Geocacher und Tracks

Wege (track, path, …) die nicht durch motorisierte Fahrzeuge genutzt werden dürfen, sind m.E. ein Alleinstellungsmerkmal von OpenStreetMap. Um diesen Datenbestand quantitativ und qualitativ zu verbessern, könnten m.E. die Geocacher einen guten Beitrag leisten. Die Geocacher benutzen oft diese Wege und zeichnen typischerweise die Tracks via GPS-Gerät dabei auf. Da aber nur ein kleiner Teil der Geocacher auch als Mapper aktiv ist (und die anderen dies auch nicht werden wollen), bleiben viele “wertvolle” Daten einfach ungenutzt.

Die Metaidee wäre es nun, eine Plattform einzurichten, auf die man aufgezeichnete Tracks (und entsprechend auch ergänzende Beschreibungen, Klassifizierungen, …) hochladen kann. Diese Daten können dann durch erfahrene Mapper gesichtet, und (bei Eignung) in den OSM-Datenbestand übernommen werden …

Frage: Was haltet ihr von der Idee ?

grußKlaus

Nein.

Halte ich für absolut untauglich. Ich selbst hüte mich davor, meine eigenen Tracks hochzuladen. Schon allein die ganzen “Suchräume” verfälschen den Track ungemein. Gut, das kann man schon noch erkennen, anhand der Ballungen von Daten. Aber spätestens bei Querfeldein-Touren ist nicht mehr klar, ob der Cacher quer durchs Gestrüpp gelatscht ist, oder auf dem Weg blieb. Externe Leute haben da keine Chance mehr, das zu verifizieren, selbst wenn es mehrere Tracks gibt, können es mehrere Cacher sein, die ihre eigene “Cacherautobahn” gebaut haben.

Ich selbst habe mehrfach versucht, sinnvoll GC und OSM zu verbinden. Ich habe es irgendwann aufgegeben, weil zu viele falsche Informationen in die Tracks fließen und ich mich nicht während der Suche darauf konzentrieren kann, ob irgendwo noch ein Hydrant fehlt oder so. Ich gehe entweder cachen oder mappen.

Nichts gegen Ideen, aber ich bin eindeutig gegen diese :slight_smile:

Ich habe auch schon meine Tracks von Geocaching-Touren später am PC angeschaut und teilweise auch genutzt, um land- und forstwirtschaftlich genutzte Wege zu mappen. Allerdings brauchte es dafür eindeutig das Wissen, welcher Teil des Tracks wirklich auf einem Weg lag und welcher ein Abstecher über eine Wiese zum Cache war. Ohne dieses Wissen würde ich so einen Track auch nicht zum Mappen nutzen wollen.

Also meine Meinung: Prinzipiell sind Teile solcher Tracks sicher nutzbar, aber dafür muss sie der Geocacher entweder selbst zum Mappen nutzen, mit seiner gesammelten Ortskenntnis, oder sie von Hand filtern und wirklich nur die Teile hochladen, die auf Wegen liegen (was natürlich auch wieder Arbeit bedeutet). Außerdem sollte eine solche Quelle durch weitere Quellen wie z.B. Luftbilder gestützt werden.

Wobei Quellen wie Luftbilder im Wald ja eher das Problem sind, wieso man Tracks benötigt :wink:

Ja, genau das ist es. Man kann Tracks benutzen, aber nur wenn man selbst Kenntnisse von deren Entstehung hat oder Hand anlegt und sie vorm Upload zerstückelt. Das Handanlegen wird kein (Nicht OSM)Cacher machen. Daher ist diese Form von Plattform eher schwierig zu realisieren, denke ich.

Ich finde die Idee schon gut, leider hat es aus meiner Erfahrung nicht soooo oft geklappt, das Geocacher wirklich für OSM aktiv werden. Das ist ja auch nicht schlimm, jeder hat ja so sein Hobby :wink: Und ich glaube für die wenigen Leute dann extra ein Portal basteln (ähnliches hatte ja der geoclub mit dem YAPIS POI Editor schon mal gemacht), ist dann doch ein bißchen viel Aufwand, oder?

Auch ich habe aus meiner Geocaching-Zeit Tracks für OSM verwendet (und auch hochgeladen). Allerdings musste ich diese immer vorher editieren, um Abstecher vom Weg und Querfeldein-Stücke zu entfernen. Ein Aussenstehender hätte das nicht gekonnt.

Mein Fazit: Tracks ja, aber nur, wenn sie der Ersteller vorher selber “bereinigt” hat.

Anekdote: Bei einem Multicache (nur der Start ist bekann, die Koordinaten der Folgestationen erfährt man erst vor Ort) hat ein Cacher seinen Track 1:1 in OSM hochgeladen. Damit hat er den Weg und alle Stationen des Caches bereits “verraten”. :frowning:

Vielleicht ein anderer Ansatz. Wie gesagt, Tracks pur hochladen halte ich für kontraproduktiv. Aber vielleicht ein Spielansatz. Cacher stehen auf Punkte und Statistiken und Schwanzvergleiche. Vielleicht kann man sich das zunutze machen. Ist ja bei YAPIS im Grunde auch so: Wer hat mehr eingetragen. Ich mag auch das Prinzip vom kürzlich veröffentlichten kort (kort.ch). Und in meinem Bereich sind da plötzlich Cacher unterwegs und Taggen wies blöde. Gibt ja Punkte :smiley:

Vielleicht - ohne eine konkrete Idee zu haben - kann man ähnliches für Tracks entwickeln. Ist dann sicherlich mehr als ein bloßes Portal. Aber vielleicht kann man Cacher belohnen, wenn sie ihre BEARBEITETEN, sprich verifizierten, Tracks hochladen…

@PHerison: Ja, kenn ich :smiley: Hab auch so 2-3 Tracks in OSM eingepflegt, die direkt an der Dose aufhören… Klar, für Cacher doof, für OSM besser als nix.

Nahmd,

Da ich den GPX-Tracks nicht ansehen kann, ob “highway=track”, “highway=path”, “highway=pathless”, sind die einzig zur Lagekorrektur von Luftbildern geeignet.

Gruß Wolf

Das “stumpfe” Hochladen von Tracks halte ich auch nicht für ausreichend … aber ich hatte ja Eingangs geschrieben:

“… auf die man aufgezeichnete Tracks (und entsprechend auch ergänzende Beschreibungen, Klassifizierungen, …) hochladen kann. …”

Wie diese Ergänzungsinformationen aussehen müßten, wäre noch zu überlegen …
… dito müßte man definieren, wie die aufgezeichneten Tracks aussehen müßten.

Gruß Klaus

Moins,

Die “ergänzenden Informationen” anzubringen ist ebenso aufwendig wie die Daten direkt in die Karte einzuzeichnen.

Ich hab schon einige Male versucht, anderer Menschen GPXe in die Karte einzupflegen. Das funktioniert nur, wenn man die Menschen und (zumindest grob) die Region kennt. Und dann auch nur, wenn zusammen mit dem Track georeferenzierte Fotos kommen und der Wegbegeher anschließend über meine Arbeit drüberguckt. Zumindest wenn man bessere Qualität wünscht als “highway=road; note=Vielleicht auch weglos, keine Ahnung”.

In der Summe machte es weniger Arbeit, wenn der Begeher es gleich selbst erfasste; und ich nutze Fremd-Tracks nur noch, um kurzfristig blöde Lücken im Wegenetz von mir betreuter Gebiete zu schließen.

Gruß Wolf