Diese Webseiten könnt ihr vergessen, die beruhen auf Fehlübersetzungen aus dem Englischen (precision/accuracy). In der Messtechnik unterscheidet man nicht Genauigkeit/Präzision/Richtigkeit, sondern man spricht von Abweichungen und Fehlern. Die unterteilt man in systematische und zufällige. Bei GPS-Messung kann es verschiedene Arten von systematischen Fehlern geben: Fehler durch ein defektes Gerät, durch Störungen im GPS-Empfang (Reflexionen, atmosphärische Störungen usw.) oder theoretisch möglich auch Fehler an den Satelliten. Weiters sind systematische Fehler beim Auswerten der Messdaten möglich, z.B. durch falsche Umrechnung.
Daneben gibt es die zufälligen Fehler: Ein Messwert ist zu weit links, der nächste zu weit rechts. Wenn einer gar zu weit weg ist (es gibt Formeln um das zu entscheiden), klassifiziert man ihn in der Messtechnik als Ausreißer und lässt ihn weg.
Genau genommen kann es keine zufälligen Fehler geben, denn jeder Messwert hat physikalische Ursachen. Das zeigt sich besonders bei der GPS-Messung, wo zwei unmittelbar nacheinander aufgenommene Wegpunkte meist ziemlich nah beisammen liegen (<= 1m). Wartet man aber eine halbe Minute, dann wandert die Position in eine Richtung. 5m… 10m… Und kommt man zu einer anderen Zeit wieder, ist der Messpunkt wieder ganz woanders. Wer GPS nicht nur von gescheiten Webseiten kennt, sondern schon mal Tracks aufgenommen hat, weiß, dass ein Weg, den man hin und retour geht, meist 2 gegeneinander versetzte Tracks ergibt.
Von zufälligen Fehlern kann man bei GPS-Messung also erst dann sprechen, wenn die Koordinaten zu deutlich verschiedenen Zeiten oder mit deutlich verschiedenen Empfängern aufgenommen werden. Sonst ist immer ein systematischer Fehler drin.
Wenn man aber nur 1 Messwert zur Verfügung hat - und das ist zumindest bei dem, was ich mappe, der Normalfall, dann ist nicht definiert, ob der Fehler systematisch oder zufällig ist. Man kann dem Fehler also kein Mascherl geben. Man darf aber schätzen, wie groß der Fehler ist. Das ist nun der Wert, für den ich einen Key suche. Leider ist darauf noch keiner von euch eingegangen.
Wenn ich ein Objekt vom metergenauen Orthofoto abzeichne, weiß ich, dass ich es auch in OSM metergenau erfasse. Wenn das Objekt irgendwo im Wald versteckt ist und das Garmin eine Genauigkeit von 20m anzeigt, kann ich davon ausgehen, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr als 10m daneben liegt. Also das ist ein signifikanter Unterschied.