Genaueres Erfassen des Friedhofstatus

Weiter oben wurde auf http://www.openstreetmap.org/way/30452199 hingewiesen. Da fand ich end_date=1942 unglücklich, während last_funeral=1942 passender finde.
Allerdings, bei einem Friedhof jeden zweiten Tag das last_funeral hoch zu zählen ist auch doof. Daher müssten wir für “aktive” Friedhöfe einen Extrawert haben.

Ich fand last_funeral zuerst ganz gut, aber befürchte, mangels Open Info’s absolut nicht durchsetzbar. Die Ausnahme mit dem Schild gibt es sicherlich nur ganz selten, um die Info zu verdaten.
Nach einem kleinen Brainstorming habe ich die Idee, “cemetery” mittels bewährten Untertagging zu verfeinern. Grobe Ideen von mir:

cemetery:historic=yes   (nur historic=yes wird für Lutz ein Problem (wären ja quasi fast alle))
cemetery:status=open / closed / disused / overgrown / abolished / former ...
cemetery:kind=soldier / forest / urn_burial / ancient ....  (kein type!)
cemetery:last_funeral=1942

Käse?

Bestimmt nicht :wink:

Lass/Last uns noch etwas brainstormen & sammeln, um dann ein gutes Feintagging aufzustellen.

Hallo,

ich glaube, hier werden zwei verschiedene Sachen diskutiert.
Einmal die Frage des Themas, wie Friedhöfe ohne neue Bestattungen gekennzeichnet werden können,
und einmal wie wir historisch besonders bedeutsame Friedhöfe (z.B. alte Jüdische) gut auswertbar Mappen können.
Das eine muß mit dem anderen nichts zu tun haben…

Grüße von Lutz

Egal, hier sollte ‘aufgeräumt’ werden. Wenn schon, denn schon. “Frühjahrspflege” im OSM Wiki !

@Lutz: Womit würdest du es denn abhängig machen, das ein Friedhof “besonders” historisch dargestellt wird. Eigentlich sind fast alle Friedhöfe alt. Und ein Friedhof an sich kann kein Denkmal sein. Wir brauchen sicher mindestens 2 Indikatoren für einen “historischen” Friedhof. Oder?
Einer könnte sein, den Status zu benennen, also nach meinem Vorschlag: cemetery:status=closed für einen “geschlossenen” Friedhof.
Zugänglichkeiten können natürlich sein, ist aber mit bekannten tags abdeckbar.

Erg.: cemetery:historic=yes wäre der 2. ; D.h. man hat sich mit dem tagging beschäftigt und erklärt durch diesen “neuen” Tag, das hier es wirklich ‘historisch’ zugeht. Darunter können aber auch viele “Alt-Friedhöfe” sein, die zu Beginn eines Kirchenbaus im späten Mittelalter entstanden sind, oft durch den Namen “Kirchhof” dargestellt. Ich finde, das sind “historische” Friedhöfe und (fast) immer geschlossen.

In #18 habe ich versucht, drei Varianten zu unterscheiden:

  • inaktiv / geschlossen
  • historisch (bedeutsam): immer noch Friedhof, aber aufgegeben
  • heutige Parks/Grünanlagen, die ehemals Friedhöfe waren (als ehemalige Friedhöfe erkennbar)

Die beiden letzten Varianten sind Kandidaten für “historisch”.

Lutz, ich denke eine Sache sollte hier auch noch mit hinzukommen…

Es gibt auch Flächen, die kein Friedhof mehr sind, (z.B. seit 40-50 Jahren oder Länger), und keine historische Bedeutsamkeit haben. Solange und sofern solche Areale nucht überbaut werden (was meiner Ansicht nach äußerst selten vorkommen dürfte) lassen sich diese oftmals einigermaßen gut in der Landschaft ausmachen: Anlage, Vegetation, Topographie…

Das Haintor in Lübben ist z.B. das Eingangsportal eines alten Friedhofes. Der Waldbereich +/- westlich angrenzend war das alte Friedhofsareal… Weitere zwei alte Friedhöfe deren landschaftliche Spuren man durchaus noch sehen kann, bzw. die in den Köpfen der Menschen sind, liegen in 1-1,5km Umkreis…

Sven

Ich hab keine Ahnung, wie häufig allgemein inaktive und sicher geschlossene Friedhöfe allgemein vorkommen (erste Variante), also welche, die einfach irgendwann geschlossen, augegeben wurden und nun sich selbst überlassen sind… aber ich fände es auch hier mit einem dezentem Tagging gut, diese darzustellen.

Sven

Für solche Fälle fände ich es gut, wenn man eine Fläche entsprechend taggen könnte. So meinte ich es auch bei den oben erwähnten Parks/Grünanlagen. Die städtische Grünanlage Osterberg in Bad Fallingbostel ist so ein ehemaliges Friedhofsareal.

Mit der ersten Variante meinte ich nur ein Tag für die Information, dass keine neuen Bestattungen stattfinden. Hier wird die Anlage noch gepflegt.

Aufgegeben und sich selbst überlassene Friedhöfe wollte ich als zweite Variante unterscheiden.

Ja, +1

Also der Klassiker wäre:

landuse=cemetery
religion=jewish
heritage=*
wikipedia=*
usw.

daraus ließe sich die Bedeutsamkeit ableiten.
Da es nicht immer einfach ist zu erfahren ob der Friedhof unter Denkmalschutz steht,
würde ich z.B. auch bei Sachen wie:

cemetery:historic=yes in Verbindung mit
wikipedia=*

eine Bedeutsamkeit erkennen, weil ich davon ausgehe, das nicht jeder Friedhof dort eine Seite besitzt.

Bei einem reinen historic=yes oser cemetery:historic=yes würden wir in kürzester Zeit jeden zweiten Friedhof darstellen müßen…

Da wird es komplizierter, ist die alte Friedhoffläche jetzt ein Wald, hätte ich keine Probleme da ein razed:landuse=cemetery dranzuhängen.
Bei den Haintor in Lübben sollte es kein Problem sein, da ist das Tor ja noch der Zeitzeuge…

Ja, eindeutig razed:landuse=cemetery, aber zieht euch warm an, ich höre schon die Hufe scharren…

Grüße von Lutz

Ich verstehe die Notwendigkeit nicht, einem Friedhof das Tag mitzugeben, hier wird nicht mehr bestattet? Es bleibt ein Friedhof bis er entwidmet wird. Erst dann wird er ggf. zu einem Park etc.
Bei uns gibt es einen “Alten Friedhof”, der bis in die 50er Jahre genutzt wurde und so lange ich zurückdenken kann bereits eine Parkanlage ist und einen neuen Friedhof, der nun zurückgebaut wird. Also es werden Grabfelder aufgegeben und die Gesamtfläche wird über die Jahre verkleinert. Soll ich jetzt die einzelnen Grabfelder mit “hier wird bestattet” und “hier wird nicht mehr bestattet” taggen?
Und wie tagge ich ein Grundstück, dass als “neuer” Friedhof in Planungsunterlagen vorgesehen ist, aber sich seit 10 Jahren nichts tut? Trotzdem bleibt es “Friedhofserwartungsland”.

Als “einfacher” Mapper ist es mir manchmal echt ein Kraus zu sehen, wie jedes Detail gemappt werden soll. Oft führt das nur zu Taggingwildwuchs ohne Sinn für die meisten Datennutzer. In den Niederlanden taggen sie z.B. jetzt schon die Materialien und Farben für Mülleimer. Wers braucht … :roll_eyes:

Joo, und schade, wenn jemand deshalb von OsmAnd auf GM umsteigt.

Wer soll denn “die Datennutzer” sein? Autofahrer “brauchen” keine Fahrradschlauchautomaten, Fahrradfahrer und Wanderer keine Weichenheizungen. Zu beiden Themen gab es Wochenaufgaben. Mülleimer “braucht” je nach Gebrauchskontext wahrscheinlich auch nur ab und zu eine Handvoll Mapper - trotzdem werden die meisten nicht dagegen sein, welche in die Datenbank einzutragen.

@RObst3er:
Im Wesentlichen gebe ich dir recht, allerdings erweitere ich dahingehend, dass ich mir die Frage stelle, wie das hier diskutierte und andere Fragestellungen für eine Aufnahme in unsere Datenbank zur Erfassung geografischer Sachvehalte überhaupt sinnvoll und geeignet ist. Geografie gibt es noch genug zu erfassen, bevor wir darüber nachdenken, wie man etwa erfasst, dass in Schulkantinen Tassen für Linkshänder vorhanden sind. (Auf Wunsch kann ich noch mehr sinnlose Beispiele mit key/value-Vorschlag liefern.)

Welche Sachverhalte wie erfasst und beschrieben werden, hängt doch (auch) von den Interessen und Zielen der Mapper ab: Ein 3D-Projekt erfasst andere Dinge als ein Projekt, welches sich historischen Objekten oder gesellschaftlichen Einrichtungen zuwendet. Differenziertes Mappen muss nicht zur Vermüllung führen, sondern kann eine Stärke des Projektes sein.

Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen Micromapping und das in die DB auch Tags aufgenommen werden die auf den ersten Blick unsinnig erscheinen. Es ist eher eine Frage der Auswertung. Aber auch sollten die Auswerter, die Kartendesigner nicht jeden Quark für alles darstellen, wie weiter oben schon beschrieben.
Mülleimer sind für Fußgänger interessant, Weichenheizungen für unsere Eisenbahnhobbisten, die Farbe und Größe der Mülleimer für 3D-Darstellungen etc. Aber z.B. OSMAnd braucht bei meinem alten Smartphone mit Offline-Karten schon 10 Sekunden und mehr um die Karte darzustellen. Sicher, hier muss man an OSMAnd rangehen, nicht hier bei den Datenerfassern.
Trotzdem sollte man sich auch den Sinn und Zweck neuer Tags überlegen und nicht blind jedwede denkbare Möglichkeit übernehmen.
Von daher meine Frage in Bezug auf Friedhöfe: Wofür muss man zwischen diesen Friedhofsarten unterscheiden?

Unter geografischen Gesichtspunkten gibt es keinen Grund, diesen Unterschied in einer Geodatenbank zu erfassen.