Gefällte Waldflächen - wie mappen?

Es ist gibt ja auch Unterschiede. Im Nationalpark zB hat man die abgestorbenen Bäume weitestgehend stehen gelassen und nun stehen da diese grauen Stifte und dazwischen wachsen neue kleine Bäume nach. Bei sowas hab ich kein Problem das es ein Wald ist/bleibt. Aber die Kommerzflächen da schneiden die alles raus, manchmal bleiben die Stümpfe drin, manchmal werden sie rausgerissen. Aufgeforstet wird bisher fast nichts, da keiner auch so richtig weiß was da nun noch wächst langfristig, den selbst die Buchen/Eichen sind nicht wirklich gesund. Dazu kommt laut einem Jäger das eingeschleppte Elefantengras aus Afrika, das so hoch wächst das es zu viel Schatten wirft, was es neuen Bäumen schwer macht, die Anpflanzung extrem aufwendig macht. Viele Waldbesitzer haben kaum das Geld alles rauszuholen, geschweige denn wieder aufzuforsten. Also wie das hier “ausgeht” weiß keiner so richtig.

Ich weiß das wir nicht für den Renderer mappen. Aber das da großflächig alles Wald sein soll wo keiner mehr ist und in absehbarer Zeit auch keiner mehr hinkommt, halte ich für falsch. Aber da steckt der Fehler scheinbar auch im System. DIe Flächen bleiben ja weitestgehend Forstflächen und werden nicht plötzlich Weideland oder Acker. Was wirklich drauf steht/wächst ist aber ne andere Geschichte. Flächennutzungsplan vs Realität vor Ort quasi.

Großflächig Kahlschlagflächen, wie sie im Zusammenhang mit dem großflächigen Absterben von Fichtenplantagen in den letzten Jahren entstanden sind und immer noch entstehen, als solche einzutragen, halte ich durchaus nicht lediglich für “mappen für den Renderer”.

Für den Wanderer, der eine Wanderung plant, sind das durchaus relevante Informationen. Ist halt schon ein Unterschied, ob ein Weg durch schattigen Wald führt oder über eine vollsonnige Kahlschlagfläche.

Es wird zudem zunehmend nicht lediglich eingezeichnet, ob etwas Wald ist, sondern auch, ob es sich um Laub-, um Nadel-, oder um Mischwald handelt (was übrigens auf den klassischen topografischen Messtischblättern in Papierform, wie ich sie in meiner Jugend genutzt abe, auch oft eingezeichnet war.) - wo solche Unterscheidungen gemacht werden, wird man sowieso kilometergroße Waldflächen in kleinere Einheiten aufteilen - dies zum Einwand “Harz zerreißen”.

Eine Möglichkeit ist z.B. solche Kahlschlagflächen mit man_made=clearcut eintragen, zusätzlich noch - je nach Situation vor Ort - noch natural=grassland (wenn die Fläche nicht sofort aufgeforstet wurde oder nicht bereits mit jungen Baumschösslingen durch Naturverjüngung bewachsen ist) oder mit natural=scrub.

Natürlich müssen solche Flächen dann nach wenigen Jahren wieder angepasst sind. Es ist aber nicht sonderlich schwer, eine solche Fläche zunächst mit man_made=clearcut und natural=grassland zu versehen, dann nach 2 Jahren, wenn das Gras zunehmend durch nachwachsende Bäumchen verdrängt wird, man_made=clearcut wieder zu entfernen und natural=grassland durch natural=scrub zu ersetzen und nach weiteren 3 Jahren, wenn die Bäume dort inzwischen mehr als mannshoch sind, dann natural=scrub durch landuse=forest zu ersetzen. Leute, wir tragen teilweise Baustellen in OSM ein, die nur für wenige Jahre existieren. Wir tragen Einkaufsläden ein, die nach wenigen Jahren wieder schließen. Wieso also nicht auch bei Wald etwas dokumentieren, was sich nach wenigen Jahren wieder ändert?

Ansich ist ‘landuse=forest’ weiterhin richtig, solange dort keine Weiden entstehen. Das wurde oben ja schon begründet.

Auf diesen Flächen ‘grassland’ oder ‘scrub’ zu mappen ist aber auch OK, ist halt ein detaillierteres Mapping. Da ist die nur Frage, wieviel Arbeit du dir machen willst und ob die Pflege der Daten beim nachwachsenden Wald noch zu stemmen ist.

So riesige Waldrelationen zu zerteilen finde ich eh’ OK, inabhängig vom Brockenkäfer. Grad im Harz sind die mitunter sehr groß.