Natürlich begehen sie keine Körperverletzung. Behauptet auch keiner. Aber sie stören und sie werden zwangsläufig verschlechtert. Ohne bösen Willen, einfach in der Entwicklung der Kartierung des Existierenden.
Aktuelles Beispiel aus meiner Arbeit: Die nördöstliche Fortsetzung von https://www.openstreetmap.org/way/731124793. Ein Way, zwei Funktionen, einmal existierender Track, einmal ehemalige Bahnstrecke. Gibt’s ja oft.
Genau davor stand ich vor einigen Wochen on the ground und fand ein zumindest ungenaues Mapping der Feldwege vor. Nur einer ging nordöstlich weiter, und zwar mitten durch den (da noch nicht gemappten) Gebüschstreifen. Real geht kein Weg durch den Gebüschstreifen, sondern ein Weg links und einer rechts dran lang. Jetzt gibt es drei Möglichkeiten für den Verlauf der alten Bahnlinie: Links dran vorbei, mitten durch oder rechts dran vorbei. Ich habe keine Möglichkeit, festzustellen, was richtig ist, aber ich möchte das Mapping der hw=track auf jeden Fall an die Realität anpassen. Ich habe mich dafür entschieden, den größeren zu nehmen, und damit die Bahnlinie größtenteils rechts neben das Gebüsch gezogen. Sehe gerade, in der Bahnstreckenrelation ist ein Stummel stehen geblieben, den könnte man wegnehmen. Aber ich weiß nicht, ob ich die Bahnstrecke verbessert oder verschlechtert habe, denn OTG ist von der Bahn ja nix mehr zu sehen.
Hätte ich die Bahnstrecke einfach ent-highwayen und ihre Position belassen sollen? Möglich. Aber ich weiß ja nicht, ob das genauer wäre. Denn dass hier eine Bahnstrecke zum highway umgebaut wurde, ist aus dem gemeinsamen Tagging offensichtlich, aber es kann ja ebenso sein, dass die Ungenauigkeit bezüglich des Feldweges ebenso die ehemalige Bahnstrecke betraf, ich ihre Position also mit meiner Korrektur verbessert habe. Woher soll ich denn wissen, ob die hier weiterhin aufeinanderlaufen (wie es vorher gemappt war, aber nicht richtig sein kann, weil dort kein Feldweg ist) oder getrennt wurden?
IMHO wäre es für die Eisenbahnfreunde nur vorteilhaft, ihre eigene Datenbank zu betreiben. Dann würde so was nicht passieren, die Eisenbahndaten wären unabhängig. Die historischen Daten tun zwar keinem im juristischen Sinne weh, aber sie stehen im Konflikt mit der Pflege der gegenwärtig existierenden Objekte, da sie eben nicht unabhängig in der OSM-Datenbank liegen, sondern mit aktuellen Daten vernetzt oder gar (wie hier) koinzident sind, aber nicht mehr OTG überprüfbar, und damit von allen Umbauten an aktuellen Objekten mitbetroffen werden.
–ks