Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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Vielleicht muss man zwei jahrealte Konzepte noch einmal grundlegend neu denken:
[access]=agrigultural und agricultural=yes/no haben derzeit völlig verschiedene Bedeutungen, weshalb man derzeit das grundlegende access=agricultural verwenden muss, wenn man eigentlich die Ausnahme taggen will. Was bisher agricultural=* ist, sollte eigentlich ein [access]=slow_vehicle (oder ähnlich) sein und agriculturel=yes sollte dann wirklich nur landw. Verkehr frei bedeuten.
vor zig Jahren wurde festgelegt, dass ausgeschilderte Fuß- und vorallem Radwege, wenn diese breit genug sind und anderer mehrspuriger Verkehr ausnahmsweise frei ist, diese nicht als foot-/cycleway bzw. path zu mappen sind, sondern eine geeignete highway-klassifizierung des mehrspurigen Verkehrs. Mit zunehmendem Ausbau des Radwegenetzes und größeren erforderlichen Wegebreiten funktioniert das nicht wirklich mehr und das Grundprinzip der Verkehrsbedeutung wird auf den Kopf gestellt, wenn ein gut ausgebauter Radweg mit landw. Verkehr frei, auf dem letztere sich unterordnen müssen, genauso aussieht wie in normaler, befestigter Feldweg. Entweder muss das Tagging so eindeutig sein, dass carto eine Chance hat das zu unterscheiden und zu rendern, wie wir es erwarten (und das weltweit gültig ist) oder wir müssen unser wiki ändern und aufhören etwas als Feldweg oder Straße zu taggen, was einfach ein breiter ausgeschildeter Radweg ist, der mit wide und access-tags besser beschrieben werden kann.
vor zig Jahren wurde festgelegt, dass ausgeschilderte Fuß- und vorallem Radwege, wenn diese breit genug sind und anderer mehrspuriger Verkehr ausnahmsweise frei ist, diese nicht als foot-/cycleway bzw. path zu mappen sind, sondern eine geeignete highway-klassifizierung des mehrspurigen Verkehrs
den Fall habe ich in Berlin mehrfach gesehen, ehemalige residentials die mittlerweile mit dem blauen Schild als Fußgänger- und Radwege beschildert sind, sowie Lieferverkehr und Taxis und Anwohner frei. In OpenStreetMap meist als paths gemappt, finde ich das nicht ganz passend. Z.B. https://www.openstreetmap.org/way/31353477
Das Problem der unterschiedlichen Darstellung bei der Verwendung von access=agricultural in carto - egal ob als track oder als path getaggt - wurde bereits hier diskutiert:
Jeder Fuß und Radweg.. der die Anforderungen dafür erfüllt.. ist so breit das ein Traktor darauf fahren kann.. gibt ja Mindestbreite dafür
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Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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Wenn da täglich hundert Radfahrer langfahren und 2x pro Woche 1 Traktor, sollte es nicht track sein. Wo man trotz der Breite auch als Radfahrer beim Überholen extrem auf nachfolgenden (ggf. schnelleren) und entgegenkommenden Radverkehr achten muss, weil es einfach so hochfrequentiert ist, dass man sich trotz einer Breite von 3-4 m ins Gehege kommen kann.
Wenn alle Feldwege bestenfalls grade2 haben und die wenigen grade1-Wege tendenziell smoothess=very_bad (holprige DDR-Betonplattenwege oder alter, brüchiger, löchriger, bröselnder Asphalt, auf denen man selbst mit Fully nicht fahren möchte) - und nur ein Weg als Rad- und Gehweg ausgebaut und neu und glatt asphaltiert wurde, entsprechend beschildert und am Weg mehrere Infotafeln und neu errichtete Aussichtsplattformen liegen - dann ist track einfach falsch.
Bei fast allen anderen highway sind wir flexibel und klassifizieren nach tatsächlicher Verkehrsbedeutung. Nur hier geht es starr nach Breite und zulässigem Verkehr. Dass Geh- und Radwege immer schmale Pfade oder Wege sind war vor 10, 15 Jahren mal Standard. Willkommen in der Moderne!
Es ist nicht mein Ansinnen gewesen, nur schwarz oder weiß zu denken, entweder track oder path, sondern mehr Flexibilität bei der Wahl des Tagging oder meinetwegen auch einen neuen highway-typ, der Breite und Radinfrastruktur vereint. Nicht einfach stumpf das andere Extrem verwenden, sondern insgesamt neu denken, ob das bisherige Schema noch zeitgemäß ist.
Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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da täuschst Du Dich, weil Du das vll. nicht kennst.
In meiner weiteren Umgebung gibt es mehrere Landwirte, die nebenher einen Pferdehof (oder umgekehrt) betreiben und durchaus das angenehme mit dem nützlichen verbinden. Da wird durchaus auch mal das Heu mit dem Gespann geholt. Zugegeben selten, ist mir aber auf meinen Radtouren nicht nur einmal begegnet.
Klar, die brauchen kein OSM, die wissen auch so, wie sie zu ihren Heuwiesen kommen, ist aber kein Grund es falsch zu mappen.
Wo man trotz der Breite auch als Radfahrer beim Überholen extrem auf nachfolgenden (ggf. schnelleren) und entgegenkommenden Radverkehr achten muss, weil es einfach so hochfrequentiert ist, dass man sich trotz einer Breite von 3-4 m ins Gehege kommen kann.
man sollte beim Überholen immer “extrem auf nachfolgenden und entgegenkommenden Radverkehr achten”, auch wenn der Weg 6-8m breit sein sollte, das ist nicht von der Breite abhängig ;-)
Wirtschaftlich gesehen findet man Pferde nur noch in der Forstwirtschaft.. in mit Maschinen schlecht bis gar nicht zugänglichen Gelände.
es gibt auch Pferdekutschen für Touristen, sowohl Hochzeiten, als auch Rundfahrten, als auch Besoffene auf Wägen durch die Gegend fahren, und wahrscheinlich noch ein paar mehr solche Nutzungen.
Es geht beim access tagging nicht darum, wie wahrscheinlich eine solche Nutzung ist, sondern um das Abbilden der gesetzlichen Realität, in Ausnahmefällen vielleicht auch einer davon abweichenden ortsüblichen Praxis.
Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
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das fällt aber nicht unter landwirtschaftlichen Verkehr.
Also mal davon ausgehend, dass der Weg korrekt erfasst ist hängt es doch vom Renderer ab was er daraus macht. Das Carto highway=track mit entsprechendem access anders darstellt als highway=path ist doch Cartos Entscheidung. Soll auch keine Kritik an Carto sein. Das ist halt ein Problem einer allgemeinen Karte. opencycleemap hat das Problem bspw. nicht.
Die Frage ist aber, ist bei einem blauen Lolli highway=track gerechtfertigt? Der Land- und Forstwirtschaft ist der Weg ja scheinbar nur untergeordnet gewidmet. Für mich wäre das eher ein highway=cycleway mit etwas access dran.
Das sehe ich genau so, wobei ich bei einem gemeinsamen Fuß/Radweg dann highway=path statt highway=cycleway wählen würde. Auf den beiden Verkehrzeichen-Tool Seiten heißt es allerdings zu derartigen Wegen mit Zusatzzeichen 1026-36:
Aufgrund von "Land- und forstwirtschaftlicher Verkehr frei" eventuell als highway=track einzustufen.
Naja also wenn das blaue Schild (Fuß- u. Radweg ) dasteht dann ist es erst mal ein Fuß- u. Fahrradweg … mit all den damit verbundenen Rechten und Pflichten… die Zusatzbeschilderung erlaubt es bestimmten Verkehrsteilnehmern diesen Weg auch zu nutzen.
Meist sind diese Wege auch nur wegen der Anlieger so Beschildert worden, weil diese sonst nicht ihre Felder/Wälder nicht erreichen könnten. Durchgangsverkehr Landwirtschaftlicher hätten dann eigentlich nix darauf die suchen…