Furt? highway=ford oder hazard=Furt

Jetzt hab ich 1/2km Beiträge zum Thema Bäche und Wegkreuzungen mit denselben gelesen ohne viel schlauer geworden zu sein.
Für viele Usergruppen sind Furten ein ziemliches Hinderniss, drum werden sie auch auf topografischen Karten, sogar den nach ATKIS, normalerweise mit dem schönen Kürzel “Ft.” markiert. Jedenfalls wenn es sich um einen Fahrweg handelt.
Weil es ein Hinderniss darstellt, und der “Normalfall” einer Bachüberführung hierzulande wohl die Brücke oder Kanalisierung des Baches an der Stelle ist, werden die meisten wohl zustimmen dass eine Furt im Normalfalls getaggt sein sollte, während man bei einer Brücke oder Kanalisierung darüber streiten kann.
higway=ford erscheint mit rd. 9000 nodes, wohl jeweils an der Kreuzungsstelle mit dem Bach, ziemlich gebräuchlich.

Wobei mir dabei eins merkwürdig vorkommt: Kann man gleichzeitig einen Weg mit highway=track und einen Punkt davon zusätzlich nochmal mit highway=ford taggen?

Neuerdings wird auch hazard empfohlen, habe aber keinen einzigen Eintrag für =ford und genau einen für =Furt entdeckt. Vom Sinn und der Systematik her, auch der Tatsache dass manche Renderer sie im Klartext anzeigen, finde ich hazard schon besser. Bin gerade im Pommerbachtal in der Eifel unterwegs und da gibt es allein rd. 10 “offizielle” Furten…

Empfehlungen??

Ich habe hier highway=ford verwendet. So Mapnik platz findet wird das dann auch dargestellt:
http://www.openstreetmap.org/?lat=51.160434&lon=13.359667&zoom=18&layers=M

Ich splitte am Anfang der Furt und am Ende den Weg auf und tagge das Zwischenstück zusätzlich mit ford=yes. Die Sparvariante wäre am Kreuzungspunkt ein ford=yes. Dann weiß man aber nicht, wie lang die Furt ist. Gegenüber highway=ford hat das den Vorteil, dass die Eigenschaft der Straße erhalten bleibt. Ist in D evtl. eher uninteressant, weil keine größeren Straßen mit Furten versehen sind, in der weiten Welt ist das schon interessant.

hazard halte ich nur für sinnvoll, wenn die Furt gefährlich ist. Man bspw. weggerissen werden kann oder so. Ansonsten stellt eine Furt meiner Meinung nach keine Gefahrstelle dar.

Hier geht’s um recht schmale Bäche (Liniendarstellung). Furten durch Flüsse gibt’s ja nicht mehr wirklich häufig…

Die aktuelle Situation ist (zumindest für mich) nicht eindeutig:

  • highway=ford wird gut 9000 mal verwendet, ford=* gut 5000 mal
  • ford=* ist lediglich ein proposal von 2009 ohne voting
  • Im Wiki steht zu highway=ford jedoch, dass man ford=* nehmen sollte
  • JOSM forciert ford=*, indem es bei highway=ford warnt und sogar eine automatische Korrektur anbietet.

Wobei die Korrektur des Validators in dem Fall nicht sehr glücklich gewählt wurde: Es wird higheay=ford immer durch highway=road + ford=yes ersetzt. Das macht aber bei Nodes keinen Sinn (und JOSM meldet danach selber, dass ein Node kein highway=* haben sollte :wink: )

Ich würde heute auch eher ford=* verwenden und zwar analog zu bridge=* und tunnel=*.

mdk

Mit dem entscheidenden Unterschied, dass tunnel und bridge immer Wegstücken sind und nie Punkte. Das genau ist aber das Ursprungsproblem. Macht man es nun als Punkt? Es geht hier nicht um breite Flüsse wie in entlegenen kaum besidelten Gebieten, sondern eher um kleinere Bäche. Diese werden oft eh nur als Linie und nicht als Fläche erfasst. Daher würde ich dazu neigen eher wie Bariere einen Punkt zu wählen. Dessen Eigenschaften lassen sich für Routing Zwecke sehr gut auf den Weg übertragen und der Punkt macht in der Kartendarstellung auch auf das Problem aufmerksam. daher würde ich auch heute wieder zu highway=ford am Kreuzungspunkt neigen.

Scheint mir 'ne praktikable Lösung, auch vom Aufwand her. Die Furt-Punkte bekommen ford=yes, zusätzlich zum Weg, der highway=track bleibt.

Alles andere dürfte beim Routing große Fragezeichen geben.

(Die Art wie selten, unstrukturiert, und für was alles hazard= getagged wird bringt mich davon wieder ab: Wenn ein Weg an einem Bauernhof vorbeiführt, sieht ein Blinder mit 'nem Krückstock dass da’n Bauernhof ist, evtl. riecht oder hört er ihn auch… Wichtig für die Karte ist allenfalls dass die Fläche des Bauernhofs mit landuse=farmyard getagged ist, woran es fast überall noch hapert. Das letzte was man dann braucht, wenn alles Elementartaggings erledigt sind, ist ein hazard=farmyard. Aber vielleicht haben die “hazard” Protagonisten ja an so eine Art grafische “Gefahrenschild-Funktion” gedacht – hätten dann allerdings eine strukturierte Liste mitliefern sollen. So ist der tag next to worthless.)

Ich würde ford=yes für Punkte und Linien zulassen.
highway=ford für Punkte wäre auch ok, für Linien jedoch nicht.

Walter

Ich bin ausschlißlich für ford=yes (für Punkte und Wege).
und highway=ford wegfallen lassen, da wir keine 20 verschiedenen Tags für ein und dasselbe brauchen!

Das scheint mir mal wieder eine Sicht aus zentraleuropäischer Kulturlandschaft Perspektive.
In anderen Ländern/Kontinenten gibt es durchaus lange Furten, mit denen mehrere hundert Meter breite Flüsse durchquert werden müssen.

Dort finde ich highway=ford absolut angemessen. Das ist eine eigene Straßenklasse und nicht einfach nur eine xyz Straße, die zufällig über eine Brücke führt. Die Passierbarkeit hängt sehr stark von der aktuellen Wetterlage und dem verwendeten Fahrzeug ab.

Edbert (EvanE)

Vielleicht solltest du dich entscheiden, ob du Straßenklassen oder Straßenzustände taggen willst. Track, tertiary etc sind Klassen, die ändern sich nicht weil da ständig oder einmal im Jahrzehnt Wasser drüber plätschert und der Zustand sich “verschlechtert”.

Sollen demnach auch primary, secondary oder tertiary, welche durch Orte/Städte führen, aufgetrennt werden und residental getaggt werden? retorische Frage

Selbstverständlich. Mit highway=crossing macht man das ja auch.

Bei linearen Fords spricht einiges dafür, sie analog zu Brücken zu behandeln, also z.B. highway=tertiary/unclassified/track + ford=yes. Aber es gibt auch Argumente für highway=ford: Furten sind eigentlich nie asfaltiert oder aufgeschottert, somit entsprechen sie baulich einem highway=track + tracktype=grade4. In Verbindung mit dem Wasser, das drüber rinnt, ist das ganz was Eigenes. So einen großen Unterschied zu einem normalen highway kann man schwer mit einem banalen Zusatzattribut wie ford=yes abtun.

Ich gelange immer mehr zur Überzeugung, dass JOSM gesetzlich verboten gehört.

highway=track ist ein Weg für die Land-und Forstwirtschaft. Nur weil eine primary eine Furt hat, wird diese nicht zu einem solchen Weg. Ähnlich wie eine primary auch nicht zur residential wird, nur weil links und rechts Wohnhäuser stehen. Wir mappen schließlich mit highway nicht den Ausbauzustand sondern die Klassifizierung und diese ändert sich nicht durch eine Furt. highway=primary muss auch nicht bedeuten, dass der Weg asphaltiert oder befestigt ist. In machen Regionen kann man davon ausgehen, aber nicht überall. Ob eine Straße befestigt ist, gibt das surface-Tagg wieder, nicht der highway-Wert.

Wobei immer auch ein crossing=* zu setzen wäre, was das highway=crossing reichlich sinnfrei macht.

Echt jetzt, das ist dein Argument? Du brauchst keine Forenbeiträge lesen und kennst die Welt nicht, also ist das so!?

Wo hat man denn dich ausgelassen?

Sorry, bin aufgestanden und musste sowas lesen: Aber es gibt auch Argumente für highway=ford: Furten sind eigentlich nie asfaltiert oder aufgeschottert, somit entsprechen sie baulich einem highway=track + tracktype=grade4. In Verbindung mit dem Wasser, das drüber rinnt, ist das ganz was Eigenes.

Furten können sehr wohl gepflastert und sogar asphaltiert sein. Beides wird i.d.R. aber nur gemacht wenn der Untergrund dies erfordert, ist bei unseren typischen Wald- u. Wiesenwegen-Bachfurten mit Kieselstein- oder Schieferuntergrund nur selten nötig/üblich. Insofern wäre Furt von Straßengattung und Ausbauzustand durchaus unabhängig, was wieder für den Zusatztag +ford=yes spricht.

Ich werde das auf den gängigen deutschsprachigen Wiki-Seiten mal nachtragen.

Auch mich erstaunt immer wieder, dass es Mapper gibt, die im Brustton der Überzeugung von sich behaupten nicht für Renderer zu mappen (wirklich?) aber es für selbstverständlich nehmen dies für ein völlig aufgeblasenes Tool zu tun…