Gebäude mit zwei Adressen möglich?

Hallo,
es geht um das Tagging eines Gebäudes. Bei dem Gebäude handelt es sich um diese denkmalgeschütze "Jugendhalle. https://www.openstreetmap.org/way/56002102#map=19/51.40202/7.06666&layers=D
Die Front liegt Richtung Str. B. Von hier gibt es auch einen Zugang sowie eine Zufahrt. An dem Gebäude ist auch eine zu dieser Straße gehörende Hausnummer angebracht. So weit also alles ganz einfach. In den Denkmalschutzunterlagen sowie im Kataster steht das Gebäude aber immer mit einer anderen (offiziellen?) Adresse. Diese ist der Straße B mit einer anderen HN zugeordnet. Getaggt ist die vor Ort sichtbare Adresse. Gibt es eine Möglichkeit die offizielle Adresse auch noch mit zu “vermerken”?

Wenn vor Ort gar nichts von der anderen Hausnummer zu sehen ist, wozu dann eintragen?

Aber wenn man’s unbedingt will könnte man einen Adress-Node anlegen.

Entweder wie Wulf schreibt, an einem eigenen Adress-Knoten, oder mit diesen Tags, die jeweils 14000 Mal verwendet werden:

addr2:street
addr2:housenumber

In Österreich gibt es an Eckhäusern oft zwei Adressen für beide Straßen (mit Hausnummerntafel!), wobei ich mir habe sagen lassen, dass die Adresse an der Seite der Eingangstür die relevante ist. (Post und Zusteller usw.)
Eingetragen wird das bei uns oft einfach als zwei nodes am Gebäude, jeweils ein bisschen passens positioniert.

Ich habe in dem Fall eher das Gefühl, dass es sich um eine frühere Adresse handelt. Kommt schließlich öfter vor, dass Adressen neu vergeben werden.
Wenn man nicht immer auf “amtliche” Daten schielt, dann gibt es hier OTG kein OSM-Problem :wink:

PS: Zumindest bei uns in BY ist das Kataster für Adressen keine Primärquelle und enthält durchaus Fehler. Original wird die Adresse eigentlich von der Gemeinde/Stadt vergeben und das Kataster übernimmt das mehr oder weniger richtig. Wenn man das dort meldet, dann wird das dort häufig sogar korrigiert :wink:
Ich kenne auch diverse vor Ort auffindbare Adressen, die die Gemeinde nie vergeben hat, die der Post aber bekannt sind…

Aeh ja - Es gibt zwar die Verpflichtung sich eine Adresse zuteilen zu lassen. Aber das geht zumindest in D überall auch anders. D.h. du bekommst selbst nicht zugeteilte Adressen in den Personalausweis. Es gibt keinen Link zwischen Kataster und Meldebehörde. Meine
Recherchen zu einem Straßennamen hat dann mal dazu geführt das 100+ Leute neue Personalausweise brauchten. Da war überall
der Straßenname komplett falsch. Die Straße wurde umbenannt und das haben die Bewohner einfach mal 30 Jahre ignoriert.

Auch die Telekom nimmt was du ihnen sagst. Die Post weiss wenn du ihnen die “Baumstr. 8” nennst das es auf der Tour ist die die Straße beliefert.

Was man hier (Ostwestfalen) oft sieht ist, das Menschen einen Anbau machen, Original Hausnummer ist die 8, an den Anbau wird eine 8a geklebt ohne das irgendwem zu sagen. Und ja - das geht - Wirklich überall. Nur im Kataster ist das nicht.

Und ja - Es gibt bei Adressen nicht die eine Wahrheit. Für jeden Beteiligten gibt es einen Subset der genutzt wird und funktioniert. Auch in den Datenbeständen der Telekom (Mit denen ich lange gearbeitet habe) gibt es jede Menge Adressen die vor Ort nicht auffindbar sind, wo aber Telefonanschlüsse geschaltet wurden, und geschaltet werden können. Klassiker sind z.b. Funkmasten die alle in den Datenbeständen der Telekom eine Adresse haben, die sich aber Oft im Kataster nicht findet.

Da wir uns als OSM ja nicht als der “einen Wahrheit” verpflichtet sehen sollte OSM immer mehr Adressen haben als alle anderen Datenbestände. Also quasi ein “Superset” von dem was andere haben.

Ich bin eben dafür das alle Adressen einfach aufgenommen werden. Es stört niemanden das da 2 Adressen drin sind. Es macht keine Nutzung der Daten “Kaputt” und es erleichtert wenn jemand wirklich mal nach der Adresse sucht. Also einfach node Setzen - Adresse drauf. Ggfs noch einen “note” auf den node der erklärt woher die kommt damit nachfolgende Mappergenerationen das noch nachvollziehen können.

Flo

Ganz grundsätzlich +1.
Man muss halt nur aufpassen, dass eine evtl. ehemalige, frühere Adresse jetzt nicht doch woanders aktuell verwendet wird - sonst macht es das für den Nutzer auch nicht gerade einfacher. :wink:

Edit: Soll mal wieder heißen: Vermeintlich amtliche Daten nicht einfach so unüberlegt übernehmen - immer hinterfragen!

Und - Warum nicht auch die vielleicht falschen daten vom Amt übernehmen? Das ist ja auch nur eine “subjektive” Wahrheit. Und irgendwer könnte auf die Idee kommen auch nach einer möglicherweise “falschen” Adresse zu suchen. Und OSM funktioniert dann nicht?!? Solange da keine andere Nutzung kaputt geht, oder die adresse damit eine andere Unbrauchbar macht - Why not?

Und bei doppelten warnt dich der Validator im Josm.

Flo

Ich bin davon ausgegangen, dass OSM zum Ziel hat OTG überprüfbare Fakten zu erfassen!? Natürlich schaden solche falschen Daten nicht wirklich. OSM entwickelt sich dann halt langfristig zu einer Datenmüllhalde, weil man Fiktion/Historisches und Wirklichkeit/Aktuelles nicht mehr trennen kann.
Wenn man so etwas also -legal- erfassen darf/will, dann zumindest mit einem entsprechendem Tag, der die ungeprüfte “Amtlichkeit” beschreibt.

Ich erfasse sowas ausschließlich OTG.
Ich habe hier ein Objekt, das gleich drei Adressen hat:

  • Laut Denkmalliste. Sie ist mit dieser falschen (früheren) Adresse (anderes Ende der Straße) auch in der digitalen Karte der Stadt vermerkt; die Stadt weigert sich das zu ändern, Adressen würden sich nun mal ändern…
  • Die Adresse laut ALKIS - die kennt aber niemand.
  • Die Adresse, die groß am Objekt und an einem Schaukasten mit einer Karte des Objekts verzeichnet ist.
    Eingetragen habe ich - OTG - nur letztere.

Eigentlich hast du recht. Aber es gibt dinge die sind OTG nicht validierbar. Z.b. Grenzen jeglicher Art.

Bei Adressen ist das partiell so. Denn du kannst vielleicht eine “Nummer” sehen, aber zu welcher Straße die gehört erschließt sich nicht in jedem Fall. Dazu kommt auch noch das Nummern so anbringen das man sie sehen kann auch nicht mehr angesagt ist. Die sind überwuchert, an Stellen die gar nicht einsehbar sind, oder schlicht gar nicht angebracht. Und dann? Erfassen wir die Adresse dann gar nicht? Oder nehmen wir die aus dem ALKIS?

Nach der reinen Lehre würden wir NUR Nummern taggen, kein addr:street. Und auch nur dort wo es zweifelsfrei eine Hausnummer gibt.

Flo

+1, sehe ich auch so, wir sind keine amtliche Datenquelle und wenn jemand eine 8a anbringt ohne die zu registrieren, ist das für uns genauso gut wie eine registrierte Nummer. Die offizielle Sicht gibt’s beim Amt.

Hallo,
danke euch für die vielen Antworten. Ich werde dann jetzt mit einem zusätzlichen Node die 2te Adresse hinzufügen…