Gerät zur Freizeitnavigation gesucht

Hallo

Ich suche ein Gerät zur Navigation im Gelände (also zu Fuß, per MTB oder mit Skiern). Natürlich will ich dafür die OSM-Karten nutzen.

Ungeachtet von allen anderen Anforderungen ist mir vor allem wichtig, dass die Kombination aus Hardware und Software möglichst open-source ist. Soll heißen: es gibt Möglichkeiten Software auszutauschen bzw. evtl. sogar selbst zu modifzieren.

Was brauche ich sonst? Naja:

  • lange Akkulaufzeit
  • Kompass
  • flexible Darstellungsarten vor allem Höhenlinien! (zb. so wie die Radfahrerkarte bei OSM)
  • übersichtliches Display

Ich habe mitbekommen, dass die Geräte von Garmin für OSM-Nutzer recht hilfreich sein sollen. Ist da was dran?

Was ich mich an den Garmin Geräten allerdings ein wenig schreckt ist der Preis. Um dieses Geld bekomme ich ja schon leicht ein Smartphone, das mit der richtigen Software all das kann was ein Garmin kann und noch viel mehr.

Welcher Grund spricht jetzt eigentlich wirklich dagegen einfach ein Android-fähiges Smartphone zu verwenden? Die Akkulaufzeit vielleicht? Aber sonst?

vielen Dank, mfg Fritz

Ich habe Garnin und Smartphone mit Navi-Apps. Verwende letzteres auf Tour aber kaum mehr wegen Ableseproblemen bei Sonne, deutlich schlechterer GPS-Genauigkeit und Empfindlichkeit.
Da gibt es inzwischen schon Alternativen mit wasserdichtem Gehäuse in Otterbox und besser ablesbarem Display, sind aber immer ein Kompromiss. Garmin und Konsorten sind halt rigoros für den Outdoor-Betrieb konzipiert und müssen sonst nichts können. Zumindest zur Zeit noch lassen sich OSM-Karten von Dutzenden Stellen fürs Garmin herunterladen und nutzen. Habe in der Regel mehrere Karten auf SD und noch keine Probleme gehabt.
Der Hauptunterschied ist aber wie angesprochen die Akkulaufzeit. Wechsel zum Reserveakku ist mir draußen zu pfriemelig, externe Stromversorgung ist mir in Hosen- /Hemdtasche oder auf dem Fahrradhalter zu wackelig und feuchtigkeitsanfällig.

Letztlich reduziert sich Deine Frage für mich hierauf: Du willst ne Schraube drehen. Ein ordentlicher Schraubendreher kostet 10 bis 20 Euro. Nun sagt Dir jemand “hey, mit einem Multitool kannste aber noch ganz arg viel mehr machen, kostet aber auch nicht unbedingt mehr”.

Du kannst ein Android-Smartphone verwenden, doch: Hier im Forum gibt es einige die ein Smartphone zwar besitzen, aber dennoch ihr Garmin schätzen. Mit einer Checkliste oder Diskussion darüber wer was kann wird das aber nicht erklärbar werden. Weitere Anmerkungen: Deine Anforderung “Ski” - ist das mit einer Touchscreenbedienung kompatibel? Und die Akkulaufzeit hast Du ja schon selbst genannt.

Ich nutze auch beides. Das Handy im Auto und zu gelegenheitsmappen (dafür reicht der Akku, und die Genauigkeit) und für die Sachen im Wald ( also biken, mappen, Dosen suchen) nehm ich mein Garmin. Da brauch ich robustes Gerät das auch mal nass werden und runterfallen darf und da ist das Geld gut angelegt.
Der Vergleich mit dem Multitool ist da wirklich passend.

Wobei die Garmin-Geräte absolut nicht zu dieser Anforderung passen. OSM-Karten kann man darauf auch nur nutzen, weil jemand deren Dateiformat geknackt hat. Also etwa so frei wie PS3, X360 oder Wii.
Ich würde darum auch ein Android-Gerät empfehlen. Dabei solltest du hauptsächlich auf die Hardware achten – Eine andere Android-Distribution (z.B. CyanogenMod) kannst du (je nach deinen technischen Fähigkeiten) auch selbst aufspielen. An Geräten bei denen die Hardware (teilweise) OS ist gibt es afaik leider nur OpenPhoenux (früher OpenMoko).

Der Punkt “lange Akkulaufzeit” lässt sich bei Android-Geräten verbessern, wenn man möglichst nur GPS aktiviert hat (also auch z.B. GSM nicht). Einen Kompass haben die meisten Geräte, der ist aber nicht immer brauchbar. Zu dem Punkt “im Gelände”: Es gibt auch Geräte mit Harware-Keyboard oder zumindest D-Pad/Pfeiltasten und welche, die mit der Tauglichtkeit für etwas unsanftere Nutzung beworben werden.

Hat/Wollte Garmin nicht w
ein Android-Gerät auf den Markt werfen? Wobei Android auch nicht wirklich offen ist.

Hab bei meinem Smartphone die Sim-Karte rausgenommen. Dann sucht das Handy nicht mehr nach Sendern und Batterie hält um einiges länger. Dafür muss ich dann allerdings ein zweites, älteres Handy fürs telephonieren mitnehmen. Die Garmingeräte überzeugen mich nicht so richtig. Die sind nicht so genau, wie auf dem Display angegeben. Ne anständigen Antenne kann doch nicht so teuer sein, daran wurde leider gespart.

Es gibt auch externe GPS-Empfänger für Handys. Habs aber noch nicht ausprobiert.

Ohne die bisherige Argumentation aufzugreifen (das wird hier ein “Glaubenskrieg”) … ich habe zwei Garmingeräte und ein Android-Smartphone. Zu Anfang meiner Smartphone-Ära habe ich die Garmingeräte zusätzlich mitlaufen lassen. Dann nur noch eines. Dann nur noch eines für den Notfall mitgenommen. Heute bin nur mit dem Smartphone unterwegs. Mein Rat: Probiere einfach beides aus … und entscheide dich dann.

Gruß Klaus

Du kannst auch einfach den Flugmodus aktivieren. Auf diese Weile hält mein altes Handy ~46 Tage im Standby.

Android selbst ist vollständig open-source. Einige Treiber (die dann von den jeweiligen Herstellern kommen und nicht direkt mit Android zu tun haben) nicht.

Android selbst ist Open Source, aber auf den Smartphones findet sich das so nicht - und dabei geht es nicht nur um Treiber aus externen Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Android_%28Betriebssystem%29#Offenheit

Will ich freie Software, wenn diese praktisch doch wieder an einen kommerziellen Anbieter gekoppelt ist? Wie frei ist das dann? Freie Software bedeutet für mich Freiheit - nicht Freibier. Google will aber gar nicht die Freiheit seiner Nutzer. Stichwörter: Rootzugang, Google-Benutzerkonto, unfreie Ergänzungen im Auslieferungszustand. Die Liste kann man sicher noch ergänzen. Android ist eine Mogelpackung.

Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe seit Jahren nur noch Nexus-Geräte und da ist Root-Zugang mit kleinstem Aufwand möglich und auch beabsichtigt von Google.
Google-Benutzerkonto ist optional - nicht Pflicht.
Unfreie Ergänzungen im Auslieferungszustand? Nicht bei den Nexus-Geräten. Bei den Samsungs, HTCs, usw ist aber der Hersteller dafür verantwortlich. Da kann man nicht die Schuld bei Android suchen. [1]
Mogelpackung? Warum? Verstehe ich jetzt nicht.

[1] wenn ich bei Dell oder HP einen PC kaufe, so ist es ja auch nicht der Fehler von Windows, dass x unnötige Programme schon vorinstalliert sind.

Ich sehe die GAPPS nicht als Bestandteil von Android. Genauso das, was Hersteller damit mit machen (darum oben der Hinweis auf CM). Aus dem Abschnitt in dem Wikipedia-Artikel bleibt dann noch die “Kritik an einem Entwicklungsmodell, das wenig Offenheit für aussenstehende Entwickler zeigt”.

Danke für die vielen Antworten. Offenbar gehen die Meinungen etwas auseinander.

Über die Frage wie frei Android jetzt wirklich ist will ich hier eigentlich gar nicht diskutieren. Ich bin bis jetzt ein absoluter Smartphone-Verweigerer (unter anderem wegen der kurzen Akku-Laufzeit). Aber falls ich mir ein Android-fähiges Smartphone kaufen würde, dann würde ich sowieso versuchen Replicant oder etwas ähnliches aufzuspielen.

Aber bleiben wir einen Moment mal bei den Garmin-Geräten: Welches Modell könnt ihr mir da konkret empfehlen? Ich habe mir bisher die eTrex-Familie angesehen, aber die Display-Auflösung ist wohl eher ‘vorsinnflutlich’.

Ich habe auch ein Gerät aus dem Hause Magellan gefunden, das angiebt mit OSM kompatibel zu sein: http://www.conrad.at/ce/de/product/367170/Magellan-eXplorist-510-GPS-Handgeraet?ref=list
Was haltet ihr davon?

mfg Fritz

http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=338030#p338030
http://www.gpxtour.com/web/img/garmin15.jpg

Zweiter Link zeigt das was ich auf meinen Dakota 20 unterwegs sehe. Der blaue Pfeil ist meine Position, Ausrichtung der Anzeige ist in Laufrichtung (Norden-Pfeil zeigt nach Westen), Maßstab mit 300 Metern eher auf viel Übersicht (üblicherweise gehe ich auf 120 Meter), die blaue Linie hinter mir ist das was aufgezeichnet wurde und die rote Linie vor mir meine geplante Route. Mehr Display macht für mich z.B. keinen Sinn - Routenplanung mag ich auch nicht auf 800 Pixeln machen, und draußen bringts mir kein Mehr, dafür benötigt der Grafikchip aber mehr Strom.

toc-roxs Hinweis Leute zu suchen die Du mit ihren Geräten begleiten könntest ist kein schlechter…

Die Meinungen gehen weit auseinander, weil die Nutzungen so breit gestreut sind.

Das Dakota 20 ist prima, wenn man Platz und Gewicht beim Joggen oder beim Rennrad sparen will. Mir wäre das Display zu klein.
Ein Oregon passt von Größe, Display und Gewicht gut zum Wandern oder Radeln mit Touren- / MTB-Rad. Am MTB habe ich aber schon mehrfach auch Montana (ein halber Ziegelstein) gesehen.

Bei der Auswahl muss man versuchen einen Kompromiss zwischen sehr verschiedenen Dingen herzustellen:

  • Was gefällt einem bzw. was gefällt einem nicht?
  • Was will man mit dem Gerät machen?
  • Was soll das Teil alles können?
  • Was sind die Grenzen? (Größe, Gewicht, Display, Preis, …)

Das ist ein schwieriger Prozess, der manchmal sehr einem Spagat ähnelt.
Die verschiedenen Gerätearten auszuprobieren, ist sicher hilfreich beim Sortieren der eigenen Gedanken / Wünsche / Vorlieben / usw. Ich habe mich seinerzeit nach einigen Tagen Test vom damaligen eTrex wegen der Tastenbedienung und dem kleinen Display abgewandt und für eine Oregon mit Touchscreen und größerem Display entschieden. Andere lieben die eTrex-Familie gerade wegen der Tastenbedienung heiß und innig.

@ffeichtinger: Willkommen im Forum.

Edbert (EvanE)

OK, mit vorausgeplanten Touren mag ein kleines Display reichen. Aber vor allem beim MTB bin ich auch oft eher “auf Erkundung”. Ich will also kein Navigationsgerät mit Routing sondern eher eine digitale Karte mit GPS-Empfänger :smiley: Evtl. will ich mitten in der Tour die geplante Route ändern oder sehen was es interessantes in der Nähe gibt. Dafür brauche ich ein Display, das mir viele Details zeigt.

Dass ein großes Display auch mehr Strom braucht ist mir klar, aber das muss ich in Kauf nehmen.

mfg Fritz

ich hab ein 7-Zoll Samsung Tablett mit Android, GPS & 3G (Handy-Funktion). Da läuft wirklich alles drauf, was ich draußen brauche.
Schirm groß genug, INET und zum Telefonieren stell ich mich hinter einen Busch, weil das wirklich bescheuert aussieht. :wink: (*)

Gruss
walter

*) mit 'nem BT-Headset natürlich kein Problem

So ähnlich bin ich auch unterwegs. Ich benutze ein Oregon, drunter würde ich von der Größe her nicht gehen.
Smartphones gibt es auch mit größerem Display, ich würde aber immer ausprobieren, ob es in voller Sonne noch ablesbar ist. Garmin o.ä. sind da wegen des transflektiven Displays besser. Schwarzweiß-LCDs wären noch besser (mein Bosch-Display ist weitaus am besten abzulesen), aber der Informationsgehalt / die Unterscheidbarkeit ist geringer.

Ich benutze das GPSmap 62. Das dürfte für einige zu groß und zu schwer sein- für mich passt es.
Es läßt auch in der Sonne recht gut ablesen (allerdings kein Vergleich zu meinem alten etrex).
Für mich ist es wichtig das Gerät auch mit Handschuhen bedienen zu können. Die Auflösung ist nicht der Bringer aber absolut ausreichend.