmals in Version 4 auf, die im Änderungssatz 8208616 mit JOSM 4064 erstellt wurde.
Es gibt Fußwege, an denen kein Schild hängt. Beispielsweise normale Bürgersteige, aber auch andere Fußwege zB im Park, zwischen Häusern o.ä. Es gibt auch Radwege, die kein Schild haben. Nennt sich in der StVO dann “Radwege ohne Benutzungspflicht”. Beispiel:
“Eine Pflicht, Radwege in der jeweiligen Fahrtrichtung zu benutzen, besteht nur, wenn dies durch Zeichen 237, 240 oder 241 angeordnet ist. Rechte Radwege ohne die Zeichen 237, 240 oder 241 dürfen benutzt werden. Linke Radwege ohne die Zeichen 237, 240 oder 241 dürfen nur benutzt werden, wenn dies durch das allein stehende Zusatzzeichen „Radverkehr frei“ angezeigt ist.” (StVO §2 Absatz 4)
Ein Beispiel für einen solchen Radweg ist ein farbig gepflasterter Streifen auf einem Gehweg, oder andere besonders für den Radverkehr angelegte/ausgestattete Wege. Auch Schutzstreifen haben keine Beschilderung.
Bei den Höhenangaben halte ich mich raus. Denke nur, dass es sinnvoll ist dort in irgendeiner Weise zu taggen, dass es überprüft wurde dass kein Schild hängt. Am besten einheitlich so dass man es mit einem Qualitäts-Tool überwachen kann.
Beispiel mit der Wohnstraße nur für Anlieger:
An manchen Straßen in Wohngebieten (highway=residential), die gerne mal als Abkürzung genutzt werden, hängt oft ein Schild 260 (Verbot für Kraftfahrzeuge) + “Anlieger frei” → motor_vehicle=destiantion.
Der Defaultwert für motor_vehicle ist yes, wird aber durch das Schild “überschrieben” und ist nun destiantion.
Der “letzte” Tag steht nur als letztes, weil die Tags dort alphabetisch geordnet wurden. Die access-Tags wirken als Baumstruktur. Die spezielleren werden durch die allgemeineren überschrieben/überstimmt.
Default für highway=track ist zB motor_vehicle=no
access=no Vergrößert die Anzahl der verbotenen Verkehrsmittel.
Dann muss schon nach vehicle=no geprüft werden
usw. siehe den Baum auf der access-seite im wiki
@Oli-Wan: Pssst, mach mir nicht mein tolles Beispiel kaputt War nur das schlimmste was ich bisher gesehen hab. Aber hier ein “richtiges” Beispiel von einem Potlatch 2 User: http://www.openstreetmap.org/way/42675415/history
In Version 5 & 6 ist es passiert.
Weshalb muss bei access=no auf vehicle=no geprüft werden? Ist doch Blödsinn.
Sinn macht IMO nur ein access=no und dann Freigabe für bestimmte Verkehrsmittel incl. Fußgänger.
Oder dies: Default für highway=track ist zB motor_vehicle=no → Nicht richtig.
“Radwege ohne Benutzungspflicht” kennt die StVO nicht, oder habe ich da was übersehen. Dies aus Deinem Beispiel abzuleiten ist IMO falsch.
Mit ‘Linke Radwege’ ist gemeint dass, ein vorhandener Rad weg in Gegenrichtung benutzt werden darf, wenn gekennzeichnet.
Der farbige Streifen auf dem Gehweg ist kein Radweg. Gehwege und Schutzstreifen sind Bestandteil der Straße, ersterer ist benutzungspflichtig, Schutzstreifen nur aufgrund des Rechtfahrgebotes, wobei sich hier die Geister streiten, da deren Breite oft nicht ausreichend ist.
Nein, für die Auswertung müssen alle (relevanten) getaggten access-Werte betrachtet werden.
Für Fahrräder kann man umgekehrt im access-Baum vorgehen. Zuerst nach bicycle=* prüfen, wenn es das nicht gibt nach vehicle=, wenn nicht dann nach access=, und sonst der defaultwert.
Ein track ist ein Weg (Feld-/Waldweg), der nicht für den öffentlichen KFZ-Verkehr freigegeben ist, sondern für Land- oder Forstwirtschaft gedacht ist.
Diese rot-gepflasterten Streifen auf Fußwegen resultieren zB aus der Aufhebung der Benutzungspflicht, bleiben nach meinem Kenntnisstand dennoch Radweg.
Dann gibt es noch Radwege die “querfeldein” führen. Bei denen darf (eigentlich, hängt aber oft trotzdem) auch nicht das blaue Schild hängen. Ohne Schild können die nicht designated sein! =beschildert/ausgewiesen (sign ist das englische Wort für Schild)
Da ist die VwV nicht eindeutig, IMO. Sie stellt keine Rechtsnorm dar und ist für Gerichte nicht bindend.
Für mich ist ein Radweg ausschließlich zur Fahrradnutzung gedacht, unabhängig von einer Benutzungspflicht. Wie soll dies bei einer Nichtkennzeichnung funktionieren, woran erkennt man einen solchen Weg?
Was so landläufig als Rad- bzw. Fußweg (ohne blaue Schilder) tituliert wird, kann durchaus von anderen Verkehrsteilnehmern, soweit nicht durch andere Gesetze, wie z.B. Waldgesetz, eingeschränkt genutzt werden, ergo ist die Einstufung falsch.
Ach nein? Dann hat der Gesetzgeber die VwV wohl nur zum Spaß aufgesetzt?
Wie die “anderen Radwege” gekennzeichnet sind hab ich ja bereits gesagt. Oder ist ein rot markierter Streifen auf dem Gehweg ausreichend für bicycle=designated? (ernstgemeinte Frage)
Oder ein Radrouten-Schild, ein gemaltes Fahrrad auf dem Boden oder ein durch Linie/Bordstein getrennter Gehweg?
Deshalb taggen viele solche Wege unnützerweise mit bicycyle=yes und RAdwege sind dies immer noch nicht, da nicht ausschließlich für Radfahrer.
BTW, im Wiki wird einerseist gefordert Highway=cycleway mit designated=yes zu taggen, andereseits steht da, dass designated impliziert ist. Der Gipfel ist IMO dann, ein bicycle=yes zu taggen, um zu dokumentieren, dass der Radweg kein blaues Schild hat.
Klare Regeln will man ja nicht.