Genauigkeit vs. Konsistenz?

Bei den Wegen um diesen See http://osm.org/go/0Ek6H6OO fiel mir auf, dass sie auf der Karte teilweise durch das Wasser oder mitten durch die Bäume laufen - obwohl in der Karte die Flächen für die Wege sehr sauber ausgespart wurden. Der Grund: Die Karte scheint hier etwas verschoben (vielleicht einfach von Bing Luftaufnahmen abgemalt?). Wenn man dann Wege einigermaßen gemäß der aufgenommenen GPS Tracks einzeichnet, scheinen diese halt teilweise durch’s Wasser oder durch die Bäume zu verlaufen.

Ich habe die Wege nun so überarbeitet, das sie auf den entsprechenden Freiflächen in der Karte verlaufen. Also z.B. nicht mehr durch’s Wasser, sondern am Ufer entlang. Das ergibt insgesamt ein schlüssigeres Bild - jedoch auf Kosten der Genauigkeit. Um genau und konsistent zu sein müßte man die ganze Gegend einmal gründlich neu vermessen und korrigieren.

Habe ich nun eine OSM Totsünde begangen, indem ich einige Wege im Kartenbild aus dem Wasser geholt, dafür aber evtl. etwas von ihrem tatsächlichem Verlauf entfernt habe?

Hallo und herzlich willkommen im Forum. :slight_smile:

Naja…, kennst du unser Mantra? “Wir mappen nicht für die Renderer!” Soll bedeuten, die Realität wird nicht auf Grund der Kartendarstellung verändert.

In dem von dir genannten Fall hast du aber Glück gehabt :wink: Ich habe mir mal die GPS-Tracks (bzw. scheint es nur einen einzigen zu geben) für den Uferweg angeschaut. Das passt so wie du es berichtigt hast! Wenn man die generelle Ungenauigkeit der GPS-Aufzeichnungen berücksichtigt dazu noch die Ungenauigkeit (Schrägbild) von Bing, hast du die Situation gemittelt.
Wenn sich die Gelegenheit ergibt kannst du ja noch die eine oder andere Runde um den See machen, diese Tracks in die DB bringen und den Uferweg dann am “Linienbündel” der GPS-Rohtracks ausrichten.

Georg

Ich denke, die Korrektur hat nicht nur etwas mit dem Renderer zu tun:
Was macht ein Routing Programm, wenn ein Weg durchs Wasser führt?

Generell denke ich, ist konsitenz wichtiger als Genauigkeit, aber es bleibt die Frage , was passtman an.

Das hat doch nichts mit Konsistenz zutun. Man muss sich halt entscheiden, welche Quelle genauer ist und nach dieser dann die Eintragung machen. Wenn man das macht, sollte man aber auch alle betreffenden Objekte bearbeiten und anpassen.

Das hat schon etwas mit Konsistenz zu tun, wenn man nämlich für ein Objekt eine genaue Quelle hat und für den Rest nicht. Ich denke jedenfalls, Konsistenz ist wichtiger als ein paar Meter Genauigkeit. Die bekommen wir sowieso nicht wirklich hin, von wegen GPS-Ungenauigkeit.

@Hobby Navigator: Bloß dass der Weg in der Realität vermutlich nicht durchs Wasser geht.

Danke für die Antworten. Ich denke, beides ist wichtig. Solange man im Rahmen der unvermeidlichen GPS Fehler arbeitet würde ich der Konsistenz Vorrang einräumen. Wenn man zur Erreichung von Konsistenz aber 15, 20 oder mehr Meter neben dem GPS Track zeichnen muss, ist eher eine Überarbeitung des Umfeldes angesagt. Wobei man dann scheinbar halb Zeeland neu zeichnen müsste - bei meinem Neujahrsurlaub rannte ich laut GPS nämlich dauernd ein paar Meter neben den eingezeichneten Wegen her. Nur - wer sagt mir, das mein GPS absolut richtig liegt? Da sind ja auch locker Fehler um die 5 - 10 Meter drin, im Wald auch mehr.

Arrrgh! Es gibt nur zwei Möglichkeiten:

  1. Der GPX-Track stammt von einem über das Wasser schreitenden Heiland, der seine wundersamen Fähigkeiten per GPX-Track dokumentieren wollte. Am Wegesrand zurückgebliebene Rollstühle, an den Bäumen hängende Krücken usw. wären ein Indiz für die Richtigkeit der ersten These.
  2. Deine Eintragungen verbessern die Kartenqualität, weil GPS-Tracks IMMER ungenau sind! Wenn ein GPX-Track übers Wasser verläuft, dann hatte das GPS-Gerät aufgrund von Bäumen, Hochhäusern, Wolken oder Sattelitenausfall einen schlechten Empfang. Gerade beim Joggen wackelt der GPX-Empfänger so stark hin und her, dass genaue Tracks nicht möglich sind. Beim Radfahren sind die Tracks etwas ruhiger und besser. Der Zeitabstand zwischen den Messungen (bei mir 1s) und die Himmelsrichtung (möglichst freier Blick nach Süden) haben auch Auswirkungen auf die Qualität eines Tracks.

Gruß FK270673

So weit würde ich nicht gehen. Manche schwimmen auch ihre Tracks in Buchstabenform. Guck mal hier und blende im Edit-Modus die Tracks ein:
http://www.openstreetmap.org/?lat=52.48687&lon=9.31067&zoom=17&layers=M
:slight_smile:

Auch eine Methode, Metadaten im GPX-File zu speichern…

Man könnte natürlich auch ein Bitmap von einer Karte nehmen, es in Hex-Zahlen umwandeln und diese dann in solche GPX-Tracks umwandeln. Anschließend hochladen - und schon hat man eine Karte in einer Karte gespeichert.

Bitte nicht ernst nehmen und bitte nicht nachmachen! :slight_smile:

Na, mir fällt da noch was ein:

  1. Die GPX-Tracks der Wege stimmen einigermaßen. Die Landschaft drum herum ist aber von nicht perfekt justierten Luftbildaufnahmen abgezeichnet und deshalb leicht daneben.

BTW - einer der Tracks “durch’s Wasser” stammt von mir selber. Ich hatte aber hinterher noch erstaunlich trockene Füße :wink:

Nachtrag: Die Geländedaten stammen vom User “3dShapes” - wenn ich’s recht verstehe, steht das für den Import von gesponserten Daten: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/3dShapes.

Jap, ein Großteil der landuse-Daten in den Niederlanden stammt aus diesem Import.

Na, ist doch meine Rede. :slight_smile: So wollte ich verstanden werden. Denke wir haben alle Möglichkeiten beleuchtet.
Wobei mir

am Besten gefällt! Das ist mal richtig gut! :laughing:
Georg

Hab gerade auf “keep right” 'ne Menge “This highway intersects the riverbank #xxxxxxx but there is no junction node” Fehler rund um diesen See gefunden. Da ist also noch jemand diese “Weg durch’s Wasser” Inkonsitenz aufgefallen.