Genauigkeit und Auflösung von Daten

Beim Besuch in einer fremden Gegend ist mir das Merkmal ele=89.240234 aufgefallen. Diese Zahl bedeutet rein messteschnisch, dass hier mit einer Auflösung von 1µm gemessen worden ist. Nur zum Vergleich: ein menschliches Haar hat eine Dicke von ca. 100µm.
Ich stelle mir gerade vor, wie der Mapper jedes mal nachdem eine Ameise über diese Stelle gelaufen ist, “seinen” Punkt neu ausmisst.
Warum schreibe ich dies? Weil ich nicht sicher bin, dass sich alle bewusst machen, wie Irreführend solch eine Angabe sein kann. So sind auch 1Volt und 1.000000Volt etwas ganz unterschiedliches. Das erste Wert kann mit dem einfachsten Multimeter von der Grabbelkiste gemessen werden, für den zweiten Wert ein Geräte in der Preisklasse eines PKWs notwendig.

Nun sind ja auch lat und lon mit 6 Nachkommastellen angegeben. Hier muss aber die Einheit beachtet werden: es sind Grad, die jeweils bis zu 100km bedeuten. Das entsprechen bei 6 Nachkommastellen 10cm.
Zum Vergleich: die beste erreichbare horizontale Positionsgenauigkeit liegt bei 1cm (lat+lon) bzw. vertikal bei 2cm (ele). Durch Mehrfachmessungen ist dies noch um einen Faktor 10 bis 100 verbesserbar.

Also: lat+lon mit 6NK ist sinnvoll, ele mit 6NK ist quatsch.

-trekki

ist vielleicht einfach nur umgerechnet worden. Da kommen dann solche scheingenauen Daten raus

Ich glaube, da wurde einfach ein Wert aus einer GPX-Datei genommen. Ich war am Sonntag auf 564.48223900000005 m (mein Blumax GPS-4043 sagt das auch so, allerdings ohne geoid-Korrektur, ich müsste noch so übern Daumen 50.32332334 Meter abziehn…)

ele ist generell Quatsch weil einige GPS Geräte eine Geoid-korrigierte Höhe liefern,
andere jedoch die unkorrigierte Höhe über Ellipsoid. Differenz zwischen beiden
Werten in D-Land ca. 45 Meter.
Chris

1 und 1,0000 ist genau die gleiche Zahl. Erst wenn ich eine Toleranz mit dazu schreibe "1,00 +/- 0,01% " z.B. sagt aus, wie genau die Zahl sein kann. “1 +/- 0,0000001 Volt” ist eine absolut korrekte Darstellung, wenn auch wenig sinnvoll. Was aber bei OSM vollkommen egal sein dürfte, da die Genauigkeit von GPS-Geräten bekanntermaßen nicht sonderlich gut ist.

Ich selber z.B. runde meine Zahlen vom GPS Gerät auch nicht. Wenn mein GPS eine Höhe von 425,333 anzeigt, dann gehe ich nicht hin und runde die auf 430.

Nein. 1 sagt aus, dass das Ergebnis in dem Bereich 0,5 bis 1,4999… liegt. 1,0 ist eine 10er Potenz genauer. Man weiß sicher, dass das Ergebnis zwischen 0,95 und 1,04999 liegt. usw.

Zwei Gegenargumente:

  1. Der Wert im Tag ele muss nicht vom Mapper mit seinem GPS-Logger stammen. Hier im Allgäu gibt es ein dichtes Netz aus Wanderwegweisern, bei denen immer die Höhe angegeben ist: Beispiel. Diesen Wert erfasse ich, wenn ich solche Wegweiser eintrage.
    Auch Berghütten, Gebirgspässe oder diverse Sehenswürdigkeiten haben oft eine Tafel, auf der die Höhe vermerkt ist. Das dürfte im Flachland ähnlich sein.

  2. Manche GPS-Logger haben einen barometrischen Höhenmesser, beispielsweise der Garmin Vista. Wenn du diesen Höhenmesser an einem Standort mit bekannter Höhe oder anhand des aktuellen Luftdrucks kalibrierst, bekommst du recht brauchbare Messergebnisse.

Das gilt, wenn man weiß, dass der Anwender alle Zahlen fachmännisch gerundet hat. Bei OSM weiß man, dass die meisten der Anwender nicht fachmännisch runden.

Ach was, das weiss man gar nicht “sicher”.
Der wahre Wert kann durchaus bei “2” liegen.
Nochmals nachlesen, wie das mit Messungen so ist :wink:
Stichwort: Konfidenzintervall.

Danke.
Ciao,
Frank

Der Schwarzwaldverein ist hier auch sehr gründlich, wenn ich mir eine Route über die ele’s der einzelnen Wegweiser berechne kann ich sehr einfach ein brauchbares Höhenprofil der Strecke erstellen.

Zu meinen Studienzeiten konnte man bei Vermessungsübungen immer gut an der Zahl der Nachkommastellen erkennen, ob die aus dem Taschenrechner abgetippte Zahl von einem Vermessungs-, Bauingenieurs- oder Architekturstudenten abgetippt wurde … :smiley: