Garmin eTrex 30 vs. GPSmap 64s

Hallo,

ich will mir einen GPS Mapper kaufen. Nach etwas Suchen bin ich auf die Garmin Geräte eTrex 30 sowie das GPSmap 64s gestossen. Mir ist vor allem eine hohe Genauigkeit der Tracks wichtig, beispielsweise auch im Wald. Welches Gerät erzeugt die qualitativ besseren Tracks? Beim GPSmap 64s kann man sogar noch eine externe GPS Antenne anschliessen, macht das im Hinblick auf Qualitätsverbesserung einen Sinn?

Oder gibts ein Gerät eines anderen Herstellers, das besser geeignet ist? Ich will allerdings nicht mehr als 500 EUR ausgeben, ausserdem soll das Gerät nicht allzu schwer sein. OSM Karten auf dem Gerät nutzen zu können, ist ein Pluspunkt. Wichtig ist noch, dass sich die Tracks nachher einfach in JOSM importieren lassen.

Zu guter Letzt stellt sich noch die Frage, ob auch ein Smartphone in Frage kommt. Haben die eine genauso gute/bessere Empfangsqualität wie GPS Handgeräte, die eigentlich auf GPS Empfang spezialisiert sein sollten? Wenn ja, welche App verwendet man dann?

Grüße,
Pete.

Du wirst erstaunt sein was dir alles so empfohlen wird. Ein sehr gute Trackgenauigkeit wirst du erzielen, wenn du mehrere Aufzeichnungen (idealerweise von verschiedenen Geräten) mittelst. Der Aufwand dafür ist aber recht hoch. Noch genauer sind übrigens Luftbilder, sofern man den Waldweg denn erkennen kann.

Gruß Klaus

Also mehrere Geräte wollte ich eigentlich nicht mit mir rumschleppen. Eine zweite/zusätzliche GPS Antenne ist das äusserste, was ich noch machen würde. Deshalb meine Frage nach der externen Antenne beim 64s. Achja: ich kann auf jeden Fall schonmal sagen, dass die Waldwege auf den Bing Sat-Bildern nicht zu erkennen sind.

Grüße,
Pete.

Im Wald kann eine externe Antenne nicht schaden. Wichtiger ist m.M.n. der richtige Zeitpunkt, also im Winter (laublos) mappen.
Im Sommer nicht bei feuchtem Wetter tracken, feuchtes Laub schwächt den Empfang besonders stark.

Der Wald ist garnicht so schlimm – jedenfalls hierzulande. Die Signale werden zwar abgeschwächt, aber die Störsignale auch. Schlimmer sind Häuserschluchten. Die Häuser verdecken den Himmel gründlicher und die an Hauswänden reflektierten Signale sind nicht einfach “unbrauchbar” oder “gestört”, sie passen vielmehr gut zueinander und weisen systematisch auf eine falsche Position hin (die vom eigenen Spiegelbild, wenn die Hauswände Spiegel wären).

Die Genauigkeit hängt auch sehr stark davon ab, wo man das Gerät trägt. Man ist ja selbst der “Hauptverdecker” des Himmels. Je größer der Winkel eines Satelliten zu den anderen ist, desto wertvoller ist er für die Genauigkeit. Eigentlich müsste man das Gerät am Besten oben auf dem Kopf tragen … man käme dann auch in die Zeitung …

Wir habens ausführlich getestet, aber nur mit zwei Geräten: etrex30 gegen Sony Ericsson Xperia pro. Das Smartphone ist erstaunlich gut, wenn sein GPS schon längere Zeit an war. Bei Wanderungen über den ganzen Tag führt dann aber kein Weg an Zusatzakkus vorbei. Die Qualität der Tracks war ziemlich gut, aber bei den in GPS ohnehin problematischen Werten wie der Summe der Auf- und Abbewgungen ist das etrex sehr deutlich besser.

Weide

Hallo,

Mit meinem Garmin Oregon 400t habe ich auch im Wald gute Ergebnisse erzielt, wobei natürlich die beiden vorherigen Beiträge natürlich richtig sind.
Als zusätzliches Gerät, ein Smartphone meinetwegen mit OSMAND als tracking-Software oder ähnliches kann ich das Samsung S5 empfehlen.
Leider ist das Handy zu neu, um Tracking Erfahrungen hier anzuführen. Jedoch muss ich sagen, wenn ich das Handy innerhalb des Hauses ( 2 Stockw + Dach) einschalte und nur GPS mit OSMAND, so zeigt mir dieses Gerät schon mit 2 m Abstand von der Terrassentür indoor im EG das GPS-Signal mit guter Genauigkeit an, wenn ich mich weiter zurückziehe, wird’s ungenauer ( bzw. Signalverlust - ist ja klar).
Der Oregon kann das überhaupt nicht. Hier muss ich wenigstens an der offenen Türe stehen. Sehr erstaunlich! Als Zweitgerät also ok. Man muss sich nur etwas organisieren, um das Zweitgerät möglichst gut zu platzieren. Werde das die Tage ausprobieren. Evtl. eine Tasche im Ärmel wäre nicht schlecht.

Gruß Rolf

Moin,

mit meinem alten Google Nexus S kann ich auch den guten Empfang bestätigen - ich erziele ähnliche Ergebnisse wie mit dem Garmin eTrex. Für das Tracking nutze ich OsmTracker unter Android. Nach dem direkten Anschalten des GPS Empfängers dauert es 20-30 Meter Wegstrecke (zu Fuß) bis die Peilung genau genug ist. Die Tracks kann man unter OsmTracker direkt als GPX exportieren und so leicht zu OSM uploaden oder anderweitig weiterverarbeiten. Im Gegensatz zu den “richtigen” GPS Geräten wie etwa dem eTrex ist der Smartphone Akku allerdings in ca. der halben Zeit leer. Für lange Wanderungen nutze ich daher weiterhin das eTrex, da man dort einfach die Akkus wechseln kann.

Ich habe hier einmal einen kleinenTest beschrieben, den ich als Vergleich von Garmin Etrex mit einigen Smartphones gemacht habe. Ist natürlich nicht repräsentativ, sondern sollte mir nur mal einen eigenen Eindruck verschaffen.
Bin immer noch sehr zufrieden mit meinem Nexus 5. Das Für und Wider von “richtigem” Navi und Smartphone wurde schon oft diskutiert und hängt einfach von den eigenen Anforderungen ab.

Was die Genauigkeit angeht, geben sich die ganzen Geräte nicht wirklich was. Das einzige mit herausragend besserem Chip war die alte (und schon lange nicht mehr erhältliche) erste Version des GPSmap 60.

Von daher würde ich Dir je nach Geschmack wie Dir die Knöpfe besser gefallen ein etrex 20 oder ein GPSmap 64s empfehlen. Ich mag das “Tasten-direkt-unter-den-Fingern” Prinzip der etrexe.

OSM Karten wirst Du nur für Garmin Geräte finden. Das disqualifiert alle anderen Hersteller eigentlich.

Klares Nein. Nicht Wasserdicht, Akku hält keinen Tag durch, nicht wechselbar bzw. nicht mit normalen Batterien. Bei Sonnenschein nicht ablesbar.

bye, Nop

Ganz so eindeutig ist das nicht. Es gibt wasserdichte, es gibt Powerbanks und es gibt im Sonnenlicht gut ablesbare.
Aber klar, Smartphones sind keine Spezialisten, dafür kann man damit etliches Anderes.
Wenn man aber schon eines hat: Ausprobieren, ob es für die eigenen Ansprüche ausreicht. Ich habe auf meinen Touren unter anderem ein Oregon 450 und ein Xperia Z dabei. Beide haben Vorzüge und Nachteile, in der Qualität der Tracks sind sie vergleichbar.

In welchem Gebiet willst du denn die Wege erfassen? Ggf. gibt es alternative Luftbilder.

Gruß Klaus

Es ist auch ganz gut, wenn man zur richtigen Zeit geht. Bei Trimble gibt es ein Programm zur Vorhersage der GPS-Genauigkeit an einem Ort zu verschiedenen Zeitpunkten. Da kann man dann z.B. sehen, dass man um zwei Uhr statt elf Uhr mit der doppelten Genauigkeit rechnen kann. Mal stehen die Satelliten günstig und mal ungünstig. Da muss man bei http://www.trimble.com/Support/GPD_Data_Resources.aspx Daten holen und das Programm (nur für Windows) liegt … find ich nicht mehr.

Kennt jemand die Quelle oder alternative Programme?

Weide

http://www.trimble.com/gnssplanningonline/

(Benötigt leider MS Silverlight Plugin).

Ich fasse die bisherigen Hinweise mal zusammen:

Im Vorfeld ist die optimale Satellitenkonstellation zu ermitteln, um anschließend die eigene Zeitplanung strikt daran auszurichten. Die eigentliche Trackaufzeichnung ist mehrfach, mit mehreren, verschiedenen GPS-Geräten durchzuführen. Dabei ist auf die ideale Anbringung der Geräte am Körper zu achten. Sofern eine externe Antenne zur Verfügung steht, sollte diese am Kopf (Helm oder ähnlich) befestigt werden. Der eigentliche Track wird dann durch Mittelung der aufgezeichneten GPS-Spuren gebildet. Vorher mußt du natürlich alle deine Erfassungsgeräte der Reihe nach mit deinem Rechner verbinden und die GPX-Daten übertragen. Das erfordert Sorgfalt damit nicht vergessen wird oder durcheinander gerät. Und jetzt wichtig, damit sich die ganze Mühe auch lohnt: Im Editor die GPX-Spuren schön mitteln. Soweit, so gut: Alles in allem liegt der Aufwand zur Erfassung von circa 10km Tracks bei rund zwei Tagen … macht ja nichts, ist eben so … was tut man nicht alles für sein Hobby.

OK ich gebe es zu, meine bisher erfaßten Waldwege sind der “reinste Müll” dagegen … mit nur einem GPS-Gerät, und nur einmal erfaßt. Nur gut, daß die “Waldwegedichte” in der Regel nicht so groß ist … ansonsten könnte sich doch glatt Jemand verlaufen.

Gruß Klaus

Wegen der recht passablen Empfangsqualitäten, habe ich immer noch ein “altes” Gpsmap 62 in Verwendung. Das 64er kommt noch nicht ganz an dessen Genauigkeit, aber ich würde dennoch das 64er nehmen.

:slight_smile:

@PeteOSM:

Verrätst Du uns auch noch, wo und was Du genau tracken willst?

Wie gesagt: erstmal Waldwege. Später sicher auch andere Wege und Strassen. Anfangen werde ich südlich von München im Raum Weilheim.

Grüße,
Pete.

Hallo,
ich verfahre so, habe ich nur einen Track, dann wird der genommen.
Habe ich mehre, dann wird gemittelt.
Sind es zuviele, dann wird es unübersichtlich. :smiley:

Die mit den meisten Geräten erreichte Genauigkeit reicht aus. Was die Profis für einen Aufwand treiben kann man (ich zumindest) nicht bezahlen.

Dem ambitionierten Mapper sei noch folgende Lektüre ans Herz gelegt:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Zuverl%C3%A4ssigkeit_von_OSM_Koordinaten
Genauigkeit und Zuverlässigkeit sind 2 paar Schuhe.

Damit Du also, bei der gegebenen Genauigkeit des Empfangssignales im Wald, mit hoher Zuverlässigkeit die “wahre” Lage der Wege erfassen möchtest, musst Du mehrfach messen. Also entweder mehrere Geräte :frowning: oder mit einem Gerät zu deutlich verschiedenen Zeiten (morgens/abends).

Dann fang’ doch einfach mit Deinem Smartphone an. Ich empfehle Locus, das gibt es als freie Version oder für ein paar Euro mit erweiterten Funktionen. Für mich das Non plus ultra unter den Apps. Andere empfehlen sicher was Anderes, jeder macht so seine Erfahrungen. Sicher ist Dein Anliegen löblich, möglichst genaue Tracks zu erzeugen, aber wenn Du in Deiner Gegend unterwegs bist, hast Du die Bing-Bilder und kannst zumindest auf den sichtbaren Teilen der Wege den Trackverlauf mit den Fotos vergleichen. Wenn Du einen Weg mehrfach gehst oder fährst, hast Du wieder neue Tracks und kannst das mit vorigen vergleichen. Dann wirst Du auch ein Gespür dafür gewinnen, wie es mit der Genauigkeit aussieht. Wenn Du keine Mehrtages-Wanderungen unter widrigen Bedingungen machst, reicht auch der Akku (ich habe immer noch einen Akku-Pack dabei). Je nachdem, wie tief Du Dich in die Materie reinkniest, kannst Du Dir später immer noch ein anderes Gerät zulegen.