Garminkarte für Fußgängerrouting in der Stadt

Hallo,

da ich so etwas aus aktuellen Anlaß gerade selber brauche (bin beruflich derzeit in einer fremden Stadt), will ich nach meiner Garmin Wanderkarte und meiner Garmin Radausflugskarte nun auch noch eine Garminkarte bauen speziell für das Fußgängerrouting in der Stadt. Als Basis hierzu benutze ich meine Radausflugskarte. Die generelle Darstellung wird also so wie bei meiner Wanderkarte und meiner Radausflugskarte auch sein. Ich bin heute schon dabei das Routing der Radkarte für Fußgänger umzubauen.

Meine Anliegen hier ist etwas Input zu bekommen was die Leute hier von so einer Karte erwarten würden. Das heißt nicht das ich alles umsetzen werde, aber vielleicht hat hier ja der eine oder andere eine gute Idee auf die ich nicht selber komme. Meine Überlegungen sehen derzeit so aus:

  • Funktionierendes Fußgängerrouting (was weder mit dem derzeitigen Datenmodell, noch mit den Möglichkeiten des Garmin Datenmodells nicht funktionieren wird ist Routing über begehbare Flächen). Routing bei größeren Straßen soll abhängig sein vom vorhandensein eines Gehweges (wird sidewalk=* eigentlich bereits oft genug benutzt?)
  • Flächendarstellung optimiert für die Stadt (natural=scree werde ich nicht rendern, aber Spielplätze, Parks, Sportanlagen, Parkplätze, Industriegebiete und Wohnbereiche sollen deutlich unterscheidbar sein).
  • POIs für Annehmlichkeiten und Touristisches in der Stadt, wie etwa Sitzbänke, Mülleimer, Toiletten, Restaurants, Fast Food, Cafes, Supermärkte, Drogerien, Hotels. Meine Wanderkarte rendert historic=memorial. Die halte ich in der Stadt eher für übertrieben, da ich nicht jede kleine Gedenktafel darstellen will, dafür sollte jedoch zum Beispiel historic=monument gerendert werden. Generell gibt es in Städten sehr viel mehr Elemente, weshalb ich aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht zu viele POIs rendern kann.
  • Im Gegensatz zu meinen beiden anderen Karten sollen Hausumrisse inklusive Hausnummern gerendert werden.
  • Die Verbindung Fußgängerrouting und ÖPNV liegt in der Stadt nahe: Ich kann zwar kein ÖPNV Routing anbieten, aber zumindest möchte ich Informationen zu z. B. Haltestellen drin haben.

Noch etwas: Da ich aus beruflichen Gründen derzeit nicht ganz so viel Zeit habe, wird es diesmal mit der Entwicklung der fertigen Karte nicht ganz so schnell gehen wie bei den beiden anderen Karten.

Schöne Grüße
unixasket

Stellenweise schon, in anderen Gegenden wird dagegen footway=* bevorzugt. Häufig auch in der Form “footway=no” oder “sidewalk=none”, was das Auswerten erschwert. Ich weiss nicht, ob es in Innenstädten größerer Städte wichtig ist, da dürfte die Quote nicht gemappter aber vorhandener Bürgersteige doch recht hoch sein (und vielleicht “sidewalk=none” fast das interessantere Tag)

Grüße, Max

Derzeit sieht meine Routinglogik so aus das ich bei residential Strassen annehme das ein Bürgersteig vorhanden ist, sofern nicht anders angegeben. Das heißt bei highway=residential mit sidwalk=no/none oder footway=none wird nicht geroutet sonst schon. Bei tertiary/secondary/primary ist es aber umgekehrt: Es wird nur geroutet wenn auch ein sidewalk=both/yes/left/right oder footway=both/left/right/sidewalk gesetzt ist. Ohne eines dieser Tags wird dann nicht geroutet, immerhin gibt es in größeren Städten primarys die mehrspurige Strassen ohne Bürgersteig sind, auf denen es unmöglich ist zu gehen. motorway/trunk wird sowieso aus dem Routing rausgenommen.

Ansonsten:
footway/path/steps/track wird bevorzugt (Grade4/5 Tracks nicht mehr bevorzugt) und ein cycleway mit gesetzten foot=(yes/permissive/designated/official) wird als footway angesehen, ansonsten ignoriert. path mit gesetzten sac_scale ab T4 wird ignoriert und mit T2/T3 kann das Routing über den Schalter “unbefestigte Wege vermeiden” ein- und ausgeschaltet werden. Ein path mit trail_visibility=(no/horrible/bad) wird mit verminderter Priorität ins Routing einbezogen, ein path mit obstacle=vegetation führt zum Ausschluß aus dem Routing.

Gruß
unixasket

Wenn Du Stadtrouting anbieten willst, solltest Du dich von allem was Du von Wald und Wiese kennst trennen, glaube ich. Touristen in der Stadt laufen gerne den grossen Straßen nach, statt verschlungenen Wegen durch Parks und Wohnvierteln zu folgen. In der Regel gibt es dort auch mehr zu sehen.

Ich hab auch ziemlich viele Annahmen ins Fussgängerrouting gesteckt wie “Auf T2 gehe ich lieber als auf track”, “secondaries bekommen Strafpunkte, ausser sie haben einen sidewalk”… Das funktioniert auch ganz zufriedenstellend, aber in München würde ich meinem Router nicht nachlaufen…

Das da z.B. ist ein Routeingvorschlag, den man derzeit tausendfach an der Realität prüfen kann. Der Track vermeidet die Paul-Heyse-Str., weil die als highway=secondary schlechter bewertet wird als die residential Goethestraße. In der echten Welt läuft aber jeder die Paul-Heyse-Str., die leichter zu finden und mit ihrem breiten Gehsteig auch angenehm zu gehen ist. Bei beiden ist in OSM kein Hinweis für einen Bürgersteig zu finden, das gilt für vermutlich 90% der Straßen (manche haben allerdings parallel geführte Fusswege, dann wird dort geroutet).

Grüße, Max